Welche Taktart zählt ihr bzw. was legt ihr in der DAW an?

Ich würde mich für geswingten 4/4 mit teilweise ausgespielten Triolen entscheiden (auf 1/8-Triolen Basis), das hat weitestgehend pragmatische Gründe, vor allem dann, wenn ich dafür auch noch ein Sheet malen sollte - dann lesen sich die geswingten Achtel einfach leichter als 6/8 Gruppen mit permanenten Pausen oder Bindebögen (weil man eben geswingte Achtel genauso wie gerade Achtel schreiben kann).
 
Gutes Stück! Wohin muss man im Europapark gehen, um die Musik zu hören?
 
denke, da geht alles: 4/4 triolisch, 6/8 oder 12/8
 
Antwort:
Du behältst den Takt, den du im Intro hattest, nur das Tempo ging rauf.

Man entscheidet halt was einem beim Programmieren/Editieren entgegenkommt, was für einen selbst übersichtlicher ist mit Blick aufs Raster im Sequencer.
 
Wenn ich das Stück nach Gehör transkriebieren müsste würde ich einen 12/8 Takt wählen.
 
Nach nochmaligem Drüberhören würde ich vom Gesamtfeel auch eher zu 12/8 tendieren, für's Aufschreiben und lesen wäre mir aber ein achtel-triolischer 4/4 immer noch lieber.
 
Ich habe das Stück mal in Cubase geladen und eine Taktartspur sowie eine Tempospur erzeugt.
Da passiert weit mehr als nur ein einmaliger Takt-/Tempowechsel.
Hinsichtlich der Taktart gibt es mehrere Umsteiger, die man zwar verschieden interpretieren kann, aber zumindest geht es nicht geradeaus.
Die interessierende Passage ab 0:43 ist für mich inzwischen klar 4/4 mit 8tel Triolen, die Einleitung davor würde ich als 6/8-Takt deuten, beides auch vom musikalischen Feeling her.

1668620979684.png


Der 4/4-Teil hat übrigens Tempo 120,000, das sagt doch alles ;)
 
Ab 0:42?
Meine Wahrnehmung: Andante. Also so hätte ich mit analogem Metronom gespielt: tiktok, also Takt 2/4 ;), da das Tempo der absolute Maß in der Musik ist. Ob ich dann „triole „ oder „swinge“ , liegt an meinen Fähigkeiten, also meistens daneben. ;)
 
Für 12/8 ist das Tempo mit 120 viel zu hoch und der Rhythmus zu hart / statisch / kriegerisch.

12/8 ist eher tänzerisch-beschwingt. Und das Grundtempo der Viertel ist bei 12/8 mMn idR deutlich langsamer als 100.

Bereits Tempo 80 ist sehr schnell in 12/8. "Normal" fühlt sich ein 12/8 bei um die 60 (+/-) an.
 
Für 12/8 ist das Tempo mit 120 viel zu hoch und der Rhythmus zu hart / statisch / kriegerisch.
Wenn man 12/8 (oder wahlweise auch 6/8) zugrunde legt, wäre das Tempo ab 0:43 sogar 180bpm!
1668628284653.png
 
12/8 ist eher tänzerisch-beschwingt. Und das Grundtempo der Viertel ist bei 12/8 mMn idR deutlich langsamer als 100.

Bereits Tempo 80 ist sehr schnell in 12/8. "Normal" fühlt sich ein 12/8 bei um die 60 (+/-) an.

Das ist ja mal totaler Unfug. Taktarten haben exakt *nix* mit Tempi zu tun.

"Techno ist viel zu schnell für 4/4, da muss man 2/2 zählen" - merkste?
 
Taktarten haben exakt *nix* mit Tempi zu tun.
Nicht so schnell schießen.
Das unterschiedliche Tempo hat auch nichts mit der Taktart an sich zu tun, sondern mit der Zuordnung der im Dreier-Rhythmus erklingenden Noten. Für die einen sind es "normale" Achtel, für die anderen sind es Achtel-Triolen.
Normale Achtel -> 6/8 oder 12/8 Takt
Triolische Achtel -> 4/4 Takt
bpm bezieht sich (zumindest in Cubase) immer auf Viertelnoten,.
Bei gleichem Tempo, z.B. 120, würden im ersten Fall (6/8) 2 Noten auf einen Schlag kommen, im zweiten Fall 3 Noten.

