Vintage Mischpulte: qualitativ noch gut?

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Masefati

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Hallo Recording-Forum!

Nach vielen Jahren der Musikabstinenz möchte ich in einem leeren Proberaum meine bestehende PA aufstellen um mit einer Band üben zu können. Dabei überlege ich mir die Anschaffung eines etwas grösseren Analog-Mischpults mit zum Beispiel 24 Kanälen oder zu einem späteren Zeitpunkt den Kauf eines modernen Digital-Mischpults (mit weniger Eingängen) fürs Recording.

Am Pult sollen sich alle Musiker einstöpseln können und über die PA laufen. Die PA soll soetwas wie eine Bühnen-Situation im Übungsraum simulieren. Dh. der Drummer braucht Mikros, verschiedene Sänger mit Mikros, Gitarren-Amp, Bass-Amp, Piano und was sonst noch alles anfällt.

Aus Kostengründen tendiere ich zu einem gebrauchten Analog-Pult. Ältere Marken-Pulte ( > 20 jährig) gibts gebraucht schon für wenig Geld habe ich gesehen!
Nun meine Frage: Taugen solche Pulte noch was?
Ich brauche keine grossartigen Features im Pult. Nur Volumen-Fader, EQ, Mute / Solo und am liebsten ein paar eingebaute klassische Effekte (wie zB. Hall) die ich über die einzelnen Spuren legen kann. Wichtig ist mir die Audio-Qualität. Es sollte nicht rauschen, einen guten Klang haben und die Fader/Potis dürfen nicht kratzen.

Kann ich mir mit diesen Vorgaben ein günstiges, gebrauchtes "vintage" Pult zumuten oder tritt in irgend einer Weise ein Verlust in der Audio-Qualität auf? Oder ist die heutige Technik vielleicht so weit fortgeschritten, dass moderne Pulte um Meilen besser klingen als die alte Ware und deshalb die alten Pulte abgestossen werden?

Also kurz gefasst: Spricht etwas dagegen sich für das Abmischen einer Band ein altes, gebrauchtes dafür super preiswertes Marken-Mischpult zuzulegen?

Ich danke Euch für Eure Meinungen dazu!
 
ich würde kein analogpult mehr kaufen, das vor mitte der 90er gelebt hat. da wird die bastelei größer als der nutzen.

eingebaute effekte wirst du bei "vintage" pulten wohl nicht finden. das gabs da einfach auch noch nicht.
zur zeit günstig zu bekommen, sind die kleinen pulte von midas. das venice 320 zum beispiel. damit arbeite ich gerne auch noch, bietet auch zum einzelspuraufnehmen passend direct outs (via lötbrücke "schaltbar pre/post) und hat nen sehr schön klingenden EQ.

Krankheiten des Pultes sind mit den jahren allerdings kratzende bis sinustonhineinfeuernde Potis in der Klangregelung. wenn man damit aber weiss umzugehen, ist das pult selbst damit noch ne gute waffe.
Wartungstechnisch sieht es da allerdings nicht so toll aus, da alle kanäle aus sinngemäß einer platine gefertigt sind.

der vorteil an den analogen pulten ist allerdings, dass man so ziemlich jeden defekt mit elektrotechnsichen vorkenntnissen problemlos beheben kann. bei digitalen sieht das ganz anders aus.
 
Wie Tobbes schon schreibt, ein altes Pult hat halt auch schon viel Zeit gehabt Dreck und Staub zu sammeln, so das bei vernachlässigter Pflege Kratzen und Brummen und sonst was quasi vorprogrammiert ist.
Effekte wirst du auch nicht eingebaut in Vintage Consolen finden, da macht dann was kleines digitales wahrscheinlich mehr Sinn.

Oder Ihr habt Zeit und Ahnung wie man solch ein Pult wartet, dann kann so ein altes Pult widerrum Sinn machen, da man da wirklich noch fast alles mit ein bisschen Sachverstand reinigen und reparieren kann.
Da bekommt man dann viele Kanäle für relativ wenig Geld.
 
du willst ein komplettes schlachzeuchs im proberaum zur widergabe über eine pa mikrofonieren? was ist das für ein proberaum, eine olle fliegerhalle?

bis zu 20 jahre alte pulte sind nicht vintage. die sind nur alt. und eingebaute geschichten gab es vor 20 jahren nicht.

