Was haltet ihr von alten Mixern die einen rohen analogen Charakter haben?

Das ist doch auch eine Ressourcen-Frage, oder nicht? Man kann mit aufwendigen Algorhitmen dem Original beliebig nahe kommen und der CPU-Verbrauch geht dann durch die Decke (siehe das ein oder andere Abbey Road Plug von Waves).
Da wird vermutlich mehr oder weniger sinnvoll angenähert.
 
Nicht nur der Sound hat sich dadurch nochmal verbessert, sondern auch meine Herangehensweise und der ganze Workflow.
Wie konntest du ausschliessen, dass sich der Sound nicht durch die Herangehensweise und den Workflow verbessert hat?
 
Seit ich über eine große Konsole mische und mein Rack rappelvoll ist würde ich nicht wieder zurück zum ITB Mischen wollen.
Nicht nur der Sound hat sich dadurch nochmal verbessert, sondern auch meine Herangehensweise und der ganze Workflow.
Ich kann jedem nur wärmstens ans Herz legen, diesen Weg zu gehen!

Bemerkenswert durchaus bei diesem Thema, dass große erfahrene Mischmeister wie z.B. Andrew Scheps & Co. den umgekehrten Weg gehen - und fast nur noch komplett ITB mischen, ferner bevorzugen und nicht selten diese Arbeitsweise propagieren...

lesenswert:
https://www.recordingrevolution.com...drew-scheps-ditched-his-console-for-a-laptop/



Nun, jeder wie er glücklich wird. Der Mittelweg scheint nicht selten der beste zu sein.



.

Weniger bemerkenswert, als eher Teil einer (glaubwürdigen) Markteingstrategie;)
Aber stimmt, das Beste(subjektiv) aus beiden Welten kann funktionieren.

Aber der Markt ist theoretisch übersättigt, deswegen werden jeden Tag neue Anreize für die letzten „magischen 5%“ oder „the holy grail“ geschaffen.:)

Auch beim TE wurde ja erfolgreich der Reiz des „besseren“ Sounds geschaffen, dass er gleich alles verkauft hat:D

Es ist ein Prozess und kann nicht über den Kauf irgendeines HW-Pult entschieden werden.
 
Weniger bemerkenswert, als eher Teil einer (glaubwürdigen) Markteingstrategie
Aber ja! Man betrachte CLA, der im gesamten Netz fast nur seine eigens signierten Waves CLA-Plugins einsetzt...
Alge soll angeblich jedes CLA-Plugin einzeln persönlich getestet und freigegeben haben... ;)
 
Hardware

 
Hi,
ich vermisse den alten analogen Charakter aus alten Zeiten.
Mein erster Studiomixer war ein PHONIC PMX-1600 (analoger 16 Kanalmixer).
Der rauschte zwar, aber klang dafür analoger und nicht so steril wie mein nächster Mixer
der Yamaha 01V96i Digital Mixing Console. Da war ich sehr enttäuscht vom Klang.
Danach hatte ich mein Studio aufgelöst und habe aber mittlerweile wieder angefangen
Hardwaresynth zu kaufen.
Nun frage ich mich, würde sich ein altes analoges Mischpult lohnen?
Z.B. das Yamaha PM 1000 aus den 70ern?
Oder hat ein Mackie 1202 aus den 90ern genausoviel Charme?
Vielleicht auch alles Quatsch und doch gleich ein aktuellen Analogmischpult mit 22 Digitalwandlern
mit Mehrspuraufnahme kaufen? z.B. der Presonus StudioLive AR22 USB

Und wie komme ich auf das Thema? Ich hätte schon gerne einen rohen analogen Sound beim
Mixen für elektronische Musik. Mikros benötige ich nicht. Nur genug analoge Eingänge.
Zu diesem Thema habe ich ein tolles Video gefunden. Wie ich finde, scheint der Typ
echt Ahnung davon zu haben. Sicherlich ist einiges auch subjektiv, aber seine Produktionen
für Clubmusic scheinen ihm recht zu geben!
Was meint Ihr? Kennt jemand das Yamaha PM 1000 oder vergleichbare Mixer die bezahlbar sind unter 1k ?
Hier der Link zum Video:


Das was Du klanglich suchst ist analoges "iron" und paar "tubes" nehme ich an. Da würde ich keine Pult nehmen sondern ein Audiointerface und dazu 2 analoge 19" Outboard Geräte. In Deinem Fall suchst Du wärme und Charakter... schau Dir mal den ez627 von AML an und den ez2254. Die beiden hintereinanderweg und Keyboard durch klingt dann sehr analog.
 
