Alternative zu Yamaha 01x gesucht

[Piet]

Hallo Leute!

Nach 5 Jahren Recording Pause, möchte ich mich wieder dem Musizieren und aufnehmen widmen, bin aber leider überhaupt nicht mehr up to date. Ich hatte ein Yamaha 01x an einem PC und Mac betrieben und eigentlich kann es alles, was ich wollte:
Standalone Mixer, Interface mit Mikrofoneingängen zur Aufnahme akustischer Drums und DAW Controller. Dazu war es kompakt und hat immer funktioniert.
Leider gibt es derzeit keine 64 bit Treiber und ich kriege es an meinem neuen Mac nicht mehr zum Laufen
Nun meine Frage: gibt es aktuell etwas vergleichbares? Da ich -zwar selten- aber ab und an Drums aufnehme, wären 8 Mikro-Inputs gut. Oder würdet ihr ein kleines Interface und einen Digitalmischer davor für die Drums empfehlen?

Vielen Dank schon mal!

PS: Das Yamaha 01X würde ich für 350 Euro verkaufen

 

[tomric]

Du musst wissen, ob Du wieder einen Standalone-Mixer brauchst. Wenn nicht reicht ein Interface und wenn Du Digimixer-Funktionen haben willst, dann achte dabei darauf, daß das Teil einen entsprechenden DSP-Mixer drin hat, wie z.B. bei RME, Motu und dergleichen.

Willst bzw. brauchst Du einen Mixer, dann gibt es mittlerweile genügend Analog und Digitalpulte mit USB und/oder Firewire-Schnittstellen, die man dann gleich als Interface mißbrauchen kann. Ein Beispiel: https://www.thomann.de/de/presonus_studiolive_1602.htm

 

[heimlichstillleise]

Die "günstigste" All in One Lösung inkl. DAW Controller mit Motorfadern dürfte zur Zeit wohl der Allen and Heath sein.

Allen & Heath Qu-16

https://www.thomann.de/de/allenheath_qu_16.htm

Ohne DAW Controller geht da natürlich deutlich günstiger was.

Latenzarmes Monitoring mit 8 PreAmps gibt es inzwischen für seeeehr kleines Geld.

Aber halt keine Fader zum Anfassen und kein Standalone Betrieb usw.

 

[Piet]

Hallo,

ok, danke. 2000 Euro will ich mir gerade nicht leisten.
Nach einigen Recherchen habe ich mir das Roland Octa Capture oder das Focusrite Scarlett (entweder 18i8 oder 18i20) rausgesucht.
Weiß jemand, ob man zwei 18i8 z.B. per ADAT koppeln kann, um 8 Mikroeingänge zu haben?

Danke und Gruß

 

[tomric]

Ich würde einfach einen Focusrite Octopre nehmen, dann haste 12 Mikrofoneingänge. Beim großen T gibts aktuell einen als B-Stock für knapp über 400 Euro. Falls Du mit Firewire kein Problem hast (im Rechner gibts ja Karten, nur bei Nicht-Apple-Notebooks schwierig) wäre aber das Saffire 56 Pro günstiger und erweiterbarer (8 x Mic/Line zzgl. 2 x Adat I/O)…

 

[Piet]

Würde gerne USB nehmen, da bevorzugter Computer ein Macbook ist. 8 Mikroeingänge sind ok, das Octa Capture wäre bei dieser Ausstattung komakter als das Scarlett 18i20. 19er Format auf dem Schreibtisch sieht irgendwie doof aus

 

[lenmac]

Ich hatte bis vor nem Jahr ne 01x in Verbinding mit nem 2006er MacPro am laufen. Das 01x Treiberproblem und weil der MacPro das Zeitliche gesegnet hatte, haben mich zum Kauf eines neuen Systems bewogen. Bei mir läuft jetzt seit nem Kappen Jahr nen iMac in Verbindung mit nem Apollo-Interface von UAD. Ich finde das ist eine sehr zufriedenstellende Kombi, wenn auch nicht ganz günstig. Ich hab nach wie vor 8 Kanäle zur Verfügung, allerdings benötigt man für die Kanäle 5 bis 8 noch externe Preamps. Bei mir hängen da nen Goldmike von SPL und nen ganz kleines Mackiepult vor. Das Mackie gibt es für ca. nen Hunderter beim großen T. Ist auf jeden Fall ne brauchbare Not-Lösung. Nen richtiger Mikrofon-Preamp ist natürlich schicker. Wir neulich erst damit Drums aufgenommen. Besonders gut gefällt mir am Apollo die Möglichkeit sämtliche UAD-PlugIns beim einspielen latenzfrei abhören zu können. Ich hätte nie zu vor so eine geile Abhörsituation beim Einspielen. Hab mir in Verbindung mit der DAW noch nen schicken Weg für ne Kopfhörermischung gebastelt. Mit dem Apollo wären auch zwei verschiedene Kopfhörermischungen realisierbar. Also ich bin rundrum zufrieden! Kann ich nur empfehlen.

