USB Audiointerface (für Liveauftritte)

  • Ersteller ScoobyD
  • Erstellt am
Also ich kann aus ca. 50 Livekonzert-Erfahrungen sprechen, bei denen unser Drummer einen Klick von mir im Ohr hat und es auf jede ms Latenz ankommt. Ich arbeite mit einem MacBook 13" (das erste Unibody), hab dadran eine Fast Track Ultra und diverse MidiController. Zum einen benutze ich mein Kaoss Pad 3, zum anderen ein normales M-AUDIO Oxygen Keyboard. Ich arbeite mit Ableton Live, freeze fast alle Spuren, die ich nicht brauche, reduzier die VST-Instrumente für Live-Gigs und erzeug fast sämtliche LFOs oder sequenced FX mit meinem KP3 - das ist mein Main Out vor der DI-Box auf der Bühne. Ab und zu streu ich mit einem Kaossilator noch tonale Finessen ein und lass die mit KP3 dann einfaden und Krams.

Ich kann mich nicht beschweren über das Setup - mit einem kleinen Mixer dazwischen kriegst du dich sehr gut auf der Bühne eingepegelt, hast noch extra Monitor-Möglichkeiten (wenn man sich auf der Bühne mal nicht hört) und stabil läuft das Ganze seit über Jahren. Latenz liegt bei Knapp 18ms und sämtliche Live-Aufnahmen, die ich von uns habe, sind völlig tight.
 
Ok tönt cool. Aber ich komm nicht ganz nach, wie du das ganze verbunden hast. Also korrigier mich, wenn was falsch ist:

-Am Mac hast du die Soundkarte & Das Midi Keyboard per USB angeschlossen. Mit dem Midi steruest du die VST-I (oder man kann ja dann auch Samples einspielen). Zudem lässt du über Ableton die Klick-Spur laufen.

-Jetzt geht das ganze zur Soundkarte (Hier schon mal das Abzweigen der Klick-Spur).Ab hier komm ich dann nicht mehr so ganz nach. Wo hast du jetzt das KP3 angeschlossen, mit denen du die Effekte reinhaust? So wie ich das verstanden habe geht jetzt das Audiosignal vo der Soundkarte zuerst mal durchs KP3, dann direkt von da zum Mixer uns raus damit?

-Und den Effekt auf den Gesang? Kann ich den auch im KP3 reinhauen oder muss ich da über die Soundkarte & Ableton gehen?
 
hey, also meine normale konzert-aufstellung sieht so aus:
- midiboard und interface ans macbook. bei einigen spielerein habe ich auch schon das kp3 noch zusätzlich via usb am macbook, als einen weiteren midicontroller
- interface-output ins kp3, interface-output(andere channels) zum click
- in ableton läuft dann derr click nur auf channel 3/4, der rest auf 1/2 (> kp3)
- kp3-out in einen kleinen pre-amp mit versch. kanälen, vorzugsweise zum pegeln und eigenen monitor auf der bühne
- kaossilator-out ebenfalls direkt in den pre-amp
- vom pre-amp main-out zur di-box
- von der di-box zum mischer
- mic führt direkt zum mischer

aufbau 2, für mehr spielerei auf der bühne:
- midicontroller und interface ans macbook
- kaossilator ins interface-input, als monitorchannel
- mic in kp3
- kp3 zum pre-amp
- ...

am kp3 kann man direkt den input zwischen line oder mic wechseln, wobei der line-input einfach durchgeschleust wird, so dass man dann sämtliche effekte auf die vocals legt, der sound vom macbook und kaossilator aber natürlich weiterläuft. die mic-sachen kannst du allerdings knapp 8s lang direkt auf dem kp3 aufnehmen und dann wieder zu deinen line-effekten kommen. da der kaossilator über das interface läuft, laufen sämtliche sounds von dort auch durch den kp3, die sample ich dann auch einfach 4-8 takte lang und hau effekte drüber.

ach ja, das ist übrigens meine band, vielleicht gefällt's ja ;)
www.youtube.com/watch?v=tQXeN2JWXjk

(die lfo rate vom bass regel ich live bei 00:47 z.b. über mein midiboard-regler, im video liegt (leider) die studioversion drunter)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
geiler sound, respekt!
 
