70er Jahre Mischung Beach Boys

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Guten Abend,

ich habe eine Frage zu einem Song der Beach Boys aus den frühen 70er Jahren.

Wie wird der Sound und die „Mischung“ heute wahrgenommen?

Es geht um den Song „Steamboat“.


View: https://m.youtube.com/watch?v=YBhCY1RANwk

Man stelle sich vor, der Song würde erstmal s hier als aktuelle Produktion zur Bewertung des Sounds und des Mixing vorgestellt.

Ich würde mich über Rückmeldungen freuen.

Viele Grüße
Christian
 
Altmodisch, Beatle-artig, hallig... :)
Theatralisch.
 
der song ist zwar von 1973, klingt aber für mich noch voll nach 60er,
da ist was von den beatles mit drin und der gitarrensolopart am ende hat ein bisschen pink floyd stimmung,
die stilistischen vorbilder würde ich 4-5 jahre früher datieren, also ca. um 1968.
 
Zuletzt bearbeitet:
Qualitativ dann doch gelungen? Wenn man die Musik dieser Zeit hört (und mag).
 
Qualitativ dann doch gelungen? Wenn man die Musik dieser Zeit hört (und mag).
Ganz klar ja.

Auch wenn sie für ihre Damalige Zeit Soundtechnisch den anderen Vorauswaren von den Impulsen stimmt alles auch sonst gut gemacht, man hat hier wohl die Transienten gut geschliffen am Ende übersteuert es sogar zuviel Tape.
Für Heutige Verhältnisse wäre das jetzt nicht das richtige wenn es um Sound geht.
Aber es geht in erster Linie um den Musikalischen Inhalt und wenn dem Song ein Oldie / Lofi Soundkleid am besten steht dann sollte man das auch machen und dann darf es auch so klingen wie hier.

Kurz gesagt höre was du liebst.
Nur nicht immer auf die Liebste / lass sie hören was sie hören will das sie glaubt die Kontrolle zu haben :D
 
Moin und Dank@Eiermann!

Ich kenne mich nicht aus: Was sind Transienten? Und woran kann man das mit dem Tape feststellen?

Das Album Holland wurde auch in Holland aufgenommen und so wie ich gelesen habe, wurde extra eine Konsole für die Technik gebaut und dann alles per Schiff nach Holland gebracht.

Ja ja, das mit der Liebsten ist so, wenn es friedlich bleiben soll.

Viele Grüße
Christian
 
Das Album Holland wurde auch in Holland aufgenommen
Nein, das ist nicht ganz richtig. Das Album Holland wurde in der Stadt Utrecht in der Gemeinde Utrecht aufgenommen. Die Gemeinde Holland liegt ja erst ein Stück weiter weg benachbart zur Gemeinde Utrecht in den Niederlanden. Daher müsste das Album politisch korrekt vielmehr Utrecht heißen. Nur konnten und können die Amerikaner damit wohl viel weniger anfangen, daher nannte man es sicherlich Holland, vermute ich.
 
Das wusste ich nicht.
 
So würde man das heute nie mehr klingen lassen, alle anderen Aussagen wären Unsinn.
Natürlich ist das top, keine Frage, klasse gesungen und gespielt, die extremen Pannings wie Hall finde ich geil, und der Zeit geschuldet.
Auch hörbare Zerrungen, so muss das.
Das ist aber meine persönliche Meinung.

Heute würde man das anders Mixen, direkter, mehr Ton weniger Hall, aber natürlich dennoch exquisit umgesetzt.

Und nein, das ist absolut nicht Beatlesque, null, das ist typisch Beach Boys späte Jahre!

Die logische Weiter-Klangentwicklung von Sunflowers und Surfs Up.
Übrigens beide letztgenannten Alben sind die besten Alben der Beach Boyes nach Pet Sounds.
Holland fehlt leider der geniale Handstreich von Brian, der zu dieser Zeit seelisch überall war, aber nicht im jetzt.
 
Das ist ein Song von Dennis Wilson und Jack (Namen leider vergessen, Entschuldigung) geschrieben; vielleicht für Brian Wilson? Mit der Botschaft „es geht weiter“. Keine Sorge, Mr. „Fulten = Mr. Wilson? Wer weiß?

Was mich erstaunt ist der Bassgesang von Mike Love. Unglaublich sensibel gesungen und aufgenommen. Finde ich. Wo doch immer gesagt wurde, dass er diese „fucking downer Songs“ nicht wollte.

Viele Grüße
Christian
 
Jack Rieley heißt er, schon Texter bei der Übernummer von Carl Wilson "Long Promised Road" auf Surfs Up.
Für mich eine der besten Gesangsleistungen von Carl im Pop in Tenorlage.

Mike Love tja, der Verhinderer, Nullchecker, Bremser von Brians genialem Vorwärtsdrang, auf der anderen Seite ein hervorragender Sänger mit zum Teil sehr guten Einfällen.
Dennoch nicht der kongeniale Partner den Brian dringend brauchte, was wirklich tragisch war und ist, 1966 war keine Band bzw. Einzelkünstler weiter als Brian Wilson mit Pet Sounds, bis er sich leider verlor.
 
