Wie de-essed ihr?

[Shagal]

Ich habe noch nie einen Deesser benutzt. Scheinbar benutzen den alle, aber so schlimm finde ich S-Laute gar nicht.

Laut Aussagen unseres Produzenten sind De-Esser nur nötig, wenn man keine guten Mikros hatte oder falsch reingesungen hat. Also z.B. bei Liveperformance mit Nierenmikros, möglichst direkt reingesabbert.

Für solche Fälle empfehlen sich die HeadSetMikros der Musical-Darsteller.

LOL

Super-Produzent! Und EQ ist auch unnötig, wenn man den braucht hat man entweder keine guten Mics oder die falschen Frequenzen reingesungen...

 

[JeZe]

Ich habe noch nie einen Deesser benutzt. Scheinbar benutzen den alle, aber so schlimm finde ich S-Laute gar nicht.

Laut Aussagen unseres Produzenten sind De-Esser nur nötig, wenn man keine guten Mikros hatte oder falsch reingesungen hat. Also z.B. bei Liveperformance mit Nierenmikros, möglichst direkt reingesabbert.

Für solche Fälle empfehlen sich die HeadSetMikros der Musical-Darsteller.

Das sind dann aber auch genau die Produzenten, bei deren Platten mich entweder die S-Laute extrem stören oder mir der Vocals-Sound nicht gefällt.

Ein Deessing ist gar nicht immer aufgrund der Aufnahme nötig, sondern aufgrund der Nachbearbeitung, welche die Aufnahme in heute gängige Hörgewohnheiten überführt.

Abgesehen davon liegt es auch am Sänger selbst. Einige Sängerinnen haben auch ein extremes Pfeifen bei S bzw. Sch-Lauten.

 

[echoRausch]

De-essen mache ich auch so gut wie nie.

Letztlich hat mich noch kein Deesser vom Hocker gehauen. Entweder waren die Ergebnisse auch nur wenig besser oder die Regelung war dann schon zu offensichtlich (aus s wird f).

Zuviel Deesser ist noch viel schlimmer als zu starke Zischlaute.

Hardware-seitig bei der Aufnahme wäre mir zu riskant.

Mikro macht definitiv viel aus.

 

[Miguel_da_Wu]

Letztlich hat mich noch kein Deesser vom Hocker gehauen

Geht mir genauso. Die ganzen de-esser verwursten den "S" Klang immer irgendwie. Weis nicht wie ichs erklären soll. Es hört sich mit einer Automation einfach immer besser an.

Aber de-esser haben natürlich auch ihre daseinsberechtigung. Wenns z.b. eine Hörbuchaufnahme mit 60 Minuten ist, dann würde man mit Automationen einzeichnen schon richtig lange drann sitzen. Da machen de-esser schon Sinn.

 

[marcoustic]

Also komplett ohne DeEsser würde ich nicht auskommen.

Natürlich gibt es einerseits bei der Aufnahme schon die Möglichkeit, mit der Mikrofonposition im Verhältnis zum Künstler zu experimentieren, aber andererseits bekomme ich das ganz ohne Nachbearbeitung auch nicht zufriedenstellend hin.

Bei mir kommt oft der Pro Tools interne DeEsser zum Einsatz, wobei der sehr soft eingestellt wird und dann auch ganz gute Ergebnisse liefert.
Bei ganz schlimmen Lauten, greife ich dann per ClipGain ein und zieh das Ding manuell etwas leiser.

Grüße
Markus

 

[echoRausch]

Dynamische EQ's hab ich auch probiert, aber auch nur mit mäßiger Begeisterung. Nimmt sich nicht viel, was ja auch nicht weiter verwundert, das da Prinzip sehr ähnlich ist.

Automation ist dann das letzte Mittel.

Ich gebe gern zu, dass ich Automation hasse und meide wie der Teufel das Weihwasser.

EQ's auf Vocals ist auch nur bedingt mein Ding. Nur, wenn's wirklich notwendig ist und oft dann auch nur ein HPF.

Die EQ's reißen nix raus. Die meisten Vocals, an denen viel EQ'd wird, klingen einfach nur schei*e.

 

[synthpark]

De-essen mache ich auch so gut wie nie.

Letztlich hat mich noch kein Deesser vom Hocker gehauen. Entweder waren die Ergebnisse auch nur wenig besser oder die Regelung war dann schon zu offensichtlich (aus s wird f).

Zuviel Deesser ist noch viel schlimmer als zu starke Zischlaute.

Hardware-seitig bei der Aufnahme wäre mir zu riskant.

Mikro macht definitiv viel aus.

Ich nehme den stinknormalen Waves Deesser und bin zufrieden.

Bei einem Multiband Tool wie Fabfilter MB muss man wohl das Ratio hoch einstellen, 10:1 oder so, damit es klappt. Meine Erfahrung.

 

[AndyGallas]

… weiter vorne hat jemand was gesagt was ich auch gerne nochmal unterstreichen möchte: der eigentlich altmodische wide-modus (=das gesamte signal wird abgesenkt, nicht nur das sidechainband) klingt meistens natürlicher.

... scheint aber fast niemand hier zu verstehen.




Ein Deesser der das Signal komplett absenkt ist nichts anderes als eine Lautstärkenautomation getriggert durch die Esses. Nur eben schneller und kompensierend falls ich nachträglich nochmal am Airband schraube.




