Wie viel kostet eine Live-band

[User70408]

Über meine Band:

Anzahl Musiker: 7
Genre: Tanzmusik - Balkan, Reggae, Swing (Original Musik)
Niveau: Amateure

ich würde an eurer Stelle in der Bandbeschreibung den Punkt - "Amateure" auslassen.
Einen Amateur würde ich als Veranstalter nichts bezahlen, max. seinen Aufwand - z.B. Fahrtkosten - entschädigen. Auf einen Amateur-Tontechniker würde ich mich auch nicht so gerne einlassen.

Ich weiß schon du meinst mit "Amateur", dass ihr das als Hobby betreibt.
Einen Veranstalter ist das egal, der will Profis haben, sprich die Leute sollen qualitativ gute Musik und ein gutes Entertainment abliefern ... ob die das dann beruflich oder als Hobby machen zählt für ihn nicht

Da ihr mit 7 Leuten auffahren wollt, solltet ihr auch in Richtung Aufwandsentschädigung und nicht Gage denken. Wenn die Gage in Mittepunkt steht, dann als erstes überlegen ob das selbe Projekt statt mit 7, vielleicht mit 3-5 Leuten machbar ist.

Ganz einfache Logik beim verdienen: Kohle durch Anzahl der Personen
Mit sieben Leuten wird das schwierig wens auch was finanziell bringen soll, also froh sein für jeden Taler den ihr bekommt. je weniger ihr reinzahlen müsst desto besser fürs Geldbörserl

Joo und kleine Clubs und Cafes mit 7 Leuten, hm


.

 

[Cruba]

Habe nämlich einige Alben mit Amateur und Profibands vollgeklebt.
Ein dämliches Hobby von mir und meiner Frau.

Das iss wirklich ein dämliches Hobby!

Statt Amateure könnte man auch "ambitionierte Musiker , für die Musik mehr als ein Hobby ist" sagen.

 

[musicdevil]

Dann wart ihr so eine Art Showband.
Darf man fragen, wie Euer Name war.
Habe nämlich einige Alben mit Amateur und Profibands vollgeklebt.
Ein dämliches Hobby von mir und meiner Frau.
Die kennt auch Hinz und Kunz, und ist ein Ende jünger als ich.
Teilweise mit Autogrammen und Telefonnummern.
Komisch, dann müsste ich Dich eigentlich kennen.

Klar, kein Problem, aber per PN

 

[m_tree]

Wie gesagt spielen wir nur eigene Stücke und können max 1,5 std spielen!

Wenn ihr noch keinen Namen habt könnt ihr froh sein, wenn ihr überhaupt was bekommt.
Als unbekannte Band mit ausschließlich eigener Mucke und 1,5h Programm ist die erste Herausforderung, überhaupt irgendwo Gigs zu bekommen.
Ihr solltet mal überlegen euch mit anderen Bands zusammen zu tun. Der Knackpunkt sind die 1,5h Programm, und für die Veranstalter ist das Risiko eines Reinfalls geringer, wenn mehrere Bands spielen.

Mit abendfüllender Cover / Top40 / Tanz Mucke sieht die Sache schon anders aus. Aber auch da zählen "Name" und Vitamin B.

500€ für euch mit 1,5h Programm ist ein optimistischer Wert.
Aber ihr solltet überlegen auch erstmal irgendwo für lau zu spielen, wenn der Gig gute Publicity für euch ist.

Der Anfang ist immer am schwierigsten

 

[RK79]

@Hedelund und Devil

Und kennt ihr euch nun?

 

[hedelund]

Wahrscheinlich kennen wir uns schon länger, und keiner wusste so recht, wer der andere ist.
Ja die Welt ist klein.

LG Hedelund

 

[der_wahre_Noplan]

Ich spiele in einer 6-köpfigen Band und wir nehmen 600-1200 Euro. Privatfeiern sind bei uns günstiger als Firmenfeiern oder Hochzeiten. Für wohltätige Veranstaltungen spielen wir kostenlos.

Am anstrengendsten sind für mich jedoch Hochzeiten. Aber verdienen tun wir damit nichts. Wir finanzieren uns damit ein Hobby. Im besten Falle ein Plus-Minus-Null Geschäft.

Aber rein finanziell betrachtet und jeglichen Aufwand einbezogen, definitiv ein Minus-Geschäft. Ich finde jedoch, dass man den Gewinn nicht nur finanziell messen sollte als Amateurband.

Es ist erfreulich, dass wir ohne uns zu kümmern auf etwa 15-20 Gigs im Jahr kommen.

 

[hedelund]

Letzendlich neben der Freude an der Musik ist der finanzielle Aspekt nicht außer acht zu lassen.
Weil der Trend hier schon längere Zeit dahin geht, das sich Abends Eine Band und eine Disco ablösen, haben wir uns gesagt : Wir machen beides. Einfach unsere Sanges Künste als Weiblein Männlein Duo verbinden mit Partydisco.
Und das Konzept ging voll auf
70 bis 80 kleinere und mittlere Feste und Feiern kamen auf uns zu.
Jetzt sind es nur noch ungefähr 30 kleinere Sachen, weil der alte Wolf wird langsam grau.

