300+ Spuren für einen Song (Psytrance)... Was macht man damit bitte?

[Rex]

Wer aber auf 8 Spuren was hinbekommt, ist mit 300 noch viel geiler.

Lass ich auch gelten.

Viele geben aber lediglich den wizzard of Oz (viel Getöse um nichts).

 

[Gast92251]

Na, Junkie XL sicherlich nicht...
mehr als 1700 (!) Spuren plus VSTi´s...

 

[muffy]

Also nach 10 Spuren macht in der Regel meine CPU schlapp...

Ey, chast du nyix besseres Ryechner, blyad? Gyehst du nahui

Aber im Ernst: es kommt doch auf den Stil und das Arrangement an. Habe nur mal kurz durch das Vid gezapped. Habe den Eindruck, dass die auch viele Spuren "auf Vorrat" haben, je nach Arrangement / Live Setting / Edits / mit anderen Musikern / ohne... und - so zumindest der Vibe: sie beiden Ottos finden sich ziemlich geil. Wanken sich hard den Stick auf ihren Trackcount. Kann man also als Profilneurose abhaken und endlich wieder White Stripes hören.

 

[mfx]

Nuja, die Mucke von Infected Mushroom ist ja meist auch recht vielschichtig, ausufernd bis überladen, so dass mich die Spurenanzahl nicht weiter verwundert (auch wenn 300+ natürlich 'ne Menge Holz ist). Und bloß Psytrance ist es ja auch schon längst nicht mehr.
Layering, Vocal-Effektspielereien, jeder FX-Sound auf einer eigenen Spur (mitunter aus Bequemlichkeit), viele aberwitzige (subliminale) Sounds hier und da ... und das mal hochgerechnet af die vielen Wendungen in ihren Stücken. Hmm, da fehlt es mir spontan jetzt nicht an der nötigen Vorstellungskraft.

Aber redet ruhig weiter... der Erfolg gibt euch Recht.

 

[rocking.xmas.man]

Einziger Nachteil dabei ist halt, dass man häufiger eine neue Maus braucht, weil das Mausrad natürlich stärker beansprucht wird, wenn man den ganzen Tag immer wieder mehrere Meter hoch- und runterscrollen muss.

Wegen der Übersichtlichkeit und um zu wissen, wann man an welchen Fader muss stehen in einigen Film Mixing-Stages Bildschirme zur Ansicht des Edit-Fensters hochkant zu beiden Seiten der Konsole.

 

[Kosaken-Kaffee]

Das sind ja wahrscheinlich nicht nur alles Audiospuren sondern auch Gruppenspuren, Stems, Ordnerspuren, Automationsspuren, Effektspuren, VCA-Spuren - das kann sich schon zusammenläppern.

 

[Moogman]

300 Spuren machen eigentlich keinen Sinn, man muss das ja auch alles irgendwie wieder Mischen.
Das wird dann irgendwann recht unübersichtlich, daher ist es meistens besser, wenn man einige Spuren vorher zusammenfassen würde.
Ich hatte mal Chöre mit 160 Spuren, das war aber schon eine große Ausnahme.

 

[Realist]

Schliesse mich Mofox an. Bin zwar nicht so der Elektrokenner, aber mit Infected Mushroom habe ich mich auch mal vor einiger Zeit befasst. In den Tracks passiert ja über die Länge von 5 - 6 Minuten schon ne Menge und ist auch von den Parts oft ziemlich abwechslungsreich. Irgendwas Neues oder leicht Anderes passiert da ja immer im Hintergrund, so dass ich mir eine hohe Spurenzahl schon vorstellen kann.
Das alles zu automatisieren, Plugins an und abzuschalten etc., wäre ne Sauarbeit.
Trance würde ich dazu jetzt auch nicht sagen wollen, zumindest nicht alles was ich von denen gehört habe.
Hab mir das Video aber auch nicht angeschaut.

Also der track z.B, da ist es mit 10 -20 Spuren sicherlich auch nicht getan.
Da sind soviele Sachen gelayert und verhackstückt, so das man sicher auch auslagern und auf verschiedene Spuren aufteilen wird.

 

[Gel Mitglieder 12893]

Wie kann man bei solch einer Masse noch kreativ sein ? Da macht es tatsächlich Sinn Künstler und Produzent zu trennen.

Ich bin dann raus

 

[ElectricSheep]

Ich bin bisher noch nie über 100 Audio Spuren gekommen. Ich glaube nicht mal annährend an die 100.

Gib mal 300 oder 1400 Audio Spuren zum Mischen weiter ...

