warum wollt ihr keinen kommerziellen erfolg mit eurer musik?

[Poker]

warum macht ihr das und warum macht ihr euch die arbeit für die kleine forumgemeinde,

Meinst Du mit "Arbeit" das Komponieren und Einspielen von eigenen Songs?

Nun, DAS ist doch immer das Erste was man tun muss um überhaupt etwas vorzuweisen.
Da kommt man als Musiker doch garnicht drumherum!

Hier ist man halt je nach Unterforum unter mehr oder weniger Gleichgesinnten, erhält
Zuspruch oder Ablehnung und das Ganze eigentlich OHNE irgendwelche Arbeit, ausser eben
zuhause an seinen Songs zu basteln, was ja eh jeder gerne macht.

Deshalb verstehe ich die Frage nach dem Ablehnen kommerziellen Erfolges nicht.
Da hätte ja sicher keiner was gegen.

Allerdings zum erzielen oder gar erzwingen eines solchen wäre eben multiple (sag' ich mal jetzt so) Arbeit erforderlich.
Also wirklich harte, aufopfernde Arbeit an sich selbst, seiner Musik und seiner Einstellung.
Hinzu kommt noch härtere Arbeit beim "Klinkenputzen" mit all seinen Facetten.

Da macht man eben lieber im Kämmerlein in der Freizeit Musik ohne Vorschriften und fängt sich im Forum oder sonstwo ein paar warme Worte oder etwas Kritik zum Besserwerden ein.
Macht doch vielmehr Spass als harte Arbeit, welche wohl die meisten hier sowieso schon haben.

Also so gesehen kann ich mit der Frage wenig anfangen.

Gruß,

Poker

 

[AUDI0N]

Während ihr zuhauf top qualitative musik sowohl vom musischen wert als auch vom mixing und mastering super so nebenbei fürs forum produziert[...]

Eigentlich muss man sich das mal warm auf der Zunge zergehen lassen.
So schlecht sind wir gar nicht

 

[klausw]

Ich möchte mich auch mal zu Wort melden, 2011 habe ich mit einigen Musikern aus meiner Heimatstadt eine Cd gemacht wobei ich 10 der 14 Titel gechrieben habe.

Wir haben an die 14.000 CD's verkauft und werden auch im Radio gespielt ist das jetzt Erfolg?

Einige Texte habe ich hier schon in einen Beitrag gepostet und es gefällt nicht jeden was auch normal ist. Sicher möchte ich weiterhin mit meinen Texten Geld verdienen aber es ist in dieser Branche nicht einfach sich auch einen Namen zu machen.

Ich kenne Texter die schreiben schlechter wie ich und die haben aber auch die Kontakte und solche Nummern erscheinen dann auf CD.

Das einzige ist eben wenn man so wie ich kein Instrument kann ist es schwer Songs zu schreiben, da viele Komponisten auch fertige Texte möchten, nur ein Komponist kann sagen ob der Text auch stimmig ist oder nicht, ich kann es leider nicht.

Aber ich wünsche trotzdem allen hier weiterhin viel Spass mit der Musik und hoffentlich auch den gebührenten Erfolg.

lg klaus

 

[stoman]

Während ihr zuhauf top qualitative musik sowohl vom musischen wert als auch vom mixing und mastering super so nebenbei fürs forum produziert[...]

Eigentlich muss man sich das mal warm auf der Zunge zergehen lassen.
So schlecht sind wir gar nicht

Der gemeine Ottonormalbürger hört tatsächlich häufig keinen Unterschied zwischen unseren Hobby-Produktionen und kommerziellen Werken. Ich habe das schon mehrfach an verschiedenen Kandidaten getestet. Nur wir selbst hören offenbar die Flöhe husten.

Aber es gehört eben, wie ja schon diskutiert wurde, VIEL mehr dazu als nur (subjektiv) gute Musik, um erfolgreich zu sein.

Das für mich wichtigste Argument: Das ist richtige Knochenarbeit, und Spaß macht es dann irgendwann nur noch bedingt. Ich nehme an, dass ich nicht nur für mich spreche, wenn ich sage, dass Musik als selbstbestimmtes Hobby mit allen Freiheiten wesentlich erstrebenswerter ist, als damit seinen Lebensunterhalt verdienen zu müssen.

Ein "normaler" Job ist viel sicherer.

Schöne Grüße,
Steffen

 

[Bonzo3000]

Tourstress, abgefuckte Backstagebereiche, schmuddelige Tourbusse, verrückte Fans, schizoide Bandkollegen, Plattenfirmen die einem im Nacken sitzen, doofe Fragen doofer Journalisten beantworten, Termindruck, immer gute Laune zeigen auch wenn man sich denkt "Leck..." usw...

