Akkordsubstitutionen

[Heiner66]

Hallo Leute,

eine Frage zu den Bezeichnungen eines Typus von Akkordsubstitutionen.

Als [g=113]Tritonus[/g]-Substitution bezeichnet man ja das Ersetzen eines Dominantseptakkordes durch einen weiteren, nämlich einen [g=113]Tritonus[/g] entfernten Dominantseptakkord - also etwa H7 durch F7, wobei beide denselben [g=113]Tritonus[/g] enthalten: "d# - a"

Wie aber nennt man es nun, wenn man auf demselben [g=113]Tritonus[/g] "d# - a" eine "Diminished-Stapelung" aufbaut, also "d#", "f#", "a", "c" mit der Möglichkeit, jeden dieser Töne als Grund-/Basston zu verwenden?

Wie nennt man dieses Substitutionsprinzip?

Mit Dank und Gruß,
Heiner

 

[kickback]

Hey, ich verschieb dich einmal aus "sonstige Themen" in richtung Musiktheorie.

Wie aber nennt man es nun, wenn man auf demselben [g=113]Tritonus[/g] "d# - a" eine "Diminished-Stapelung" aufbaut, also "d#", "f#", "a", "c" mit der Möglichkeit, jeden dieser Töne als Grund-/Basston zu verwenden?

In den meisten Fällen: man nennt sie gar nicht. Theoretisch gesehen wäre es als Slash-[g=250]Akkord[/g] zu schreiben, praktisch ists unpraktisch.

Grund: es findet keine Substitution statt.

Beispiel: Gehen wir von D-[g=251]Dur[/g] -> d#vermindert -> e-Moll aus.

d# vermindet ist dann ein (chromatischer [na no na net]) Durchgangsakkord mit dominantischer Funkion oder auch verkürzter Dominantakkord -> such dir die Bezeichnung aus.

Durch die Veränderung des Basstons bleibt die Funktion und auch die Skala allerdings erhalten.

 

[Heiner66]

Danke, Kickback! Sehe klarer!

Gute Grüße,
Heiner

 

[kickback]

Bitte, gern.

Nachsatz, weil mich die Frage von anderer Stelle per PM ereilte, vielleicht interessierts auch andere:

"verkürzter Dominantakkord" dürfen die Klassiker sagen; logischer Weise nur für eine chromatische Aufwärtsbewegung im [g=118]Bass[/g] (und auch nicht immer).

Bei den Popularmusikern nennt sich das prinzipiell Durchgangsakkord (von oben nach unten, von links nach rechts, egal wie).
-"chromatisch" kommt in diesem Fall noch dazu, weil die Bassbewegung eine solche ist.
-"mit dominantischer Funktion" steht da weil ... nunja, weils ja eigentlich ein Dominantseptakkord ist (in dem Fall ein H7 b9 - nur der Bassist hat wieder einmal nicht aufgepasst ) und auf die zugehörige "1" zielt (e-moll).

Insgesamt also: chromatischer Durchgangsakkord mit dominantischer Funktion.

Abkürzung für dieses Wortvehikel: "(chromatischer) Durchgangsverminderter"


Und wann ist's kein verkürzter Dominantakkord oder chromatischer Durchgangsakkord mit dominantischer Funktion?

-> Wenn ich zB D -> d# vermindert -> C (über E ) spiele.
Wie man's auch dreht und wendet, das d# vermindert kann mit C als Nachfolger kein Dominanter werden.
Die möglichen Dominantseptakkorde (mit b9), die man herleiten kann sind F, G#, H und D.

 

[Heiner66]

Gut, habe was gelernt!

Der kleine Dominantseptnonakkord V7/b9 und der kleine verkürzte Dominantseptnonakkord VII°7 als "Durchgangsverminderter"...

Mit Dank und Gruß!

 

[Heiner66]

Gut, habe was gelernt!

Der kleine Dominantseptnonakkord V7/b9 und der kleine verkürzte Dominantseptnonakkord VII°7 als "Durchgangsverminderter"...

Mit Dank und Gruß!

 

[juppdebreun]

nur einige kleine Ergänzungen für den Interessierten:

Eine Tritonussubstitution ist für mich eher der "Ersatz" der Dominate innerhalb eines Funktionszusammenhangs, z.B. II-V-I => dm-G7-Cmaj7 wird zu dm-Db7-Cmaj7; daher in modaler Situation eher unüblich (außer man möchte den alterierten Sound).

Was ich an der dim-Scale interessant finde, ist die Symmetrie. Die Akkorde können jede Mollterz verschoben werden und es bleibt das gleiche Tomaterial.

Möglicherweise auch ein interessanter Ansatz um mit [g=40]Halbton[/g]/Ganztonskalen neue "Outside"-Sounds zu kreieren, z.B. über G7 mit den Tönen g, ab, bb, h, db, d, e, f improvisieren, ergibt einen G7b9#913-Sound => siehe hierzu auch: &feature=related

Gruß
Jupp