Was soll das, Musik?

  • Ersteller artname
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Ich liebe Ambivalenz!!

Okay. Ambivalenz...

Da stolzierst du umher, mit verschlossener Miene,
aufreizendem Gang und willst keinem dienen.


Damit ist eigentlich von Beginn an erst mal "alles" gesagt. Die Hürde ist so hoch, die Anklage ist so umfassend, dass es später kaum mehr wett zu machen geht. Für mich klingt das nach jemandem, der extrem genervt vom Wesen der Musik ist. Als wäre Musik im Tiefsten Inneren ein Pfau, ein Halbgott, der Anbetung verlang. Für Ambivalenz ist mir das zu eindeutig.
 
Hi @artname

Keine Hintertür. Außer der Song zieht einen völlig in den Bann. Keine Ballade. Gern voll in die Fresse. Powersong!

Mein Zugang zum Text läuft meist über die Musik. Also Instrument unter die Finger und schauen, was passiert. Hier ist es bei mir vom Stil her ein Trinklied geworden, was meint, das man in der Kneipe mit angeduseltem Kopf vermeintliche Wahrheiten rausposaunt...

Beim Singen hab ich folgende Stellen angepasst.
Da stolzierst du umher, mit verschlossener Miene,
"erhabener Miene" statt verschlossener. Deine Variante lässt sich gut singen, klingt aber für mich eher nach einigeln als nach abgehoben sein.

Du schweigst und schwingst wie die Natur
die keiner fragt, warum sie das tut.
"warum tut sie das nur", leichte Rhythmus-Änderung für einen geschenkten Reim;-)

Und alle dürfen die Freiheit nachahmen
die Natur - mit flammender Nadel gestrickt
Auch wegen des Reimens..
Vielleicht "- gestrickt mit flammender Nadel"
oder "- gestrickt mit ner Nadel in Flammen"

Ich finde übrigens, das ist in der zweiten Variante (..ahmen - Flammen) ein schöner Effekt, sozusagen ein Reim mit Tempo versehen.

Viele Grüße, m
 
meine meinung: (die sich mehr auf den gesamten inhalt/ und die haltung bezieht.)

das lachen/anklagen, über missstände, das muss einen auch immer selbst meinen,
damit es auch wirklich sticht … ansonsten ->

wäre es nur ein überhebliches wiehern, an dem der autor selbst erstickt.

denn selbst dieser songtext, wenn er vertont wurde, wird durch sich selbst
konterkariert/hintertrieben und „schenkt den kleinlichen Herzen“
ja auch schon wieder „ein großes Gefühl“ …

genau diesen drahtseilakt, etwas kritisch zu benennen, weil es notwendig ist und dann
selbst auch nicht anders zu können … das macht für mich den inhalt groß … *will sagen ->
urmenschlich.

es gibt hier auch viele parallel-beispiele in der bildenden kunst,
die sich mit der kritik am eigenen genre/der kollegen/ der zeit auseinandersetzen …
im anhang ein beispiel ->


… LG und ein noch ein schönes We!
 

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Einen "Seitenhieb" auf den geschlossenen Thread habe ich da nicht heraus gelesen.
Ich denke, dafür gibts schon Belege...

Bob, warum soll ich mich vor einigen wenigen Leuten fürchten, die in diese Räume eindringen, die für einfühlsame Textdiskussion gedacht sind und bis in die Morgenstunde rumkrakelen? Wenn mir das zuviel wird, zieh ich eben (wieder) weiter. Aber zuerst mal stell ich mich einer Diskussion.
Das Forum ist halt eher öffentlicher Raum und kein persönliches Refugium, man muss auf einiges gefasst sein, selbst in eigenen Threads. Das Niveau an geforderter Sensibilität kann man im Prinzip auch nicht selbst durchsetzen, vor allem sollte man es auch nicht als Schutzschild hochhalten, wenn man seine Meinung nicht vollends durchsetzen kann (ohne dir das jetzt konkret vorzuwerfen, nur mal so allgemein angemerkt). Ich weiß auch nicht, vor wem du Angst haben solltest, die User hier dringen übrigens auch nirgends ein, sondern sie sind schon längst da! Und wenn etwas Diskussionsbedarf erregt, dann wirds eben in Manier eines Forums ausdiskutiert, ansonsten wärs ein Blog... Aber Bitte nicht falsch verstehen, ich kann auch nachvollziehen, dass man angepisst aus einem Thread rausgeht. Da hilft nur die eigene Basis zu chillen und bei richtigen Regelverstößen die Moderation anzuschreiben...