Qualitativ dann doch gelungen?

Ich kannte den Songs bislang gar nicht, aber mich holt er persönlich sehr ab. Hat etwas sehr Soundtrack-artiges, vom Feeling her düster aber positiv, wie so eine typische Wendung am Ende einer "Walking Dead" Staffel. Geile Harmoniewechsel. Der Mix ist hier eher zweitrangig würde ich sagen.
 
Man stelle sich vor, der Song würde erstmal s hier als aktuelle Produktion zur Bewertung des Sounds und des Mixing vorgestellt.
Man würde demjenigen raten in etwas besseres Equipment zu investieren, die Aufnahmesituation zu verbessern, sein Mixing zu überdenken und doch bitte nicht so mit dem Bandsättigungs-Plugin übertreiben. Nach heutigen Maßstäben alles eher unbrauchbar.
Musikalisch würden so einige sagen, dass die smarte Boyband "Beach Boys" altmodisch klingt, oder/und nicht ihren Geschmack trifft, andere würden gepflegt mitpfeifen, bis die Zahnprothese wackelt. Ist halt auch schon über 50 Jahre her...;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber in der klassischen Musik würden man doch auch nicht denken „das bringt es nicht, weil es alt ist“.
 
Aber in der klassischen Musik würden man doch auch nicht denken „das bringt es nicht, weil es alt ist“.
Fans der Klassik hören vermutlich auch lieber das Orchester in guter Qualität, als die Aufnahme von 1920 o.ä.
Und ansonsten sagt man, dass jedes Jahrzehnt, oder Jahrhundert seine Künstler hat, während klassische Musik zeitlos sei.
Also die Hörer der Beach Boys sterben sicherlich langsam aus, während Mozart usw. wohl noch lange gehört werden.
Denke ich zumindest.
 
Kommt ganz darauf an. Ich kann mir durchaus vorstellen, daß viele Labels ein Interesse daran haben könnten, Geld durch die Neuveröffentlichung von Gassenhauer Titeln als Remaster zu machen, wo der Urheber seit 70 Jahren tot ist und das Werk als solches Gemeingut geworden ist. Das ist dann egal, ob es sich dabei um ein Klassik Werk oder ein Rock'n Roll Stück handelt. Irgendwann verschiebt sich das Fenster der interessanteren Werke ja in die Richtung, wo Musik zur Massenware wurde. ...nur mal so ein Gedankenspiel....
 
ich habe eine Frage zu einem Song der Beach Boys aus den frühen 70er Jahren.

Wie wird der Sound und die „Mischung“ heute wahrgenommen?
Was ist denn der Hintergrund Deiner Frage?
Grundsätzlich kann es schon sein dass eine Band auch heute genauso klingen will und dann würde man das halt umsetzen. Stichwort Retro Rock, classic Rock, vintage Pop...Da tummeln sich ziemlich viele Rockbands in dem Becken, die Rival sons, Greta van Fleet als Vertreter von hard Rock zB

Zu ungewöhnlich wäre das nicht.
Aber was bewegt Dich denn dabei?
 
Danke der Nachfrage @SoulFrontier

Vielleicht wollte ich auch herausfinden, ob bei mir etwas neben der Spur ist in der Wahrnehmung von Klang.

Psychoakustik ist ein sehr spannendes Gebiet, finde ich. Vor etwa ungefähr 20 Jahren bat mich ein Freund und Profi-Pianist ihn nach seinem Besuch bei mir zum Bahnhof zu fahren. Im Autoradio lief "Rock Around the Clock" von Bill Haley. Wir fanden beide, dass das Ding so wie gerade erst produziert klingt. Frisch und kein wenig nach "verstaubten Oldie". Zu Hause habe ich dann eine Schallplatte von Bill Haley aufgelegt und das klang immer noch frisch. Es kann also nicht allein daran gelegen haben, dass der Radiosender wahrscheinlich irgendwelche "Aufmotz-Effekte" beim Senden verwendet hat.

Mein Interesse ist reines Hobby. Ich befasse mich seit drei Jahren mit Tonbandgeräten und experimentiere viel mit "Vintage"-Technik. Angefangen hat es mit einem Profi-Kassettenrekorder (ein Reportergerät einer "Rundfunkanstalt") von Sony, den ich zum Spaß einfach mal für Schlagzeugaufnahmen ausprobiert habe. Das war schon gut in meinen Ohren. Die Becken und das Spiel mit den Jazz-Besen klangen für mich nach Musik. Anders als mit einem Computer aufgenommen. Doch immer noch irgendwie zu glatt. Inzwischen bin ich bei Röhrengeräten der 50er Jahre, Röhrenvorverstärkern und Mikrofonen der 60er Jahre gelandet. Der Klang der Museumstechnik kommt mit allen seinen Unzulänglichkeiten und Stärken meiner Vorstellung deutlich näher. Habe aber noch nicht genug Kenntnisse zum befriedigenden Umsetzen meines Fimmels.