ich würde mir den schritt über eine olle kamelle sparen und lieber auf ein d-pult sparen und dort richtig und zukunftsorientiert investieren.

um nochmal zum ersten punkt zu kommen: im proberaum wird es schwer möglich sein, pa-feeling zu spielen. solltet ihr nicht oben angefragten hangar als proberaum nutzen dürfen (oder einen saal), wird es sinnvoll nichts bringen, alles abzunehmen, was abnehmbar ist. effektiv ist es aus meiner sicht eher, sich auf die probesituation zu beschränken um musikalisch weiter zu kommen. und da ist es wichtig, dass sich jeder gut hört und evtl. einen brauchbaren probemitschnitt zu erzeugen, der eine analyse des ganzen zulässt. insofern empfehle ich dir, deine anforderungen zu überdenken.
 
bei nem > 20 jahre altem pult gibts auch einige baustellen die schnell ins geld gehen sofern man die nicht selber richten kann (elkos & netztel)... würd also eher was 5-10 jahre altes nehmen!

wenn ihr nicht vorhabt proben zu aufnahmezwecken mitzuschneiden oder mit inear zu proben halte ich die idee ohne viel budget alles abzunehmen für keine gute idee.

zb tommikros sind ohne gate in so einer livesituation ein ziemlicher soundverschmutzer... das drums und instrumente durch die instrumentenamps ohnehin mehr als laut genug sind muss man wohl nicht erwähnen.

ein paar hunderter in ein paar absorber investiert und wenige, aber gute mikros find ich da sinnvoller damit man angenehm proben kann!
 
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Wow das ging hier aber fix mit den Antworten!
:) :) :)

Also Eure Meinungen zu den alten Pulten decken sich. Ich soll lieber die Finger davon lassen!
Ich bin kein Bastler und möchte keine Zeit mit Flickeleien verbringen, sondern Musik machen. Da habt ihr Recht. Dank Euren Antworten werde ich mein Konzept nochmals überdenken.
Es sollen ja auch mehrere Leute das Pult bedienen. Da muss es einfach funktionieren und nicht jeder wird auf die "speziellen Eigenschaften" eines kratzenden Pultes eingehen wollen.
(Da habe ich übrigens auch meine Zweifel ob ein kompliziertes Digital-Mischpult dem ein oder anderen nicht schon zu viel wird)

@ Tom Sofa:
Nein wir haben keinen Hangar sondern akustisch optimierte 35m2, eigentlich Studio-tauglich.
Ich bin kein Drummer, weiss aber von früher, dass Drummer gerne für jedes Becken und Tom ein Mic installieren. Wohl hauptsächlich fürs Recording. Diese Möglichkeit wollte ich dem Drummer mit den vielen Kanälen im Pult offen lassen.

Meine PA ist halt völlig überdimensioniert für den Raum. Um sie trotzdem nutzen zu können und sie nicht einfach in der Ecke vergammeln zu lassen, wollte ich 2 Tops auf Stative stellen und 2 als Monitore auf den Boden legen. Wenn alle Musiker über das Mischpult und die PA gehen stelle ich mir einen ausgewogenen Klang vor, der eine Bühne simuliert.

Habe früher auch schon in Proberäumen mit kleiner Gesangsanlage gesungen und Gitarre gespielt, wo niemand sein Instrument über Mikro abgenommen hat. Irgendwie war das klanglich recht chaotisch. Deshalb der Wunsch es dieses Mal akustisch etwas "professioneller" anzugehen. Eben über Mikrofone und eine PA.
 
Damit kann man das hier schliessen.
Es ist alles gesagt, und endet im einzigen Pult das im Budget-Rahmen (ich kann mir nur etwas günstiges digitales oder eine auseinanderfallende schüssel leisten) liegt.
Zusätzlich zu nennen (Neuware) wären:
Allen&Heath QU Serie
Soundcraf SI (glaub ich, hab da die Serien nicht perfekt im Kopf).
Auch hier bietet es sich an, kurz einen Blick von einem Techniker in euren Raum werfen zu lassen und euch Hilfestellung bei der Erstinstallation geben zu lassen.
 
