Warum war in den 90ern alles so dumpf?

Ihr werdet es wohl nicht glauben,
aber es lag auch an der Soundauswahl der Bass-Drum und die Trennung zwischen Drum und Bass man hat weniger getrennt anders Komprimiert,es war halt matchiger im Bassbereich wenn auch nicht sonderlich arg,aber das bringt diesen Muff in den Sound.

Heute wird ja mehr getrennt und Transientenreich bzw,Kickreich betont und der Drum mehr schub untenrum gegeben,das man den Bass etwas mehr ausdünnen kann um Platz zu schaffen.
da hat man in den 90gern nicht so drauf geachtet bzw,war es so gewohnt was den Sound angeht.

Könnt ihr ja leicht testen,einfach mal ein paar Drumsamples antesten im nächsten Song.
 
Ja, bei Dune war das sogar an sich so gewollt. Der erste "hit" war ja "hardcore Vibes", da war diese "brummende" langgezogene Drum richtig extrem, und ganz neben: in den Discos hielt das der "Technoneuling" für "Hardcore Techno" :D

In den Clubs kam der Sound damals aber auch super rüber, das passte einfach. Heute wird halt auf andere Dinge Wert gelegt. Vor allem in Sachen Kompressor konnte man damals oft rein von der Ausstattung des eigenen "Studio" sowieso nicht viel machen: Effekte und Kompressoren usw. musste man da noch als einzelne externe Geräte kaufen = teuer, und hinter dieser Musik stand damals eben noch nicht unbedingt ein Riesenlabel, das ein Tonstudio auf dem aktuellsten technischen Stand zur Verfügung stellte.
 
Bitte vergesst auch nicht, daß es damals die totale Song-Erinnerung noch nicht gab!
Es war oft gar nicht so leicht, im Nachhinein noch etwas an einem eigentlich fertigen Song zu ändern, z.b. die Bassdrum lauter zu machen und solche Dinge, wenn in der Zwischenzeit an anderen Songs gearbeitet wurde.
Da mussten dann nämlich zig Geräte-Einstellungen (Mischpult, Soundsets für die Synths, Effektgeräte, Patchbay-Verkabelungen usw.) rekonstruiert werden, der reinste Horror!
Wenn man heute nach zwei Wochen feststellt, daß bei einem Song die Hihat doch scheiße klingt, drückt man einfach mal eben schnell auf LOAD.
Soll heißen:
Man kann sich heute viel eleganter und vor allem mühelos an den "perfekten" Sound herantasten. Allerdings ist dieser perfekte Sound auch gar nicht immer erwünscht, es war also gut so, daß es damals so ablief, das führte zu einem eigenen Sound, über den wir heute diskutieren können.
 
Allerdings ist dieser perfekte Sound auch gar nicht immer erwünscht

Das sollten sich mal die ganzen House-Produzenten merken :)

Da hat man förmlich Angst es könnte jemand die Mischung kritisieren und mischt gleich von Anfang an so das es allen "recht" ist.

Raus kommt dann die fast perfekte Mische... das Lied selber aber ist meist für die Tonne.
 
Genau das meine ich: Man mischt so, daß es allen recht ist.
Wie aus einem ausgelutschten Lehrbuch.
 
Genau das meine ich: Man mischt so, das es allen recht ist.
Wie aus einem ausgelutschten Lehrbuch.

Der Witz an der Sache: Man mischt nicht für den Konsumenten (weil der kennt eh nur "gut" oder "schlecht") sondern für seine Producerkumpels.

Zu den Liedern selbst kriegt man auch kaum Kritiken - meistens nur zu Lautstärke und Mischung.
 
@Charma: Wer mischt nicht für den Kosumenten? ^^ also, ich mach Musik immer noch wegen leuten, die das gerne hören wollen. Von anderen Musikern/Producern interessieren mich dann nur "technische" Dinge, also zB wie krieg ich den ein oder anderen Sound da klarer hin, hab ich irgendwas zu sehr betont usw, aber selbst die "konsumenten" merken schon, wenn bei meinen Songs was deutlich besser sein könnte rein technsich gesehen.

Aber wenn ich nen Song "vorzeige", dann gefällt der mir grundsätzlich auch sowieso, da kann eh keiner mehr ankommen und irgendwie sagen "das ist dort zu monoton" oder "da fehlt eine zweite Melodie" oder "das ist zu düster" usw. ;)


btw: ich weiß nicht, ob das damals nur ein Spruch war aber laut dem einen Dune-Producer (dem Blonden im Video an den Turntables - nur Gott weiß, wozu die da waren...) hat ja dessen kleine 8-9 Jahre alte und aus England stammende Nichte damals aus Spaß den Spruch "this one is dedicated to all the ravers in the nation" ins Mic gesprochen, und erst dann entstand die Idee zu dem Track "hardcore vibes", mit dem die bekannt wurden ;) und da ist in der Tat ein eindeutiger britischer Akzent rauszuhören ( 0:40min)



Der grüne Elf guckt bei 26 Sekunden genauso doof aus der Wäsche wie Hoecker von "switch" ^^



@Einoel: ja, das kam natürlich noch logischweise durch das, was ich schon beschrieb, dazu. Per PC hat man damals an sich nur die Noten und Events verwaltet - aber Einstellungen am Mischpult usw., das konnte man nicht so simpel einfach wieder neu "laden". Manche Effekteinstellungen schon, aber auch da musste man für den Effektanteil am Pult immer wieder neu rumprobieren - umso mehr Respekt hab ich vor Live-Auftritten von Projekten wie Scan-X, wo es ganz extrem auf den Sound ankommt, da die "Melodien" erst durch das Zusammenspiel der Drumsounds erst entsteht. Ich war da mal live dabei, da braucht(e) echt keine Sau mehr Extasy ;)



Dagegen heute: das hört sich alles... perfekt an... aber eben immer gleich perfekt, weichgespült perfekt, langweilig perfekt. Cindy Crawford ohne Muttermal wäre auch langweilig ;)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@Charma: Wer mischt nicht für den Kosumenten? ^^ also, ich mach Musik immer noch wegen leuten, die das gerne hören wollen.)

