Vintage Vocal-Sound in der DAW. Wie?

[BLUE-S-MAN]

Ich habe auch mal was probiert:

Mit Hall:

Vocals sind von hier:
http://cambridge-mt.com/ms-mtk.htm#HannesKeseberg_YouKnowBetter

 

[WorkFloh]

Mehr Hall!

Nee, kommt ja immer auf den Kontext an.

Aber hier mal ein schönes Beispiel für ein "Hall-Bad", weils ja immer so verpönt ist:


Auch schön zu hören, dass der Hall "untenrum" ordentlich Schub hat.

 

[BLUE-S-MAN]

Okay

 

[whitealbum]

Mehr Hall!

Nee, kommt ja immer auf den Kontext an.

Aber hier mal ein schönes Beispiel für ein "Hall-Bad", weils ja immer so verpönt ist:


Auch schön zu hören, dass der Hall "untenrum" ordentlich Schub hat.

EIn Thermal-Bad mit allem

Da rumpelts und hat viel "körperliches", Hifi ist hier gar nix, toll, alles so gemacht, dass es so im Mix klingt wie es soll.

 

[vazka]

Hifi ist hier gar nix,

Das scheint mir die Aussage zu sein, die die beste Antwort auf die Frage nach "wie klingt vintage?“ gibt.
Eben nicht HiFi, nicht durch- und überproduziert....

 

[NiCKEL]

@NiCKEL

Cool. Die Bearbeitung ist auf jedenfall eine Verbesserung. Man hört schon, dass die entsprechenden Mitten angekitzelt werden.
Aber so richtig der "Vibe" ist das noch nicht ganz. Zumindest ohne Kontext nicht so leicht zu beurteilen, für mich.

Für meinen Geschmack würde ich da noch etwas beherzter eingreifen. Aber es geht schon so in die richtige Richtung.

Danke dir!

Ok, wusste nicht so genau, wo du hin willst. Beim Neve Preamp gibt es auf jeden Fall noch Luft nach oben. Der steht momentan nur 1-2 dB über Unity. Und Tape hab ich noch gar nicht ausgepackt.
Allerdings... wenn es dir um einen plakativen Effekt geht, dann würde ich dir mal dieses Ding vorschlagen:
https://www.xlnaudio.com/products/addictive_fx/effect/rc-20_retro_color

 

[Astronautenkost]

Eben nicht HiFi, nicht durch- und überproduziert....

"HiFi" war genau das Klangbild, was die meisten Toningenieure in der Zeit, die wir heute "Vintage" nennen anstrebten. "HiFi" war damals auch der Gewinn an Dynamik, mehr Transienten etc., bessere Basswiedergabe durch fortschrittliche Verfahren (Half Speed beim Vinyl) und Geräte. Das verrückte ist, dass viele moderne Produktionen die Dynamik zugunsten der Loudness wieder reduzieren. Ich habe noch einige echte Hifi-Platten aus der damaligen Zeit behalten, als ich meine LP-Sammlung verkaufte. Die sind immer noch sehr angenehm zu hören. Ich bin ein großer Freund der Produktionen von Al Schmitt (heute wie damals), um einen Lebenden zu nennen. Weniger ist manchmal wirklich mehr. Hör Dir z.B. "On the Beach" von Neil Young an, ich habe die noch als originale Vinyl von damals behalten.

 

[vazka]

Da hast Du recht, ich meinte das eher im Sinne eines knalligen, modernen Sounds.
Ich habe mich gefragt, ob "Vintage" gerade für vocals ein schwieriger Begriff ist.
Denn als Gitarrist/Bassist verbinde ich damit ganz andere Sounds und Ästhetiken,die so auf Gesang nicht so ganz zutreffen

 

[leary]

Ich habe mich gefragt, ob "Vintage" gerade für vocals ein schwieriger Begriff ist.

jup. deshalb kommt dieser thread nach 7 seiten auch nicht auf den punkt, weil "vintage" alles und nix für jeden einzelnen bedeuten kann.

 

[whitealbum]

Ja, das ist schwierig, jeder verbindet mit einem speziellen Begriff oft etwas anderes, manchmal ähnlich, manchmal wirklich anders.
HiFi im ursprünglichen Sinne war ja erstrebenswert, weg vom Dosenklang, zu einem Klang bei dem man die Signale auch so hören kann wie gewollt.