Ich habe einfach zu viele ratlose Musiker erlebt, die vor dem Wagnis des Textens einknicken. Die lieber respektlos auf Rechte pochen, als mit den ersten eigenen Zeilen eventuell ähnlich dumm aus der Wäsche ziemlich doof kucken zu müssen. - So wie wir Texter Monat für Monat erleben müssen, dass wirklich gute Einfälle eher selten vorkommen und ansonsten muss man am Ball bleiben, trotz all dem Müll, den man zwischendurch leider fabriziert... Vor wem sollte ich also Angst haben?
Ich kann diese Zeilen jetzt nicht ganz mit dem Text in Verbindung bringen muss ich gestehen. Ich deute ihn immer noch so, wie ich es vorhin schon geschrieben habe. Grob ist es für mich immer noch die Kritik an Leuten, die die Musik nicht zu schätzen wissen, wobei man das wohl auf jede Domäne übertragen kann! Dein angedeutetes Wagnis erkenne ich im Text nicht.
 
Hallo Bob, nochmal mein Erklärungsversuch:

Normalerweise schreiben im Texterforum nur die, die sich für Texte interessieren: Autoren, Teilautoren, Produzenten, Anfänger, die ihre Debüts besprochen haben wollen, ein paar Textaffine noch.

So wie eben im cubase-unterforum eher selten user mitdiskutieren, die NUR Ableton nutzen. DAW ist schon was Spezielles. Auch bei Musiktheorie diskutieren zu 90% Leute, die etwas davon verstehen.

Vom Prozeß des Texten meint aber jeder was zu verstehen. Was mit wenigen Ausnahmen aber nicht stimmt. Die meisten Musiker, denen ich begegne, habe zwischen Null und zehn Texten geschrieben. Was für Ahnung haben die denn? Zu erfahren, ob der Text gefällt oder nicht - und warum- von derartigen Feedbacks können wir hier nicht genug bekommen. ;-)

Aber die "Zigeunerfrage" hätte in einer professionellen Produktion kaum mehr als 2 Minuten gedauert. Kurzes Für und Wider... Entscheidung... meistens durch den Produzenten. Das hätte nicht mal böses Blut verursacht.Aus, Maus uuund weiter!

Als ich vor 18 Monaten hier weg ging, hatte ich zuvor erfolglos die Mods gebeten, solche tagelangen Diskussionen zu unterbinden, die vor allem von solchen Nichttextern befeuert werden, die NUR zum Schattenboxen hier auftauchen, als wäre hier das Unterforum " Diverses". Als wären Musiktexte etwas Außermusikalisches.

Da überlegen natürlich einige Kollegen, ob sie sich einen solchen shitsturm aussetzen wollen. Kostet ja nicht nur Nerven, sondern auch Zeit.

