Vocal Booth Verkabelung (Anfänger)

[Dudelbiet]

Hallo zusammen,
ich bin Sprecherin und um auch von zu Hause aufnehmen zu können, bin ich gerade dabei, mir eine DIY Sprecherkabine selbst zu bauen. Ich habe schon in zahlreichen Foren gelesen, wie man sowas am besten macht und mir dann meine für mich am besten passendste Lösung gesucht. Ich würde mir dafür ein neues Mikrofon bzw. Interface kaufen wollen. Ich habe aber leider nicht so die Ahnung, wie ich das am besten mache. Ich bin Anfängerin und es kann sein, das einige Fragen "blöd" sind
- Kann ich das Interface auch in der Kabine haben, ohne dass vielleicht Störgeräusche mit aufgenommen werden?
- Ich hatte mich bisher für das Rode Nt-1a entschieden und dazu ein Focusrite Scarlett 2i2 3rd Gen, ist das sinnvoll?
- Ich habe ein MacBook Pro, kann ich das Interface daran verbinden?
- Welche Software brauche ich, geht auch Audacity?
- Ich möchte mich selbst beim Sprechen hören, geht das auch mit dem Interface?

Danke!

 

[earlmckay]

Hallo Dudelbiet,
ich gehe mal direkt auf deine Fragen ein:

- Kann ich das Interface auch in der Kabine haben, ohne dass vielleicht Störgeräusche mit aufgenommen werden?

Dein vorgeschlagenes Interface hat keinen Lüfter verbaut, daher dürfte das kein Problem sin.

- Ich hatte mich bisher für das Rode Nt-1a entschieden und dazu ein Focusrite Scarlett 2i2 3rd Gen, ist das sinnvoll?

Damit habe ich keine Erfahrung. Die Kombination an sich, dürfte funktionieren, sodass ein Signal aufgenommen werden kann.

- Ich habe ein MacBook Pro, kann ich das Interface daran verbinden?

Ja, das funktioniert. Wenn es ein älteres Macbook ohne USB-C Anschluss ist, muss eventuell ein anderes Kabel genutzt werden, falls kein passendes mitgeliefert wird (Type-C auf Type-A)

- Welche Software brauche ich, geht auch Audacity?

Für Sprachaufnahmen kannst du Audacity nutzen – ja.

- Ich möchte mich selbst beim Sprechen hören, geht das auch mit dem Interface?

Ja, das geht entweder über das Audiointerface direkt ("Direct Monitor" Taste), oder über Audacity.

 

[Entone]

Rode Nt-1a

Davon wird hier mittlerweile weitgehend aus klanglichen Gründen abgeraten, auch wenn das Rode ein sehr geringes Eigenrauschen hat. Es kommt natürlich auch auf Deinen Anspruch und Deinen Geldbeutel an. Soll das Ganze mit profesionellen Produkten mithalten können, wirst Du mehr ausgeben müssen.

- Welche Software brauche ich, geht auch Audacity?

Audacity ist in erster Linie ein Wave-Editor. Zwar kann man damit auch aufnehmen, aber ich finde die Bedienung nicht so toll. Ich würde eher zu einem der üblichen Sequenzer raten, ggf. einer kleinen/günstigen Version.

 

[Dudelbiet]

Davon wird hier mittlerweile weitgehend aus klanglichen Gründen abgeraten, auch wenn das Rode ein sehr geringes Eigenrauschen hat. Es kommt natürlich auch auf Deinen Anspruch und Deinen Geldbeutel an. Soll das Ganze mit profesionellen Produkten mithalten können, wirst Du mehr ausgeben müssen.

Kannst du da vielleicht eins empfehlen? Meine Schmerzgrenze liegt bei 500 Euro

 

[Entone]

Kannst du da vielleicht eins empfehlen? Meine Schmerzgrenze liegt bei 500 Euro

Warte mal, bis die Mikrospezialisten kommen. @whitealbum, @Astronautenkost, @Pianist_Berlin
Die wissen sicher gute Alternativen. Audio-Technica kann ich in der Preisklasse empfehlen. Aber Sprache ist nicht mein Metier, da kennen sich die Kollegen gut aus.

 

[Pianist_Berlin]

Warum die Beschränkung auf 500 EUR? Mikrofone nutzt man über Jahre und Jahrzehnte, da sollte es kein Problem sein, etwas mehr Geld auszugeben. Schon für knapp über 1.000 EUR bekommt man Mikrofone, die über jeden Zweifel erhaben sind. Was für einem Zweck dienen die Aufnahmen denn in erster Linie? Stehen die für sich selbst, oder werden die in komplette Mischungen eingebettet? Und hast Du eher eine mädchenhafte Stimme oder geht es in Richtung Katharina Thalbach?

