Was euch niemand je gesagt hat...

[SilentWarrior]

Alles sitzt perfekt im Mix und ich wollte euch einfach mal ermuntern, die ganzen Saturation- undwasweißichPlugins sein zu lassen und jede Spur mit einem EQ und einem Limiter zu bearbeiten. Nichts weiter. Schaut dann mal, wie es klingt.

Mag noch bisschen was dazu schreiben:

Ich habe auch in den letzten Jahren vieles probiert und bin diese Woche wieder auf mein altes System zurück.
Es ist ganz simpel, ich mische in den Limiter rein. Die Wahl des Limiters scheint mir aber doch wichtig zu sein, weil manche einfach schnell zerren oder Transienten killen. Aber danach kommt sowieso bisschen Bearbeitung.

Der Umstieg auf Noten statt auf Frequenzen zu mischen ist aber das Hauptding. Jede Note entspricht ja eine Frequenz.
Wenn z.B. eine Frequenz heraussticht, aber diese Frequenz keine Note des gespielten/gesungenem Part ist, dann gehört sie womöglich auch nicht da hin.

Bei Bassgitarren ist es auch so, dass meist eine Note resoniert (aufgrund der Bassgitarre), aber dann auch gerne richtig laut. Auch hier gehe ich dann hin und senke die Note ab. Nehme einen EQ und senke die um die gewisse Dezibel ab.
Jetzt habe ich einen ausgewogenen Bass.
Und von hier ab geht es ganz brütal weiter.

Multiband unterstes Band von 0-250Hz. Meist 6dB komprimieren und dann wieder ausgleichen mit Gain.
Danach geht es wenn nötig in RBass oder MaxxBass.
Und dann wird es gebügelt. Entweder mit einem Limiter, so dass alle Noten gleich laut sind oder wenn es "natürlicher" sein soll mit einem Kompressor und hoher Ratio.
Jetzt kann ich den Bass so laut aufdrehen wie ich möchte ohne das es im Mix dröhnt.

Auf Sättigung Tools kann ich nicht verzichten, denn damit schaffe ich neben dem Kompressor + Limiter Tiefe.

Um es mal kurz auf den Punkt zu bringen:

Transienten = Nähe

Wenn man das verstanden hat, dann schafft man auch Tiefe im Mix. Limiter auf alles kann also keine Tiefe bringen.
Wenn ein Limiter überall Transienten killt, dann ist zwar ein Mix stabil, aber die Tiefe geht verloren.

Da du ja den Barricade 4? verwendest hast du natürlich ein super Tool. Kannst das default Preset so einstellen das weder Kompressor noch Limiter aktiv sind.
Haust auf alle Spuren das Plugin drauf und musst nur noch entscheiden ob das Signal vorne oder hinten sein soll.
Dann nimmst du entweder den Kompressor oder den Limiter.
Um Spuren dazwischen zu platzieren muss aber eine andere Lösung her:

Spuren nicht komprimieren bzw. leicht.

Also nochmal:

Alles was vorne sein soll wird hart komprimiert aber mit Transienten erhalten.
Alles was nach hinten soll wird limitiert oder zumindest hart komprimiert mit sehr kurzer Attack.

Um jetzt aber mit den limitierten Spuren weiterhin Tiefe zu erzeugen, gibst du den Spuren etwas Sättigung.
Wenn du eine Spur sättigst kommt diese weiter nach vorne.
Ein anderer Ansatz wäre die limitierte und gesättigte Spur leiser zu fahren, denn durch die Sättigung bleibt diese Spur hörbarer, auch wenn sehr leise.
David Gibbons nahm statt Sättigung einen EQ und drehte Höhen rein. Funktioniert auch.

Wenn ich Vocals und Dopplungen habe, dann reicht es manchmal mit einem Tape die Dopplungen zu glätten.
Tape auf 7.5" nimmt gerne Höhen weg. Und schon wandern die Dopplungen nach hinten.