Ich verbinde HiFi auch mit einer Phase des Musikhörens, bspw. die frühen Alan Parsons Platten.
Alle wirklich gut, klangen die aber doch schon sehr rein, im Gegensatz zu Dark Side Of The Moon oder Wish You were Here.
Fast etwas kühl und nüchtern.
An das habe ich gedacht beim Wort HiFi.

Natürlich ist Vintage auch ein Begriff, der unterschiedlich besetzt ist, bspw. so wie das Thermal-Hall-Bad bei Lana, aber auch die sehr direkten und vollen Vocalssounds ohne einen Anflug von Schärfe wie bei Lamb.
Und für beide lassen sich in den 60ern und später Vorbilder finden.

Ich für mich habe den TE verstanden was er mit dem Begriff meint.
Die anderen Posts sind dennoch weitere interessante Eindrücke.

 

[Astronautenkost]

Ich hatte "Dark Side Of the Moon" und "Wish You Were Here" als Orginalpressungen damals gekauft. Von "Dark Side of the Moon" habe ich auch ein frühe CD, die über dreißig Jahre alt ist und immer noch funktioniert. Pink Floyd wurden damals benutzt um Anlagen zu Hause auszuprobieren oder PAs einzustellen. Mit Alan Parsons konnte ich allerdings nie was anfangen. Ich höre mich an vielem heute Produzierten und Remasterten allerdings schnell müde. Lana del Rey finde ich ein der spannenderen jungen Künstlerinnen, würde sie aber auch mal gerne von den Altmeistern Swedien oder Schmitt gemischt hören.

 

[whitealbum]

In Sachen Anlagen testen:
Monitor und Wandlertests mache ich gerne mit:
- Dark Side Of The Moon udn Wish You Were Here
- Roger Waters "Amused To Death (Bühne und Tiefenstaffelung!)
Ein Beispiel:



Mit für mich einem der besten Gitarrensoli aller Zeiten von Jeff Beck ab 01:48
Das ist hinsichtlich Timing, Struktur und Melodie geradezu absurd gut.

- Peter Gabriels "Up" vor allem Bassmanagement

Interessanterweise höre ich dann meist Teile des Albums durch

Lana Del Rey und ihre Produzenten haben eine sehr eigene Klangästhetik für Lana's Stimme entwickelt. Das gefällt mir richtig gut, wie die Stimme im/vorm oder über dem Mix steht.
Das ist klasse!

 

[Model-E]

https://www.soundonsound.com/techniques/secrets-mix-engineers-tom-elmhirst

https://www.soundonsound.com/people/mark-ronson

 

[Astronautenkost]

Lana Del Rey und ihre Produzenten haben eine sehr eigene Klangästhetik für Lana's Stimme entwickelt. Das gefällt mir richtig gut, wie die Stimme im/vorm oder über dem Mix steht.
Das ist klasse!

Wie gesagt finde ich sie als Künstlerin gut, würde sie aber gerne anders abgemischt hören. Mich ermüden ihre Produktionen recht schnell. Ich kann dagegen die "alten" Sachen einer Joni Mitschell immer noch lange hören.

 

[TonyPizza]

In Sachen Anlagen testen:
Monitor und Wandlertests mache ich gerne mit:
- Dark Side Of The Moon udn Wish You Were Here
- Roger Waters "Amused To Death (Bühne und Tiefenstaffelung!)
Ein Beispiel:



Mit für mich einem der besten Gitarrensoli aller Zeiten von Jeff Beck ab 01:48
Das ist hinsichtlich Timing, Struktur und Melodie geradezu absurd gut.

- Peter Gabriels "Up" vor allem Bassmanagement

Interessanterweise höre ich dann meist Teile des Albums durch

Lana Del Rey und ihre Produzenten haben eine sehr eigene Klangästhetik für Lana's Stimme entwickelt. Das gefällt mir richtig gut, wie die Stimme im/vorm oder über dem Mix steht.
Das ist klasse!

Amused to death, besser geht's nicht, grandioses Album!

