Taktgefühl lernbar?

[Novalis]

Im Moment läuft es eigentlich immer so das sie mir was vorsingt, ich ermittel ungefähr das Tempo, mach nen einfachen Beat, kuck mir an welche Akkorde passen und sag ihr dann wo sie entweder etwas kürzen muss am Text oder auch eine Pause machen muss damit es wieder passt.

Hallo,

warum dreht ihr nicht eure Arbeitsweise einfach mal um?
Gib du ihr ein fixes Tempo, einen Beat und eine Akkordabfolge vor (mit Strophe und Chorus), und sie soll dazu zu Hause einen Text und eine Melodie entwickeln.

Da wird sie gar nicht anders können, als von selbst zu begreifen, worum es geht.
Ihr könnt ja dann nachher die Arbeitsweise wieder umdrehen.

 

[RiDeM]

Versuch halt nicht aus Schwarz oder Weiß Grau zu machen, sondern pass dich ihr an? Ihr Problem ist ja nur ein Problem wenn man ein Problem draus macht.Man kann ja gescheit drum herum arbeiten? Erst das Instrumental, dann der Text .... ? oder klappt es so auch nicht? Und ansonsten kann ich nicht unterschreiben, das Talent von Nöten ist.Talent macht ca. 30% aus, umso mehr Talent man hat, desto schneller erlernt man etwas.Aber mit genug Training, kann auch jemand der gar kein Talent hat.Soviel erreichen wie jemand mit Talent, der wenig oder gar nicht trainiert.Alle anderen Meinungen, kommen meiner Meinung nach, von Menschen die sich zu sehr Limitieren.Problematischer wird es, wenn dinge einfach über Jahre nicht richtig erlernt wurden.Also umso älter man ist, desto schwerer wird es wenn man kein Talent hat.Also mit genug Fleiß und Zeit, kann sie das noch erlernen.Solange eine Person Geistig gesund ist...... You can have, do, or be, anything u want.

 

[Nagelabrieb]

Allein die Tatsache, dass es Weltweit sehr verschiedene Tonsysteme gibt beweist dass daran nichts angeboren ist, sondern nur aus Gewohnheiten augfebaut ist.

Das ist so leider komplett falsch. Die Tonsysteme, die so unterschiedlich an der Oberfläche wirken, basieren auf der selben mathematischen Formel.

Das menschliche Ohr betreibt eine Fourieranalyse, bei bestimmten Ergebnissen erzeugt das eine Art Wohlgefühl und bei anderen Ergebnissen Unbehagen. Die gewählten Töne entsprechen der Formel, die die alten Griechen für das Tonsystem entdeckten. Das westeuropäische System hat es nur zum Hallbton getrieben. Die Tonsysteme sind biologisch determiniert.

Damit bin ich bei dem, was ich zum Ursprungspost schreiben will. Oberfläche versus darunterliegendes abstraktes Prinzip. Wer jahrelang nur die Oberfläche betreibt, begreift noch lange nicht das darunterliegende Prinzip.

Die Sängerin führt zwar seit Jahren richtige Textlängen aus, aber das ist leider nicht gleich bedeutend, dass sie intuitiv das dahinter stehende Konzept Takt erkannt hat und damit anwenden kann.

Es ist nicht auszuschließen, dass sich die Sängerin, wenn sie zu Musik singt, Orientierungsmarken verwendet, die nichts mit Zählzeiten und Takt zu tun haben.

Vielleicht wäre hilfreich, Melodien zu notierern und sie zu einem Metronom zu singen. Die Melodien müssten der Sängerin unbekannt sein und dürften ihr nicht vorgesungen und vorgespielt werden. So müsste sie auf das Konzept Takt beim Erarbeiten der Melodien zurückgreifen, aber könnte ihr bisheriges System der Orientierung nicht verwenden.

Also man müsste die Sängerin austricksen, damit sie nicht mehr auf ihr bisheriges Orientierungssystem beim Bandgesang zurückgreifen kann.

Ich hatte vor kurzem eine sehr interessante Erfahrung, die in gewisserweise zum Thema passt.. Eine 10-jährige, die eigentlich ziemlich musikalisch ist, war der Meinung ein Wort ist ein Ton. Dass es pro Silbe mindestens ein Ton braucht, war ihr nicht klar. Also der Anfang von alle meine Entchen besteht der Theorie zur Folge aus drei Tönen und nicht aus sechs.

 

[Nagelabrieb]

Genau so ist es. Sie zählt die Pausen durch.
Wenn der Song erstmal steht, kommt sie damit auch gut durch. Aber in der Kompositionsphase ist das teilweise schwierig.

Die interesannte Frage ist, wie zählt sie?

Zählt sie die Anzahl der Schläge ab oder wartet sie auf die Zählzeit. Also wartet sie, bis z.b fünf Schläge vorbei sind oder zählt sie innerlich 1,2,3,4 und setzt dann auf die drei ein.