Nö,danke.

Musik ist ein geniales Hobby. Ich mag es so. Wenn einer kommen würde und einen Song von mir auf Nummer Eins brächte, und ich müsste nichts dafür tun (so Ententanz-Style), würd ich das Geld natürlich nehmen, ansonsten arbeite ich lieber was Vernünftiges.

Wenn ich mal was hier reinstelle, dann natürlich nur aus reiner Nächstenliebe. *ggg*

 

[Rektum]

Ach, wenn die Songs so gut sind, dass ich der Menschheit damit eine Freude machen kann, würde ich die Nachteile des Ruhms in Kauf nehmen. Denn das, was sich im Promi-Leben an Nachteilen abspielt (unvorteilhafte Schnappschüsse der eigenen Fresse verdauen, doofe Fragen beantworten, Neid, auf Knopfdruck eine Leistung bringen, Terminstress usw.), spielt sich auch im "normalen" Leben ab, nur halt auf einem kleineren Level. Gut möglich, dass es unerträglich werden kann, aber immerhin habe ich viele Ohren erreicht, die mit meiner Musik ihre Freude haben. Dieser Gedanke reizt mich. Jemand hört im Urlaub mein Lied (nach dem Sex am Strand im Mondschein) und erinnert sich ein Leben lang an den Urlaub und an den Sex am Strand im Mondschein, wenn er mein Lied hört.

doffe Fragen doofer Journalisten beantworten

Wenn du Rapper bist, reicht ein Stinkefinger.
Schlagersänger haben es da allerdings schwerer.

 

[Latenz]

Der gemeine Ottonormalbürger hört tatsächlich häufig keinen Unterschied zwischen unseren Hobby-Produktionen und kommerziellen Werken. Ich habe das schon mehrfach an verschiedenen Kandidaten getestet. Nur wir selbst hören offenbar die Flöhe husten.

Klangmäßig kommen die Hobbyproduktionen vielleicht ran, aber das war's dann auch schon.

Inhaltlich (Arrangement, Soundauswahl, Text) dann eher nicht.

Aber gut was erwartet ihr auch von "Nichtmusikern" die sich zu 90% nur auf das Mixing konzentrieren?

 

[kenfjohnnydee]

Inhaltlich (Arrangement, Soundauswahl, Text) dann eher nicht.

Aha! Gut gelacht!


Schonmal gehört, was bei "Profiproduktionen" häufig rumkommt? Mal auf Arrangement, Soundauswahl und Text geachtet?

Man könnte ja mal die aktuellen Top 10 durchforsten... USA, UK und D. Mal gucken, auf welche Qualität wir aktuell treffen.

Aber gut was erwartet ihr auch von "Nichtmusikern" die sich zu 90% nur auf das Mixing konzentrieren?

Keine Ahnung, was Du so rauchst. Aber von Nichtmusikern kann doch hier gar nicht die Rede sein. Aber jut, lass mal ruhig deine Sonnenbrille mit dem eingschränkten Sichtfeld auf.

 

[holgi]

Wenn man mit Profiproduktionen Radiomucke meint, hört der Durchschnittshörer def. kaum oder gar keinen Unterschied zu manchen Semiproduktionen.

Wirklich anspruchsvolle Musik hat deutlich weniger mit Sound/Klang als mit Gefühl und Begeisterung zu tun, wir kennen das doch alle, haben wir mal eine richtig gute Idee ist es auf einmal weniger wichtig DEN Sound dabei zu haben....

 

[AUDI0N]

Während ihr zuhauf top qualitative musik sowohl vom musischen wert als auch vom mixing und mastering super so nebenbei fürs forum produziert[...]

Eigentlich muss man sich das mal warm auf der Zunge zergehen lassen.
So schlecht sind wir gar nicht

Der gemeine Ottonormalbürger hört tatsächlich häufig keinen Unterschied zwischen unseren Hobby-Produktionen und kommerziellen Werken. Ich habe das schon mehrfach an verschiedenen Kandidaten getestet. Nur wir selbst hören offenbar die Flöhe husten.

Aber es gehört eben, wie ja schon diskutiert wurde, VIEL mehr dazu als nur (subjektiv) gute Musik, um erfolgreich zu sein.

Das für mich wichtigste Argument: Das ist richtige Knochenarbeit, und Spaß macht es dann irgendwann nur noch bedingt. Ich nehme an, dass ich nicht nur für mich spreche, wenn ich sage, dass Musik als selbstbestimmtes Hobby mit allen Freiheiten wesentlich erstrebenswerter ist, als damit seinen Lebensunterhalt verdienen zu müssen.