 

[chrisspeed]

Gibt doch Musiker, die brauchen schon 60 Spuren für die Bassdrum

 

[recording-man]

Zum Beispiel Rhythmus-Gitarrenwand, Gitarre 8 x aufgenommen, jeweils mit 2 Mikros + Raummikros = 24 Spuren. Parallel-Kompression: noch ein paar Spuren.
Synths und Bassdrum / Percussion: alles gelayert.
Effekt-Sounds die nur kurz auftauchen aber trotzdem ne Spur brauchen
20 - 30 Effekt-Returns
usw usw

Da kann schon was zusammen kommen.
Ne stinknormale Metal-Produktion kommt ja heutzutag auch locker auf 120 Spuren.
Ob das alles unbedingt nötig is? Geschmacks-Sache...

Ich kann mich noch an Zeiten erinnern wo bei ner Metal Produktion nach 24 Spuren schluss war weil net mehr auf‘s Tape gingen und das hat auch locker gereicht...

 

[Ash-Zayr]

fangen wir gar nicht erst von der goldenen Ära an 60er und 70er, als viele Top Bands, außer von Phil Spector produzierte (Wall of Sound), ihre Alben und Songs live im Studio eingespielt haben, und ein Ovberdub hier oder dort schon die groooße Ausnahme war....kein Wunder also, dass zumindest ich live stets enttäuscht war, wenn die Songs live dann wie eine light version klangen. Moment...das heisst ja nun, dass ich die komplett bzw. dicht produzierten Albenversionen mag, und die Bands dann lieber nicht live spielen sollten, wenn sie die Hälfte der vetrauten Substanz weglassen müssen...oder sie müssen sich Gastmusiker mitnehmen....eine Heavy Band z.B. finde ich unerträglich, wenn auf Alben zu den Soli Rhytmusgitarren dazu drauf sind, live der eine einzige Band-Gitarrist dann aber nur in gähnender Leere zum Bass abhottet...geht nicht...

 

[Mindflanger]

Ich habe das Vid jetzt nicht angeschaut, aber viele Psytranceproduzenten basteln sich als Beispiel, viele kleine abgefahrene Sounds (oft automatisierte Oszillatorcoarse mit automatisierten Filter und nem LFO noch auf was anderem,) und bouncen die dann, so kommen dann mit delay die typischen psysounds zustande, dass können dann viele kleine Einzelsamples sein (dazu noch viele Riser wie reversed reverbs u.a.). Die sind dann alle ziemlich unterschiedlich und kommen halt auf ne Spur, da liegt dann evtl. nur ein Sample drauf, summieren sich dann im Endeffekt. Psytrance ist auch oft ein ziemliches delayendes Durcheinander für jemanden der nicht auf dieses Genre steht. Allein schon die Kick, da layern einige auch, ist dann eine Frage der persönlichen Arbeitsweise, also ob man die einzelnen Teile ausschnipselt und auf einer Spur dann mit crossfades ineinander führt, oder ob man das dann mit Fades auf verschiedenen Spuren macht, usw usw....da kann grad in diesem Genre insgesamt einiges zusammen kommen an Spuren.

 

[Carcinome]

Gibt doch Musiker, die brauchen schon 60 Spuren für die Bassdrum

Aber nur, wenn sie nicht gestimmt ist.

 

[Cruba]

300 Spuren machen eigentlich keinen Sinn, man muss das ja auch alles irgendwie wieder Mischen.
Das wird dann irgendwann recht unübersichtlich, daher ist es meistens besser, wenn man einige Spuren vorher zusammenfassen würde.
Ich hatte mal Chöre mit 160 Spuren, das war aber schon eine große Ausnahme.

Jo, das ging mir halt auch durch den Kopf.

In den Tracks passiert ja über die Länge von 5 - 6 Minuten schon ne Menge und ist auch von den Parts oft ziemlich abwechslungsreich.

Also rechnen wir eher so 80, sagen wir "Spurenabschnitte" für 4 Songparts... Etwa so?

Ich habe das Vid jetzt nicht angeschaut, aber viele Psytranceproduzenten basteln sich als Beispiel, viele kleine abgefahrene Sounds (oft automatisierte Oszillatorcoarse mit automatisierten Filter und nem LFO noch auf was anderem,) und bouncen die dann, so kommen dann mit delay die typischen psysounds zustande, dass können dann viele kleine Einzelsamples sein (dazu noch viele Riser wie reversed reverbs u.a.).

Dann rechnen wir für 4 "theoretische" Spurenabschnitte ca. 50 Spuren für FX und Firlefanz... Dann kommt das ganze so in etwa hin, ja?