Ohne dem ganzen thread gelesen zu haben : bedenke dass ein spät 90er digital Pult wie das yamaha absolut nicht repräsentativ ist. Die Dinger klangen wirklich ziemlich schrecklich. Das hat mit dem sound (bzw der positiven Neutralität) heutiger daws und selbst günstigster audio i/o so gut wie nix zu tun.

Und verroht und angeschmutzt bekommst du deine Signale auch mit vielen Plugins. Das ist also schon eine Alternative.


Aber son günstiges Pult mit Charakter tut natürlich auch nicht weh. Würde mich da für deine Anwendung wohl den Mackie Empfehlungen weiter vorne im Thread anschließen.

Oder ne hybrid Lösung bei der du hinterm Pult dann doch in die daw gehst und den Sound direkt printest Da würde ich zwar voraussagen dass du auf Dauer zunehmend direkt in die daw gehst weil du merkst dass es auch ohne den mixer geht, aber mit so nem Mackie haste dann nicht viel Lehrgeld gezahlt und dafür ja immer noch n paar preamps.
 
Auch wenn Mackie-Pulte, Nachtschicht nannte die 90er Jahre, u.a. ganz gute EQs hatten, die früheren Kleinmixer-Serien um VLZ & Co. haben auch gerauscht wie Sau. Ob das nun günstig für den Sound ist, bleibt fraglich oder ist vielleicht Geschmackssache....
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
die früheren Kleinmixer-Serien um VLZ & Co. haben auch gerauscht wie Sau.
Genau deswegen habe ich den Vergleich gemacht. (Das VLZ Pro ist von 2002)
Und wegen dem Vergleich halte ich das für einen Mythos.
Allerdings muss man etwas geschickter an die Aufgabe mit dem Pegeln rangehen.
 
Dass gute Pegelung das A und auch das O ist, steht ja außer Frage. Aber ich meinte die Modelle aus den früheren bis mittleren 90er Jahren, diese Mixer sind noch viel im Gebrauch, sicherlich auch wegen der sehr guten PreAmps. Das Grundrauschen hat sich da schon mal schnell summiert und kam nicht selten zum Tragen. Gate sei dank. Mackie hat die VLZ-Reihe aber stetig verbessert, das ist wahr. Die letzten Modelle sind wirklich gute Mixer.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hi,
ich vermisse den alten analogen Charakter aus alten Zeiten.
Mein erster Studiomixer war ein PHONIC PMX-1600 (analoger 16 Kanalmixer).
Der rauschte zwar, aber klang dafür analoger und nicht so steril wie mein nächster Mixer
der Yamaha 01V96i Digital Mixing Console. Da war ich sehr enttäuscht vom Klang.
Danach hatte ich mein Studio aufgelöst und habe aber mittlerweile wieder angefangen
Hardwaresynth zu kaufen.
Nun frage ich mich, würde sich ein altes analoges Mischpult lohnen?
Z.B. das Yamaha PM 1000 aus den 70ern?
Oder hat ein Mackie 1202 aus den 90ern genausoviel Charme?
Vielleicht auch alles Quatsch und doch gleich ein aktuellen Analogmischpult mit 22 Digitalwandlern
mit Mehrspuraufnahme kaufen? z.B. der Presonus StudioLive AR22 USB

Und wie komme ich auf das Thema? Ich hätte schon gerne einen rohen analogen Sound beim
Mixen für elektronische Musik. Mikros benötige ich nicht. Nur genug analoge Eingänge.
Zu diesem Thema habe ich ein tolles Video gefunden. Wie ich finde, scheint der Typ
echt Ahnung davon zu haben. Sicherlich ist einiges auch subjektiv, aber seine Produktionen
für Clubmusic scheinen ihm recht zu geben!
Was meint Ihr? Kennt jemand das Yamaha PM 1000 oder vergleichbare Mixer die bezahlbar sind unter 1k ?
Hier der Link zum Video:


Das was Du klanglich suchst ist analoges "iron" und paar "tubes" nehme ich an. Da würde ich keine Pult nehmen sondern ein Audiointerface und dazu 2 analoge 19" Outboard Geräte. In Deinem Fall suchst Du wärme und Charakter... schau Dir mal den ez627 von AML an und den ez2254. Die beiden hintereinanderweg und Keyboard durch klingt dann sehr analog.