Ein "normaler" Job ist viel sicherer.

Schöne Grüße,
Steffen

Das stimmt.
Es fängt schon damit an wenn Du versuchst Deinen Freunden zu erklären wie Du
Deine Musik machst. Die schauen mich dann immmer ungläubig und mit großen Augen an und fragen sich wie ein Mann das alles zu Hause bewerkstelligt.
Wenn ich dann noch nebenbei erwähne das ich keine Noten kann ist es meist ganz vorbei.
Die können das nicht glauben das ich trotzdem zwei Instrumente spiele.
Immer wieder geil die Gesichter denen ich es Leid bin das zu erklären

Nee, nee. 7.00 Uhr Arbeitsbeginn und halbwegs sicheren und gutbezahlten Job.
Alles andere ist spielerei in meinen Augen.

 

[stoman]

Klangmäßig kommen die Hobbyproduktionen vielleicht ran, aber das war's dann auch schon.

Inhaltlich (Arrangement, Soundauswahl, Text) dann eher nicht.

Da habe ich völlig gegenteilige Erfahrungen gemacht und mache sie eigentlich fast täglich aufs Neue. Es gibt enorm viele Hobby-Musiker, die - für meinen Geschmack - deutlich bessere Musik machen als das Gros der Profis. Und oftmals besteht solche Musik nur aus Gitarre/Klavier und Gesang.

Schöne Grüße,
Steffen

 

[TinDD]

@holgi: das seh ich anders. Gerade das Zeug was im Radio läuft, da ist gefühlsmäßig bzw. musikalisch harmonisch oft sauwenig los. Alles die alte Leier sozusagen. Der Sound ist der Schlüssel. Man merkt einfach, dass wenn jemand für jeden einzelnen Sound Sweetspot-Suche betrieben hat und ebenso für die Zusammensetzung des Mixes, dann kommt was gut klingendes raus. Und das unterscheidet auch das Profizeug von dem Semiprofizeug. Und deswegen ist es auch so schwierig da hinzukommen. Ich glaube es bekommen definitiv mehr Leute auf die Reihe einen gefühlvollen Song zu schreiben und zu performen, als diesen mit modernen Sounds 1A zum klingen zu bringen.

 

[kenfjohnnydee]

Das stimmt.
Es fängt schon damit an wenn Du versuchst Deinen Freunden zu erklären wie Du
Deine Musik machst. Die schauen mich dann immmer ungläubig und mit großen Augen an und fragen sich wie ein Mann das alles zu Hause bewerkstelligt.
Wenn ich dann noch nebenbei erwähne das ich keine Noten kann ist es meist ganz vorbei.
Die können das nicht glauben das ich trotzdem zwei Instrumente spiele.
Immer wieder geil die Gesichter denen ich es Leid bin das zu erklären Lächeln

Ja, das ist aber nur eine Seite der Medaille.
Sobald Du Leuten sagst, dass Du Musik im Rechner produzierst, dann schwirrt denen meist
dieses Magix Music Maker Prinzip im Kopp rum. Samplegeschiebe und die Verwendung von Presets usw.
Kurz: die glauben ja schon fast, dass der Rechner komponiert. Ähnlich verhält es sich mit dem Gebrauch von Synthesizern. Gitarrenmusik = "ehrliche Musik", Synthesizergestützte Musik = "künstliche Musik". Da denken viele Leute noch wie vor 50 Jahren.

@ tinDD Die modernen Sounds sind doch gar nicht das Problem. Dafür gibt es massig Presets, Samples und Soundbänke usw., Zeugs zum Nachkaufen. Das kann jeder Depp heute mit Einsatz von ein paar Euros in seine Tracks reinhauen. Das ist einfacher als selbst an Sounds, die authentisch klingen sollen, zu schrauben.

 

[holgi]

Ich glaube es bekommen definitiv mehr Leute auf die Reihe einen gefühlvollen Song zu schreiben und zu performen, als diesen mit modernen Sounds 1A zum klingen zu bringen.

Ja, sicher, aber den Klang am Ende, oder besser, DEN Klang den die Mucker heraushören oder unterscheiden zu weniger guten "Klängen" hören Durchschnittshörer nicht heraus, glaube mir.

