Und danach wird gelacht

  • Ersteller sennahuen
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hallo, danke an alle für die vielen antworten und eure damit investierte zeit und mühe!!! das spektrum geht hier anscheinend von scheiß text, unerhört, langweilig/belanglos bis finde ich gut und interressant ... das finde ich gerade gut. hätte nicht gedacht, dass der text so polarisiert bzw auf so verschiedene geschmäcker trifft.

@haha: (1. post) ich verstehe auch nicht, wie jemand über ertrinkende kinder lacht und dass, obwohl er seine eigenen probleme als so gewichtig erachtet. darin liegt für mich die ironie. gerade das er diese verbindung nicht bemerkt, hat mir persönlich gefallen.
@carcinome: und wann bekomme ich mein zeugnis?
@house12: ich würde mich freuen, wenn du dich daran versuchen willst. allerdings darf es dich nicht stören, dass sich noch ein interessent gefunden hat. an sonsten finde ich extrem interessant was andere daraus musikalisieren!
@teestunde: darüber habe ich auch schon nachgedacht (wäre ja, soweit ich artname verstanden habe) auch in etwa in seinem sinne) das lyrische soll sich weder ausnehmen noch soll es das nicht. es soll nur als gegenspieler funktionieren. (privat: ich persönliche nehme mich davon nicht aus) dann würde der text allerdings noch „böser“ und missverständlicher, als er es ohnehin shcon zu sein scheint … (bin am denken)
@anne5555: läufen ist ein tippfehler. Danke für deine ehrlichen feedbacks!
@verflixte13: ich perspektive kam mir zu „abgelatscht“ vor. Ich hatte das gefühl, dass gibt es schon zu hauf. Vielleicht hast du mit dem komfort recht und ich sollte es machen, wie von artname und teestunde vorgeschlagen … (ich denke ;-) aber am „gut/böse“ ist vielleicht was dran … (ich denke weiter darüber nach)
@holgi: danke, krasse erfahrungen, aber ansatzweise ähnliches habe ich auch schon erlebt.

Nochmal an alle, danke für eure meinungen und vorschläge. Ich werde sie sacken lassen und dann gucken, ob ich etwas verändere oder sie als impulse für weitere texte nutze.
 
@senna: In der Straßenbahn zurück aus der Innenstadt kam mir eine Idee: Mach es doch aus der Sicht der Barfrau. Aber nein, dann müsstest du den ganzen Text umstellen. Es fiel mir nur ein, weil house12 schrieb, sie hätte lange hinter dem Tresen gestanden und sich den größten Sch... anhören müssen. (So etwa.) Da dachte ich an Friedrich Holländers "Lieder eines armen Mädchens". Klingt jetzt alles ein bisschen verworren. Aber der Stoff würde es hergeben. LG T.
 
Ich habe eben mal eine Idee zum Song festgehalten, kriege das heute aber nicht mehr fertig.

Und bei 200 bpm schaffe ich den Song wirklich in knapp über einer Minute.

Ich denke morgen abend gibt es was zu hören :)
 
@teestunde: gute idee, wenn ich zeitlich und kreativtechnisch dazu komme, wär das ein spannender ansatz! versuche es doch selbst einmal, wenn du magst.
@mike3000: bin gespannt. habe mal so ein spruch gehört: "lieber kurz und knackig, als lang und kackig." :)
 
@verflixte 13
hier prostet er dem "dummen" zu, während dieser von seinen problemen
erzählt ... und beide lachen einvernehmlich "ohne zwang" darüber ...

Wer spricht von: ohne Zwang? An der Bar sitzen gewöhnlich Stammgäste. Auch unter Stammgästen gibt es einige Kommunikationsregeln, hat man einen Ruf zu verliern. Da kommt ein zynischer Witz besser an als ein ohnmächtiger Aufruf zu Menschlichkeit. Ein Grund dafür, warum ich nie ohne Grund am Thresen sitze und mir lieber meine Abendbegleiter an "meinem" Tisch auswähle. ;-)

und jeder "beobachter", der muss sich doch bewusst sein,
dass er als teil der szene auch den prozeß beeinflusst und dadurch
auch steuert.