Hallo flipnaut,
die Idee hatte ich auch schon mit einem analogen Transformer oder Vorverstärker das Signal "analog" aufzuwerten.
Das reine Mixen kann ich auch später in meiner DAW machen.
Zu den beiden genannten Preamp Kits:
Leider sind die beiden genannten Systeme ez2254 (600€ das Kit) und ez627(800€ pro Kit) auch nicht gerade günstig!
Vor allem wenn man sieht, dass der ez2254 nur Mono ist.
Hatte vor einiger Zeit auch schon an einen Röhrenpreamp mit Compressor gedacht: TL Audio Ivory 5050. Der kostet bei ebayklanz ca. ~200€
Genauso der ART Pro Channel Preamp!
Sowas in diese Richtung wäre schon super. Nur brauche ich sowas natürlich auch als Stereo.
Vielleicht sogar einen Channelstrip. Aber da bin ich vollkommen raus. Damit kenne ich mir überhaupt nicht aus!!
Mit so einem Preamp im Rack würde ich viel Platz sparen im Gegensatz zu einem riesigen Pult, wobei mischen an echten Reglern ist immer
etwas anderes als mit der Maus Regler zu bewegen! Aber das ist wieder eine andere Geschichte.

Vielleicht kann jemand nochmal auf Preamps, Sättigungen, Channelstrips etc. eingehen und ein paar Vorschläge machen die brauchbar sind und auch einen gewissen Charakter mitbringen? Denn ich habe neben analogen Synths auch digitales Zeug was mir zu spitz und klar klingt. Etwas breiter und rotziger darf es ruhig sein.
Danke.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was willst Du denn genau machen? Sofern Du erst durch die Wandler raus-rein musst nützt Dir High-End-Processing Equipment wenig, wenn die Wandler nicht auf dem Level sind.

Falls Du ein paar Synths hast und damit in Echtzeit Musik machen und das Ergebnis aufnehmen willst macht ein Mischpult aus Praktikabilitätsgründen Sinn. In diesem Fall reicht ein guter AD-Wandler.

Falls Du Synths aufnehmen und im Rechner weiterarbeiten willst würde ich einen Preamp mit EQ (Neve Clone z.B.) und einen guten AD-Wandler nehmen.

Die günstigste Variante ist dieses Teil:
https://www.ebay.com/p/Alctron-Mp73...reamp-and-Equalizer-Channel-Strip/11003226285
 
Genauso der ART Pro Channel Preamp!
Sowas in diese Richtung wäre schon super. Nur brauche ich sowas natürlich auch als Stereo.

Also ich finde das eigentlich interessant, 2x Mono zu nehmen, wenns vom Budget her geht.
 
Vergiss mal den TL Audio 5050. Den hatte ich damals selber und der ist nicht mal 200€ wert, da bist du selbst mit dem kleinsten Gap Pre73 besser beraten.

Wenn du unbedingt Analog willst, dann lege dein Signalrouting Hybrid aus. Also je nach Anzahl der Wandler-Aus-/Eingänge Gruppen oder Einzelspuren durch eine Handvoll guter Preamps (für Färbung etc.) schicken und am Ende von der Daw wieder mischen lassen. Voraussetzung wieder gute Wandler. Alles was dir klanglich Vorteile bringen würde in Sachen Mischpult kostet ordentlich Schotter und das willst du dir nach lesen deiner Postings nicht wirklich leisten.

