Warum nicht komplett auf Reaper umsteigen?

  • Ersteller Grummelrocker
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Ich habe ja meine Reaper-Erfahrungen schon gemacht und es ist für mich eindeutig Ready for Primetime (und das sogar unter Windows und Linux :D ). Aber je mehr man sich mit Alternativen zu Cubase beschäftigt, umso mehr merkt man auch was für geniale Konzepte es auch wo anders gibt... Habe z.B. gerade Ableton Live vor mir... So schnell wie hier hatte ich noch nirgends eine Idee im Kasten :) Das ist Jamming pur, in der Zeit hätte ich in Cubase schon hundertmal Spuren kopiert und Marker gesetzt, inklusive einiger Abstürze :)

Man macht vielleicht einen Fehler wenn man sich zu sehr auf ein Tool konzentriert. Deswegen ist dieser "Komplettumstieg auf Reaper" für mich nicht optimal. Selbst Reaper hat hat seine Grenzen wo andere Tools dann wieder Punkten.
 
zum Thema [g=32]midi[/g] in Reaper. Letzt hat nen Kumpel gemeint er findet es viel leichter und komfortabler mit [g=32]midi[/g] in Reaper zu arbeiten als in Cubase.
Ich selber kann hierzu nichts sagen, da ich kein [g=32]midi[/g] nutze/brauche.

Scheint also sehr individuell zu sein das ganze. Da man Reaper jedoch unbegrenzt testen kann...
 
Man macht vielleicht einen Fehler wenn man sich zu sehr auf ein Tool konzentriert. Deswegen ist dieser "Komplettumstieg auf Reaper" für mich nicht optimal. Selbst Reaper hat hat seine Grenzen wo andere Tools dann wieder Punkten.

Wo siehst du die kritischen Stellen bei Reaper genau?
 
Kritisch bei Reaper ist halt das viele Konzepte nicht komplett umgesetzt sind und jetzt immer Stückchenweise nach-und nach zukommen. So einfache Sachen wie ein Drumeditor kommt jetzt nach-und nach (gerade vor paar Tagen wurden ja erst Noten mit fester Länge dafür eingeführt) und das mit einer eingebauten Drummap geht immer noch nur über den Umweg des Noterenamer Plugins...

Das arbeiten mit Multiout-VSTs ist in Reaper ein Krampf. Jeder Kanal benötigt eine extra Audiospur und muss entsprechend angelegt und geroutet werden. Dafür gibts mittlerweile zum Glück im FX-Dialog eine Option das diese ganzen Spuren automatisch angelegt wird...
Das aber geht z.B. in Cubase bedeutend einfacher und übersichtlicher und ist dort eine Freude zum arbeiten...

Reaper hatte auch viele Probleme mit dem Raster, entweder wurde es falsch gezeichnet oder die Noten sind an falschen Positionen eingerastet. Das sind immer Sachen die heute nicht gehen und morgen vielleicht gehen... Man arbeitet sozusagen immer mit einer halbfertigen Version :) Ich sehe manchmal dann auch nur am Changelog was wieder alles gefixt worden ist und ich dann auch oft sagen "stimmt, das war ja nicht so optimal".

Das einbinden von externen Instrumenten ist in Reaper auch noch nicht optimal. Es gibt zwar mittlerweile ein [g=8]Plugin[/g] primär für externe Effekte aber für externe Hardwaresynth ist das nicht so optimal. Also muss man da immer noch den Weg über eine [g=32]Midi[/g] und eine Audiospur gehen...
Das ist in Cubase ein Kinderspiel, als ob man ein [g=77]VST[/g] benutzt und selbst in Live ist das eine sehr unkomplizierte Angelegenheit.

Abgesehen davon ist Reapers Konzept halt nicht unbedingt Live-tauglich. Es schon eher ein Studiotool wie Cubase, Sonar oder Logic mit Focus auf dem linearem Sequenzing (auch wenn das in Cubase mit dem Arranger nicht mehr ganz so linear sein muss). Für den Live-Bereich finde ich z.B. Ableton Live besser.
Deswegen wird Reaper für mich nie eine 100% Sache sein. Da wirds auch weiterhin mein Cubase4 geben (was hoffentlich noch bald etwas stabiler läuft) und vielleicht noch in Zukunft Ableton Live...
 
Gut zu wissen, das werde ich auch mal genau im Auge behalten beim kommenden Testen.
Mit 2 Tools zu arbeiten ziehe ich in der Tat auch in Betracht aber einfacher wäre 1. An Ableton habe ich auch schon mal gedacht aber das GUI sagt mir einfach nicht zu ..
 
Wenn man kein grosses Cubase hat und vor der Anschaffung steht, ist Reaper definitiv eine Überlegung alleine schon vom Preis. Wenn man allerdings schon Cubase besitzt, ist der wirkliche Mehrwert bei Reaper in meinen Augen die Stabilität und das extrem flexible Routing.
Der extra Mehrwert ist halt für Linuxer, weil Reaper auch unter Linux mittels Wine sehr gut läuft und Justin das auch unterstützt.

