Wie nur Vocals + "stehenden" Bass mischen?

[neu]

Hallo Forum,

ich stehe immer weider vor dem Rätsel wie ich es hinbekomme ausgewogen einen Part zu mischen in dem Nur ein ziemlich"fetter" stehender Bass und eine Stimme enthalten sind. Ich checke meine Mixe in der Regel mit Tonal Balance von Izotope und natürlich via Hören und es ist in der Regel zu basslastig, nehme ich den Bass entsprechend weg zu dünn und wirkungslos.

Habt ihr eine Idee, was da so die Tricks sind?

 

[leary]

Ohne Soundbeispiel geht nix.

 

[neu]

hier mal ein Testbeispiel

 

[zoolander]

Stimme also männlich?
Dynamischen Sidechain oder soothe.

 

[neu]

dynamisch Sidechain, was bedeutet das? Sidechain auf dem Bass bzgl der Stimme? Das wird doch nicht weniger "bassig", weil die Stimme ja kaum Bassanteile hat -> da ist ein Lowcut bei 90 Hz drauf. Oder anders gemeint? Was ist soothe?

hatte schon versucht nur den Bassbereich mit a) Compression - b) Eq - c) dynamischen EQ zu bearbeiten, aber war dann am Ende alles eher dünn und ohne Effekt bei mir.

 

[Dodo_I]

dynamisch Sidechain, was bedeutet das?

Du legst einen Multiband Kompressor auf den Bass, und immer wenn die Stimme einsetzt, wird die Frequenz der Stimme per Sidechain in der Bassspur etwas abgesenkt.

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[neu]

Du legst einen Multiband Kompressor auf den Bass, und immer wenn die Stimme einsetzt, wird die Frequenz der Stimme per Sidechain in der Bassspur etwas abgesenkt.

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Ok, verstehe ich, aber löst mein Problem (glaube ich zumindest) nicht, weil die Stimme wenig Bassanteile hat und somit nicht für den überproportionalen Bassanteil verantwortlich ist.
Habe es eben versucht und bringt slebst bei krassem Sidechain nicht viel für das GEsamtergebnis

 

[Humanizer]

Also 'ne Sidechain bringt da mMn schon theoretisch nichts, weil Dich ja der tiefe dröhnende Ton stört und der Attackanteil, der zweimal zu hören ist, auch nur sehr kurz ist.

Zwei funktionierende Beispiele wären E-Bass und Vocals, oder Kontrabässe mit Celli und Vocals.
Im ersten Fall sinkt der Pegel mehr oder weniger langsam und kontinuierlich ab, daher kein störendes Dröhnen. Im zweiten Fall wären die Kontrabässe (viel) leiser als die Celli, die auch noch zusätzlich Obertöne mitbringen, was das Ganze weniger dröhnend klingen läßt.
Schlußfolgerung, mit dem Sound wird das so nix. Ich würde den hellen Attacksound nicht komplett verschwinden lassen, den tiefen Bassanteil mit einem Decay relativ schnell ein paar dB sinken lassen und dann langsam weiter leiser werden lassen.
Das sollte als grobe Rchtung zumidest erstmal besser funktionieren.

 

[zoolander]

dynamisch Sidechain, was bedeutet das? Sidechain auf dem Bass bzgl der Stimme? Das wird doch nicht weniger "bassig", weil die Stimme ja kaum Bassanteile hat -

Meine Antwort hat sich mit deinem Sample überschnitten. Klang zuerst so, als würde die Stimme mit dem Bass konkurrieren
Da bringt Sidechaining wirklich nichts.
Am einfachsten wäre es den Bass zu wechseln.

 

[Ennui]

hier mal ein Testbeispiel

Wird das im eigentlichen Song genau so gesungen klingen?

Niemand wird dir etwas klauen, wenn du dein Original-Snippet postest. Kann mir vorstellen, dass man dir im richtigen Kontext auch bessere Tipps geben kann.

 

[neu]

das wird fast so klingen bzw. werde ich den Gesang nochmal aufnehmen sofern ich den Song überhaupt machen sollte. Ist halt so eine Grundsatzentscheidung bei der ich immer wieder lande und dann die Ideen verwerfe. Deshlab geht es mir auch um Mixing-tricks allgemein und nicht um eine konkrete Idee.

 

[whitealbum]

Am einfachsten wäre es den Bass zu wechseln.

Genau so ist es.
Wenn man den Gesang bei Gesang mit stehenden Bass hören will, dann muss der Bass entsprechend ausgesucht werden.
Nicht am Ergebnis rumschrauben, sondern am Anfang das Richtige wählen, ist mein Rat.

 

[diagnostix]

und was ist jetzt das problem?
dass der bass bassllastig klingt?
sorry, aber wie soll sonst ein bass klingen?
du hast eine sehr sparsame besetzung, und da gibt es nicht viel zum rumdoktern mit zwei signalen.
generell gilt es, die zwei signalen "anzudicken" anstatt "auszudünnen", weil sonst klingt es am ende blutleer und langweilig.

so empfehle ich dir, zuerst den tonal balance zu vergessen, und deine ohren zu benutzen.
und da kannste dich - als empfehlung - für den bass auf vier bereiche konzentrieren: 160, 320, 480 und 640 Hz.
(wie hoffentlich erkannt, alles vielfachen von 20 Hz, sog. oktaven beim equalizing).
diese vier bereiche verursachen die meisten probleme bei allen basslastigen instrumenten, und sind immer eine gute "pole position", wenn man bass/kick/alleswasbasst mischen möchte.
da könnte es dröhnen, mulmen oder sonst irgendwie stören.
leidergottes liegt in diesen bereichen auch "die emotion", "wärme", "natur" oder alles was die "seele" eines instruments ausmacht, und auch leiderrgottes alles, was zu ausgeprägtes ingenieurdenken beim mischen gnadenlos beseitigen vermag.

dazu kommt noch, dass der bass sonst in einem mix und in der musik überhaupt (egal welche richtung) seiner natur entsprechend die tragende rolle spielt, mit den drums zusammen (falls vorhanden) das animalische in uns weckt und körperliche reaktionen animiert.
es geht am ende nur darum:
du hörst nach einer mixingpause dein mix, und reagierst körperlich druff - dann haste gut gemacht.
es ist nur wichtig, dass es nix im mix dröhnt, rauscht, oder sonst was unmusikalisches beinhaltet, was der zuhörer stören könnte.

dabei ist im prinzip egal, ob dein mix dunkel oder hell klingt.
manche instrumenten klingen halt dumpfer, und manche heller. so kannst du durch exzessives equalizing, wie das die moderne "ki unterstützte" plugins machen, die musik nur so mischen dass sie am ende der ki gefallen kann, aber keinem mensch.
sprich: du kannst einen dumpfen instrument mit eq nicht so drastisch ändern, dass es am ende supa frisch und strahlend klingt, und umgekehrt.
diese eingriffe hört man, wenn auch unbewusst und ohne tontechnischen wissen, und reagiert dementsprechend ablehnend.

so guck dass dein bass nicht dröhnt, dass er die volle bühne in anspruch nimmt (was er schon durch stereo chorus auch tut), und gib deiner stimme einfach mehr nähe (comp) und wärme.
damit wäre der mixing job für deine musik aus meiner sicht erledigt.