Welche Innenwand hat den besten Schallschutz?

[R-Kelly]

Moin, wir hätten da ein Objekt in Aussicht wo noch eine Innenwand gezogen werden muss für die räumliche Trennung zwischen Studio und Wohnzimmer.

Es geht jetzt nicht um komplette Schallisolation und mir ist klar, dass dies mit einer Wand egal ob massiv oder Gipskarton noch lange nicht getan ist. Denn Tiefe Frequenzen gehen ja gnadenlos durch alles hindurch. Uns geht es hauptsächlich um die räumliche Trennung, den Wärmeschutz und zumindest ein bißchen mehr Schallschutz wenigstens für die mittleren und hohen Frequenzen wie z.B. bei Gesang.

Ich schätze mal eine massive Wand aus Beton oder Ziegelsteinen wäre sicher am besten aber wahrscheinlich auch am teuersten.. Jetzt gibt es aber auch noch weitere Möglichkeiten wie Porenbeton (Y-Tog Steine) oder eine doppelte Trockenbauwand etc.

Gibt es hier jemanden der sich wirklich auskennt mit den verschiedenen Schallschutz und Wärmeschutz-Eigenschaften von möglichen Innenwand-Konstruktionen?

Was wäre da der bestmögliche Kosten-Nutzfaktor bzw. wie finde ich das heraus? Denn vielleicht kann man ja mit einer günstigeren, jedoch speziellen Gipskarton-Konstruktion mit Innendämmung die selben Schallschutzeigenschaften erreichen wie mit einer massiven Wand?

 

[notebynote]

Auf die Frage wirst du verschiedene Möglichkeiten zur Realisierung bekommen, es kommt immer darauf an, was du willst. Normalerweise ist die Wärmedämmung im Inneren vernachlässigbar, wenn beide Räume geheizt werden können. Ich vermute, dass das so ist. Doppelte Gipskartonwände mit Zwischenraum, der aufgefüllt wird, ist wahrscheinlich die günstigste Lösung und gar nicht so schlecht im Ergebnis. zumal es auch verschiedene Dicken gibt. Steine geht ebenso, ich habe ein Studio gebaut mit großer Fensterwand zum Regieraum und die Steine auf dickes Filz gestellt. Kann man machen, es gibt aber professionellere Lösungen. Statiker raufen sich da aber die Haare - zu recht. Wie auch immer sind Steine sehr teuer und der Bau ist aufwendig und muss von Fachleuten gemacht werden.

 

[holgi]

wichtig ist, wie der Boden und die Decke des Raumes beschaffen sind, daraus ergibt sich, wie viel Schall durch beide übertragen wird, die Wand die ihr bauen werdet wird an beide grenzen, und so gut diese auch beschaffen ist, beide übertragen unabhängig dieser Wand den Schall.

eine mit Gasbeton erstellte Wand ist teuer, eine Gipskartonwand ist auch nicht billig, aber mMn besser/leichter zu erstellen.

mein Vorschlag: 10 cm x 10 cm Konstruktionsholz als Rahmen nutzen, längs auf dem Boden, der Decke, den Bestandswänden, dieses Holz mit Entkopplungsstreifen an den Bestand montieren
im Abstand von 50 cm zueinander vertikal selbe Hölzer der Länge nach einbauen
das Gerüst ist fertig; dann 10cm dicke Dämmwolle einbauen
dann beidseitig doppelt beplanken wie folgt: erste Lage OSB Platten, nicht dünner als 12mm, zweite Lage dann Gipskarton 12,5 mm dick aufschrauben, Stösse spachteln, Blümchentapete druff

das geht fix und ist erschwinglich

die Gasbetonsteine kosten ordentlich was, sollten dann auch mindestens 17,5 cm dick sein, da kostet der qm locker 45 € aufwärts, und das muss man dann auch noch mit Putz überziehen oder Gipskarton aufkleben etc pp

 

[R-Kelly]

Auf die Frage wirst du verschiedene Möglichkeiten zur Realisierung bekommen, es kommt immer darauf an, was du willst. Normalerweise ist die Wärmedämmung im Inneren vernachlässigbar, wenn beide Räume geheizt werden können. Ich vermute, dass das so ist.