Übrigens hatte ich die PA jeweis an ein Allen & Heath Zed10fx angeschlossen. Bin sehr zufrieden damit, wollte jetzt einfach mehr Kanäle haben. Wenn die Abnahme des Drums aber nicht notwendig ist, kann ich versuchen bei meinen bestehenden 10 Kanälen zu bleiben. Macht vielleicht am meisten Sinn und ich kann das gesparte Geld in ein paar guten Mikros investieren! ;)

Danke!
 
bei 35 m² knallt dir die schießbude auch ohne abnahme um die ohren. die würde ich nur bei aufnahmen mikrofonieren. wahrscheinlich sind die klampfen und der bass auch laut genug, wahrscheinlich eher zu laut. was für musik macht ihr denn? was gibts für amps?

hau 2 topteile auf ständer und fertsch. darüber lala und fals zu leise klampfen/bass. wegen recording würde ich mir ein interface mit einer genügenden anzahl preamps besorgen. aber auch nur, wenn das regelmäßig stattfinden soll.

und ich habe nicht geschrieben, dass olle pulte generell nix sind. ich hab da auch so ein groschengrab, welches bei jedem kratzen mit hingabe wieder hingefrickelt wird.
 
Wieviele Kanäle brauchst Du denn? Ich hab hier im Marktplatz gerade ein 16er Digipult für'n schmalen Taler drin.

Darüber hinaus hätte ich auch noch ein kaum genutztes analoges Yamaha MG32FX mit Case.
 
die soundcraft SI pulte finde ich persönlich von der bedienung her am besten. faderglow. man sieht sofort, wo man ist und nach selektieren des kanals sofort zugriff auf ALLE parameter.
klar hat jeder hersteller und jede serie so seine mankos, doch finde ich die bedienphilosophie von soundcraft, egal ob SI oder VI, am gelungensten.
danach kommt für mic a&h mit der ilive, gld80 und dann Qu.

behringer hat mit der ipad remote app völligst ins schwarze getroffen. leider die mit abstand beste remote app, da sie alles kann.
die pulte dagegen fühlen sich im livebetrieb eher an wie von playmobil. die ausstattung und der preis dagegen sind echt unschlagbar. allerdings fallen bei dem pult gerne mal fader aus und müssen getauscht werden.

nie warm geworden bin ich dagegen mit digico oder yamaha. letzteres haben zwar die stabilste software, doch die bedienung finde ich vom 01v bis zur heutigen CL/QL serie einfach nur nervig. tausende menüs, irgendwie verschachtelt. bah.
 
Vielen Dank für die Tipps Leute!

das mit dem Mischpult bzw mit einer mehrkanaligen Audiokarte muss ich mir noch überlegen. Ich werde an eure Vorschläge denken wenn es dann tatsächlich so weit ist sich für den Kauf zu entscheiden!

Wir sind noch nicht im Raum eingemietet und die Ideen entstehen erst gerade. Weil wir etwa vier Parteien sein werden die sich den Raum teilen, dachte ich daran, ein grosses (günstiges) Gemeinschafts-Mischpult hinzustellen. Da drüber kann sich jeder in die PA einklinken, ohne dafür erst die Kabel der anderen Musiker ausstecken zu müssen. Wenn eine Mikrofonierung auf dieser kleinen Fläche allerdings eh wenig Sinn macht, dann tendiere ich im Moment eher dazu einfach meinen kleinen 10-Kanal Analog Mischer hinzustellen. Wenn ein Musiker mehr Kanäle braucht, hat er bestimmt eigene Mikrofone und ein Pult nach seinem Gusto, dass er gerne an den kleinen anschliessen kann.
Ich weiss ja selber noch nicht was für Instrumente alles drin stehen werden ;)

Wir werden sehen wie es sich entwickelt. Wenn ein grosses Pult Thema werden sollte, dann weiss ich jetzt, dass es sich sehr wahrscheinlich lohnt dafür auch etwas Kohle in die Hand zu nehmen. Das ist schon mal gut zu wissen!

So gesehen habt ihr meine Frage bereits beantwortet. Thanks a lot!
smil47c08a19019a4.gif
 
das zed10 ist doch vollkommen ausreichend zum proben. wenn du es verschmerzen kannst, dass da vielleicht mal ein bissl bier drüber geht passt das doch erstmal eh!

vocals, bassdrum, keys, mp3 player und je nachdem mal ne agit oder evtl egit (damit man den amp leise fahren kann)... reicht doch aus!
 
so gemeinschaftsdinger stoßen mir immer sehr negativ auf. vielleicht, weil ich entsprechend schlechte erfahrungen gemacht habe. im falle eines schadens wars niemand.
 

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