wo fängt musikalische Kunst an und wo endet sie ?

[User70408]

Der Großteil aller Menschen ist Neuem nicht gerade aufgeschlossen.
Das liegt zum einen darin begründet, im Gewohnten Vertrautheit - und damit Sicherheit - zu finden.
Neue Dinge sind oft anders, ungewohnt, für viele wohl auch "unbequem", da meist ein Umdenken und Nachdenken, um es zu verstehen, erforderlich ist.
Das macht vielen Angst, man flüchtet lieber in vertraute Ebenen.
Das gilt neben Literatur und Film auch ganz besonders für die Musik.
Keine Entwicklung erfolgt bei dieser Klientel, ein Stillstand ist die Folge - man ist nicht bereit, diese gewollt forcierte Blockade aufzubrechen, um sich weiter zu entwickeln.
Sehr bedauerlich und engstirnig, ferner überaus armselig und traurig, wie ich finde... denn gerade in der Musik gibt es so Vieles zu entdecken.

Klingt sehr präpotent so ich finde ...
Verstehe ich das jetzt richtig ?
Nur wer Neues anstrebt ist nicht engstirnig oder armselig ?

Na wenn das so ist ... wer will schon als armselig abgestempelt werden ?!
Ab sofort beschreite ich neue Wege, leugne das Bequeme und mach einen auf experimentell !
Ist doch wurscht obs wem gfoit, Hauptsache ich entwickle mich weiter

Don

 

[diagnostix]

Na wenn das so ist ... wer will schon als armselig abgestempelt werden ?!

don pedro, wer will aber als "präpotent" gelten, wenn in wirklichkeit nur der drang einen weiter bewegt? soll er/sie mit der suche aufhören, nur weil jemand das "präpotent" findet?
wäre die welt besser so, wenn jeder das gleiche macht?

ich sehe das nicht so eng, und erwarte nicht dass jetzt jeder was macht, was neu und ungewöhnlich ist. aber du strebst auch nach neuem, sonst hättest du nur ein akkord gelernt, und kein weiteres mehr. es ist am ende unnötig, sich über die andere aufzuregen.
wenn es dir nicht gefällt, zeige die größe und schau über. niemand mag verurteilt werden - das hast du auch selber gesagt...

 

[User70408]

Na wenn das so ist ... wer will schon als armselig abgestempelt werden ?!

don pedro, wer will aber als "präpotent" gelten, wenn in wirklichkeit nur der drang einen weiter bewegt? soll er/sie mit der suche aufhören, nur weil jemand das "präpotent" findet?
wäre die welt besser so, wenn jeder das gleiche macht?

ich sehe das nicht so eng, und erwarte nicht dass jetzt jeder was macht, was neu und ungewöhnlich ist. aber du strebst auch nach neuem, sonst hättest du nur ein akkord gelernt, und kein weiteres mehr. es ist am ende unnötig, sich über die andere aufzuregen.
wenn es dir nicht gefällt, zeige die größe und schau über. niemand mag verurteilt werden - das hast du auch selber gesagt...

Mit meinen Zeilen antwortete ich auf die, für mich sehr jugendlich ungestüm klingenden, Ausführungen des Posters

Hat tatsächlich was mit Drang zu tun !

Also ich kenn z.B. den unbändigen Drang von Musikern der "Wiener Symphoniker" !
Die spielen oft Sachen die Jahrhunderte alt sind, und haben den Drang es perfekt zu spielen ...

Drang bedeutet nicht zwangsweise neues zu kreieren !

Jeder soll das tun was er mag !

Und ob es dann Kunst ist oder nicht, wird immer der Zuhörer beurteilen !

Don

 

[Buanna]

Guten Morgen!

Hatten mal eine Aufnahme mit meiner alten Band bei der der Tontechniker so was von angestaubt war!

Einen Song - den wir als Demo schon vorher zuHause eingespielt hatten,zwecks Orientierung - mit einem Gesangspart,der aber mittendrinn,weils auch Stimmungsmässig gepasst hat,einen "Telefonpart" gehabt hat.
Ziemlich Mittenbetont,nix Bass und Höhen und auch generiertes Geckrackle und Nebengeräusche! Alles so gewollt!!!
War ziemlich geil,ABER Diskussionen pur!!!
Mit dem Tontechniker!
Der meinte,dass dies nicht laut Lehrbuch sei und das so unmöglich geht -- Krass,oder?