Sicherlich klingt das jetzt bisschen komisch für manche mit Kompressor und Limiter eine Tiefenstaffelung zu gestalten, aber für mich ist das eine gute Methode. Sie ist simpel und sie funktioniert für mich.

Einzig was mir in letzter Zeit Probleme machte, dass ich "dynamischer" Mischen wollte und nicht in den Limiter mischte. Das war Bullshit und funktioniert für mich nicht.

 

[Kollege]

Sehr interessant hier.
Ich glaube @synthpark hat das schonmal angesprochen statt comp nen limiter zu verwenden.

 

[Kosaken-Kaffee]

ch mische in den Limiter rein

Das heisst, du entscheidest dich im VORFELD schon, welcher das ist mit welchen Einstellungen. Richtig?

Wenn der Mix fertig ist und du tauschst den Limiter aus oder änderst Einstellungen, dann kann es sein, dass du nochmals von vorne beginnen musst. Wäre das so?

 

[gyn]

Alles sitzt perfekt im Mix und ich wollte euch einfach mal ermuntern, die ganzen Saturation- undwasweißichPlugins sein zu lassen und jede Spur mit einem EQ und einem Limiter zu bearbeiten. Nichts weiter. Schaut dann mal, wie es klingt.

Mag noch bisschen was dazu schreiben:

Ich habe auch in den letzten Jahren vieles probiert und bin diese Woche wieder auf mein altes System zurück.
Es ist ganz simpel, ich mische in den Limiter rein. Die Wahl des Limiters scheint mir aber doch wichtig zu sein, weil manche einfach schnell zerren oder Transienten killen. Aber danach kommt sowieso bisschen Bearbeitung.

Der Umstieg auf Noten statt auf Frequenzen zu mischen ist aber das Hauptding. Jede Note entspricht ja eine Frequenz.
Wenn z.B. eine Frequenz heraussticht, aber diese Frequenz keine Note des gespielten/gesungenem Part ist, dann gehört sie womöglich auch nicht da hin.

Bei Bassgitarren ist es auch so, dass meist eine Note resoniert (aufgrund der Bassgitarre), aber dann auch gerne richtig laut. Auch hier gehe ich dann hin und senke die Note ab. Nehme einen EQ und senke die um die gewisse Dezibel ab.
Jetzt habe ich einen ausgewogenen Bass.
Und von hier ab geht es ganz brütal weiter.

Multiband unterstes Band von 0-250Hz. Meist 6dB komprimieren und dann wieder ausgleichen mit Gain.
Danach geht es wenn nötig in RBass oder MaxxBass.
Und dann wird es gebügelt. Entweder mit einem Limiter, so dass alle Noten gleich laut sind oder wenn es "natürlicher" sein soll mit einem Kompressor und hoher Ratio.
Jetzt kann ich den Bass so laut aufdrehen wie ich möchte ohne das es im Mix dröhnt.

Auf Sättigung Tools kann ich nicht verzichten, denn damit schaffe ich neben dem Kompressor + Limiter Tiefe.

Um es mal kurz auf den Punkt zu bringen:

Transienten = Nähe

Wenn man das verstanden hat, dann schafft man auch Tiefe im Mix. Limiter auf alles kann also keine Tiefe bringen.
Wenn ein Limiter überall Transienten killt, dann ist zwar ein Mix stabil, aber die Tiefe geht verloren.

Da du ja den Barricade 4? verwendest hast du natürlich ein super Tool. Kannst das default Preset so einstellen das weder Kompressor noch Limiter aktiv sind.
Haust auf alle Spuren das Plugin drauf und musst nur noch entscheiden ob das Signal vorne oder hinten sein soll.
Dann nimmst du entweder den Kompressor oder den Limiter.
Um Spuren dazwischen zu platzieren muss aber eine andere Lösung her:

Spuren nicht komprimieren bzw. leicht.