Ja was ich will habe ich ja denk ich schon beschrieben Der Studioraum ist bis jetzt tatsächlich nicht beheizt. Ein Heizkörper befindet sich nur im Wohnzimmer. Bis jetzt habe ich noch keine Idee wie ich das am besten löse.. Entweder wird ein zweiter Heizkörper installiert oder eine Split-Klimaanlage mit Heizfunktion oder ein Heizstrahler etc.

Doppelte Gipskartonwände mit Zwischenraum, der aufgefüllt wird, ist wahrscheinlich die günstigste Lösung und gar nicht so schlecht im Ergebnis. zumal es auch verschiedene Dicken gibt.

Mit welchen Kosten kann ich da rechnen ungefähr?

Steine geht ebenso, ich habe ein Studio gebaut mit großer Fensterwand zum Regieraum und die Steine auf dickes Filz gestellt. Kann man machen, es gibt aber professionellere Lösungen. Statiker raufen sich da aber die Haare - zu recht. Wie auch immer sind Steine sehr teuer und der Bau ist aufwendig und muss von Fachleuten gemacht werden.

Wie kann man sich das vorstellen? Hast du einfach Zigelsteine aufeinandergestapelt, irgendwie selbsttragend oder wie?

 

[R-Kelly]

wichtig ist, wie der Boden und die Decke des Raumes beschaffen sind, daraus ergibt sich, wie viel Schall durch beide übertragen wird, die Wand die ihr bauen werdet wird an beide grenzen, und so gut diese auch beschaffen ist, beide übertragen unabhängig dieser Wand den Schall.

Das Objekt ist so ne Art Bungalow und ist nicht unterkellert, also alles ebenerdig auf einer Fläche und es ist ein Laminat drinnen. Wie der Boden jetzt genau beschaffen ist, weiß ich nicht. Die Decke ist allerdings nicht massiv, sondern ebenfalls eine Gipskartondecke oder Holzbalken oder Hohlraumdecke? Jedenfalls das was im Dachgeschoss generell so üblich ist, so dürfte die Decke in dem Bungalow sein. Ich überlege gerade ob dann eine massive Wand überhaupt Sinn macht?

eine mit Gasbeton erstellte Wand ist teuer, eine Gipskartonwand ist auch nicht billig, aber mMn besser/leichter zu erstellen.

Hast du mal ein paar grobe Zahlen was Gasbeton vs Gipskarton an Materialkosten und Arbeitskosten verursacht?

mein Vorschlag: 10 cm x 10 cm Konstruktionsholz als Rahmen nutzen, längs auf dem Boden, der Decke, den Bestandswänden, dieses Holz mit Entkopplungsstreifen an den Bestand montieren
im Abstand von 50 cm zueinander vertikal selbe Hölzer der Länge nach einbauen
das Gerüst ist fertig; dann 10cm dicke Dämmwolle einbauen
dann beidseitig doppelt beplanken wie folgt: erste Lage OSB Platten, nicht dünner als 12mm, zweite Lage dann Gipskarton 12,5 mm dick aufschrauben, Stösse spachteln, Blümchentapete druff

das geht fix und ist erschwinglich

Danke für deinen Tipp und Vorschlag! Ich bin allerdings ein totaler Leihe wie du merkst und würde mir für die Arbeiten Handwerker suchen die das machen. Hast du dazu vielleicht mal einen Link zu einem Video oder Beitrag um besser visualisieren zu können wie du das meinst?

die Gasbetonsteine kosten ordentlich was, sollten dann auch mindestens 17,5 cm dick sein, da kostet der qm locker 45 € aufwärts, und das muss man dann auch noch mit Putz überziehen oder Gipskarton aufkleben etc pp

könnte sowas auch gehen?

 

[radio-opa]

Tatsächlich ist es so, dass die Trockenbauwand innen teilweise eine deutlich bessere Schalldämmung schafft als eine gleich dicke Wand aus Stein. Gerade beim Neubau in Mehrfamilienhäusern wird heutzutage als Trennwände innerhalb der eigenen Wohnung oftmals gerne Gipskarton verwendet, weil die Vorteile gegenüber Ziegelwänden überwiegen.
Bei einer doppelt beplankten Wand sollte man darauf achten, dass man unterschiedlich schwere Platten nimmt. Generell wäre es empfehlenswert eine schwere Lage Gipskarton z.B. Knauf Silentboard zu verwenden. Gipsfaser wäre auch noch eine Alternative, weil die Platten teils ein höheres Gewicht aufweisen als Gipskarton.

