300+ Spuren für einen Song (Psytrance)... Was macht man damit bitte?

Na, pauschalisieren darf man in der Audiokunst keinesfalls.

Das war auch keine Pauschalisierung, sondern ein Erfahrungswert, den ich hier mal aktiv in den Raum gegeben habe. :)
Es gibt natürlich immer Ausnahmen, aber genau das bleiben sie auch: Ausnahmen.

ein guter großartiger Song muss auch mit wenigen Spuren bestehen und stehen können.
Denn damit fängt´s an...

Ja, und darum ging es mir.
Diese ominösen 300 Spuren sind meist nicht notwendig, damit eine Nummer funktioniert.
Vieles häuft sich im Laufe einer Produktion an und wird dann als tonaler Ballast mitgeschleppt, obwohl es nicht nötig wäre.
Eine Erfahrung:
Es kam hier mal ein Kollege mit einer Vorproduktion an, die für eine schlanke Besetzung von Midi-Drums, Bass, zwei akustischen Gitarren und Gesang schon über 24 Spuren hatte.
Es gab da schon über 4 Hallräume mit einzelnen Spuren;
die Gitarren waren auf über 10 Spuren aufgeteilt, weil der Refrain im HiShelv 0,3 db mehr haben sollte und in der Bridge der EQ wieder um 0,irgendwas db anders eingestellt war;
die Vocals hatten mehrere unnötige Modulationseffekte... etc.

Und somit war die Session schon riesig bevor überhaupt richtig produziert wurde.
Wichtig ist mir, dass diese Spurenanzahl in dem Beispiel deswegen völlig überzogen war, weil auf den meisten Spuren nichts passierte, was den Song wirklich ausmachte.
Es wurde für jede Kleinigkeit eine neue Spur aufgemacht und das bläst so ein Projekt natürlich immens auf.
 
Ein ehemaliger DJ, und Club besitzer hat mir Mal gesagt, alles unter 40 spuren klingt kacke.

Verstehe ich auch nicht ganz.
Aber wenn man es zusammen bekommt und das Ergebnis gut klingt, passt doch alles.
 
300 Spuren machen eigentlich keinen Sinn, man muss das ja auch alles irgendwie wieder Mischen.
Das passiert in diesem Musikgenre meist während dem Produzieren. Ein PreMixing ist im Prinzip Standard, gegen Ende wird bisschen nachgeschubst und dann ist der Mix fertig.
 
Wenn man partorientiert arbeitet und sich etwas Automation sparen will oder einfach gänzlich andere Effekte in einem Abschnitt einsetzt, dann kommt man schnell in den dreistelligen Bereich.
Wenn man es für übersichtlicher hält, sämtlich Wooshes bleeps und Hits auf separate Spuren zu legen, dann sind das auch Spuren, auch wenn alles vielleicht auf einer möglich wäre.

Jeder, wie er will. Ich kam kürzlich auch auf fast 80 Spuren bei einer Ballade. Das allermeiste ging für Gesang drauf. Leadvox und zwei Hintergrundstimmen, jeweils dreifach und dann auch noch nach Strophe und Refrain unterschieden+Chor mit allem drum und dran, sind schon rund 30 Tracks.
 
Oki, dann möchte ich mich an dieser Stelle bei allen bedanken. Dann kann ich damit umgehen. Mir war's halt nur wichtig zu wissen, wie's etwa funktioniert... Danki!
 
Naja, wer weiß schon, in welchem Zusammenhang das gesagt wurde, ob er nicht einen bestimmten Punkt machen wollte. Weiß ja nicht, wie es bei euch so ist, aber wenn ich mich mit jemandem unterhalte, haue ich ja auch nicht nur Sätze ´raus, die man so in Stein meißeln könnte. :D
 
Ein ehemaliger DJ, und Club besitzer hat mir Mal gesagt, alles unter 40 spuren klingt kacke.

Vielleicht meinte er, dass er seine Musik unter 40 Lines KOks auch nicht ertragen kann.
 

Habe das Video schon mehrfach gesehen :D tja er ist das beste Beispiel wie man einfach und ohne viel Aufwand einen Hit macht
Er hat nicht mal die Melodie selbst gemacht :eek:
Weil er hat gesagt i found a composition
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe mich vor ein paar Tagen bei einem Orchestral Mockup Tutorial eingeschrieben. Am ersten Tag habe ich u.a. eine Mail zum Thema Templates bekommen (das Für und Wider) mit dem Hinweis, dass der Dozent früher ganz normal Templates mit 2000 Spuren genutzt hat, dieses aber dann später auf 400 Spuren abgespeckt hat. Sowas verwaltet man nicht auf einem Rechner, da sind mehrere notwendig, die alle übereinen Server miteinander verbunden sind. Und natürlich sind die Spuren nicht alle "voll", das wäre eine vollkommen unsinnige Kakophonie.
Ich tendiere auch dazu, weniger Automation zu nutzen, wenn ich die Möglichkeit habe, bzw. wenn es Sinn macht, das auf andere Spuren auszulagern. Ich find´s übersichtlicher, aber da ist jeder anders.
 
ich bin jetzt mal ganz provokant, obwohl ich es gar nicht möchte, aber was mir dazu einfällt, ist leider negativ vorbelastet...dennoch...wer 300+ Spuren für einen Song benötigt, der WILL es auch, es ist nicht Notwendigkeit, sondern Show-Konzept, und damit..Achtung...nur in diesem Konsens......entartete Kunst.....

ich zitiere mal sido, keine ahnung warum mir das gerad einfällt "halt dein dummes maul"
 
Entartung ist eher eine krankhaft "abweichende" Veränderung eines normierten Urzustandes. Der Begriff wurde von der Medizin herkommend fälschlicherweise auf die Kunst angewendet. Das was Ash-Zayr meint, ist eher eine Art "Maßlosigkeit" oder vielleicht auch "ausufernd" oder einfach "übertrieben".

Also mein neuster Song hat mal wieder das "CPU Limit" von 14 Spuren und ausser, dass ne Hihat und etwas Effekte fehlen, würde ich wohl kaum mehr als 20 Spuren nutzen wollen.
 
Naja der hat gesagt, und der macht es so, und ein Anderer noch anders.

Die Frage ist, was brauchst Du selber, um Deine Version zu verwirklichen.
Ich mach das schon ne ganze Weile, und mehr als 30 bis 40 Spuren haben wir noch nie benötigt.
Kommt auch auf das Genre an, und bei Klassik und Filmmusik ist es sicherlich mehr.
Wir machen hauptsächlich zeitgemäße POP Musik.
Das Gleiche ist auch mit Effekten und sonstigen Plug in`s bei uns zu sagen.
Hier und da eine Prise, und das reicht in den meisten Fällen.
Recording, die Qualität der Instrumente und der Stimmen sind das A&O.
Ich möchte da eher meinen, wer zu viele Spuren braucht, sollte seine
Arbeitsweise vielleicht einmal überdenken, denn die Anzahl der Spuren ist
weiss Gott kein Kriterium für die Qualität.
Das aber kann jeder für sich entscheiden.

BG, Sylvi
 
300 Spuren oder mehr finde ich jetzt nicht beeindruckend. Mich beeindruckt, wenn jemand mit wenig viel erreicht. Aber jedem sein Fetisch.
 

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