Ableton Live ist ja fast wie ein Instrument mit dem man Live Jammen kann und alles total Easy per Keyboard oder Controller triggern kann z.B. wenn man die Session-Ansicht nutzt und als Alternative halt noch die Arrangement-Ansicht hat wenn das in eine lineare Abfolge für einen Song gebracht werden soll. Das ist also ein komplett anderes Konzept als Cubase oder Reaper und deswegen ergänzt es sich halt sehr gut *find*
Reaper, Cubase, Sonar zum Mastern und fertig Arrangieren und z.B. Live als Scratchpad und für Live Sachen :) Wäre zumindest eine sinnvolle Kombination...
Deswegen würde ich nicht zu 100% auf ein Pferd setzen wollen.
 
delpedro: danke :) hatte das mit dem edit cursor an mauscursor nicht erkannt.
 
Hier im Thread gabs ja von manchen so leise Zweifel an der Audio-Qualität von Reaper. Nun hat ja Justin Frankel auch am Winamp rumgebaut und die dortige Audioengine zählt mit zu den qualitativ besten Sachen. Genauso empfinde ich das auch in Reaper. die Audioengine hat einen sauberen direkten und klaren Klang. Einzig die mitgelieferten Plugins sind teilweise recht dünn in der Behandlung der Audiosignale. Mit einigem Geschick kann das aber durchaus ausgeglichen werden.

Für Interessierte habe ich hier mal ein in Reaper erstelltes und gerendertes Projekt verlinkt; alles drin, Audio, [g=32]MIDI[/g] und ausschließlich mit Reaper-Effekten behandelt. Das kann durchaus einen Eindruck vermitteln.
 
>Audio-Qualität von Reaper<

ich will das jetzt bloß nicht diskutieren

- nur ein hinweis für newbies (und gegen mythenbildung): es gibt sehr viele leute mit viel erfahrung, die der ansicht sind, dass es keinen sequenzerklang gibt. selbst wenn das nicht stimmen würde, haben in jedem fall andere faktoren (musiker, instrumente, räume, mikros) einen so unglaublich viel größeren einfluss auf den klang eurer aufnahmen, dass man sich darum keinen kopf zu machen braucht.

was stimmt, ist dass die reaper plugins so generisch und flexibel sind, dass man als ahnungsloser oft nicht ganz weiß, was man jetzt damit machen soll. braucht mein kompressor jetzt [g=94]feedback[/g] oder feedforward?? wie groß soll mein rms window sein? aber langsam gibts immer mehr presets.

das andere thema "audio Engine" ist sofort hörbar: bei bestimmmten loops und gui-veränderungen knackts halt. da wird noch dran gearbeitet.

es gibt schon immer ein paar bugs (zb takes und loop recording gleichzeitig endet im chaos) - der trost ist, es werden auch immer ziemlich schnell welche behoben.

@ frank: das mit live und "jamming pur" gilt aber nur für einen bestimmten typ laptop dj. als instrumentenmukker, der seinen laptop während nem konzert nicht anfasst, ist das nix.

lG f
 
Zu den leisen Zweifel an der Audioqualität,
ich hab gestern Samplitude 8 und Reaper miteinander verglichen (Projekt in Samplitude, 8 Spuren, verschiedene Volumen und Panoramaeinstellungen, per EDL nach Reaper exportiert), beide Projekte gebounced, Phasentest, nur Nullen, also gleich.
Lediglich die Links/rechts einstellungen wurden beim EDLexport getauscht, so daß ich vor dem Phasentest bei einer Welle L/R tauschen musste.
Falls ich heute noch Zeit habe, nehm ich noch ein paar [g=77]VST[/g] Plugins zum Test dazu, aber eigentlich spricht das Ergebnis ja wohl auch schon jetzt für Reaper.

Warum nicht komplett auf Reaper umsteigen:
1. komplexere Midibearbeitung und Notendruck mach ich weiterhin in [g=540]Logic[/g]
2. CDs erstellen mach ich weiterhin in Samplitude, dafür ist Reaper nicht ausgelegt.

Klar vermiss ich in Reaper Funktionen, aber mal sehen wie es in einem Jahr aussieht, ich bin seit ca. 0.66 dabei, und das ist noch nicht allzulange her.
 
"Notendruck"
kann reaper gar nicht. ich probier grad den noteworthy composer aus, das geht ja mit [g=32]midi[/g] export bzw. als in reaper eingestellter [g=32]midi[/g] editor.

cds erstellen - hm, es gibt dafür im forum skripte, die mit "burrn" zusammen funktionieren und auf den markern basieren.

lG f
 
zum Thema Klangqualität: Das befindet sich imo alles im Bereich des mystischen. Darauf geben nur Leute was, die nichts zu tun haben und es lieben schlau zu quatschen.

radio12: Erklär bitte mal genauer was du meinst. Ich selbst habe noch keine CDs direkt aus einem Projekt erstellt. Verpass ich da ne geile Funktion? Wie geht das in Samplitude?