Bloß das Zählen während der Pausen ist kein Garant dafür, dass sie die Anzahl der Schläge der Textphrase bewusst mitbekommt. Da muss sie nur abliefern, was ihr bei Coverversionen und von dir ins Gehör gefräst worden ist.

 

[artname]

Hi,

Ich erkenne gerade nicht so genau, ob die Sängerin beim Texten oder beim Singen über die Taktgrenzen marschiert.

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A) Wenn die Texterin unrhythmisch schreibt, habe ich folgende Empfehlung: Metrik und Rhythmus kann eine Texterin lernen. Und zwar über den Umweg von Gedichten. Die Dichter zählen statt Taktschwerpunkten die Versfüße.

2füßig: Betonung zweite Silbe = Jambus (verzeih; Pardon; Ballett, gib auf!)
" erste " = Trochäus( Auto; gehen, silbrig, Nimm es!)

3füßig: " dritte " = Anapäst ( ausgebrannt, komm zu MIR)
" " erste " = Daktylus ( widerlich, Fensterkreuz, Nimm as geld)



Und nun gibt es unterschiedlichste Gedichtformen, die streng bestimmte Metren vorschreibt.

Das Sonett beispielsweise: pro Zeile 5 jambische Versfüße. Also, ich spinne mal:

Der Artname haut hier kräftig auf den Putz
Wie er der Verse Füße hier anpreist
Das hört sich an wie trockner Pferdescheiß
Wer weiss ob das der Texterin was nutzt

So nebenbei lernt sie bei der Gelegenheit gleich den Paar - und den Schweifreim.

Hier stoppe ich mal.Wenn deine Texterin sich in einige Gedichtformen rein fuchst, hat sie nach 3 Monaten schon ein deutlich verbessertes Rhythmus-Gefühl.

Keine Angst. Ich bin von Beruf Musiktexter. Ich weiß, daß ein Musiktext nicht ganz so alternierend (regelmäßig) abläuft wie manche Gedichtformen. ABER: Ich garantiere Dir trotzdem, dass ihr rhythmisches Gefühl sich so schnell bessert. Und wenn Du diese Methode ebenfalls etwas "studierst", kannst Du vielleicht bald sagen: hier brauche ich zum Schluß keinen Jambus, sondern einen Trochäus. Wer weiß

Gegen ein kleines Honorar könnte ich ihr auch etwas Unterricht geben.Bin Berliner. Geht wahrscheinlich auch online. Aber die Grundlagen stehen ja überall im Netz. Zum Beispiel bei Gedichte.com.Wenn sie dort veröffentlicht und um Rat bittet, findet sie immer jemand.

Eine andere Hilfe für die Texterin wäre, wenn der Komponist ihr seine Melodie mit einem metrischen Schimmel aufschreibt:

Nehmen wir mal "Marmorstein und Eisen bricht":

Strophe
la la lalala la la la - la la la la
la la lalala la la la - la la la la

Refrain
La la La la La la La
La la La la La la La
La la La la La la La
La la La la La



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B) Wenn die Sängerin einen metrisch guten Text falsch rhythmisisiert, empfehle ich, der Sängerin:

1. Die Takte klar zu machen. Sie muß mMn vor allem die EINSEN erkennen. Zu viel Zahlen verwirren die Sänger, die sich ja parallel auf den Text konzentrieren müssen.
2. Sie muss in Problemfällen v.a. wissen, wieviele Worte sie in welchem Takt singen soll.
3. danach kommt der Feinschliff pro Takt

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lg

 

[KiwiTura]

Ich hab mir vieles Durchgelesen und hab da vielleicht einen Tipp.

Also ich hatte wirklich nie Musikalisches Talent. Hab schon immer Musik geliebt als Kind aber nie ein Instrument gelernt, weil ich einfach zu faul war und Fußball spielen wollte
Dementsprechend hatte ich wirklich null Taktgefühl, aber habe es nicht mal bemerkt.
Wie ich mir es dann doch eingeeignet habe:

Mit einem Drumcomputer bzw einer Software. Sie kann ja auch ein Schlagzeug und ein Metronom nehmen, das ist sogar im dem Fall besser.

Ich hab dann die Software auf 90-120 BPM gestellt und jeden Tag aufgenommen, bis ich wirklich alles im Takt treffe bis in die kleinste Hi-Hat. Das kam dann nach einer Zeit von alleine.

Ich würde aber vielleicht noch eine Aussage äußern. Keine Ahnung ob es stimmt. Sie kann vielleicht ein Taktgefühl haben, aber weiß einfach nicht wie sie einen Text in den unterbringen soll. Sprich sie bräuchte hilfe beim Songwriting.

Ich denke aber die schnellste Lösung um nach auf ein gutes bzw besseres Ergebnis zu kommen, währe es ratsam wenn sie sich einen Beat oder Melodie erstmal aussucht und zu dem Einen Song schreibt. Nicht andersrum. Das ist denke ich viel einfach.

Naja alles Tipps eines Neulings, aber vielleicht hilfts ja
Xo