Was können die Beiden an der Bar denn nun beeinflussen? - Nun mal konkret!
Und bitte überleg auch mal, ob deine Empörung nicht einer Reaktion auf eine Satire verdammt ähnelt ;-)
 
@artname
als Satire kann ich den Text nicht werten, Satire enthält nmM immer auch eine Komik. Diese Komik findet sich aber im Text nicht. Ok, die Menschen im Text lachen zwar, aber dem Leser wird ja eher übel, wenn er die letzte Strophe liest.
@senna
Ich hatte geschrieben, daß ich niemanden kenne, der über sowas lacht. Du schreibst, daß Du es auch nicht "verstehst". Also muß ich davon ausgehen, daß Du das tatsächlich erlebt hast? Das würde natürlich den Text verständlich machen, auch für mich.
Allerdings würde ich sowas als große Ausnahme ansehen, ich denke nach wie vor, daß über sowas Krasses nicht gelacht wird.
Wähl doch vllt einen anderen Vorgang, der eher nachvollziehbar ist. Nachvollziehbar wäre für mich schon eher, wenn in der Kneipe über zu Tode geprügelte Schwarze (im Osten Deutschlands besonders) gelästert würde.
 
@haha: ich habe sowas (glaube ich) noch nie erlebt, kenne aber menschen, die so ein verhalten durchaus an den tag legen. es geht aber nicht darum, ob so etwas passiert ist oder nicht, sondern um ein überspitztes bild, halt eine charikatur der gesellschaft, ein nichtbeachten bzw nur zeitlich begrenztes empörtsein über solche dinge und auf der anderen seite die eigenen "gewichtigen" probleme.
übrigens bin ich aus dem osten deutschlands und denke nicht, dass hier mehr über "zu tode geprügelte schwarze gelästert" wird als im westen. (was nicht bedeutet, dass es nicht passiert) wie kommst du darauf? und wo liegt für dich die "große Ausnahme" zw ertrunkenen asylsuchenden kindern und "zu tode geprügelten schwarzen"?
danke für deine zeit und energie!

ich habe beschlossen, den text so zu lassen. vielleicht traue ich mich beim nächsten mal, wenn es um ähnliche thematik geht ein wenig mehr od bin vorsichtiger und offensichtlicher ... interessant, wie verschieden die vorschläge doch hier sind.
 
Und bitte überleg auch mal, ob deine Empörung nicht einer Reaktion auf eine Satire verdammt ähnelt


@artname ...

... empörung? ... moi? ... über was denn? ...
da schummelst du mir etwas in meine schreibe, das nicht zu finden ist ...

ich empöre mich nicht, sondern, eher das gegenteil -->
ich finde überhaupt keine stichhaltige grundlage/standpunkt
des erzählers, die einer empörung wert wäre ...

und deswegen habe ich ihm auch geraten, dass er das ganze
NOCH deutlicher/klarer/härter an die kante fährt ...
weil es mich eben nicht erreicht ...

Was können die Beiden an der Bar denn nun beeinflussen? - Nun mal konkret!

hm, ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass es dir nicht auch bewusst ist,
dass sich ALLE protagonisten, innerhalb einer geschichte, auch gegenseitig
beeinflussen ...nur zum bleistift: manche ausschreitung, die hätte es ohne "gaffer",
die ein grundgefühl an verständnis/komplizenschaft suggeriert haben,
niemals gegeben.

und ich halte den "beobachter", in dieser geschichte , für eine ziemlich
undurchsichtige/schaulustige gestalt ... eigentlich ein zuerst geselliger,
zuprostender/mitlachender sauf-komplize ... der sich dann nur "gedanklich" abwendet,
um der geschichte auch eine gute moralinsaure note zu verpassen ...
und dadurch dann auch auf der "guten" seite, des imaginären publikums, landet.

anyway ... schlussendlich --> NULL empörung, sondern, eher ratlosigkeit,
weil der text so gutmeinend/gutmenschlich verpufft. LG

p.s.
ich fürchte, dass wir hier eh schon weitaus tiefer graben ...
als es der eigentliche text überhaupt hergibt.
 
Zumal nun an der Urfassung festgehalten wird.
 