fas1piano: Was genau machst du mit den takes und loops, dass es im chaos endet? bislang hatte ich bei meinem System - vernünftige Soundkarte und sehr gute [g=12]Asio[/g] treiber noch nie knackser o.ä. Was muss ich tun um Reaper zu stressen ? ;) ;)

mfg doc

achja: neue Version online ;)
 
docier: wenn du [g=32]midi[/g] in mehreren takes in lanes aufnimmst, während reaper im loop läuft, verschieben sich irgendwann plötzlich die aufnahmen. es kann auch passieren, dass das item mit den verschiedenen takes sich merkwürdig verhält, zb in kleinere stücke spaltet....ich schalte daher den loop ab, um mehrere takes aufzunehmen. (müsste das eigentlich mal mit punch in probieren.) wurde im forum auch schon angesprochen.

knacksen gibts manchmal beim loopen von [g=32]midi[/g] items (schon viel schwächer geworden) und bei wechseln im grafischen interface, zb beim öffnen von nem [g=8]plugin[/g].

lG f
 
ah ok... mit [g=32]midi[/g] arbeite ich ja nicht ;)

doc
 
@ docier
Ein Phasenauslöschtest ist ziemlich frei von Mystik, und hat eigentlich nichts mit dem beliebten fabulieren über Druck, Wärme, seidigen Höhen etc. zu tun.

Ich weiss nicht welche Samplitudeversion du hast, ich bezieh mich auf Samplitude Prof 8.31, du kannst zwar direkt aus dem Projekt brennen, bei hoher Auslastung des Systems ist es aber besser erst die Mixe zu bouncen, dann in einem neuen Projekt anordnen, mit den nötigen Informationen versehen (Indexe, CDtext, ISRC falls vorhanden, etc.) tja und dann brennen.
 
radio12: das mit dem fabulieren meinte ich ja ;) Aber das hast du ja nicht gemacht - aber andere machen das ;)
 
hallo.

das klingt ja alles verdammt geil was dieser reaper so kann.
mein primärgrund für einen sequenzer wechsel wäre auch der preis.
ich finde die preispolitik [g=539]cubase[/g], [g=540]logic[/g] etc. einfach nicht gerechtfertigt.
reaper hat faire preise. dafür zahle ich dann auch gerne.

aber nun eine frage :

hat mal jemand von euch das ReaMote zeug ausprobiert ?

funktioniert das zuverlässig ?

das wäre nämlich einer der entscheidensten punkte....
 
@erazor666: ich habe keine Vorstellung davon, ob 500 EUR für nen ausgewachsenen, professionellen und grundsätzlich guten [g=70]Sequencer[/g] viel oder wenig oder angemessen sind. Vom Gefühl her hat natürlich ein bestimmter Preis auch eine gewisse Aussage, nämlich, dass ich damit ein gutes Produkt in Händen halte, dass seinen Preis rechtfertigt.

Ein (evtl. leicht hinkender Vergleich): wenn plötzlich Porsche einen 911 für 30000 EUR "verscherbelt" verliert der Wagen an vielem, u.a. die Vorstellung, dass man ein gutes Stück Auto dafür erwirbt, natürlich auch Prestige u.a. Dinge.

Oder anders ausgedrückt: "Was billig ist, kann ja nichts sein..." Dass das nicht in jedem Fall so sein muss, beweist u.a. Reaper und einige free oder low-cost Produkte aus dem [g=77]VST[/g] FX Bereich. Aber oft ist es doch so, dass free oder billige Produkte eben "nur" so-la-la oder nur "okay" sind, es aber eben auch besseres gibt, was dann auch wieder Geld kostet.

Dann gibt es ja noch das liebe Marketing, was einen Hersteller dazu veranlasst, sein Produkt preislich auf Augenhöhe zu einem anderen zu positionieren, weil es ähnlich gut ist und somit der Preis auch erzielt werden kann.

Schlussendlich gibt es auch noch den Snob-Effekt, der meines Erachtens aber im Bereich Musik nicht unbedingt zählt. Wobei, so ein bisschen spielt das o.g. auch mit bzw. vermischt sich zum Snob-Effekt: Es muss was kosten, damit es gut ist.

Na ja, man hört vielleicht schon raus, dass ich BWL'er bin.

Ich glaube einfach, dass vergleichbare Produkte wie Samplitude, [g=539]Cubase[/g], [g=540]Logic[/g], Ableton, Sonar, etc. eine gewisse Qualität, Infrastruktur, etc. haben, die sich auch in der Preiszusammensetzung widerspiegelt (Entwicklerkosten, Testkosten, Bürogebäude, Putzfrau, Werbung, Marketing, etc. pp).

Ich bin überzeugt davon, dass Reaper auch preislich ansteigen wird, wenn sie so weit sind zu glauben, dass Reaper vollends etabliert ist zu den aktuellen Dinosauriern. Einen ersten Schritt haben sie ja schon gemacht. Klar, gute Software "frisst" Ressourcen, die bezahlt werden wollen, und zum Spaß macht man's ja auch nicht (sch... Kapitalismus... ;-).
 

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