Ich rede hier nicht von Gurkenmixen, die sind immer Murx, da kann der Song noch so gut sein, aber ein ambitionierter Mix der eben gut aber nicht sehr gut ist ist absolut OK, man kann sicher nen Film davon drehen, und das ist auch bewundernswert wenn man wirklich gut mixen kann, usw, aber es ist nicht wirklich wichtig da draussen

 

[Rektum]

Wirklich anspruchsvolle Musik hat deutlich weniger mit Sound/Klang als mit Gefühl und Begeisterung zu tun, wir kennen das doch alle, haben wir mal eine richtig gute Idee ist es auf einmal weniger wichtig DEN Sound dabei zu haben....

Stimmt, aber hat man sich an der tollen Idee satt gehört, kommt der "fehlende" Sound oft wieder zum Vorschein und man spielt mit dem Gedanken, ihn aufzublasen, was manchmal auch Verschlimmbesserung darstellt. Andererseits kann ja nicht jedes geniale, aber eigentlich klanglich viel zu schlichte Demo für immer ein Demo bleiben. Oder etwas doch? Das ist manchmal echt schwierig, denn wir haben heute alle Möglichkeiten in der Hand, es gibt kaum noch Begrenzungen, denen wir uns fügen müssen.


EDIT: Mit "fehlendem" Sound meine ich auch ein zu schlichtes Arrangement und zu dünne Samples und so weiter, nicht nur den Ton an sich.

 

[TinDD]

@JFK: ja Presets gibts, aber die zu einem gut klingendem Gesamten zusammenzustellen ist schwer. Wenn es so leicht wäre, wären ja die Charts von Mal-schnell-zusammengeklickt-Musikstücken überfüllt.

@holgi: das stimmt zwar, dennoch ist ALLES was im Radio läuft absolut perfekt vom Sound her. Es sitzen am Ende also immer noch Leute da die sich eben das letzte Quäntchen von der Masse absetzen können.

 

[kenfjohnnydee]

@JFK: ja Presets gibts, aber die zu einem gut klingendem Gesamten zusammenzustellen ist schwer. Wenn es so leicht wäre, wären ja die Charts von Mal-schnell-zusammengeklickt-Musikstücken überfüllt.

Zum Teil klingen die Charts doch danach. Und gut klingend ist ja das häufig totkomprimierte Zeugs auch nicht. Es ist ja nun wirklich nicht so, dass charttechnisch erfolgreiche Musik immer gut klingt.

 

[DerGipfel]

das ist auch bewundernswert wenn man wirklich gut mixen kann, usw, aber es ist nicht wirklich wichtig da draussen Lächeln

Das ist z. B. für Musiker, für die der Mix immer noch schwierig ist, das Schöne am Forum. Für den Knallersong finden sich hier reichlich erfahrene Amateure, die einen mindestens gutklassigen Mix hinkriegen und das auch gerne anbieten. Und wenn es dann noch aber so richtig amtlich klingen soll, gibt's für schlappe 60 Euronen ein Master vom Profi. Daran muss also kein Song scheitern. So gesehen güldene Zeiten ...

 

[AUDI0N]

Sobald Du Leuten sagst, dass Du Musik im Rechner produzierst, dann schwirrt denen meist im Kopp dieses Magix Music Maker Prinzip im Kopp rum. Samplegeschiebe und die Verwendung von Presets usw.

Genaauuu soooo sieht das aus.
Ein Grund warum ich von dem Thema nicht mehr anfange - Interessiert sowieso keine Sau

Mal angeknüpft an diese ganze "warum wollt ihr keinen kommerziellen erfolg mit eurer musik" Diskussion.

Es fängt doch schon im kleinen Kreis an:

Poste doch mal Deinen Krempel über einen längeren Zeitraum auf Fratzenbuch.
Die Leute, die nicht den Bekanntheitsgrad wie irgend ein Künstler genießen bilden sich doch tatsächlich ein es würde irgend eine Sau Interessieren was Du da machst.
Die hören sich Deinen Schei# doch noch nicht einmal an.
Und das betrifft vordergründig auch die "Freunde".
Nein, es ist heutzutage wichtiger lustige Bildchen zu posten oder die neue Schuh-Errungeschaft bei Zalando aus dem fahrenden Bus heraus zu posten. Die Gesellschaft ist unüberschaubar und egoistischer in dem Dschungel geworden.

Für bekannte Größen sicher ein Portal um Werbung zu machen, ja.
Diese erhalten auch regelmäßige Feedbacks und erfreuen sich einer Fangemeinde - nicht jedoch für 0815-Hobbyisten.
Wenn da mal ein klick getätigt wurde spreche ich da schon von einem Erfolg.
Ist so.

 

[TinDD]

@ADUION: +1

@JFK: ob es "gut" klingt kann man nicht unbedingt sagen, aber es klingt immer professionell