Diese "Aufregung" und "Spannung" wie bei Bill Haley höre ich in vielen alten Aufnahmen. Bei den Beach Boys sehr häufig und insbesondere auch bei Motown-Produktionen. Und ich entdecke immer mehr davon. Wie aufregend klangen die Rolling Stones mit "It’s All Over Now" schon und nun höre ich zufällig vor einigen Tagen das Original von "The Valentinos". "The Valentions" bestand aus sehr guten Musikern und man kann hören, dass sie eine ganz andere Liga waren als die Rolling Stones. Und dann dieser, wie ich meine, zeitlose Klang der Aufnahme. Es klingt immer noch frisch. Bis zum letzten Knacken der Nadel in der Rille und dem Rauschen.

Sogar die deutsche Band "The Rattles" hatten auf ihrer ersten Scheibe diesen Glanz. Als Student spielte ich in den 70er Jahren in einer Band Schlagzeug und wie fast alle Bands der Welt zu der Zeit musste natürlich was von Chuck Berry aufgenommen werden. Es war ein ganz kleines Studio in Lauenburg mit einer Vierkanal-Bandmaschine und riesigen Metal-Schränken mit Effektgeräten. Das Schlagzeug wurde nur mit einem einzigen Sennheiser MD421 als Overhead abgenommen. Auch diese Aufnahmen (sie sind leider bei mir verloren gegangen) klangen ein wenig nach den Vorbildern aus den großen Studios.

Das alles hat mich nie losgelassen. Vielleicht schon mit den ersten Tönen von Bert Kaempfert und diesem Drumsound aus einem Grundig-Monster-Radio, dass mein Vater damals angeschafft hatte. Nur konnte ich das nicht verfolgen und habe einen Beruf erlernt, der nichts mit Musik und Tontechnik zu tun hat.

Warum will man was? Da stellen sich auch Leute in die Dunkelkammer und entwickeln grobkörnige s/w Filme oder bauen sich eine Lochkamera und fertigen damit Modefotos an. Aus dem Wunsch heraus etwas zu bewahren? Weil das alte Zeug für eine angeblich bessere Zeit steht? Warum mag man denn den alten Schrott, der zudem noch wahnsinnig teuer in der Wiederherstellung ist und schon auch mal Kondensatoren explodieren lässt und irgendwie auch nach Öl und Zigarettenrauch stinkt? Keine genaue Ahnung.

Nun habe ich es noch auf dem Zettel und mir nach und nach ein kleines Studio gebaut, übe das Spielen, lese über alte Technik Berichte, habe das Löten von Adaptern gelernt und versuche einfach diesen Sound und die alten Spielweisen hinzubekommen. Versuch und Irrtum. Meist noch Irrtum. Ist egal. Irgendwann klappt es.

Viele Grüße und ich bitte um Nachsicht für die doch nun recht lange Antwort.

Christian


 
Rock Around the Clock" von Bill Haley. Wir fanden beide, dass das Ding so wie gerade erst produziert klingt. Frisch und kein wenig nach "verstaubten Oldie".
Völlig richtig, ich staune auch immer wieder wie die Rock'nRoll Aufnahmen aus den 50er Jahren so dermaßen klasse klingen können. Egal wer, Chuck Berry oder Elvis oder... Elvis imo am meisten.
damals haben sie es geschafft wirklich auch heute noch fantastisch klingende Aufnahmen zu machen.
 
Warum will man was? Da stellen sich auch Leute in die Dunkelkammer und entwickeln grobkörnige s/w Filme oder bauen sich eine Lochkamera und fertigen damit Modefotos an. Aus dem Wunsch heraus etwas zu bewahren? Weil das alte Zeug für eine angeblich bessere Zeit steht? Warum mag man denn den alten Schrott, der zudem noch wahnsinnig teuer in der Wiederherstellung ist und schon auch mal Kondensatoren explodieren lässt und irgendwie auch nach Öl und Zigarettenrauch stinkt? Keine genaue Ahnung.
Ach das ist doch völlig in Ordnung! Das kann heute bei Recording nur noch sehr Reiche und Liebhaber interessieren denn, wie man von den alten Tape machines weiß, kaum wer hat den Nerv und die Kohle um diese wirklich antiquierten Geräte in Stand zu halten.
Trifft auch für Synthesizer Oldies zu.

Allerdings, ein großer Teil des analogen Mojo ist halt einfach Bandsättigung, Röhrenverzerrungen und Rauschen! Wirklich. Kannste gerne ausprobieren. Und das lässt sich mittlerweile saugut im PC emulieren.

Die Faszination für genau diesen tollen Sound der 50er und auch 60er Jahre teile ich mit Dir! Hut ab vor dem Toningenieuren dieser Ära!
 

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