Wollte sagen, das Limmit lag bei 500-€. Meistens jedoch 300-€ bis 400-€.
Habe halt auf kleiner Flamme gekocht.
Mein Studio und die Live Anlage konnte ich jedenfalls voll damit finanzieren.

Lieb Grüße
Hedelund

 

[m_tree]

Man muss erstmal ganz klar zwischen Cover Musik und eigener Musik unterscheiden.

Mit Cover kann man relativ schnell und einfach Geld verdienen.

Aber bei eigener Mucke kann man froh sein, wenn man am Ende bei Null rauskommt.

Ich hab bisher in den verschiedensten Bands gespielt, egal ob als unersetzbares Gründungsmitglied oder nur als Aushilfe bei vereinzelten Gigs.

 

[Jimmy_punk]

Hi,
ich finde es sehr interessant zu sehen, wie weit hier die Meinungen und auch die Gagen auseinander gehen. Meiner Meinung nach vergleicht ihr hier Äpfel mit Birnen und Kartoffeln, was aber bestimmt auch daran liegt, dass der TE oben nicht so richtig spezifisch wird.

Ich spiele jetzt seit ca. 15 Jahren in zwei Ska-Punk Bands (jeweils 9 Musiker), von denen es die eine schon seit 1989 gibt. Richtig große Gigs und Gagen waren selten - die Musik war immer ein Hobby und im Besten Fall haben die Gagen unsere Kosten gedeckt. Und wir können auch max. 2 Stunden spielen, brauchen also in der Regel Support oder geben den. Zum Beispiel am kommenden Freitag für P.O.Box in Darmstadt. Soviel zu meinem Hintergrund. Ende des Werbeblocks

Wenn es um Gigs und Gage geht schauen wir uns immer das Gesamtpaket an:
- mussten wir um den Gig bei einem Veranstalter betteln oder hat ein Veranstalter uns angesprochen?
- Wie hoch sind unsere Fahrtkosten?
- Können / Wollen wir übernachten (bei einzelnen Gigs. Touren machen wir derzeit nicht). Wenn ja: was wird bezahlt oder gestellt?
- Wie ist die Versorgung vor Ort? Gibts nur 3 Getränke pro Nase und aufm kleinen Festival nen Gutschein für den Bratwurststand oder hat irgendjemand lecker gekocht? Bestes Erlebnis: Große Uni-Party bei der ein opulentes Buffett nach 3 Stunden abgebaut wurde, nur um 10 Minuten später genau so opulent mit neuer Speisenauswahl wieder aufgebaut zu werden. Da gehörte aber auch ein Päckchen mit einigen Gramm Gras UNGEFRAGT mit zum Service 8-D...
- letztendlich beeinflussen diese Faktoren auch die Frage nach der Kohle und ob man auf Tür oder Hut oder Festgage oder einen Mix davon spielt.

Wenn ihr in Deutschland auf Tour gehen wollt, würde ich mich anders herum Fragen:
- Welche Kosten habe ich insgesamt?
- Was müsste ein Konzert Durchschnittlich einbringen?
- Als unbekannte Band würde ich dann immer mal lokal bekannte Bands suchen und versuchen mit denen gemeinsam was auf die Beine zu stellen. Die kennen auch häufig die Gegebenheiten in ihrer Region am Besten.

Lass doch mal was von eurer Band hören / sehen. Vlt kommt man ja zusammen.

Gruß
Henrik

 

[hedelund]

Man muss erstmal ganz klar zwischen Cover Musik und eigener Musik unterscheiden.

Das muss man nicht so ohne weiteres trennen.
Denn man kann wenn man einen Job hat zwischendurch immer seine eigenen Sachen mit einbauen.
Das kommt meistens besser, als wenn sich eine Band nur mit unbekannten eigenen Songs vorstellt.

LGHedelund

 

[wye]

Man muss erstmal ganz klar zwischen Cover Musik und eigener Musik unterscheiden.

Das muss man nicht so ohne weiteres trennen.
Denn man kann wenn man einen Job hat zwischendurch immer seine eigenen Sachen mit einbauen.
Das kommt meistens besser, als wenn sich eine Band nur mit unbekannten eigenen Songs vorstellt.

LGHedelund

Doch, muss man; in den Läden, die ich besuche, kommt das Covern gar nicht so besonders gut auch eingestreut....muss man schon mit nem sehr eigenem Twist covern, sonst gibt es Stirnrunzeln.

Vielleicht noch, bei so Dance und Techno Geschichten verdient man mehr, auch wenn der Auftraggeber aus bestimmten Bereichen kommt....