Darüber hinaus solltes du ggf. zusehen, dass keine Übertragung über den Boden stattfindet, sonst kannst du dir den ganzen Spaß auch schenken .
Normalerweise stellt man dazu die GK Wand auf den Rohboden und sieht zu dass der Estrich nicht an die Wand anstößt.

Preise hab ich leider keine im Kopf.

 

[notebynote]

Wie kann man sich das vorstellen? Hast du einfach Zigelsteine aufeinandergestapelt, irgendwie selbsttragend oder wie?

Ich kann mich nicht mehr so genau erinnern, aber ich weiß noch, dass wir Verbindungen zu den Seitenwänden hatten, sonst wär die gesamte Wand ja in einen Raum gefallen. Nach Murphys Law sicher auf´s Pult. Richtig professionell war das nicht, hat aber viele Jahre seinen Dienst gemacht, bis eine große Rheinflut das ganze Ding abgesoffen hat.

Ich bin allerdings ein totaler Leihe wie du merkst und würde mir für die Arbeiten Handwerker suchen die das machen.

Kann man im Prinzip selber machen, ist wirklich kein großes Ding. Handwerker machen sowas in 2 Tagen, aber da legst du sicher nur für die nochmal €1000.- hin. Plus Baustoffe im qm etwa €40-45. Allein das Holz ist richtig, richtig teuer geworden.

Achso, bezgl Heizung: bloß keinen Heizstrahler, Gasheizung oder sowas nehmen, wenn da keine Frischluftzufuhr garantiert ist, das ist lebensgefährlich (und verboten). Möglich wären z.B. Infrarotheizungen an den Wänden.

 

[R-Kelly]

Ich kann mich nicht mehr so genau erinnern, aber ich weiß noch, dass wir Verbindungen zu den Seitenwänden hatten, sonst wär die gesamte Wand ja in einen Raum gefallen. Nach Murphys Law sicher auf´s Pult. Richtig professionell war das nicht, hat aber viele Jahre seinen Dienst gemacht, bis eine große Rheinflut das ganze Ding abgesoffen hat.

Achherjee da wäre ja die eingekrachte Mauer noch das wesentlich geringere Übel gewesen..

Kann man im Prinzip selber machen, ist wirklich kein großes Ding. Handwerker machen sowas in 2 Tagen, aber da legst du sicher nur für die nochmal €1000.- hin. Plus Baustoffe im qm etwa €40-45. Allein das Holz ist richtig, richtig teuer geworden.

Ja mit so einer Art Video Tutorial oder so würde ich mich da vielleicht mal ran versuchen.

Achso, bezgl Heizung: bloß keinen Heizstrahler, Gasheizung oder sowas nehmen, wenn da keine Frischluftzufuhr garantiert ist, das ist lebensgefährlich (und verboten). Möglich wären z.B. Infrarotheizungen an den Wänden.

Danke für den Hinweis! In dem Studioraum gibt es tatsächlich kein Fenster. Dafür aber im Wohnzimmer und über einen schmalen Gang rechts vom Studioraum gelangt man aber zum nächsten Lager und dort wäre dann auch ein Rolltor, das man öffnen kann. Keine Ahnung ob das so ausreicht?

 

[R-Kelly]

ich hab noch vergessen zu erwähnen, dass in der Wand auch noch eine Türe installiert werden soll. Ich denke das könnte die Sache wohl etwas verkomplizieren oder? Welche Türe nehme ich da am besten für?

 

[notebynote]

ich hab noch vergessen zu erwähnen, dass in der Wand auch noch eine Türe installiert werden soll. Ich denke das könnte die Sache wohl etwas verkomplizieren oder? Welche Türe nehme ich da am besten für?

