Abmischen (Lautstärken)

[Gooz]

Wie fangt ihr an? Macht man erst die Drums einfach so laut wie möglich und orientiert sich dann daran, oder wie macht man das?


Ach ja und noch eine Frage. Ich bilde mir ein auf fast alles was ich eingespielt habe ein kleines wenig Reverb packen zu müssen? Kann man das machen oder sollte ich das lieber lassen?

Und wie verteilt ihr die Instrumente mit dem Pan im raum? gibt es da irgendwelche regeln? Ich könnte mir denken das [g=118]Bass[/g] und Drums auf jeden Fall mittig bleiben, aber man sonst alles ein wenig verteilen kann?

 

[Jenner]

Wenn Du zuerst die Drums so laut wie möglich machst und dann erst die anderen Signale dazu mischt, ist ja [g=99]Clipping[/g] schon vorprammiert, weil Du ja überhaupt keinen [g=284]Headroom[/g] mehr hast.
Ich zum Beispiel mache es auch nicht (mehr) so, dass ich zuerst nur die Drums oder ein anderes Instrument aufziehe, sondern ich versuche von Anfang an die meiste Zeit den kompletten Mix zu hören, denn um den geht es ja auch letztendlich

Thema Reverb: Kommt drauf an

Thema Panning: [g=118]Bass[/g] in der Mitte ist fast immer sinnvoll. Beim Rest kann man pauschal auch nicht mehr sagen als: kommt drauf an.

 

[Gooz]

Aber an irgendwas muss man sich doch orientieren, oder nicht? Hätte gedacht das es so am einfachsten ist.

 

[funkyp]

Versuche mal erst leise abzuhören.Und nachher kannst du alle Gruppen verbinden und hochziehen so mache ich es meistens.Grüsse

 

[Jenner]

Kannst ja auch mit den Drums anfangen, wenn Du damit gut klar kommst. Aber wenn Du sie gleich so "laut wie möglich" machst, verschenkst Du gleich von Anfang an alle Lautstärkereserven. Ich würde die Drums am Anfang höchstens auf -6dBFS mischen, eher weniger.
Die Gesamtlautstärke addiert sich dann nach und nach sowieso viel schneller zusammen, als einem lieb ist . Geht mir jedenfalls meistens so.

 

[Gooz]

Alle Gruppen verbinden und hochziehen?! Das geht?

 

[newborn]

Hallo,

Eine Möglichkeit (von vielen):

Fang mit der Rhythmus-Gruppe an; also mit dem Schlagzeug. [g=149]Snare[/g] und Kick-Drum sollten ungefähr gleich laut sein und ihre Lautesten Ausschläge bei ca. -6db haben.
Mische als nächstes den [g=118]Bass[/g] dazu.
Dann kommt der Gesang in die Mitte des Mixes.
Um den Gesang herum plzierst du dann Gitarren, Synthies,....

Um Lautstärkeverhältnisse zu überprüfen, ist es manchmal sinnvoll, auf ganz geringer Lautstärke, aus einem anderen Raum oder mit Störgeräuschen (Staubsauger, etc *g*) gegenzuhören und zu überprüfen, ob jedes Instrument noch gut höhrbar ist.

 

[Gooz]

@Jenner: -0,6 oder -6?

 

[zehnvorsechs]

Also ein individueller [g=108]Hall[/g] auf jeder einzelnen Instrumentenspur macht eigentlich wenig Sinn und frisst auch nur Ressourcen. Ich mache das so, daß bei mir der Hauptgesang, der Background- Gesang, die Snare, die Toms und die Drums in Summe (ganz dezent), ggf. auch die Gitarren, einen individuellen [g=108]Hall[/g] bekommen.

Bei mir gehen die einzelnen Instrumente niemals direkt zum Master- Ausgang, sondern werden alle auf Subgruppen geschickt. Ich lege mir für Instrumentengruppen über die Aux Busse erst mal Submixe an, die ich dann noch einmal in einem [g=183]Bus[/g] sammle, oder direkt zum Ausgang gehen. Das ermöglicht dann auch, bequem für die entsprechenden Instrumentengruppen ganz gezielt den passenden [g=108]Hall[/g] anzubringen, gemeinsame [g=4]Dynamik[/g]- Effekte, Equalizer u.s.w.. und die Gewichtung der Instrumentengruppen untereinander kann man dann sehr leicht ändern ohne Gefahr zu laufen, an irgend einer Stelle eine Übersteuerung zu haben. Habe ich erst z.B. die Gitarren gegeneinander ausgepegel, werden sie auf einem einzigen Bus gesammelt und kriegen dort z.B. einen eigenen [g=108]Hall[/g] oder einen gemeinsamen Equalizer. Auf den Einzelspuren selber ist dann meist nur ein EQ zu finden, vielleicht hier oder da mal ein extra Kompressor oder so. [g=108]Hall[/g] kommt dann also erst bei den Instrumentengruppen drauf, denn z.B. kann es sein, daß ich 10 Background Vocals habe, die sollen aber alle gleichmäßig in einem einzigen "Raum" Verteilt sein. Dazu bietet sich das Konzept wirklich an. Auch ist diese Vorgehensweise so fest, dass man irgendwann bei jedem Projekt egal wieviele Einzelsignale man gesammelt hat, immer die selben Instrumentengruppen auf den selben Bussen liegen, das ist sehr praktisch, wenn man z.B. ein ganzes Album für eine Band mischt, man muß nicht darauf achten, an welcher Stelle welche Instrumentenspur ist, sondern routet die einfach nach der Aufnahme passend auf den richtigen [g=183]Bus[/g].