Aber mein Ärger kommt auch noch aus einer anderen Quelle. Viele Musiker schicken mir Demos, die sie angeblich nicht verändern können. aber vom Texter erwarten sie u.U. wochenlang Änderungen. "Du mußt doch nur tippen". Bullshit! Ich arbeite mit Cubase, Ableton, Garageband ... und ändere schneller ein Layout als einen Text. Vermutlich werden mir das auch andere textende Musiker bestätigen. Es fehlt das Vermögen,Texte ganzheitlich im Song zu betrachten. Manche Musiker schicken mir Instrumental-Demos, und fragen dann, ob der " Song" angekommen sei. Dann sage ich: Kein Song eingetroffen, nur ein einfaches Klavierdemo". Komponisten reden in Talkshows über die Entstehung ihrer Songs und sagen kein Wort über die Texte...
Ein toller Bassist, der bereits seit 20 Jahren in einer Band viele Texte von mir spielte, hielt mich mal auf der Straße an und sagte: " Meine Freundin meint, du schreibst tolle Texte. Jetzt hab ich mal darauf geachtet... und sie hat wirklich Recht".... :-( ... :D

Aber all das war für mich nur Anlass. Während des Schreibens dieses Textes dachte ich an ganz andere Dinge. Ist ja ein langer Fluss von Zeile zu Zeile. Immer. Für Jeden! :)
 
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  • Danke
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"
erhabener Miene" statt verschlossener. Deine Variante lässt sich gut singen, klingt aber für mich eher nach einigeln als nach abgehoben sein.
Erhaben meint überheblich....überheblich sind die Musiker im Prjekt eher nicht. Sondern eher überfordert. und dann bekommt man eben eine verschlossene Miene.... "ich kann mich doch nicht um alles kümmern" ist der Tenor. Aber ich wiederum lese jede Akkordprogression, kann die Melodie in Motive und Phrasen zerlegen. Rede über Rhythmen musiktheoretisch fundiert. Nur im Soundbereich erhol ich mich mal während einer Produktion.
"
warum tut sie das nur", leichte Rhythmus-Änderung für einen geschenkten Reim;-)
Okay, da gehst du auf den reinen Reim. Die benutze ich vorsichtig, weil die meisten ausgelutscht sind. ich checke meistens die Assonanzen oder unreinen Reime.

Vielleicht "- gestrickt mit flammender Nadel"
oder "- gestrickt mit ner Nadel in Flammen"
Ich finde übrigens, das ist in der zweiten Variante (..ahmen - Flammen) ein schöner Effekt, sozusagen ein Reim mit Tempo versehen.

Auch hier bin ich vorsichtig. Der Song ist ja wirklich eher lyrisch als umgangssprachlich geschrieben. Mein Vorschlag spielt auf die Redewendung " Mit heißer Nadel gestrickt" an. Dein Vorschlag würde die Zeile in eine Metapher verwandeln... und damit den durchaus problematischen Touch Kunstsprache ungewollt verstärken. Eher würde ich noch etwas Richtung Umgangssprache ändern wollen. Aber nWermut, ich behalte deine Vorschläge im Auge,

lg]
 
Verflixte 13,

Ich geb dir in allen Punkten recht! Danke. :)
 
Dachte es ist ein Klagelied an die Musik. Musiker werden überall stündlich durch den Dreck gezogen, von daher lass es Reppen. Am besten akapella :D
 
Super dass du wieder da bist artname.
Ich finde viele deiner Bilder toll, clever, intensiv.
Aber das bin ich irgendwie auch von dir gewohnt.
Ich bin total froh, dass du hier schreibst, veröffentlichst, kommentierst. Es erinnert mich immer daran, härter und intensiver an der Kunst zu arbeiten.
Genug geschleimt.
Wie gesagt; ich musste bei vielen Formulierungen und Sätzen schmunzeln oder war beeindruckt ob der sprachlichen Finesse.
Insgesamt dachte ich mir dann aber nach dem 5ten mal lesen: was soll das, artname :)
Ich verstehe die Aussage nicht.
Erst dachte ich an den Künstler der mit der Muse hadert. Die arrogante musik , manchmal funkt es und manchmal nicht und wie die Natur, lässt Sie sich nicht beeinflussen.
In diesem Stil geht es ja auch weiter, oder?
Jedenfalls hat mich der letzte Absatz dann rausgebracht.
Egal.
Jedenfalls fand ich es für mich durchaus interessant darüber nachzudenken:
Was soll das, musik.
Wieso bist du mir so wichtig?
Wieso bin ich nie zufrieden mit uns?
Wieso kommst und gehst du wie du willst; lässt mich hier allein zurück?
Hab mich gerade an dich gewöhnt; dachte es geht jetzt immer so weiter mit uns.
Aber eigentlich bist du doch nur ein Flittchen und während ich dir nachweine, singst du schon dem nächsten einsamen Barden ein Ständchen.....
Und so weiter :)
 