Auch Dein Projekt zum Bau der Kabine solltest Du hier in der zuständigen Abteilung noch mal vorstellen und durchsprechen, sonst machst Du Dir viel Arbeit, gibst viel Geld aus und hast am Ende kein gutes Ergebnis.

Matthias

 

[Dudelbiet]

Danke für deine Antwort, Matthias!

Warum die Beschränkung auf 500 EUR? Mikrofone nutzt man über Jahre und Jahrzehnte, da sollte es kein Problem sein, etwas mehr Geld auszugeben. Schon für knapp über 1.000 EUR bekommt man Mikrofone, die über jeden Zweifel erhaben sind.

Ich fange klein an. Wenn ich viele Aufträge habe, dementsprechend mehr Einnahmen, kann ich auch mehr Geld ausgeben Ich kenne viele, die das Rode Nt-1a benutzen und damit tolle Aufnahmen machen... Deswegen war meine Frage, nachdem von diesem jetzt eher abgeraten wurde, was es für ein bisschen höheres Budget denn besseres gibt...? (Wenn ich nicht gerade 1000 Euro ausgeben möchte)

Was für einem Zweck dienen die Aufnahmen denn in erster Linie? Stehen die für sich selbst, oder werden die in komplette Mischungen eingebettet? Und hast Du eher eine mädchenhafte Stimme oder geht es in Richtung Katharina Thalbach?

Ich bin noch ziemlich am Anfang, aber ich spreche Werbung, Voice Over und habe vor, dann auch Hörspiele und Hörbücher aufzunehmen. Ich habe eine warme, etwas dunklere Stimme. Hier gibts Stimmproben: www.lisaschneider.net

 

[Pianist_Berlin]

Mal schauen, was die anderen noch schreiben, ich muss jetzt mal zu einem Drehtermin. Wie ticken denn Deine (potenziellen) Auftraggeber so? Haben die eine bestimmte Erwartungshaltung? Kommt es darauf an, dass Du damit werben kannst, ein bestimmtes Mikrofon zu nutzen?

Matthias

 

[Dudelbiet]

Wie ticken denn Deine (potenziellen) Auftraggeber so? Haben die eine bestimmte Erwartungshaltung? Kommt es darauf an, dass Du damit werben kannst, ein bestimmtes Mikrofon zu nutzen?

Also bisher hat es noch niemanden interessiert, welches Mikrofon ich benutze. Die Auftraggeber sind allerdings auch keine Toningenieure oder Profis gewesen

 

[muffy]

Hallo zusammen,
ich bin Sprecherin und um auch von zu Hause aufnehmen zu können, bin ich gerade dabei, mir eine DIY Sprecherkabine selbst zu bauen.

Welchen Grund gibt es dafür? Oft "meinen" Sänger, Rapper und Voice-Overer, dass eine solche Kabine aus irgendwelchen Gründe Pflicht sei, im Zweifel weil man es irgendwo, z.B. einem Rap-Video, so gesehen hat.

Mit einer solchen Kabine handelt man sich erstmal diverse technische Herausforderungen ein. Erste Frage - darfst Du das überhaupt in der Wohnung bauen bzw. sei dir bewusst, dass du das beim Auszug aus einer eventuellen Mietwohnung wieder abbauen musst.

Dann: Entkopplung vom Boden, Trittschall-Bedämpfung, Belüftung (gegen Schimmel, sone Butze wird super schnell dampfig), Dampfsperre, akustisches Treatment innen. Tür. Fenster. Kostet alles viel Geld.

Was hat man dann gewonnen? Einen kleinen Raum, bei dem alle besonders unfreundlichen akustischen Ergebnisse viel eher aufkommen, als bei einem größeren Raum: Dröhnen, Kammfilter, fieser, enger Schuhkarton Klang.


Warum nicht so - Stehpult für Text und Mikro auf Stativ etwa auf gleiche Höhe. Vorteil: du kannst ablesen und sprichst dabei ein bisschem vom Mik weg, womit man schonmal gut die Pplosive und Zischer in den Griff bekommt. Hinter dir mit ggf. beweglichen Absorbern dämpfen, ggf. Deckensegel oder Diffusor an die Decke über dem Sprechplatz. Das dürte imho mehr bringen als so eine Sauna zu bauen.