 

[Wolfgang]

Gooz schrieb:
@Jenner: -0,6 oder -6?

-6dbfs.

Hoechstens!

 

[alpenjodel]

Kannst ruhig mit der B-Drum anfangen und die zum Klingen bringen.

Wenn die B-Drum für Dich gut klingt,ziehe den Kanalfader runter,so das es im Masterkanal so bis - 10 db ausschlägt.
Da solltest Du locker mit hinkommen.

Was Monosignale angeht,ja die B-Drum und der [g=118]Bass[/g] auf alle Fälle in die Mitte auch die [g=149]Snare[/g] und erst recht die Liedvokals.

Den Rest kannste halten wie n Dachdecker,wobei man es beim Panning nicht zu sehr übertreiben sollte.

Stereoverbreiterer vermeiden.

Die meissten mischen eh schon bei der Songerstellung.

 

[Gooz]

Ok danke für die ganzen Antworten!

Aber was heißt nicht übertreiben mit dem Panen? Also bis jetzt habe ich immer nur ein paar nebensächliche Melodien ein bisschen verteilt.

 

[zoolander]

übertrieben find ich es z.B , wenn mich das panning beim hören zu sehr anstrengt, also zu viele verschiedene Dinge rechts oder links von mir passieren. Generell bin ich aber Fan von guter Raumaufteilung.

edit: normalerweise merkst Du schon, wenn´s zuviel des Guten ist.

 

[Kuno]

Anfangen würd ich am ehesten immer mit der Sache, die beim jeweiligen Lied am wichtigsten ist.

Und jo .. Reverb tu ich bis auf wenige Ausnahmen grundsätzlich auch überall drauf. Das muss so.

 

[genesysx]

Als Messlatte pegel ich direkt am Anfang die Bassdrum auf 0dB und baue dann den Rest drum herum. Mag sein, dass andere Vorgehensweisen für andere Musikstile mehr Sinn machen aber bei der Art von elektronischer Musik, die ich mache, ist i.d.R. im Mix nix lauter als die Bassdrum

 

[TWMuzic]

also ich finde auch sinnvoll reverb (aber auch andere effekte) nur wohl dosiert auf bestimmte elemente zu legen, aber reverb auf alles is auf jeden fall zu viel... du packst dir beim essen ja auch nicht auf alles ketchup drauf, oder?!?
(obwohl... solche leute soll es ja auch geben... lol)

mit einem element auf maximaler lautstärke anzufangen ist schlecht, kann ich mich meinen vorrednern nur anschließen: dann bleibt kein platz nach oben und sobald du ein zweites element einfügst übersteuert der track...
es ist auch nicht wichtig mit welchem element du anfängst, da hat sowieso jeder seine eigene masche... hauptsache ist, dass das produkt vernünftig klingt.
wenn du dich richtig dahinter klemmst und dir auch selbst mal gedanken machst, dann findest du auch deinen eigenen weg, mit dem du am besten zurecht kommst...
und dass ist das wichtigste beim musik machen, finde ich

und zum punkt "erstmal alles auf -6db einpegeln":
die -6db-marke ist jetzt auch keine feststehende regel, aber als richtline auf jeden fall zu gebrauchen!
ich persönlich pegel die einzelnen elemente, je nach element, in der regel auf -1db bis -3db ein (etliche ausnahmen bestätigen die regel), und falls der master übersteuert stell ich am master die lautstärke runter bis die pegel wieder im rahmen bleiben allerdings muss ich dann auch das ein oder andere mal nachbessern und statt den master runterzuregeln an anderer stelle dem übersteuern entgegenwirken.

auf jeden fall lieber erstmal zu leise als zu laut + übersteuert.
es gibt natürlich von genre zu genre auch unterschiede, zb. wenn man mit limitern und/oder maximizern arbeitet...... aber das is ne andere geschichte


greetz

 

[sabrina_80]

und falls der master übersteuert stell ich am master die lautstärke runter bis die pegel wieder im rahmen bleiben allerdings muss ich dann auch das ein oder andere mal nachbessern und statt den master runterzuregeln an anderer stelle dem übersteuern entgegenwirken.

grundregel beim mixen:
pfoten weg vom masterfader (bis ganz zum schluss)!... wenns clippt, die einzelnen kanäle runterpegeln, sodass es im master nicht mehr übersteuert. nicht den masterfader selbst!

 

[Brocken]

Das macht im digitalen Bereich an und für sich keinen Unterschied. Gut, die Einzelfader-Lösung ist vielleicht etwas "sauberer" weil übersichtlicher - aber eine Warnung rechtfertigt das nicht.

 

[TWMuzic]

danke für den zuspruch brocken

ich meine, solange nur der master und nicht die anderen kanäle übersteuern, nehm ich regel ich lieber den master etwas runter als an allen anderen mixerkanälen rumzufummeln. in meinen augen is das ergebnis das gleiche (wie gesagt, solange das signal nur am master übersteuert!)...

 

[sabrina_80]

naja, wenn ihr meint im recht zu sein, lass ich euch die illusion.
lasst das aber bloß keinen audioengineer sehen!