Falls es immer noch nicht klar sein sollte, dann mal auf die beiden von mir geposteten Screenshots schauen.
 
bpm bezieht sich (zumindest in Cubase) immer auf Viertelnoten,.
Warum kann ich bei Tempo errechnen die Zählzeiten auf 3 oder 4 einstellen, bei "Tempo vorgeben" die gleiche Geschwindigkeit in die Leertaste hämmern und die BPM-Zahl bleibt gleich?
 
Für die einen sind es "normale" Achtel, für die anderen sind es Achtel-Triolen.

Sorry aber das ist ja Quatsch. In einem 6/8 oder 12/8 sind es zumindest üblicherweise ja auch keine "normalen" Achtel, sondern, genau wie bei Triolen, in Dreiergruppen geordnete Achtel. Du zählst ja in einem 6/8 normalerweise nicht "1-2-3-4-5-6" sondern "1-2-3-4-5-6". Zumindest im vorliegenden Musikstück gibt's 'ne ganz eindeutige 3er-orientierte Rhythmik. Und die kann man in allerhand Arten und Weisen sequenzieren oder eben auch aufschreiben. Und das Tempo spielt dabei fast gar keine Rolle.
 
Sorry aber das ist ja Quatsch. In einem 6/8 oder 12/8 sind es zumindest üblicherweise ja auch keine "normalen" Achtel, sondern, genau wie bei Triolen, in Dreiergruppen geordnete Achtel. Du zählst ja in einem 6/8 normalerweise nicht "1-2-3-4-5-6" sondern "1-2-3-4-5-6". Zumindest im vorliegenden Musikstück gibt's 'ne ganz eindeutige 3er-orientierte Rhythmik. Und die kann man in allerhand Arten und Weisen sequenzieren oder eben auch aufschreiben. Und das Tempo spielt dabei fast gar keine Rolle.
Aber Du wirst hoffentlich einen Unterschied einsehen:
Bei normalen Achteln in Dreiergruppen, wie man sie im 12/8 oder 6/8 Takten kennt, entspricht die Gesamtlänge jeder Dreiergruppe einer punktierten Viertelnote
Deshalb ist ein 12/8-Takt auch 6 Viertelnoten lang (12/8 = 6/4), auch wenn die Betonung auf nur 4 Noten, den punktierten Vierteln, liegt.
Ein solcher Takt besteht also aus 6 Beats, wenn man Beats als echte Viertelnoten definiert, wie das Cubase halt macht.

Bei triolischen Achteln entspricht die Länge einer Dreiergruppe einer Viertelnote.
Ein solcher Takt besteht dann aus 4 Beats, und die Welt ist in Ordnung.

Nun sollte hoffentlich klar sein, wodurch die unterschiedliche bpm-Zahl begründet ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum kann ich bei Tempo errechnen die Zählzeiten auf 3 oder 4 einstellen, bei "Tempo vorgeben" die gleiche Geschwindigkeit in die Leertaste hämmern und die BPM-Zahl bleibt gleich?
Bei dieser Funktion von Cubase kannst Du entweder das Tempo direkt anschauen, indem Du es über die Leertaste einhämmerst, ODER es Dir anhand der vorher abgezählten Anzahl von Taktschlägen ausrechnen lassen. Im zweiten Fall ist die Zählzeiten-Eingabe wirkungslos.

Im hier diskutierten Beispiel habe ich mal einen Audioabschnitt, der einem Takt entspricht, ausgeschnitten und dann das Tempo berechnen lassen:
1668637420580.png


Diese Berechnung basiert auf der Annahme, dass der Takt 4 Viertelnoten lang ist.

Die Verfechter des 6/8-Taktes müssten 6 Zählzeiten eingeben, siehe oben (die gehörten Taktschläge entsprechen punktierten Vierteln).
1668637551701.png
 

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