Also nochmal:

Alles was vorne sein soll wird hart komprimiert aber mit Transienten erhalten.
Alles was nach hinten soll wird limitiert oder zumindest hart komprimiert mit sehr kurzer Attack.

Um jetzt aber mit den limitierten Spuren weiterhin Tiefe zu erzeugen, gibst du den Spuren etwas Sättigung.
Wenn du eine Spur sättigst kommt diese weiter nach vorne.
Ein anderer Ansatz wäre die limitierte und gesättigte Spur leiser zu fahren, denn durch die Sättigung bleibt diese Spur hörbarer, auch wenn sehr leise.
David Gibbons nahm statt Sättigung einen EQ und drehte Höhen rein. Funktioniert auch.

Wenn ich Vocals und Dopplungen habe, dann reicht es manchmal mit einem Tape die Dopplungen zu glätten.
Tape auf 7.5" nimmt gerne Höhen weg. Und schon wandern die Dopplungen nach hinten.

Sicherlich klingt das jetzt bisschen komisch für manche mit Kompressor und Limiter eine Tiefenstaffelung zu gestalten, aber für mich ist das eine gute Methode. Sie ist simpel und sie funktioniert für mich.

Einzig was mir in letzter Zeit Probleme machte, dass ich "dynamischer" Mischen wollte und nicht in den Limiter mischte. Das war Bullshit und funktioniert für mich nicht.

Sehr interessante Ansätze, vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht!
Mit Transienten Tiefe zu erzeugen hab ich so auch noch nicht gehört. Werde ich mal experimentieren damit.

Eins verstehe ich aber nicht:

Du schreibst zum einen:

" Alles was vorne sein soll wird hart komprimiert aber mit Transienten erhalten."

Und andererseits:

"Wenn du eine Spur sättigst kommt diese weiter nach vorne."

Widerspricht sich das nicht? Wenn ich sättige, schleife ich gleichzeitig auch Transienten ab. Oder wie meinst du das?

Ich mische ebenfalls in den Limiter. Top-Down, mittlerweile, konsequent. Ich hab das vor nicht allzu langer Zeit in einem Tut gesehen und es erscheint mir auch logisch, so vorzugehen. Ich muss dann natürlich drauf achten, die Plugins auf den Spuren immer nach der Bearbeitung in der Lautstärke wieder anzupassen. Sonst ergibt das Top-Down-Mixing keinen Sinn. Aber ich kommt mittlerweile sehr gut zurecht so.

 

[TonyPizza]

Man sollte hier noch hard clipping erwähnen, auf drums, erhält die transient falls nötig und arbeitet bis zu einem gewissen Grad transparent

 

[SilentWarrior]

Das heisst, du entscheidest dich im VORFELD schon, welcher das ist mit welchen Einstellungen. Richtig?

Ja. Bei mir ist es der der Pure Limiter von Flux. So mit 3-4dB Reduktion komme ich gegen Ende raus.
Danach kommt aber noch ein Kompressor. Meist mit langer Attack und kurzem Release oder Autorealse.
Der Limiter ist nicht das letzte Glied in der Kette sonder das erste auf dem Masterfader.

Wenn der Mix fertig ist und du tauschst den Limiter aus oder änderst Einstellungen, dann kann es sein, dass du nochmals von vorne beginnen musst. Wäre das so?

So wäre es, aber so wäre es auch wenn du in einen Kompressor mischst. Viele Mischen in de Kompressor (Scheps, Dupont). Den Tipp mit Limiter habe ich ürbigens vom Mr. Anti Loudness War höchstpersönlich aufgeschnappt.

Widerspricht sich das nicht? Wenn ich sättige, schleife ich gleichzeitig auch Transienten ab. Oder wie meinst du das?

Wenn du sättigst erzeugt du Obertöne und diese bringen das Signal wieder nach vorne. Limitiert hast du ja schon, also wird da wohl nicht mehr viel geschliffen.