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@ oktay, Turquoise

Mein Text ist eine totale Liebeserklärung an die Musik. Und sagen wir es so: Meine Liebeserklärungen an Musiker können da meistens nicht mithalten. ;-)

In DIESER Hinsicht mag ich zeitgenössische Musik. Diese Komponisten reizen das Blatt oft mutig aus.

Aber natürlich faszinieren mich auch einige Popmusiker. Die wenigen "Stars", die ich etwas kennenlernen durfte, waren stets sehr zurück haltend und aufgeschlossen! Kein shitstorm. Kurze Diskussion und irgendwann bedauernder Blick, der besagt... Hm... weiter hab ich dazu leider wirklich nicht zu sagen. Meistens waren dann aber auch Ansichten ausgetauscht worden, die auch ich genüßlich verdauen mußte und wollte.

Oktay, in diesem Sprachstil wird leider keiner Rappen wollen. Aber eine geniale Idee. ich werde zu diesem Thema auch noch einen Rap schreiben. O ja, das ist toll. Rapper sind für mich oft extrem gute Texter. Inhaltlich ticke ich anders. Aber das Handwerk ist obergeil. Da wird der Text andere Verläufe bekommen. Danke für die Idee.

Butcher, vielen Dank für die netten Worte. Musiker wie Du sind eine Ermutigung. ;-)
Ich nenne auch Gott arrogant, weil er die Grenzen der Menschen so klar zeigt. Und Töne, Schwingungen, Konsistenz, Klänge, sind für mich ein göttliches Angebot... und auch ich fühle mich meistens daran scheitern. "Warum tust du mir das an?! Was soll das, Musik?!"

lg
 
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Hallo @artname

ich kenne deine Vorgeschichte hier nicht wirklich, ich linse bei den Songtexten zwar durchaus mal rein, aber meistens sind sie mir zu schmalzig :) (#nohate) Ich denke aber, dass diese Disziplin natürlich genauso wichtig ist, wie der Rest eines Songs... der Songtext erinnert mich immer an Brillen auf Gesichtern!

Normalerweise schreiben im Texterforum nur die, die sich für Texte interessieren: Autoren, Teilautoren, Produzenten, Anfänger, die ihre Debüts besprochen haben wollen, ein paar Textaffine noch.

So wie eben im cubase-unterforum eher selten user mitdiskutieren, die NUR Ableton nutzen. DAW ist schon was Spezielles. Auch bei Musiktheorie diskutieren zu 90% Leute, die etwas davon verstehen.

Vom Prozeß des Texten meint aber jeder was zu verstehen. Was mit wenigen Ausnahmen aber nicht stimmt. Die meisten Musiker, denen ich begegne, habe zwischen Null und zehn Texten geschrieben. Was für Ahnung haben die denn? Zu erfahren, ob der Text gefällt oder nicht - und warum- von derartigen Feedbacks können wir hier nicht genug bekommen. ;-)

