Unterschied zwischen Room und Hall Effekt

[SilentWarrior]

Ja ich mag gerne lange Fahnen, daran wird es wohl liegen, da kann man dann mit Predelay auch nicht helfen.

Naja, dann bleibt noch übrig zu laut oder Frequenzen die maskieren, sprich EQ vor oder nach dem Hall.
Alternativ auch ein Kompressor der per Sidechain vom Trockensignal getriggert wird (nach dem Hall Effekt).

PS: ein Kompressor mit sehr kurzer Attack vor dem Hall könnte auch die Transienten bisschen entschärfen und ein De-Esser auch, dann zischt es weniger, aber ich darf so etwas nicht laut schreiben.

 

[EmulatorX]

"Room" ist englisch und heißt soviel wie "Zimmer", "der Raum", oder auch "der Saal".
Dagegen wird "die Halle" mit "Hall" übersetzt, womit zb. der Konzertsaal (Concert Hall) gemeint sein kann.
Daher kann man sagen, dass mit "Hall" oft größere Säle gemeint sind und mit "Room" eher kleinere Räume bis hin zum Saal.
Es gäbe dann auch noch zb. das Stadion, die Kirchen, spezielle Theater usw. und all die erzeugen einen anderen Reverb, aufgrund ihrer Bauweise, Größe, Beschaffenheit usw.

 

[TonyPizza]

Das Ohr erkennt unterschiedliche räumliche Beschaffenheiten zuerst an den ERs. Und genau darin unterscheiden sich presets wie Room, hall, chamber und plate auch in erster Linie. Digitale Hall Geräte machen vereinfacht quasi nichts anderes als an die jeweilige ER die Hallfahne dran zu schrauben.
Die Rechenleistung hätte in den 80s auch gar nicht für mehr gereicht.

Das ist jetzt sehr vereinfacht geschrieben von mir, glaube ich hab das mal auf Sengpiel nachgelesen.

Dort und auch in der Bedienungsanleitung der lexicon Geräte steht dann auch das man nicht zu sehr am pre-delay rum spielen soll sondern zu erst ein passendes preset auswählen soll und den Parameter shape bemühen soll. Nicht um sonst gibt es vom large hall preset 2 Versionen (mit stage und ohne), dort ist das was man mit pre-delay theoretisch erreicht schon ins preset eingebaut.

Mit cla und Billy Decker pop vocals hat das aber nichts zu tun, die packen 150ms PD auf den vocalverb als Effekt.

Man muss auch nicht ständig Dissertationen schreiben und lesen zu dem Thema, einfach mal ein paar presets 100% wet durchclicken, da hört man sehr schnell wie und wo sich was positioniert

 

[Nachtschicht]

in der praxis ist predelay natürlich auch einfach der regler, den man benutzt, wenn man die popmix-trope "hat hall und klingt trotzdem so direkt" bedienen möchte

Den Tipp kenne ich auch, funktioniert bei mir aber irgendwie nie. Es klingt trotz Predelay schwammig.

predelay macht ja auch nicht unschwammig sondern koppelt nur die schwammwolke von der vocal ab, so dass diese trotz umzingelung von reverbwölkchen noch irgendwie trocken klingt.

der umgekehrte test zeigt das fast am besten - nimm bei nahezu egal welchem preset den predelay komplett raus, uns es klingt sofort um einiges, äh, "kelleriger"

 

[John_Lennon]

Ja ich mag gerne lange Fahnen, daran wird es wohl liegen, da kann man dann mit Predelay auch nicht helfen.

Das macht man üblicherweise passend zum Tempo des Songs. Bei Uptempo ist eine lange Fahne tödlich und endet immer so wie von dir beschrieben. Da hilft dann auch kein Pre-Delay, dass macht nur den Schritt von "extrem beschissen" zu "nur beschissen".

Einer der mir unbegreiflicherweise am wenigstens hier genannten Tricks ist nämlich, das Songtempo zu beachten. Das ist nicht nur bei Hall und Delay wichtig, das ist auch beim Kompressor fast ebenso wichtig. Das Release bei 1176 & Co. auf den Drums sollte Snare und Kick auch im Songtempo atmen lassen, das ist eines der Geheimnisse von "richtig" klingenden Drums.