Wurde ihm dann kurzerHand auch gezeigt wo der Maurer die Öffnung hinterliess um einen Raum zu verlassen!

Und jetzt wirds Zeit für einen guten

lg


Karl

 

[cherry50]

@Carcinom meint

Ist der ausgebildete Cellist eines Symphonieorchesters, der Partituren nachspielt, nun ein Künstler oder vielleicht nicht doch nur ein Handwerker?

@
Wenn er dieses Handwerk außergewönlich gut bis zur Perfektion beherrscht (Meister seines Fachs),

haben wir es 100%ig mit einem Künstler zu tun.

LG Cherry50

 

[oliveramberg]

Problematisch finde ich das heutzutage jeder Depp als Künstler bezeichnet wird, resp. sich selber bezeichnet. Heute tritt man auch nicht mehr auf, nein, man performed.
Die Begriffe Kunst resp. Künstler werden so was von überstrapaziert, dass einem schwindelig wird.

Klassische Musik = Kunst? Warum eigentlich. Es war meist einfach hartes Handwerk. Auftragsarbeiten um die Vorratskammer zu füllen. Hat Mozart geschrien "schaut her, ich bin ein Künstler!!" ? Wohl nicht (obwohl ich diese Behauptung natürlich nicht belegen kann )

Pop = keine Kunst? Kann - muss aber nicht.

Etc.

Musik ist zu einem grossen Anteil Handwerk. Nicht mehr und auch nicht weniger.

 

[cherry50]

@ oliveramberg

Klassische Musik = Kunst? Warum eigentlich. Es war meist einfach hartes Handwerk. Auftragsarbeiten um die Vorratskammer zu füllen. Hat Mozart geschrien "schaut her, ich bin ein Künstler!!" ? Wohl nicht (obwohl ich diese Behauptung natürlich nicht belegen kann zwinker )

Pop = keine Kunst? Kann - muss aber nicht.
Musik ist zu einem grossen Anteil Handwerk. Nicht mehr und auch nicht weniger.

@
Das nun ist eine ganz persönliche Darstellung von Dir, die ich überhaupt nicht teile.
Ab wann Du den Begriff Kunst einsetzt, ist in Deinem Ermessen.

Ich lese leisen Frust in Deiner Feststellung, und das macht Dich nicht gerade frei, in Deiner Beurteilung zur Kunst.

LG Cherry50

Etc.

 

[oliveramberg]

Hallo Cherry50
Da liest Du aber falsch
Ich finde einfach, dass der Begriff überstrapaziert wird. Schlussendlich ist es ja auch egal. Was einem gefällt soll man hören. Was andere darüber denken und wie die das schubladisieren ist doch egal.

Und nur weil man etwas perfekt beherrscht, muss man nicht zwingend Künstler sein.

Grüsse
Oliver

PS: Kunst ist schlussendlich immer subjektiv.
Und das ist ja auch gut so.

 

[misterkanister]

Wenn man etwas neues erschafft, was funktioniert und, es in der Form noch nicht gab.
Wenn man der Meinung ist, das klingt wie xyz, dann muss es auch ansatzweise so geschaffen worden sein und sobald man sich mit dem Werk beschäftigt feststellt, dass es doch etwas ganz anderes ist als man annahm.
Bowie, Pixies z.B., das ist Kunst und meine Mukke natürlich ganz vorne an dabei

 

[Gast92251]

Ja, das ist nicht unwahr.
Das verhält sich ja auch so mit anderen Bezeichnungen.
Viele titulieren sich ja auch gern mit Nachdruck gleich mal als "Produzent"...
(weil sie ja etwas "produzieren", fette Beatz!! z.B.
... Wobei eben genau diese Berufsbezeichnung doch ganz anders definiert wird.

Hierzu Auszug aus einem Forum:
"Guten Tag.
Ich bin 14 Jahre und Produzent.
Nun möchte ich meine Beatz mit unserem Rapper veredeln, nur erkennt Cubase mein Mikro nicht!!!
Woran liegt das????"

(Zitat-Link gerade nicht parat, ist aber 1:1 so zu lesen gewesen)



.

 

[misterkanister]

"Guten Tag. Ich bin 14 Jahre und Produzent. Nun möchte ich meine Beatz mit unserem Rapper veredeln, nur erkennt Cubase mein Mikro nicht!! Woran liegt das????"