 

[Astronautenkost]

Mit Audacity kann man gut arbeiten. Es ist sehr intuitiv zu bedienen. Besser in der Nachbearbeitung ist WaveLab Elements. Cubase ist zu kompliziert, da ein Mehrspursequenzer. Vom Rode NT1-A kann ich nur abraten. Als Einstiegsmikro würde ich das TLM 102 von Neumann für Sprache nahelegen. Soll es direkt professionell sein, wäre das Microtech Gefell M 930 die Einstiegsvariante. Es hat den Vorteil, dass es seine Charakteristik Niere sehr gut einhält. Funktioniert also gut in nicht optimierten Räumen. Das wird in vielen Rundfunkanstalten verwendet und rauscht auch nicht. Es hat sehr saubere Höhen. Mein Freundin ist professionelle Sprecherin, der habe ich einen Platz am Schreibtisch eingerichtet. Ihr Arbeitszimmer hat viele Bücher, die gute Absorber sind. Auf eine Kabine würde ich verzichten. Stichwort Hallradius. Sie benutzt ein altes AKG 414 B-ULS mit einem Steinberg-Interface. Das B-ULS gibt es leider nicht mehr. An Interfaces kannst Du in der Regel Kopfhörer einstecken.

 

[Astronautenkost]

Hier mal ein Vergleich ... das M 930 hatte ich noch nicht in den Vergleichstests nur das M 1030 und M 990 mit der gleichen Kapsel.

 

[Pianist_Berlin]

Die Hinweise zum Raum waren super, da schreibe ich morgen noch was zu. Gehört ja eigentlich in die andere Abteilung, aber dann gerne direkt hier.

Kleiner Hinweis zwischendurch: wenn die Mitschreiber es für sinnvoll halten, der Lisa ein TLM 193 zu empfehlen, hätte ich da möglicherweise eine konkrete Idee.

Matthias

 

[SteinHal]

Danke für deine Antwort, Matthias!

Ich fange klein an. Wenn ich viele Aufträge habe, dementsprechend mehr Einnahmen, kann ich auch mehr Geld ausgeben Ich kenne viele, die das Rode Nt-1a benutzen und damit tolle Aufnahmen machen... Deswegen war meine Frage, nachdem von diesem jetzt eher abgeraten wurde, was es für ein bisschen höheres Budget denn besseres gibt...? (Wenn ich nicht gerade 1000 Euro ausgeben möchte)

Ich bin noch ziemlich am Anfang, aber ich spreche Werbung, Voice Over und habe vor, dann auch Hörspiele und Hörbücher aufzunehmen. Ich habe eine warme, etwas dunklere Stimme. Hier gibts Stimmproben: www.lisaschneider.net

Hallo Lisa,
ich sehe eine gewisse Gefahr darin, dass du Technik kaufst, die schlechter ist, als das was du im Studio hast.
Ich vermute mal, das Studio gehört nicht dir.
Welches Mikro ist es auf dem Bild auf deiner Homepage?

Es wäre ärgerlich wenn du dir ein Mikro kaufst (NT1A), dass hörbar schlechter ist, als das aus dem Studio.

Matthias

 

[Jabir]

Was halten die Mikrofonspezies für so einen Fall denn vom Rode NT1 (ohne A)? Im Gegensatz zum NT1-A habe ich das nie gehabt, aber schon viel gutes darüber gehört. Und es wäre auf jeden Fall innerhalb des Budgets.

 

[Jabir]

- Welche Software brauche ich, geht auch Audacity?

Hast du das Interface schon gekauft, oder steht das noch in Frage? Manchmal gibt Angebote, bei denen abgespeckte Lizenzen von z.B. Cubase oder anderen DAWs dabei sind. Audacity geht bestimmt auch erstmal, aber ich vermute, dass du früher oder später dann eh nochmal umsteigen würdest.

 

[Astronautenkost]

Was halten die Mikrofonspezies für so einen Fall denn vom Rode NT1 (ohne A)?

Auch nix für Sprache. Dann eher ein Sennheiser MK4. Die Rode-Kaspeln sind einfach nicht gut

 

[Astronautenkost]

Manchmal gibt Angebote, bei denen abgespeckte Lizenzen von z.B. Cubase oder anderen DAWs dabei sind. Audacity geht bestimmt auch erstmal, aber ich vermute, dass du früher oder später dann eh nochmal umsteigen würdest.

Cubase oder andere Mehrspursequenzer sind für Einspur-Sprachbearbeitungen nebbisch. Wie gesagt ist Audacity sehr intiutiv. Wenn es mehr sein soll Wavelab.

 

[Entone]

Wie gesagt ist Audacity sehr inuitiv.

Echt? Muss ich irgendwie verpasst haben.