Ich kann mich noch an Zeiten erinnern wo bei ner Metal Produktion nach 24 Spuren schluss war weil net mehr auf‘s Tape gingen und das hat auch locker gereicht...

Jo, Hallu's Musik begrenzt ja auch das Mischpult. Er hat im Studion also net viel mehr als auf der Bühne.

 

[Moogman]

Wirklich "echte" 300 Spuren sind das hier nicht, eher 300 einzelne Parts. Man macht ja eigentlich nicht für jedes Sample eine extra Spur auf. Die haben eine Spur auseinander geschnitten und die Teile dann jeweils auf eine eigene Spur gelegt, damit man jeden Teil überall hin- und her verschieben kann. So macht es den Eindruck für mich.

 

[marcoustic]

Moin,

die ganze Diskussion um Spurenanzahl ist doch meist völlig daneben, weil jeder von etwas anderem ausgeht.
Manche zählen bei 300 (oder einer ähnlich hohen Zahl) Spuren alle Effektreturns, Subgruppen und anderes Gedöns mit.
Das ist ja dann auch Übertreibung um der Zahl Willen.

Im Endeffekt ist die Frage doch, wie viel musikalisches Material (also Spuren mit musikalisch relevantem Content) man braucht, um eine eine gute Nummer zu produzieren?
Und da wird 300 wohl eine etwas überzogene Antwort sein...

Ich merke, dass viele Leute immernoch oder immerwieder davon ausgehen, dass große Sounds eine Menge Spuren brauchen.
Das typische Beispiel: Wer denkt, dass er die Gitarre 8 mal aufnehmen und dann layern, pannen, etc. muss, um einen dicken Sound zu bekommen, der kommt schnell auf 300 Spuren und mehr.
Aber ist das wirklich zielführend?
Meiner Erfahrung nach nein.

Die meisten großen Sounds (egal ob Gitarrenwand oder Synthstacks) lassen sich mit 2 bis 3 Layern realisieren. Alles andere ist meist Verschlimmbesserei.

Grüße
Markus

 

[Gast92251]

Wirklich "echte" 300 Spuren sind das hier nicht, eher 300 einzelne Parts

genau!

Es geht hier ja keinesfalls darum, dass man > 300+ Spuren GLEICHZEITIG (mit Inhalt) abspielt! ^^

Vielfach geht´s nämlich eher um > Songabschnitte (!)

..ausgefeiltere Intros, ausschweifendes Sounddesign, Spur/VSTi, Stackings, Breitwandsound...
in der orchestralen Filmkomposition und -Vertonung sowieso... (...)
Da kommt man auf solche Kanalanzahl mal ganz schnell und locker.
Aber auch in Musikproduktionen absolut keine Seltenheit.
Von mehrfach-Mikro-Schlagzeugabnahmen, Multiplen Gitarren-"Breitwand"-Stacks & Co. ganz zu schweigen...
Gibt auch genug professionelle bekannte Elektrofrickler/Produzenten, die an 300 Spuren locker rankommen.

Metalbands wie Rammstein o.ä. haben schon alleine nicht selten bis zu 12 (echte) Amps gleichzeitig in nur einem Songabschnitt mikrofoniert, um diesen Breitwand-Stacksound zu erreichen...


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[Gast92251]

Ich merke, dass viele Leute immernoch oder immerwieder davon ausgehen, dass große Sounds eine Menge Spuren brauchen.

Nein. genau das denke ich absolut nicht...

Es geht ja beim besten Willen nicht darum, dass viele hunderte Spuren für "Qualität" oder "Professionalität" stehen.

Ich merke, dass viele Leute immernoch oder immerwieder davon ausgehen, dass große Sounds eine Menge Spuren brauchen.

Dass mit "nur" 8 Spuren auch Hammersongs und No1 Hits veröffentlicht wurden und werden, steht wohl außer Frage...

Die meisten großen Sounds (egal ob Gitarrenwand oder Synthstacks) lassen sich mit 2 bis 3 Layern realisieren.

Na, pauschalisieren darf man in der Audiokunst keinesfalls. Wir kennen das ja schon.

Aber bei einem stimme ich Dir absolut zu:
ein guter großartiger Song muss auch mit wenigen Spuren bestehen und stehen können.
Denn damit fängt´s an...

Und wie soll man das dann Live auf der Bühne umsetzen? eben.
Hier zeigt sich, wie gut ein Song strukturell und kompositorisch aufgebaut ist - wenn er auch mit wenigen Musikern ebenso machbar ist.
Mit einer Live Umsetzung steht und fällt quasi ein Song und seine Qualität, quasi. Würde ich sagen...



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