LG

 

[synthpark]

... scheint aber fast niemand hier zu verstehen.

ahhh ja ... sowas hat man damals noch mit nem dbx 166 xl gemacht.

 

[AndyGallas]

... scheint aber fast niemand hier zu verstehen.

ahhh ja ... sowas hat man damals noch mit nem dbx 166 xl gemacht.

Ich meinte den Wide-Mode z.B. beim Waves Deesser.

 

[synthpark]

klar ich weiss, aber das mit dem Wide Mode kennt doch jeder Engineer.

 

[LM18]

Ich mache das oft mit dem Compressor in Live ...
Ansonsten mit Waves.

Es geht mit jedem Kompressor der einen Sidechaineingang und ansonsten keinen Karies hat...

 

[AndyGallas]

klar ich weiss, aber das mit dem Wide Mode kennt doch jeder Engineer.

Wohl kaum wenn die meisten hier Probleme mit Lispeleffekten haben.

 

[Gast92251]

Nach langem Ausprobieren von diversen DeEssern bin ich davon nicht mehr überzeugt, diese einzusetzen. Es gibt zudem selten DeEsser-Plugins, welche mir gefallen.

Viel exakter und genauer ist es, wenn man die S-Laute (Zisch usw.) gezielt direkt per Event/Volumeediting bearbeitet. Das ist halt meine Meinung dazu, auch wenn es ggf. mal etwas länger mit dem Editing in diesem Falle dauern sollte, das Ergebnis spricht für sich.
So zoome ich ich in Cubase halt ran, schneide mit ALT schnell das "ZISCH", und ziehe es mit >Volumeanfasser passend leiser.
Das klappt auch mit den meisten anderen DAWs, welche diese Volumeanfasser in der Audio-Region (Event) haben.

Ferner nehme ich hierfür aber sehr oft auch einfach die "Volume Envelope Events" in Cubase, dies ist eine Art Unter-Unter-Automation der Audio-Events. (Einfach mit dem Stift-Werkzeug direkt drauf malen, die Wellenform passt sich automatisch sofort visuell an)
In Pro Tools heisst das Clip Gain Automation.
Ideal für Zischlaute und Störgeräusche.

 

[echoRausch]

Ein Deesser der das Signal komplett absenkt ist nichts anderes als eine Lautstärkenautomation getriggert durch die Esses. Nur eben schneller und kompensierend falls ich nachträglich nochmal am Airband schraube.

Nee. Nicht schneller. Da müßtest du Lookahead haben.

Der Deesser reagiert ja nur auf den Peak, dazu muß er aber erst einmal stattfinden. Die Regelung ist demnach immer hinterher. Es sei denn, du hättest Lookahead, hab ich aber noch nicht gesehen.

 

[AndyGallas]

Ein Deesser der das Signal komplett absenkt ist nichts anderes als eine Lautstärkenautomation getriggert durch die Esses. Nur eben schneller und kompensierend falls ich nachträglich nochmal am Airband schraube.

Nee. Nicht schneller. Da müßtest du Lookahead haben.

Der Deesser reagiert ja nur auf den Peak, dazu muß er aber erst einmal stattfinden. Die Regelung ist demnach immer hinterher. Es sei denn, du hättest Lookahead, hab ich aber noch nicht gesehen.

Das schneller bezog sich auf den Arbeitszeitaufwand nicht auf das Regelverhalten. Esses steigen immer relativ langsam an, schau Die mal die Waveform an.

 

[echoRausch]

Und ich nehme hierfür aber sehr oft einfach die "Volume Envelope Events" in Cubase, dies ist eine Art Unter-Unter-Automation der Audio-Events. (Einfach mit dem Stift-Werkzeug direkt drauf malen, die Wellenform passt sich automatisch sofort visuell an) In Pro Tools heisst das wohl Clip Gain Automation.

Logisch muß man das damit machen. Sonst macht man sich ja einen Wolf, wenn man mal das Arrangement ändern muss.

 

[echoRausch]

Das schneller bezog sich auf den Arbeitszeitaufwand nicht auf das Regelverhalten. Esses steigen immer relativ langsam an, schau Die mal die Waveform an.

Lookahead wär trotzdem ein cooles Feature...

Kein Deessen ist noch weniger Aufwand .

 

[synthpark]

Wohl kaum wenn die meisten hier Probleme mit Lispeleffekten haben.

das ist eben der Witz.

Was bei mir über meine Abhöre wie ein S Laut klingt, klingt auf deinem Hochtöner vielleicht wie ein Lispeln. Wer hat nun recht? Weiss man, wenn man viele Referenzspeaker zur Hand nimmt.

Mir ist das mit dem Lispeln bisher nicht aufgefallen, daß es ein Massenproblem wäre. Das Problem wäre auch im Widemodus vorhanden.

 

[Gast92251]

ähm..? extremes Lispeln?
Da bedarf es doch eher eines Logopäden, mehr Gesangs/Sprachübungen, Gang zum Zahnarzt nebst Zahnjustage, oder gleich den Austausch des kompletten Sängers/Sprechers...
Lispeln ist ein > Sprechfehler!
Das Lispeln kann per Therapie meist erfolgreich behandelt werden.