Takes aufnehmen

[rock_franky]

Hallo Forum,

ich laboriere im S1 gerade mit der Aufnahme von Takes herum.
Wenn ich in den Aufnahmeeinstellungen "Overdub", "Takes" und "Takes auf Ebenen aufnehmen" anklicke klappt das wunderbar solange ich im Loop recorde. Bei jedem Durchgang wird ein Take in die Ebene aufgenommen.
Aber wie gehe ich vor wenn ich NICHT im Loop recorde, sondern die Aufname manuell starten und stoppen möchte (z.B. weil ich zwischen zwei Takes die Gitarre stimmen möchte) ?
Wenn ich manuell starte und stoppe überschreibt er mir den vorher aufgenommenen Take wieder. Was mache ich da falsch ?

Danke
Franky

 

[Ari]

Hallo Franky,

das ist richtig, wie du es beschreibst.
Man muss das ungefähr so verstehen:

Einmal Record drücken bedeutet eine Aufnahme.
Im Overdub/Takes modus entstehen dann halt mehrere Ebenen.

Wenn du ohne den Takes Modus arbeitest, dann überschreibst du ja auch die Spur, wenn du wieder über sie drüber recordest.

Was du machen kannst ist, vor der 2. Aufnahme:
Rechtsklick auf die Aufnahme und dann "Takes entpacken". Entweder auf Ebenen oder verschiedene Spuren. Bei Ebenen hast du den Vorteil des Compings und das du eben nur weiterhin auf einem Mixerkanal arbeitest. Wenn du danach die nächste Aufnahme machst, entstehen neue Ebenen, aber die alten werden nicht überschrieben. Auch diese kannst du dann wieder nach dem Einspielen auf neue Ebenen entpacken und dann werden sie unten hinzugefügt. Siehe Bild.

Grüße
Ari

 

[rock_franky]

Hallo Ari,

super, vielen Dank. Das ist denke ich die beste Vorgehensweise und das Comping ist natürlich schon super !
Eine verständnisfrage: Wenn ich einen Event aufgenommen habe, sehe ich die Funktion "takes entpacken" noch nicht.
Jetzt habe ich nach der ersten Aufnahme eine zweite Ebene Hinzugefügt, aber wie kann ich jetzt die Takes anzeigen ? Oder geh ich grundsätzlich schon mal falsch vor ?

Gruß
Franky

 

[Ari]

Mach mal folgendes:

Nimm einfach mal im Loop mehrere Takes auf. so 6 stück.
Dann drück auf das Event und dann siehst du das, was du bei mir im Screenshot siehst.
Dann Entpackst du das alles auf Ebenen.
Dann drückst du erneut Record und nimmst nochmal 4 mal im Loop auf.
Dann entpackst du wieder.

Jetzt solltest du ungefähr erahnen oder sehen können, wie das funktioniert.

Grüße
Ari

 

[rock_franky]

OK, danke ich habs geschnallt. Ich muß also mindestens einmal im Loop aufnehmen damit er mir die Takes bastelt. Danach kann ich auch manuell eine Ebene hinzufügen und nochmal ohne der Loop-Funktion recorden. Dann packt er auch alles sauber in die Ebenen. Das ist schon mal ein Workaround.

thx
Franky

 

[funkyfloh]

versteh ich nicht
wenn ich mit loop-recording einfach mal nix am hut habe, wie verwalte ich dann mehrere takes?

es kann doch nicht sein, daß ich jedes mal alibi-mässig erstmal irgendwas im loop aufnehmen muß, um mehrere takes in ebenen zu verwalten!?

 

[Elias57]

Egal wie's in anderen DAW's aussieht, irgendwann musst du dich entscheiden
Ich nehme lieber auf eine neue Spur auf, ist ja auch schnell erledigt. Wie früher halt, aber in meinem Alter darf man das sagen

Bislang läuft das immer so, wenn ich eine Band aufnehme und einer möchte gerne mehrere Takes ausprobieren, dann lasse ich nach der Aufnahme entscheiden, was genommen werden soll. Die anderen Takes werden gesichert. Fertig.

Ich bin auch kein grosser Freund von Comping, ist sicherlich ne Klasse Sache, ich schneide lieber auf dem herkömmlichen Weg.

 

[Ari]

Habe ich schon erwähnt, dass ihr mal öfter ins Handbuch schauen solltet?

 

[Elias57]

Schön das es das gibt, aber mir sagt eine gemutete (echte) Spur mehr als tausend kleine Engelchen

Ich wäre ohnehin dafür, die Spuranzahl aus Gründen der Entscheidung auf 24 zu begrenzen *fg*

Die Beatles haben ihr Sergeant Pepper auf 8 Spuren aufgenommen (zwei gesyncte Bandmaschinen, damals revolutionär). Im Ping-Pong Aufnahmeverfahren.

Ok, ok, das war jetzt ein bischen contraproduktiv Wir wollen ja immer alles, sofort und vor allem besser.

 

[Ari]

Ja bei aller Nostalgie und Verteidigungswalls, die Alt-Fans auftürmen, so muss man ehrlicherweise sagen, dass eine Band im Stile der Beatles heut nicht reißen würde. Und wir als "Werkzeughersteller" stellen ja nur das her, was die Künstler brauchen. (oder glauben zu brauchen) Und das sind halt unendlich Spuren. (war übrings in Studio One auch ziemlich revolutionär. )

Diese Ebenen-Handhabe stammt übrings ebenfalls aus der Bandmaschinen-scene. Oder sagen wir korrekterweise von den Harddiskrecordern. Dort war es üblich zb zwar nur 8 Spuren wiedergeben zu können, weil auch nur 8 Fader da waren. ABER unter den 8 waren jeweils nochmal 8. Also konnte man sich den Take von dieser Aufnahme, den von jener nehmen und schon hatte man (auch ohne Comping) ein flexible-gutes Ergebnis.