@verflixte13: p.s.
ich fürchte, dass wir hier eh schon weitaus tiefer graben ...
als es der eigentliche text überhaupt hergibt. -> jup! ;-)

ich erkläre mal nichts mehr, aber auch danke für deine ideen, dass hilft mier enorm über den text nachzudenken und ihn daran zu messen. mal sehen, ob ich daraus für kommende texte was ziehen kann.
 
@verflixte13: p.s.
ich fürchte, dass wir hier eh schon weitaus tiefer graben ...
als es der eigentliche text überhaupt hergibt. -> jup! ;-)

ich erkläre mal nichts mehr, aber auch danke für deine ideen, dass hilft mier enorm über den text nachzudenken und ihn daran zu messen. mal sehen, ob ich daraus für kommende texte was ziehen kann.

@sennahuen

dein thema, das hat ja ein paar interessante/bedenkenswerte aspekte!
und da könnte man auch eine menge daraus machen ...
(sonst hätte ich mich gar nicht erst störend eingeloggt ;-) ) ...

"vielleicht" brauchen es manche themen, dass man sie
erst in ruhe "abtropfen" lässt ... und sich etwas
zeit/abstand nimmt ... um sie dann von einem anderen
blickwinkel auch selbst neu zu erfahren ...

aber, da will ich dir nun nicht weiter dreinreden ... LG
 
@senna

Ich denke da an die Vorkommnisse in Hoyerswerda und anderswo, wo Asylantenheime in Brand gesteckt wurden und die "normale" Bevölkerung mehr oder weniger zustimmend daneben stand und nicht gehandelt hat. Natürlich gibt es rechtsradikale Bewegungen auch im Westen. Ich denke aber, daß es, auch wegen der eher fehlenden Perspektiven für die Jugend im Osten dort stärker ausgeprägt ist..
Die "große Ausnahme" bei ertrunkenen Kindern sehe ich darin, daß ein Lachen über unschuldige, ertrunkene Kinder ein absolutes Nogo ist, selbst für Neonazis. Aber ist nur meine Meinung.
 
@verflixte 13

Zunächst habe ich einenTextversion im Auge, wo das LI und das LD allerlei Unglücksmeldungen des Fernsehens ausnahmslos zum Anlass spöttischen Verhaltens nehmen. Und damit den zunehmend kälter werdenden Tonfall der Gesellschaft überspitzt darstellen.

Du verweist pauschal. darauf, dass die Gleichgültigkeit anwesender Zeugen Komplizenschaft darstellt, erst Gewalt ermöglicht.

Die beiden Bartrinker Komplizen, die das Ertrinken der Flüchtlinge überhaupt erst ermöglichen??? - Ich will ja gar nicht tief graben! Denn in diesem Falle würde ich wohl als nächstes über Neoliberalismus reden wollen. ...

Mir reicht aber deine Antwort, was die Beiden dMn tun sollten. Der Ton am Thresen einer Eckkneipe ist rauer, roher als woanders. Die beschriebene Szene könnte in jedem Tatort spielen, ohne dass jemandem etwas auffallen würde. Aber auch generell wird in unserer Gesellschaft der Tonfall immer rauer, gnadenloser. Siehe die jüngsten Hetzkampagnen der Medien gegen den Chef der Lokführergewerkschaft. Mir ist jeder Text recht, der diese "demokratische" Stimmung künstlerisch, und unverhohlen aufnimmt..

Damit wir uns nicht falsch verstehen: Volksverhetzung lehne ich natürlich ab. Aber DIE findet in dem Text mMn eindeutig nicht statt.

Ok, wir müssen nicht ewig darüber schwadronieren.die Positionen scheinen soweit klar.

Gruss
 
@holgi: Ob Berufstrinker oder nicht, es ging um die letzte Zeile und dass das LI mMn ehrlicher wäre, wenn es sich nicht plötzlich ausnähme vom Gelächter.

Auch auf die Gefahr hin, das ich dem Text mehr Inhalt andichte als er birgt, möchte ich gerne meine Lesart etwas konkretisieren :)

Ich empfinde hierbei jene Ohnmacht/Feigheit, auch gerne mal "Vernunft" genannt wenn es um das eigene Heil an Körper und Seele geht, die einem beschleicht wenn man sich eigentlich empören müsste.