Gruß

Alex

 

[lenmac]

Ok lese grad, du bevorzugst USB! Das Apollo hat natürlich nur die Möglichkeit über FireWire oder halt Thunderbolt. Letzteres geht ja vielleicht an deinem MacBook?

P.S.: Und was ich grad lese, es entspricht nicht deinen Budgetvorstellungen. Ich würde trotzdem darüber nachdenken. Die 01x war seinerzeit auch nicht die günstigste Lösung, aber ich fand sie über die Jahre eine sehr brauchbare Lösung. Ich hab mich eigentlich nur schweren Herzens von ihr getrennt. Aber ich wollte ja auch nun kein Audiotechnik-Museum eröffnen ... obwohl das auch ein reizvoller Gedanke wäre.

 

[Piet]

Hallo Alex,

habe das 01X seinerzeit gebraucht gekauft, trotzdem hat es einen ordentlichen Wertverlust erlitten, nicht zuletzt eben weil Yamaha keine Treiber mehr bastelt
Das Teil war nämlich von seiner Funktionalität und dem Workflow super!
Ich habe beim T jetzt einen Roland Octa Capture und ein Focusrite 18i8 bestellt und schaue mal, was passt.
Das 18i20 wäre von der Ausstattung super gewesen, aber ich mag kein 19er Gerät aufm Schreibtisch stehen haben, ist mir einfach zu sperrig.

Gruß

 

[Piet]

Hallo,

habe mir ein Roland Octa Capture sowie ein Focusrite Scarlett 18i8 zum Vergleich kommen lassen. Ich möchte euch meine Erfahrungen nicht vorenthalten:

Scarlett:
Die Erstinstallation der Mix Control Software war problemlos. Nach 2 Minuten Betrieb ging das Gerät plötzlich aus. Nach ca. 2 Stunden hatte ich die Ursache. Netzteil war defekt. Also neues Netzteil ran und getestet: unter Windows XP ließ sich das Gerät ziemlich schnell in meine DAW (Cubase) einbinden. Also konnte ich ein paar Instrumente und Gesang aufnehmen und direkt einen Vergleich mit dem Roland machen. Mikro-Position, Raumklang etc. alles identisch.
Dann kamen weitere Probleme: Mix Control meldete plötzlich, dass die Version veraltet sei und ein Update erforderlich sei. Das Programm wurde daraufhin einfach geschlossen. Alle Versuche, up-zu-daten endeten mit der gleichen Fehlermeldung. Auf meinem Mac bekam ich das Scarlett überhaupt nicht in Cubase eingebunden: keine Audiosignale.

Roland:
Mixer installiert, Gerät verkabelt: läuft. Es läuft auf WIndows (XP) und auf dem Mac gleichermaßen stabil und völlig ohne zu mucken. Weiter gibts nichts zu berichten, es läuft einfach.

(Sound)-Vergleich:
Da ich ja nun einige Spuren mit beiden Geräten aufnehmen konnte, hier mein Eindruck:
Obwohl alle behaupten, es gebe in der Preisklasse keine merklichen Unterschiede bei den Pramps/Wandlern, muss ich sagen: doch, die gibt es! Die beiden Geräte unterscheiden sich fein aber hörbar. Welches nun besser klingt? Geschmackssache. Dummerweise gefiel mir der Klang des Scarlett besser. Schade, dass ich es nicht vernünftig zum Laufen gebracht habe!
Das Scarlett klingt etwas "weicher" und färbt den Klang minimal schön (für meine Ohren). Dem einen gefällt das, dem anderen nicht. Was an dem Scarlett auch besser gefällt ist die eher hardwaremäßige Bedienung mit Knöpfen und Schaltern. Das Roland hat zwar auch Schalter, aber man muß erst in die richtige Sektion switchen (Software-seitig).
Wenn das Scarlett laufen würde, hätte ich dieses genommen, so wird es das Roland, denn es ist wirklich extrem unkompliziert.