Kann man machen. Dann ist es eine pure Dienstleistung. Gewöhnlich mischt man m.E. eher nach den Erfordernissen des Songmaterials.
 
Zu dumm.
Alle meine Arbeiten richten sich nach meinem persönlichen Geschmack.

Kommerziellen Erfolg hatte ich bislang damit nie :)
 
Der Witz an der Sache: Man mischt nicht für den Konsumenten (weil der kennt eh nur "gut" oder "schlecht")

Genau! Und so sollte man auch selbst ran gehen, es gibt nur gut oder schlecht, bzw. richtig oder falsch -- wenn total dumpf und matschig richtig ist, darf man es nicht brilliant machen. Wenn nur brilliant richtig ist, muss man es brilliant hinkriegen.

Zu den Liedern selbst kriegt man auch kaum Kritiken - meistens nur zu Lautstärke und Mischung.

Weil das nicht so persönlich wirkt.
Der so kritisierte kann sich sagen "Ach so, der findet die Bassdrum etwas zu laut... aber ansonsten findet er das Stück (und mich) wahrscheinlich ganz toll..."

Bei echten, inhaltlichen Kritiken handelt man sich schnell wutschnaubende Hasstiraden und alberne Racheakte ein. Weil viele eine ehrliche Einschätzung von außen nicht zu schätzen wissen und/oder mit eventueller Inkompetenz seitens des Rezensenten nicht tolerant/locker umgehen können.
 
@synthpark "nee damals klang alles richtig.

Heute klingt sehr viel besch### hell und pappig.

Besonders Trance/Electrohouse usw.

und fuer die pappigen Computerspeaker ist das anscheinend das richtige.

zwinker

Darum gehen mir soviele Popsongs aufn S## "

du sprichst mir aus der Seele :D


@zettberlin "Bei echten, inhaltlichen Kritiken handelt man sich schnell wutschnaubende Hasstiraden und alberne Racheakte ein. Weil viele eine ehrliche Einschätzung von außen nicht zu schätzen wissen und/oder mit eventueller Inkompetenz seitens des Rezensenten nicht tolerant/locker umgehen können. "

Da gebe ich dir völlig recht, und räume sogar ein das es auch mir schwer fällt tolerant mit Kritik umzugehen, welcher Art sie auch immer sein mag ... man darf das nicht unterschätzen. Kritik ist einerseits ein ganz wichtiges Ding das eigentlich jeder Musiker braucht, aber nicht jeder Musiker verträgt Kritik. Das ist so eine Kiste für die man vielleicht mal einen eigenen Thread aufmachen sollte denn ich hab das Gefühl es gibt hier nicht wenige die mit Kritik nicht umgehen können.
 
@Belgarion:
@Charma: Wer mischt nicht für den Kosumenten? ^^ also, ich mach Musik immer noch wegen leuten, die das gerne hören wollen.

Ich mache meine Musik für mich und für die Leute, die zufällig meinen Geschmack teilen. Natürlich freue ich mich, wenn meine Musik anderen Leuten gefällt, aber wenn nun ein Produzent daher käme und mich aufforderte: "Ey, mach doch mal, dattat richtig knallt und wummst, dann kriechze von mir dafür Kohle", würde ich den eiskalt ignorieren, weil ich "Musik, die knallt und wummst" scheußlich finde.

Und moderne Mischtechniken lehne ich auch weitestgehend ab. Ich mag altmodische Klänge. Wenn's anderen gefällt, prima! Wenn nicht, kann ich damit auch leben.

Ich könnte gar nicht kommerziell produzieren, weil ich dafür über meinen Schatten springen und wider besseres Wissen "falsche" Dinge tun müsste. Ich bin ja schon mehrfach aufgefordert worden, für kommerzielle Zwecke Musik zu komponieren und habe jedes Mal abgelehnt. Das ist nicht meine Welt.

So, wie ich, denken, glaube ich, viele Hobbymusiker. Es ist Unsinn, zu glauben, jeder, der Musik macht, wolle damit Geld verdienen.

Schöne Grüße,
Steffen
 
@stoman:

+1

So siehts aus, Kollegen aus meiner Jugend, welche Musik machten mit der Massgabe sie für den Hörenden zu machen um schlussendlich Geld damit zu verdienen sind heute, nach gut 20 Jahren, ihrem Hobby weitestgehend entfremdet.

Der Grund ist simpel: Klappt es mit dem Erfolg/Geld nicht nach Wunsch bleibt nur noch die "normale" Arbeit um zu Kohle zu gelangen.

Wer geil auf Geld ist und dies über sein Hobby zu realisieren versucht, verrät fast immer letzteres.

Die wenigen Ausnahmen bei denen es gelingt sind fast ausschliesslich mit einem überdurchschnittlichen Talent gesegnet und am Ende zu oft doch zur Prostitution am Konsumenten verdonnert.

Hoch lebe das geldverschlingende und wirtschaftlich verlustreiche Hobby! :)
 

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