Man wird es leid stets und ständig den Erklärbär zu mimen, immer wieder seine eigene Sicht zu erläutern wenn die Gegenspieler dumm wie Russlands Kühe sind :)

Man sitzt also in solchen Gesellschaften und fragt sich, warum man nicht längst gegangen ist, und sieht ein, das, wenn man stets geht sehr bald sehr einsam ist. Und überhaupt, diese Knallchargen sind ja oft auch ganz nette Leute, schlimm genug, hahah...

Nun denn, ich sitze also dort und lache mit verkrampften Mundwinkeln zu unterirdisch dämlichen Kommentaren, in der Hoffnung, das wir uns bald wieder über Frauen unterhalten können, nur mal als Beispiel, und dann passiert es, Dummbeutel lacht über ein derart ernstes Thema, das einem schlagartig der Schrecken durch die Glieder fährt, und resultierend daraus das eigene gezwungene Gelächter erstirbt.

DAS habe ich gelesen, und DAS kenne ich sehr gut.
 
Man sitzt also in solchen Gesellschaften und fragt sich, warum man nicht längst gegangen ist, und sieht ein, das, wenn man stets geht sehr bald sehr einsam ist. Und überhaupt, diese Knallchargen sind ja oft auch ganz nette Leute, schlimm genug, hahah...

Oder fragt sich wie man mit jemand verwandt sein kann, der alle Kopftuchträgerinnen "Mohammed" nennt und sich darüber aufregt, dass eben jene die Wartezimmer der Ärzte verstopfen und alle Leistungen für lau bekommen während er selbst von seiner kleinen Rente kaum leben kann. Und das wird erzählt und zwischendrin gefragt "trinkst du auch ein Glas Wein mit?" und es wird dabei gelacht.

Das eigene Leid mit der "kleinen Rente" ist immer drei Mal schlimmer als jedes Flüchtlingsschicksal.

Das erkenne ich im Text von Senna wieder, deshalb finde ich ihn gut und denke er soll ihn nicht ändern, höchstens weiter ausbauen.
 
Holgi, wir zwei in einem Boot? :-O - Mal was anderes. ;-)
Ja, ich sehe das sehr ähnlich. Gleiches gilt für das, was house12 schreibt.
 
... das einem schlagartig der Schrecken durch die Glieder fährt, und resultierend daraus das eigene gezwungene Gelächter erstirbt.



... gut getroffen! denn genau das, das wäre für mich eben "einer" der spannenden punkte!

das erschrecken, über das eigene ich ... aber dies lässt sich aus dem text
doch überhaupt nicht herauslesen ... deswegen verstehe ich auch nicht,
warum ihr das dann nicht auch deutlicher kritisiert ...

mit freundlichem schulterklopfen, da ist dem @sennahuen nun wirklich nicht gedient. LG

p.s.
es sei denn ... man prostet ihm solange zu, bis er doch noch etwas
"blödes"/ungeschicktes sagt ... um sich dann über ihn herzumachen ...

aber damit wäre zumindest seine "geschichte" glaubhaft nachgespielt. ;-)
 
@haha: habe mal eben geguckt, weil ich natürlich bisher auch noch keine statistik erhoben habe, dass hie rhabe ich gefunden:

http://www.tagesspiegel.de/politik/...rmloste-der-westen-rechte-gewalt/9395040.html

vielleicht liegt ja doch viel an medienpräsens, die bilder entstehen lässt? nun gut, worüber neonazis lachen, darüber will ich jetzt auch nicht streiten, am ende ist das schlimm und punkt -> .

Im Grunde hat das mit dem Osten keine Bedeutung in dem Zusammenhang, hätte das vllt weglassen sollen. Mit geht es einfach um ein realistischeres Bild oder Beispiel für das, worum es Dir in dem Text geht, einfach, um es glaubwürdiger zu machen.
 
@house12: Auf jeden Fall (Text weiter ausbauen)! Es wäre schade um das Material, wenn es halbfertig aus dem Fenster rutschen würde. Durch Zuspruch und Einwände ist nun soviel an kreativer Energie vorhanden, da muss es doch klappen. Ich würde mich freuen! LG T.
 

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