Wie nennt man diesen Sound ?

[Rhise]

Guten Abend zusammen ,
da ich mich gerade in die Szene einarbeite , würde ich gern foglendes wissen :

Wie heißt der Sound/die Sound bzw. das Instrument , das in diesem Song

bei ca. 0:11 einsetzt und eine Atmosphäre schafft , die das Lied so in die Breite zerrt ?

Rhodes ?
Würde mich echt interessieren.

MFG
Robin

 

[clemenserwe]

Ja, unter dem Suchbegriff Rhodes wirst Du die meisten solcher Sounds finden.

Trotzdem ist es nicht das Instrument, das diese Athmosphäre schafft, sondern der Einsatz entsprechender Mixtechnik/Effekte auf allen Spuren.

Der typische "weite schwebende" Rhodes-Sounds (dann aber höhenreicher als im Klangbeispiel) wird übrigens auch oft als DX-Piano bezeichnet. (Abgeleitet von den Rhodes-Sound-Nachbauten die mit FM-Synthese am DX7 gemacht wurden.)

Clemens

 

[smehlsson]

detuning spielt hier auch noch 'ne große rolle denke ich.
zumindest klingt es mal sehr danach.

habe gerade mal versucht, den sound nachzubauen.
knifflig.

(stecken nur diverse rhodes drin)

edit:
der stimmeinsatz ('ooh' im h intergrund) macht beim ersten einsatz in dem song auch 'ne menge aus.

 

[Rhise]

detuning spielt hier auch noch 'ne große rolle denke ich.
zumindest klingt es mal sehr danach.

habe gerade mal versucht, den sound nachzubauen.
knifflig.

(stecken nur diverse rhodes drin)

edit:
der stimmeinsatz ('ooh' im h intergrund) macht beim ersten einsatz in dem song auch 'ne menge aus.

Kommt dem Original sehr nah. Kannst du mir erklären wie und womit du vorgegangen bist ?
Interessiert mich sehr.

 

[smehlsson]

ich zähle mal schnell auf, was ich auf den einzelnen spuren hatte:



1: rhodes-sample instrument (NI) , hart nach rechts gelegt

2: ein anderes rhodes-sample instrument (auch NI), hart nach links gelegt

(beide mit sehr niedrigen velocity-werten für den glöckchen-sound. anschläge nicht genau auf die eins)

3: wieder 'ne rhodes-spur, vorher als audio-file gespeichert. wieder das gleiche gespielt wie bei spur nummer 1 und 2, lediglich nach oben oktaviert. attacks habe ich weggeschnitten. außerdem habe ich hier mit den ableton-warp-markern und dem re-pitch modus das audio-file leicht schwankend verstimmt.

4: dopplung von spur nummer 3, allerdings habe ich die files rückwärts abgespielt, ich dachte ich hätte im original auch 'ne reverse-spur wahrgenomen.

5: hier habe ich wieder das gleiche wie bei spur drei und vier gespielt. verstimmungen habe ich aber einfach unregelmäßig mit pitch-bendings reingebracht.
edit: hier habe ich ableton electric verwendet.


das ganze habe ich einfach in 'ne gruppe gesteckt, komprimiert und durch den ableton-saturator gejagt, allerdings nur sehr zart angefahren.


in jedem fall ist meine vorgehensweise extrem umständlich, das geht auch deutlich einfacher.
wichtig ist nur der detune-effekt, die stereo-breite und der 'glöckchen'-sound.

 

[clemenserwe]

@smehlsson:
Sehr interessante Herangehensweise!
Mir gefällt, wie Du Deine vorhandenen Mittel einsetzt, um den gewünschten Sound zu erzielen.

Viel von der Breitenwirkung entsteht natürlich auch einfach dadurch, dass der Mix vorher eng gehalten wird. Der Unterschied macht den Unterschied

Zum Detuning - das ist eigentlich ein Problem der Originalen Rhodes-Pianos. Ich kann mich an meinen Klavierlehrer erinnern, der für seine Jazz-Auftritte gern ein Fender-Rhodes genommen hat. Das Ding war eigentlich immer aufgeschraubt und wurde gestimmt. Das liegt daran, dass zur Tonerzeugung Metallzungen angeschlagen wurden, die sehr Temperaturempfindlich sind.

Aktuelle Modellingsoftware (z.B. Logic's EVP88 oder Pianoteq) hat das in die Modelle eingebaut.
Das kombiniert mit einem Chorus bringt dann schon viel.

@Rhise:
Das wäre zwei Dankeschöns für smehlsson wert, oder?

Clemens

 

[smehlsson]

Zum Detuning - das ist eigentlich ein Problem der Originalen Rhodes-Pianos. Ich kann mich an meinen Klavierlehrer erinnern, der für seine Jazz-Auftritte gern ein Fender-Rhodes genommen hat. Das Ding war eigentlich immer aufgeschraubt und wurde gestimmt. Das liegt daran, dass zur Tonerzeugung Metallzungen angeschlagen wurden, die sehr Temperaturempfindlich sind.

sehr interessant, ich wusste gar nicht, dass das bei den original-rhodes problematisch werden kann.

meine vorgehensweise empfinde ich in diesem fall trotzdem als sehr umständlich.

 

[clemenserwe]

meine vorgehensweise empfinde ich in diesem fall trotzdem als sehr umständlich.

Verstehe ich. Aber da kann man sich drüber streiten.
Wenn Du ab jetzt regelmäßig solche Sounds/Effekte brauchst, besorgst Du Dir natürlich ein (Modelling-) Plugin.

Die Fähigkeit, klangprägende Eigenschaften rauszuhören und mit vorhandenen Mitteln nachzustellen, ist aber (imho) mit gar nichts zu bezahlen. Sprich: während andere noch überlegen, welches Plugin da interessant sein könnte, hast Du den Sound schon fertig.

Clemens