 

[Kosaken-Kaffee]

So wäre es, aber so wäre es auch wenn du in einen Kompressor mischst.

Aus dem Grund mische ich in gar nichts. Limiter, Kompressor kommen bei mir zum Schluss, damit ich noch Einfluss auf die bzw. den Sound haben kann, ohne den Mix nochmals anfassen zu müssen. Ich weiss nicht, ob ich mir damit etwas verbaue.

 

[SilentWarrior]

Ich weiss nicht, ob ich mir damit etwas verbaue.

Eigentlich nicht.

Ich möchte dir mal ein Screenshot zeigen. Es handelt sich hierbei um denselben Song.
In gelb ist der Mix des Künstlers inklusive Mastering (von einem Mastering Engineer) zu sehen und
in grau mein Mix, also nur Mix mit eben Limiter auf der Summe in den ich reingemischt habe.

Mein Mix ist nicht wirklich so viel lauter, habe nur es zur besseren Darstellung angehoben.

Man kann aber gut erkennen, dass mein Mix viel ausgewogener ist als der Mix des Künstlers mit anschließendem Mastering. Der Frequenzgang ist da nicht wirklich ausgewogen.

 

[Kosaken-Kaffee]

Eigentlich nicht.

Das ist gut, denn ich möchte mir die Flexibilität bewahren.

 

[muffy]

Ich weiss nicht, ob ich mir damit etwas verbaue.

Eigentlich nicht.

Ich möchte dir mal ein Screenshot zeigen. Es handelt sich hierbei um denselben Song.
In gelb ist der Mix des Künstlers inklusive Mastering (von einem Mastering Engineer) zu sehen und
in grau mein Mix, also nur Mix mit eben Limiter auf der Summe in den ich reingemischt habe.

Mein Mix ist nicht wirklich so viel lauter, habe nur es zur besseren Darstellung angehoben.

Man kann aber gut erkennen, dass mein Mix viel ausgewogener ist als der Mix des Künstlers mit anschließendem Mastering. Der Frequenzgang ist da nicht wirklich ausgewogen.

Anhang anzeigen 57891

Der Knick in der gelben Linie sieht aus, als hätte der den 166Hz Resofilter vom bx_masterdesk verwendet

 

[verflixte13]

Ich habe lange überlegt, ob ich diesen Thread eröffnen soll, weil ich befürchte, daß er nur gedisst und dann ganz schnell geschlossen wird. Nun ja, ich wage es mal.

gut so! …

mir sind diejenigen weitaus lieber, die nach ihrem eigenen ding suchen
und ihren weg als „beispiel“ hinterlegen, als die ewig gleichen
hamsterrad-statements …

„noch“ kann ich nicht beurteilen, ob dein weg auch für mich
passen könnte, aber, das teste ich für mich erst einmal aus.
danach bin ich dann auch etwas schlauer …

was ich aber sagen kann, und das habe ich an manchen files/songs
in der „Mischmasch“ gelernt ->

wenn die spuren gut recorded wurden, dann muss man kaum mehr
etwas machen … leveln/panning/ein büschen Eq-Arbeit … und die
files lassen sich eingliedern/gewichten und dann hochziehen OHNE
kratzendes gefissel oder transienten-gehacke.

LG

 

[Dimitrirec]

Benutze auch oft beim mischen auf diversen Spuren ein Limiter um zu bändigen meist den L2
Summe auch so wenn der Rough gut da steht in ein Limiter rein, ein kleiner Nachteil der Sache ist aber, dass der Mix der bereits in der Summe durch ein Limiter lief im Mastering irgendwie weniger gut auf die Bearbeitung anspricht wie ohne Limiter. Nimmst du ihn raus für den Export passt meist der Mix nicht mehr zu 100% bin da immer etwas im klinsch bei der Sache. 2 db abfangen geht meist gut und lässt sich einfach angenhmer mischen.