Guck dir mal das Video an. Da sieht man was mit Hybridmischen gemeint ist. Analog lohnt sich m.M.n. heutzutage nur wenn auch das Budget da ist und der Wille da ist auch zu investieren...obwohl...war schon immer so :D

Ist jetzt auch nicht an dich gerichtet sondern ein generelles Phänomen.Weiß nicht was alle immer mit Analog wollen. Als wäre es der heilige Gral der schlechte Produktionen aufeinmal Toll klingen lässt. Der Spruch Shit in Shit out ist allgemeingültig wie immer. Ich bin felsenfest der Überzeugung das man ITB sehr wohl großartig klingende Songs produzieren kann vorausgesetzt das Klangmaterial ist auch gut.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist jetzt auch nicht an dich gerichtet sondern ein generelles Phänomen.Weiß nicht was alle immer mit Analog wollen. Als wäre es der heilige Gral der schlechte Produktionen aufeinmal Toll klingen lässt. Der Spruch Shit in Shit out ist allgemeingültig wie immer.

Na Unzufriedenheit halt, oder?

Ich bin felsenfest der Überzeugung das man ITB sehr wohl großartig klingende Songs produzieren kann vorausgesetzt das Klangmaterial ist auch gut.

Richtig. Aber viele denken einfach, dass die Emulation die Hardware ersetzten kann.
 
@dreem: Ein HybridMixer wäre eine super saubere Lösung. Da wäre ich ja wieder beim "Presonus StudioLive AR22 USB".
Das ist ein neuer analoger Mixer fürs Studio mit dem ich zuhause Live ohne DAW zum jammen nutzen kann.
Und wenn es mir gefällt, kann ich via USB alle 22 Kanäle parallel als Multitrack aufnehmen.
Wie nun die eingebauten Preamps in diesem Mixer sind weiß ich nicht, aber für ein kleines Studioalbum sollte es reichen!?
Dennoch wünsche ich mir für die Zukunft einen Mono (auch gerne Stereo) Channelstrip. Damit würde ich gerne bestimmte
analoge wie auch digitale Synths etwas größer/voluminöser/wärmer machen. Auch gerne eine analoge Sättigung,
aber keine Verzerrung des kompletten Signals!! Vielleicht etwas angedeutet in dem neuen Video was ich hier am Ende eingebunden habe.
Sicherlich kann man mit bestimmten Plugins analoges Gear emulieren,
aber irgendwie bezweifel ich das. Ein analoger Moog wird immer besser klingen als die Moog Emulationen im Rechner.
Ähnlich wird es mit guten Compressoren oder einem SSL Mixingpult sein.
Aber wenn gute Channelstrips mit einem hörbaren Charakter und Wärme wirklich eine ganze Stange Geld kosten,
dann muss ich es erstmal für eine längere Zeit zurückstellen. Natürlich wären DIY Projekte auch möglich, aber man kann es
leider vorher schlecht antesten und bei nichtgefallen zurückgeben.

 
Naja die Idee des Hybridmischens ist doch eigentlich aus beiden Welten die Vorteile zu verbinden. Recall, schneller Workflow aus der Digitalen und der Sound/Mojo aus der Analogen. Sozusagen Best of both worlds. Analogpultfader auf 0, Outboard voreingestellt mit sinnvollen Parametern und die Daw regelt den Rest.

Die Frage ist doch heutzutage das Kosten/Nutzen Verhältnis. Hätte ich genügend Platz in der Bude hätte ich auch zwei große Racks vollgestopft mit diversen Kompressoren ala 1176/La2a/Distr, Eqs alte Neumann/Siemenskasetten. Also eine umfangreiche Farbpalette. So wird es doch nur ein zwei Lunchboxen mit Preamps zum färben von Linesignalen und paar Aml Eqps. Die 95% einer Produktion erledigt die Daw.

Channelstrip hört sich gut an, da bieten sich die Geräte der Firma Tegeler Audiomanufaktur an. Creme oder Vtrc. Sehr nette Geräte und du hast das meiste an Board. Aber halt Mono.
 
Auch wenn Mackie-Pulte, Nachtschicht nannte die 90er Jahre, u.a. ganz gute EQs hatten, die früheren Kleinmixer-Serien um VLZ & Co. haben auch gerauscht wie Sau. Ob das nun günstig für den Sound ist, bleibt fraglich oder ist vielleicht Geschmackssache....

das ist in der tat absolut richtig. nun würde ich allerdings bei einem mixer, der primär zur verschmutzung der klänge gedacht ist, sowieso eher von tendenziell unseriöser aussteuerung ausgehen, wo das nicht mehr ganz so ins gewicht fällt ;-)
 

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