Dein Vergleich hinkt im Bezug auf die anderen Foren: Jede Person, die die jeweilige Sprache sprechen kann und auch nur im Entferntesten etwas mit gehobeneren Texten anfangen kann, ist im Prinzip "berechtigt", den Text zu lesen und ihn zu interpretieren. Mich interessiert besonders, ob diese Prämissen bei dir auch gelten, wenn jemand mal nen flotten Euro für einen deiner Songs hinlegen soll. Vor allem geht es hier meistens nicht um "den Prozeß des Texten", sondern um den Text selbst, das sind schon zwei Paar Schuhe, Crocs und Birkenstocks! Im Ableton-Forum ist jeder gern gesehen, der zumindest Ableton besitzt, oder sich eingängig damit beschäftigt hat, sofern die generelle Gesprächskultur und/oder Foren-Netiquette gewahrt bleibt. Die Einstellung kenne ich auch teilweise aus dem Feedbackforum, in dem natürlich alles cool und zivilisiert abläuft, solange der Honig ums Maul geschmiert wird, aber wehe es hagelt mal Kritik, dann kann schon erst mal gemauert werden und irgendwann muss der unsägliche Gegner dann durch Schleißung des Threads oder durch anderes Eingreifen der Moderation entfernt werden (oder ums Klima ihr verdammten Youtubeantiklimawandler, die ihr hier alle mitlest, ich weiss, dass ihr hier seid!!!!). Wenn man deine Argumentation bzgl. der bösen Nichttexter konsequent zu Ende denkt, dann tust du dem "gewöhnlichen" Rezipienten und Rezensenten Unrecht, es gibt schlicht auch zu wenige Kriterien, die eine Abgrenzung rechtfertigen würden. Du kanzelst damit übrigens auch die Gegner deiner Meinung aus dem letzten Thread billig ab, was ich nicht gut finde. Die Diskussion dort wurde sicherlich zu hitzig geführt und eine Schließung war vorherzusehen, wie die obligatorische, handgeformte Vulva der formalen Bundeskanzlerin bei Film- oder Fotoaufnahmen, aber die Kritik war berechtigt und nötig, da gibts nix!
Ich möchte dennoch sagen, dass mir deine Sprache und die verwendeten Bilder in diesem Text gut gefallen, das sticht finde ich schon ein bisschen heraus. Vielleicht ein bisschen mehr die Basis chillen, so direkt beim Herz-Chakra irgendwo einfach mal ne kleine Nadel reinstecken! :D (#nohate)
Machs gut!
 
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Ey, wer streicht hier meine Texte durch, wie mach ich das wieder weg? :D (ahh ok gelöst, der Chakra-Gott höchstpersönlich hat mich abgestraft), ah ok: [s ] ohne Leerzeichen ist der Übeltäter!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
In den Strophen vermeine ich einen Anapäst zu erkennen und am Ende des Chorus-Verses dein gegenwärtiges Studienobjekt: der Spondäus.

Cool, wie du sowas erkennst. Ich hab davon noch nie gehört, aber gleich mal danach gegoogelt. Habs noch nicht so richtig verstanden, die Beispiele gefallen mir aber sehr.
 
Hallo Bob,

Heute hab ich mit einem Musiker einen Song geschrieben, indem wir uns anfangs für einen Songtext von mir entschieden. Der gefiel dem Komponisten von der Grundidee, aber nicht vom Text her. Aus dessen 20 Zeilen suchten wir ein Motiv. Das sollte, einigten wir uns, nicht mehr als 7 Töne haben. Wir fanden gottseidank eins.

Daraus baute der Komponist das erste Gesangsmotiv. Danach 3 Variationen. Alle ebenfalls 7 Töne. Nun arbeiteten wir an der Akkordprogression. Damit hatten wir Strophe und Refrain.

Und weil das 7 tönige Motiv uns zu erwartbar wurde, arbeitete wir an einem jazzigen Groove darunter, der von der relativen Monotonie des deckungsgleichen Motivs ablenken sollte.

Danach suchten wir aus meinem Text noch ein 3 silbiges Wort heraus, dass uns motivisch zu einer einzeiligen Bridge führte, die wir 3x wiederholten.