 

[TonyPizza]

Ich weiss nicht, ob ich mir damit etwas verbaue.

Eigentlich nicht.

Ich möchte dir mal ein Screenshot zeigen. Es handelt sich hierbei um denselben Song.
In gelb ist der Mix des Künstlers inklusive Mastering (von einem Mastering Engineer) zu sehen und
in grau mein Mix, also nur Mix mit eben Limiter auf der Summe in den ich reingemischt habe.

Mein Mix ist nicht wirklich so viel lauter, habe nur es zur besseren Darstellung angehoben.

Man kann aber gut erkennen, dass mein Mix viel ausgewogener ist als der Mix des Künstlers mit anschließendem Mastering. Der Frequenzgang ist da nicht wirklich ausgewogen.

Anhang anzeigen 57891

Welcher analyzer ist das please?

 

[muffy]

HOFA

 

[andy_g]

Die Qualität der Spuren spielt natürlich auch immer eine große Rolle zusammen mit dem Arrangement.
Weniger ist beim Mischen oft mehr; und als Nebeneffekt hört man viel mehr auf den Song als ständig auf irgend welche GUIs, Knöpfe oder Kurvenbilder, etc. zu schauen.

 

[andy_g]

Die Idee: Warum nicht mal jede Spur nur mit Limiter und EQ bearbeiten. Ich habe den Toneboosters Limiter 4 hergenommen, alle Spuren damit bearbeitet, und es klingt alles endlich so, wie ich es seit Jahren im Kopf habe. Alles sitzt perfekt im Mix und ich wollte euch einfach mal ermuntern, die ganzen Saturation- undwasweißichPlugins sein zu lassen und jede Spur mit einem EQ und einem Limiter zu bearbeiten. Nichts weiter. Schaut dann mal, wie es klingt.

Ich brauch nichts weiter, alles klingt so, wie ich es mir immer erträumt habe.

Rein aus Interesse, warum auf jede Spur einen Limiter und wie stark eingestellt? Ich meine was wolltest Du damit erreichen?

 

[Gel Mitglied 73663]

Wie schon des Öfteren gesagt. Das Mischen fängt schon beim Recorden an. Wenn die Spuren gut sind und auch die Sounds zueinander passen. Dann brauch ich mir keine großen Gedanken um Limiter und EQ zu machen. Ihr kennt das doch. Ihr habt einen Song mit tollen Spuren und levelt nur an den Fadern und Wow.
Der Song steht schon ganz gut da.

Wenn ich aber erst heftigs an der Schraube drehen muß um einen einigermaßen guten Sound zu bekommen (siehe z.B.die meisten Songs auf Cambridge), dann lasse ich es lieber bleiben. Allerdings zum Üben sind solche Songs aber allemal gut.

Ich mische z.B. in meine Masterkette rein. Lasse sie aber Anfangs ausgeschaltet. Arbeite dann erstmal nur mit EQ und Compressor. Dabei regle ich aber schon meinen Volumenregler entsprechend rauf. Also schon in die Lautstärke, wie später auch der fertige Mix ist. Das finde ich sehr wichtig. So kann man alle Signale viel besser beurteilen.

Wichtig ist auch immer Pause zu machen, um dann wieder mit frischen Ohren an den Song zu gehen. Hier sind dann die ersten Minuten entscheidend, um den Song zu bewerten. Denn schon nach wenigen Minuten ermüdet das Gehör und man trifft später dann falsche Entscheidungen im Mix. Hört man ja zigmal am Tag in der MM, leider (immer noch).

Das wären so meine Gedanken zum Thema Mischen. Aber letztendlich muß jeder seine eigene Mix-Technik erlernen und damit klarkommen. Denn nur am Ende zählt, was dann rauskommt.

Zum Thema Limiter in jede Spur will mir nicht ganz einleuchten. Wenn der Limiter in einer Spur nicht arbeiten muß, dann setze ich ihn auch nicht ein.