Ich kann dir nur ein gebrauchtes Multiface empfehlen. Das ist stabil, hat eine sehr geringe latenz bei minimalster CPU Last, da es an den PCI Bus angeschlossen wird, und da ich zufälligerweise gerade eins zu verkaufen habe ;)

Mal ohne Werbung: ich bin selbst live beruflich und zum Spaß unterwegs, da hab ich schon alles probiert, von M-Audio über EMU und MOTU bis zu RME. RME ist das einzige, was wirklich richtig gut ist.

Habe selbst 2 Multifaces und ein Digiface, sowie diverse Anschlußkarten. Ich will auch nix anderes mehr.

Gruß,

tonmanns.

Wie gesagt, eins kannste haben.
 
Wow steroleben vielen dank für diese ausführliche Beschreibung.

Dein Sound hat mich umgeworfen, deshalb hab ich mir das M-Audio und das KP jetzt auch gekauft (ach ich bin so beeinflussbar) Heute angekommen und es geht ab wie sau. Hab im Moment 16ms Latenz. Das sollte deiner Meinung nach ja reichen.

@Tonmanns. Leider Leider zu spät (und ich weiss gar nicht ob man das Teil an einen Lappi drankrigen würde). Aber Ich hab mir jetzt die Soundkarte und das KP3 gekauft und es ist immer noch gegen die 200 Euro billgier als ein RME. Halt nur semi Professionell, dafür habe ich noch ein bisschen mehr spielspass mit dem KP ;) Aber danke für das Angebot.
 
gerne & danke :) der gute sound hat aber weder was mit dem midiboard, interface noch dem kp3 zu tun (wobei 2-3 stuttereffects in dem song mit dem kp3 umgesetzt sind).. aber es macht live einiges aus und ist sehr komfortabel. und sehr bier- und schweißresistent ist das ganze auch, haha.

tipp vom herzen: lies dir die kp3 bedienungsanleitung durch und spiel jeden abend mindestens eine stunde damit rum. es hat mich monate gekostet, da mal auf einen grünen zweig zu kommen, wann ich was am besten benutze. zeitweise wollte ich´s sogar zurückschicken, aber dann hab ich mich nochmal rangesetzt und mich intensiv damit auseinander gesetzt. und alleine der EQ ist live gold wert.. weißte, da bringste einen elektropart, der ohne bass anfängt, 4 takte lang und dann bams, ziehst du bass rein und das publikum feiert. kannste natürlich auch automatisieren vorher, aber ich teste lieber einige sachen im soundcheck und bring sie dann mehr oder minder spontan ein.

meine lieblinge sind die LFO's und lowpasses. wenn du vorher die bpm vom song eintippst oder ohnehin drin hast, kann man richtig schöne übergänge in andere parts zaubern. einfach das 2. rädchen von oben langsam aufdrehen, während du mit deinem finger von unten rechts nach oben links gehst. mal so als beispiel.. :) (achja, wichtigster schalter am kp3 ist hinten.. von SEND auf DIRECT (glaube ich.. jedenfalls bewirkt der, dass der sound auch durchkommt, wenn du garnichts machst) - auf diese weise läuft dein normaler sound zu 100% durch und du mischt den effekt dann darunter, statt den kompletten gesamtsound zu verändern. die stärke vom effekt ist dann dieses 2. rädchen links oben. wenn das voll aufgedreht ist hast du den effekt 100% wet und hörst nichts mehr von deinem originalsound. deswegen kann man bei übergängen einfach 4. takte vorher langsam anfangen, aufzudrehen (mit dem finger auf dem touchpad dann weiter) und beim übergang ziehst du es langsam wieder runter. dann hast du z.b. einen delay in richtiger bpm von deinem part davor über dem neuen part drüber liegen, stärke regelst du ja selbst. oder einen geilen lopass-effekt oder ein bißchen stutter (ist ganz geil, wenn vorher ein lead-synth war und dann eine fläche kommt und alle 2-3s mal so ein kurzes WEEWEEE vom lead aus dem part davor). du siehst, was ich mit dem rumspielen jeden abend meinte :))

@tonmanns: ein rme ist natürlich zu empfehlen (ich würde auch jedem einen BMW 3er empfehlen), aber als einsteiger hört und merkt man da wahrscheinlich eh keine unterschiede und ist eher noch mit dem ganzen überfordert. wenn dann mal in einem jahr das ganze ein wenig vertieft ist und man merkt, dass man da irgendwie noch ein paar mehr outputs oder noch weniger latenz (für's aufnehmen) braucht.. kann man ja nochmal drüber nachdenken.
 
Echt cooler Typ bist du!
 

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