Fertig war das Demo. Und zwischen dem 7 silbigen Hauptmotiv, seinen Variationem und der 3 silbigen Bridge war ein Demo entstand, wo's sich 2, 3 Stories förmlich aufdrängten. Das über zwei Textbausteine gebaute Demo war kohärent, wie aus einem Guss. Enger können Texter und Komponist nicht verschmelzen. Morgen schreibe ich den ersten fertigen Text auf das Konstrukt. Vielleicht wird es ein Klangtext, vielleicht ein Sinntext.

Über solche komplexen Erfahrungen möchte ich im Texterforum reden. und nich über seitenfüllend über die Machbarkeit eines einzigen Wortes. Ich weiß, die 20 Aktivisten in diesem Forum können für spannende Diskussionen sorgen und einige der mitlesenden Musiker würden sofort nachziehen. Da bin ich mir sicher. Falls das Texterforum in der Zwischenzeit nicht zur Irrenanstalt umgebaut wurde.

@Clandon

Anapäst : auf der Stras-se nach Leip-zig ver-sank sie in Tief-schlaf
Daktylus: Leip- zig-er Strass-en sind wirk-lich ge-fähr-lich

Hilfsworte und bestimmte Vorsilben sind immer unbetont.
Sinnbestimmende Worte immer betont.

Anapäst beginnt mit 2 unbetonten Silben. Daktylus mit einer betonten Silbe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Interessant zu lesen wie der Text im Startpost von jedem User anders verstanden wird. Ich sah eher einen Gesang auf das grosse Mysterium Musik. Nun denn. Gefällt mir. So oder so.
 
Hi @artname,

ich wollte mal nachfragen, wie es diesem Text ergangen ist...

Was soll das, Musik

Da stolzierst du umher, mit verschlossener Miene,
aufreizendem Gang und willst keinem dienen.
Frei willst du sein vom Kleingeist der Menge
vom Feuer der Worte aus geistiger Enge

Du schweigst und schwingst wie die Natur
die keiner fragt, warum sie das tut.
Warum in der Sonne die Halme verdorren
und Katzen wie Psychos mit Mäusen rum schnurren.

Warum ich ertrinke im wogenden Meere
das zeitgleich die Dichter als Freiheit verehren,
das Musiker wild und verzückt nachahmen,
für kalte Gemüter und hitzige Damen.

Was soll das, Musik
was soll das, Musik
Was soll das Musik

Da stolzierst du umher, mit verschlossener Miene
läßt dich von Trommlern und Geigern bedienen
Die einen trommeln dem Krieger den Marsch.
Die anderen kriechen den Kriechern in 'n Arsch.

Am liebsten spielen sie ganz ohne Sinn.
Denn wenn sich die Menschen bei Lichte besehn,
dann sind sie zu feige, sich einzugestehn
wofür sie dich brauchen, Musik!

Die Töne die sagen mal hüh und mal hot
und die Spieler die spielen am liebsten als ob.
Und alle dürfen die Freiheit nachahmen
die Natur - mit flammender Nadel gestrickt

Was soll das, Musik
was soll das, Musik
Was soll das Musik

Warum gibst du allen Menschen Asyl
schenkst dem kleinlichstem Herzen
so'n grooooßes Gefühl

Was soll das, Musik
was soll das, Musik
Was soll das Musik

..Hat er Interessenten gefunden? Ist er veröffentlicht? Oder ist er nur in deinem Archiv gelandet?
..Hat er dich zu weiteren Texten animiert? Oder hast du ihn schlicht vergessen?

Viele Grüße, m
 
Der Text liegt irgendwo in einem Stapel eines aktuellen Projektes und hat dort eine ungewisse Zukunft. Denn bevor ein Projekt endgültig produziert wird, durchläuft es mehrere Feedbackrunden.

Danke, dass du mich an diesen Text erinnert hast. :) Ich hatte ihn nicht vergessen, aber so einen Text kann halt nicht jeder singen.

lg
 

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