Eigentlich ist meine Bass-Spur, die einzige Spur, wo ich den Limiter bzw. Compressor richtig arbeiten lasse. Manchmal, je nach Spuren-Qualität, auch in Drum-Spuren oder dem Drum-Bus. Und natürlich Vocals nicht zu vergessen.

 

[Gel Mitglied 73663]

Alles sitzt perfekt im Mix und ich wollte euch einfach mal ermuntern, die ganzen Saturation- undwasweißichPlugins sein zu lassen und jede Spur mit einem EQ und einem Limiter zu bearbeiten. Nichts weiter. Schaut dann mal, wie es klingt.

Mag noch bisschen was dazu schreiben:

Ich habe auch in den letzten Jahren vieles probiert und bin diese Woche wieder auf mein altes System zurück.
Es ist ganz simpel, ich mische in den Limiter rein. Die Wahl des Limiters scheint mir aber doch wichtig zu sein, weil manche einfach schnell zerren oder Transienten killen. Aber danach kommt sowieso bisschen Bearbeitung.

Der Umstieg auf Noten statt auf Frequenzen zu mischen ist aber das Hauptding. Jede Note entspricht ja eine Frequenz.
Wenn z.B. eine Frequenz heraussticht, aber diese Frequenz keine Note des gespielten/gesungenem Part ist, dann gehört sie womöglich auch nicht da hin.

Bei Bassgitarren ist es auch so, dass meist eine Note resoniert (aufgrund der Bassgitarre), aber dann auch gerne richtig laut. Auch hier gehe ich dann hin und senke die Note ab. Nehme einen EQ und senke die um die gewisse Dezibel ab.
Jetzt habe ich einen ausgewogenen Bass.
Und von hier ab geht es ganz brütal weiter.

Multiband unterstes Band von 0-250Hz. Meist 6dB komprimieren und dann wieder ausgleichen mit Gain.
Danach geht es wenn nötig in RBass oder MaxxBass.
Und dann wird es gebügelt. Entweder mit einem Limiter, so dass alle Noten gleich laut sind oder wenn es "natürlicher" sein soll mit einem Kompressor und hoher Ratio.
Jetzt kann ich den Bass so laut aufdrehen wie ich möchte ohne das es im Mix dröhnt.

Auf Sättigung Tools kann ich nicht verzichten, denn damit schaffe ich neben dem Kompressor + Limiter Tiefe.

Um es mal kurz auf den Punkt zu bringen:

Transienten = Nähe

Wenn man das verstanden hat, dann schafft man auch Tiefe im Mix. Limiter auf alles kann also keine Tiefe bringen.
Wenn ein Limiter überall Transienten killt, dann ist zwar ein Mix stabil, aber die Tiefe geht verloren.

Da du ja den Barricade 4? verwendest hast du natürlich ein super Tool. Kannst das default Preset so einstellen das weder Kompressor noch Limiter aktiv sind.
Haust auf alle Spuren das Plugin drauf und musst nur noch entscheiden ob das Signal vorne oder hinten sein soll.
Dann nimmst du entweder den Kompressor oder den Limiter.
Um Spuren dazwischen zu platzieren muss aber eine andere Lösung her:

Spuren nicht komprimieren bzw. leicht.

Also nochmal:

Alles was vorne sein soll wird hart komprimiert aber mit Transienten erhalten.
Alles was nach hinten soll wird limitiert oder zumindest hart komprimiert mit sehr kurzer Attack.

Um jetzt aber mit den limitierten Spuren weiterhin Tiefe zu erzeugen, gibst du den Spuren etwas Sättigung.
Wenn du eine Spur sättigst kommt diese weiter nach vorne.
Ein anderer Ansatz wäre die limitierte und gesättigte Spur leiser zu fahren, denn durch die Sättigung bleibt diese Spur hörbarer, auch wenn sehr leise.
David Gibbons nahm statt Sättigung einen EQ und drehte Höhen rein. Funktioniert auch.