Wenn da statt Kuhbase Appleton stehen würde, könnte das von mir kommen

 

[Gast92251]

Aha. Dachte, dieses Forum wär erst ab 18 Jahre... (wegen jugendgefährdender Musik und tiefsinnigen Unterhaltungen)

 

[oliveramberg]

Ich wage die Behauptung, dass die Leute die Künstler sind, sich nicht so nennen. Ich wage es einfach

 

[Gast92251]

Kenn einen, der ist von Beruf Lebenskünstler. Und der steht auch dazu.

 

[cherry50]

Warum endecke ich in diesem Thread viele Ähnlichkeiten wie bei den endlosen Diskussionen über das Mastering, welches dann ja wohl auch einer Kunstform zugeordnet werden kann.

Wenn es denn hochwertig und perfekt ist.


Ist denn Homerecording in Vollendung auch eine Kunst, oder setzt da von vorneherein schon der Begriff "Homerecording", eine Abwertung, die es garnicht erst in das Visier der Definition Kunst, rücken läßt ?

Das ist eigentlich die Kernfrage als sogenannte Quintessenz, die sich aus diesem ganzen Komplex ergibt.

LG Cherry50

 

[misterkanister]

Ist denn Homerecording in Vollendung auch eine Kunst

Hat mit der Vollendung nix zu tun.
Sondern mit dem Ergebnis.

 

[cherry50]

@ misterkanister meint

Hat mit der Vollendung nix zu tun.
Sondern mit dem Ergebnis.

Das hat jetzt aber keinen Sinn ergeben, sondern Wortklauberei, denn Vollendung ist ja das Ergebniss.

LG Cherry50

 

[musicdevil]

Naja, cherry50 "Homerecording" bedeutet ja nur, dass man "Zuhause Musikaufnahmen macht".
Heutzutage ist es durchaus möglich "Zuhause" Musik zu produzieren, welche in der Qualität einer "Studioproduktion" in Nichts nachstehen muss. Die "Homeproduktion" kann dann sogar die Bessere sein und es gibt keinerlei Grund diese irgendwie abzuwerten.
Möglicherweise hat der Homeproducer kein Neumann zur Verfügung, sondern nur ein Shure, aber auch da kommts drauf an, was man aus den gegebenen Mitteln macht.

Worauf die Frage "wo fängt musikalische Kunst an und wo endet sie?" abzielt, weiß ich nicht.
Ich habe aber das Gefühl als wenn es dabei darum gehen soll, manche Musik abzuwerten und andere höher zu stellen und daran werde ich mich nicht beteiligen.

 

[misterkanister]

Das hat jetzt aber keinen Sinn ergeben, sondern Wortklauberei, denn Vollendung ist ja das Ergebniss.

Die Antwort habe ich erwartet
Wenn jemand gut aufnehmen kann, also mehr als nur auf Aufnahme drücken ist das für mich kein Künstler sondern ein Experte auf seinem Gebiet. Es geht ja hier um Musik und für mich zählt immer das, was aufgenommen wurde, der Rest ist zweitrangig.
Kommt er beim Aufnehmen auf neue Ideen, die bisher so nicht da waren und es funktioniert, dann sehe ich die Sache schon etwas anders aber reines Aufnehmen als Kunst zu bezeichnen?
War Steve Jobs ein Künstler? Obwohl ich diese ganzen "i" Geschichten meide, meine ich, ja war er denn er hat mehr gemacht als "nur" zu verkaufen. (Habe ich gerade im Fernseher gesehen)

 

[User70408]

Heutzutage ist es durchaus möglich "Zuhause" Musik zu produzieren, welche in der Qualität einer "Studioproduktion" in Nichts nachstehen muss. Die "Homeproduktion" kann dann sogar die Bessere sein und es gibt keinerlei Grund diese irgendwie abzuwerten.
.

Unterstreich ich und geh da sogar noch einen Schritt weiter !
Der "Homerecordler" hat den Vorteil sich nicht gewissen Dingen unterwerfen zu müssen ...
z.B. der Lautheitswahn, das braucht ihn nicht zu interessieren

Ich kenn da eine Folkband, die nehmen ihr neues Album gerade für eine Vinylproduktion auf.
So leise und so dynamisch wie die Jungs das haben wollen, das würde keiner Bemusterung standhalten ... das ist ihnen aber so was von wurscht !

Don