 

[WorkFloh]

Okay

Ich find das schon stark. So für sich alleine stehend. Könnte mir noch ein klein wenig Sättigung auf dem Bus wo Stimme und Reverb zusammenkommen vorstellen, für noch ein klein wenig mehr Präsenz, aber ich mags auch schon so.
Kannst du denn selber was damit anfangen, bzw. ist diese Art der Bearbeitung für dich songdienlich?

 

[WorkFloh]

Mehr Hall!

Nee, kommt ja immer auf den Kontext an.

Aber hier mal ein schönes Beispiel für ein "Hall-Bad", weils ja immer so verpönt ist:


Auch schön zu hören, dass der Hall "untenrum" ordentlich Schub hat.

EIn Thermal-Bad mit allem

Da rumpelts und hat viel "körperliches", Hifi ist hier gar nix, toll, alles so gemacht, dass es so im Mix klingt wie es soll.

Ja. Es ist für sich alleine stehend ja fast schon ein Song.

Was ich bemerkenswert finde, ich denke mal einige von uns, auf jedenfall ich, würde da (normalerweise) ordentlich mit EQ rangehen und ein paar Tiefmitten entsorgen.
Gerade die Stellen wo die Stimme kurz nach unten wegbricht (Min 0:31 z.B.) wird durch den Reverb einiges an Tiefmitten-Energie frei. So in Richtung Mulm. Die haben das halt einfach so gelassen.
Vermutlich ein Faktor der zur "Körperlichkeit", oder nennen wir es mal Plastizität beiträgt.

Schon sehr speziell, kann man jetzt auch nicht immer so machen, aber hier passt das.

 

[WorkFloh]

@NiCKEL

Cool. Die Bearbeitung ist auf jedenfall eine Verbesserung. Man hört schon, dass die entsprechenden Mitten angekitzelt werden.
Aber so richtig der "Vibe" ist das noch nicht ganz. Zumindest ohne Kontext nicht so leicht zu beurteilen, für mich.

Für meinen Geschmack würde ich da noch etwas beherzter eingreifen. Aber es geht schon so in die richtige Richtung.

Danke dir!

Ok, wusste nicht so genau, wo du hin willst. Beim Neve Preamp gibt es auf jeden Fall noch Luft nach oben. Der steht momentan nur 1-2 dB über Unity. Und Tape hab ich noch gar nicht ausgepackt.
Allerdings... wenn es dir um einen plakativen Effekt geht, dann würde ich dir mal dieses Ding vorschlagen:
https://www.xlnaudio.com/products/addictive_fx/effect/rc-20_retro_color

Naja, meine persönlich Marschrichtung wird doch langsam offensichtlich...denk ich.
Aber darum gehts eigentlich gar nicht mehr. Muss ja am Ende jeder nach eigenem Gusto entscheiden.

Was ich aber wahrnehme, ist, dass sich meier Meinung nach schon langsam herauskristallisiert, dass man an diesen Sound ein wenig anders heran gehen muss. Also etwas anders, als man jetzt nen "normalen" Gesang in einem "normalen" Rocksong oder so bearbeiten würde.

Nach wie vor finde ich es keine einfache Übung. Vielleicht merkt man es tatsächlich auch erst, wenn man das selber mal probiert.
Ich schließe aber auch nicht aus, mich einfach zu doof anzustellen und das für andere, erfahrerne Menschen eher eine kleine Fingerübung ist.

Das RC-20 Plugin hab ich vor einiger Zeit mal ausprobiert...nee. Find ich nicht so den Knaller.

 

[FIXXXER]

 

[BLUE-S-MAN]

Okay

Ich find das schon stark. So für sich alleine stehend. Könnte mir noch ein klein wenig Sättigung auf dem Bus wo Stimme und Reverb zusammenkommen vorstellen, für noch ein klein wenig mehr Präsenz, aber ich mags auch schon so.
Kannst du denn selber was damit anfangen, bzw. ist diese Art der Bearbeitung für dich songdienlich?

Da bin ich eigentlich Meilen von entfernt, weil ich mehr in Blues/Rock unterwegs bin, schön finde ich es trotzdem,sonst hätte ich es ja nicht so gebastelt.Vieleicht sollte ich mal einen passenden Song so verwurschteln