Wenn ich Vocals und Dopplungen habe, dann reicht es manchmal mit einem Tape die Dopplungen zu glätten.
Tape auf 7.5" nimmt gerne Höhen weg. Und schon wandern die Dopplungen nach hinten.

Sicherlich klingt das jetzt bisschen komisch für manche mit Kompressor und Limiter eine Tiefenstaffelung zu gestalten, aber für mich ist das eine gute Methode. Sie ist simpel und sie funktioniert für mich.

Einzig was mir in letzter Zeit Probleme machte, dass ich "dynamischer" Mischen wollte und nicht in den Limiter mischte. Das war Bullshit und funktioniert für mich nicht.

Sehr interessante Ansätze, vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht!
Mit Transienten Tiefe zu erzeugen hab ich so auch noch nicht gehört. Werde ich mal experimentieren damit.

Eins verstehe ich aber nicht:

Du schreibst zum einen:

" Alles was vorne sein soll wird hart komprimiert aber mit Transienten erhalten."

Und andererseits:

"Wenn du eine Spur sättigst kommt diese weiter nach vorne."

Widerspricht sich das nicht? Wenn ich sättige, schleife ich gleichzeitig auch Transienten ab. Oder wie meinst du das?

Ich mische ebenfalls in den Limiter. Top-Down, mittlerweile, konsequent. Ich hab das vor nicht allzu langer Zeit in einem Tut gesehen und es erscheint mir auch logisch, so vorzugehen. Ich muss dann natürlich drauf achten, die Plugins auf den Spuren immer nach der Bearbeitung in der Lautstärke wieder anzupassen. Sonst ergibt das Top-Down-Mixing keinen Sinn. Aber ich kommt mittlerweile sehr gut zurecht so.

Das ist ein wichtiger Punkt dabei, beim Mischen in die Masterkette. Man sollte bzw. es ist ein MUß, das man dann nacharbeiten muß in der entsprechenden Spur bzw. bei den Plugs. Finde aber an dieser Arbeitsweise sinnvoll, daß man eine bessere Kontrolle über seinen Mix hat, als wenn man ihn später "mastert".

 

[gyn]

Die Idee: Warum nicht mal jede Spur nur mit Limiter und EQ bearbeiten. Ich habe den Toneboosters Limiter 4 hergenommen, alle Spuren damit bearbeitet, und es klingt alles endlich so, wie ich es seit Jahren im Kopf habe. Alles sitzt perfekt im Mix und ich wollte euch einfach mal ermuntern, die ganzen Saturation- undwasweißichPlugins sein zu lassen und jede Spur mit einem EQ und einem Limiter zu bearbeiten. Nichts weiter. Schaut dann mal, wie es klingt.

Ich brauch nichts weiter, alles klingt so, wie ich es mir immer erträumt habe.

Rein aus Interesse, warum auf jede Spur einen Limiter und wie stark eingestellt? Ich meine was wolltest Du damit erreichen?

Ich erreiche damit, daß alles, wirklich jede Spur genau die Transparenz hat, die ich mir wünsche. Alles steht an seinem Platz, ist immer so präsent wie es sein soll, und klingt so, wie es klingen soll. Hab ich mit keinem Komp so hinbekommen. Auch nicht den gewünschten Sound der Spuren.

Der Limiter greift nur ganz dezent bei den Spitzen zu. Ich lassen ihn nur soweit arbeiten, daß er das Signal nicht hörbar verfälscht.

 

[Gel Mitglied 73663]

Ergänzend möchte ich noch sagen, daß man die Spuren vor dem eigentlichen Mixen, ich nenne es mal "trimmen", sollte. Also mit dem VU-Meter bei 0 dbfs bzw. (-18 dB). Denn so hat man den korrekten Arbeitsbereich z.B. zum Einstellen des Compressors. Was dann natürlich sehr wichtig ist für den weiteren Mixverlauf.