In dem Fall kommst Du nicht um einen Schallschutz für die Türe herum, was die gesamte Bauweise verändert (sehr dicke, spezielle Türen sind inzwischen fast unbezahlbar geworden). Da die Türe mit aufgesetztem Schallschutz erheblich dicker wird (Schallschutz-Montage zum Aufnahmeraum hin), empfiehlt es sich, die Wände mit Rigips und etwa 20-25 cm Zwischenraum von Wand zu Wand zu machen. Entsprechend dazu einen Türrahmen einbauen und die aufgesetzte Schallisolierung auf der Türe dann beim Schliessen bündig zum Rahmen versenken. So haben wir das in einem anderen Studio gemacht, was perfekt geklappt hat. Auch größere Lautstärken wurden so sehr gut abgefangen.

 

[R-Kelly]

Hier habe ich zufällig noch einen Interessanten Artikel zum Thema gefunden.. Kalksandstein scheint sogar noch bessere Schallschutzeigenschaften zu haben..

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[notebynote]

Keine Ahnung, wie sehr zur Nachbarschaft gedämmt werden muss, aber wenn Du darauf achten musst, musst Du auf jeden Fall auch den Boden entkoppeln. Stichwort Schallplattennadel-Effekt. Jede kleine Übertragung zählt.

 

[holgi]

Uns geht es hauptsächlich um die räumliche Trennung, den Wärmeschutz und zumindest ein bißchen mehr Schallschutz wenigstens für die mittleren und hohen Frequenzen wie z.B. bei Gesang.

ich zitiere den TE mal an dieser Stelle, und weise darauf hin, das in diesem angedachten Falle ein doppelt beplankte GK Wand, von mir aus auch mit nem Aluständerwerk mit 10 cm Füll-Wolle, dazu dann ne Stahlzarge samt Schallschutztür die am schnellsten umzusetzende und wohl auch nicht zu teure Variante darstellt

dazu dann wie ich schon schrob die Entkopplungsstreifen an den Bestand und gut ist

 

[R-Kelly]

Keine Ahnung, wie sehr zur Nachbarschaft gedämmt werden muss, aber wenn Du darauf achten musst, musst Du auf jeden Fall auch den Boden entkoppeln. Stichwort Schallplattennadel-Effekt. Jede kleine Übertragung zählt.

Ich habe gestern festgestellt dass der angedachte Studio-Raum scheinbar gar keinen Estrich hat, da sind scheinbar nur OSB Platten auf Holzbalken gelegt worden. Da wäre es sowieso fraglich ob man da überhaupt eine schwere Mauerwand vom Gewicht her installieren kann..?

 

[holgi]

Ich habe gestern festgestellt dass der angedachte Studio-Raum scheinbar gar keinen Estrich hat, da sind scheinbar nur OSB Platten auf Holzbalken gelegt worden. Da wäre es sowieso fraglich ob man da überhaupt eine schwere Mauerwand vom Gewicht her installieren kann..?

jep. besser GK und Alurahmen etc wie beschrieben

 

[R-Kelly]

jep. besser GK und Alurahmen etc wie beschrieben

Danke! Hast du vielleicht noch einen Tipp welche Schallschutztüre ich dafür am besten nehmen kann?

 

[HannesMac]

Wenn, dann nur Trockenbauwand:
Weil:

• Man es selber machen kann. (Für eine Mauer brauchst du normalerweise einen Profi - mauern und verputzen)
• Notfalls wieder ohne Dreck abreißbar ist.
• Akustische Dämmung besser sein kann.

Dran denken: Die Wand muss akustisch vom Rest entkoppelt sein!

 

[R-Kelly]

Wenn, dann nur Trockenbauwand:
Weil:

• Man es selber machen kann. (Für eine Mauer brauchst du normalerweise einen Profi - mauern und verputzen)
• Notfalls wieder ohne Dreck abreißbar ist.
• Akustische Dämmung besser sein kann.

Dran denken: Die Wand muss akustisch vom Rest entkoppelt sein!

ok danke! Ich schätze mal das dass mit der Trockenbauwand und dem Vorschlag von Holgi mit der GK Konstruktion in etwa das gleiche ist oder?

 

[HannesMac]

Ist das gleiche. GK heißt Gipskarton.
Google mal nach “Trockenbau“.
“Nicht- Trockenbau“ ist alles mit Mörtel und Putz.

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