Die Zahlen von Can sind sehr realistisch, eigene Erfahrung und das meiner Freunde (sehr viele Profi Musiker) über einen Zeitraum von 20 Jahren, die Gagen sind auch geringer geworden.

 

[m_tree]

Das muss man nicht so ohne weiteres trennen.
Denn man kann wenn man einen Job hat zwischendurch immer seine eigenen Sachen mit einbauen.
Das kommt meistens besser, als wenn sich eine Band nur mit unbekannten eigenen Songs vorstellt.

Klar, aber das ist dann halt weder Fisch noch Fleisch.

In einer ehemaligen Band von mir, die von Anfang an als "Original" ohne Cover angedacht war, hatten wir bei den ersten paar Gigs ein paar Cover dazu gepackt, die uns selbst gefallen haben (also nicht gerade Summer of 69 oder sowas). Dabei gings aber nur darum, unser damals noch spärliches Programm etwas zu strecken.

Entweder man macht eigenes oder man covert. Alles was dazwischen ist, sind doch nur halbe Sachen.

Oder wenn man als Coverband kleckerweise mal nen eigenen Song einbaut, weil man mit den eigenen Sachen es nicht schafft irgendwas zu reißen ... das ist doch erbärmlich. Sorry.

 

[tomric]

In kleineren Locations kann es durchaus sein, daß man max. 100-120 Leute auf Eintrittsbasis beschallen muß und dafür dann noch Haus-PA und -techniker abziehen darf. Da kann man froh sein, wenn am Schluß pro Nase ein Hunni rausschaut. Ist es was größeres, ggf. im Cover/Partybereich dann je nach Art des Events rangieren die Gagen nach meiner Erfahrung zwischen 200-400 Euro pro Person, bei Hochzeiten, Firmenfeiern und Messeveranstaltungen ggf. sogar noch ein wenig drüber...

 

[wye]

Auch da muss man unterscheiden, je atziger, desto weniger bringt der Hut, ich mag atzige Konzerte, aber progressiv links hat es nicht immer mit teilen, das ist auch frappierend, auch wenn Geld verfügbar ist (Studies), damit meine ich nicht Leute, die es sich einfach nicht leisten können.

Da gibt/gab es Bands die vor ausverkauften Häusern spielen, viel Begeisterung, die haben null Platten verkauft, "ne, lass mal Atze, hat mit letzte Woche nen Kumpel schon kopiert, kenne ich schon", Mensch das Bier ist aber teuer gewporden 1,80, meine Fresse...SPON ist doch wie das Spiegelheft, Zeitungen habe ich noch nie gekauft, steht doch doch alles Online für umme!" "Bibliothek Ausleihen, ahhhhhh so antrengend!", ahhh man kann ja dort Cds kopieren, das mache ich......."komisch, hier im Dorf ist ja gar nichts mehr los."

 

[Irie-man]

Hi,

danke nochmal für die vielen neuen Antworten!


Sorry ich dachte ich hätte mich klar ausgedrückt, dass wir keine Cover spielen und unbekannt sind!


War auch eher um mal einen Fühler auszustrecken. Hatte als ich noch auf der Schule war auch ne Ska-punk band und da war es halt auch ne "Ehre" überhaupt mal ein angebot zu bekommen.

Jetzt 10 Jahre später wollte ich mal hören ob sich daran in DE was geändert hat. In Dänemark können wir schonmal 1000 Euro für ein Konzert bekommen, aber dass ist dann ja auch nur weil wir 1) tanzmusik spielen und 2) vitamin-b.

Aber gute Idee mit dem zusammentun mit lokalen Bands! Da werde ich mich mal drum bemühen und dass mit den transportkosten bzw. übernachtungen einplanen.

Vielen Dank für eure Hilfe!


Irie

 

[speedtom]

In Frankfurt gibt es mittlerweile viel play-to-pay, z.B. du nimmst dem Veranstalter 30 Karten ab, die du bezahlst, "darfst" die selber verchecken, und die Differenz behältst du als Gewinn...das ist unter anderem ein Grund, warum wir zur Zeit nur selten (ca. 3x pro Jahr) spielen...

 

[Irie-man]

@speedtom

Auch keine schlechte Idee. Danke

 

[tomric]

Aber gute Idee mit dem zusammentun mit lokalen Bands!

Macht sich immer gut, zum Einen ziehen die ggf. auch noch ein paar Leute, zum Anderen könnte man mit denen klären, ob sie die Backline oder einen Teil davon stellen können. Dann braucht ihr nicht so viel Kram herankarren...

 

[recording-man]

Bei dwr ganzen Coverei sollte man aber auch nicht ausser Acht lassen dass da die GEMA beim Veranstalter anklopft und auch noch mal die Hand auf hält... Dann zahlt der Veranstalter doppelt: Nen haufen GEMA Gebühren und Gage. Ob sich das bei ner unbekannten Band rechnen würde ist fraglich...