Nichts anderes macht diese Ebenen-Funktion in Studio One auch.
Also die, die es aus alten Zeiten kennen und so arbeiten, für die ist das ein großartiges Feature. Der Übersicht halber wärst sogar du Pete ein Kandiat dafür!!! Denn du brauchst halt den Mixer überhaupt nicht anfassen oder verändern. Es bleibt immer dieselbe Spur mit allen Inserts, Sends, Automationen, Sidechains,.. weiss Geier.

Also Tip von mir: Schau es dir mal etwas an.

Grüüße
Ari

 

[Elias57]

Ach ja, die guten alten oder immer noch existierenden virtual tracks (hatte mal so ein Roland Teil). Ich habe sie hassgeliebt, weil meist der falsche angewählt war

Aber du hast ja recht, ich will ja auch Komfort in einer DAW, kein zweites Gaffa für Infos mehr auf die Konsole kleben, nicht den gebannten Blick auf das SMTPE Display um eine bestimmte Position zu erreichen, kein "drücke-ich im-richitgen-moment-punchin" mehr, kein Muten/Unmuten (heute Comping) von Tracks beim überspielen auf den Master, keine Unterspur mehr, weil das damals angesagte Eventide nur einmalig vorhanden war, aber dringenst auch in der zweiten Gitarre benötigt wird, usw. und sofort.

Das Einzige Momentum, dem ich hinterher trauere, ist, dass ich heute Entscheidungen treffen muss, die oftmals, weil's ja geht, weit nach dem Einspielen erfolgt, erfolgen muss. Ich habe bei Bandaufnahmen schon so manche Spur einfach weggehauen, weil ich keinen Bock auf Diskussion hatte, zumal heute der eine Take gut ist, morgen der zweite und übermorgen der dritte

Oder gar die Einstellung mancher Mucker, das kann man doch später noch korrigieren.

Na gut, hat nix mit dem Thema zu tun, obwohl, irgendwie ja doch....

 

[funkyfloh]

ja das mit den umschaltbaren ebenen hab ich ausch schon geschnallt, aber damit bin ich ja relativ unflexibel.
wenn ich z.b. den ersten satz einer strophe aus take 4 und den 2 satz aus take 3 nehmen will, wie soll ich das dann mit hin- und herschalten realisieren?

 

[Ari]

-y5JD_g

 

[funkyfloh]

womit ich wieder bei miener frage in #6 bin...:

geht das auch ohen loop-recording???

 

[Ari]

Mal ausprobiert?

 

[Navar]

@funkyfloh: Ari hat oben den entsprechenden Auszug aus dem Manual gepostet wie man manuell Ebenen erstellt. Die sind ja an sich die selben, egal ob automatisch oder per auspacken aus Takes erzeugt. Wenn man für mehrere Spuren neue Ebenen hinzufügen möchte, muss man einfach nur die entsprechenden Spuren markieren.
Ich habs Handbuch grad nicht zur Hand, aber man kann auch Loops direkt in neue Ebenen aufnehmen. Das mache ich mittlerweile sehr gerne bei langen Aufnahmen wie zum Beispiel Drums. Wenn ich mit unserem Schlagzeuger 3-4 Takes eines kompletten Songs am Stück aufnehme brauch ich dann hinterher nichts mehr entpacken und kann schnell die kompletten Ebenen vergleichen. Beim Durchhören geben wir den Ebenen dann entsprechende Namen und markieren so unsere bevorzugten Takes.

 

[funkyfloh]

Mal ausprobiert?

jetz ja.
es geht nicht.

wenn ich ohne loop-modus mehrere takes übereinander aufgenommen habe, kann ich per rechte maustaste nichtmal die verschiedenen takes auswählen geschweigedenn entpacken.

Das ist wirklich Käse, das kann doch nicht schwer zu ändern sein?
Ich verstehe auch garnicht den sinn hinter der idee.
Wieso sollen nur die vernünftig mit ebenen arbeiten, die im loop-modus aufnehmen?

und nochwas wo ich heute drüber gestolpert bin:
wenn ich von einem langen projekt (livemitschnitt) mehrere bereiche als mix exportiere (vorher mit markern definiert) legt mir das programm im mixdown-fenster einen mixdown-ordner im projekt ordner an, und schlägt diesen automatisch vor. das ist ja sehr gut. nur wird jetzt jeder exportierte song in einem extra ordner angelegt. wofür soll das denn gut sein? kann man das auch deaktivieren, sodaß alle songs in ein und dem selben mixdown ordner landen, so wie es auch im fenster angezeigt wird?

 

[Einfach]

Ohne Loop trotzdem Ebene, wenn schon Audio auf der Spur ist. Macht Sinn. In den Aufnahmeeinstellungen wird das ja auch suggeriert (siehe obiges Bild). So muss man Ebene manuell hinzufügen. Da kann man 1000 mal ins Handbuch gucken, sagt eben nur, dass es so funktioniert, wie's funktioniert.

Das mit den Ordnern macht schon Sinn, zumal du die Marker wie den Song benennen und unterschiedliche Versionen Mixdowns haben kannst. Wäre aber nett, da gebe ich dir recht, wenn man's wahlweise abschalten könnte.

 

[Ari]

Ja wenn man so will, ist das das bekannte Bandmaschinenverhalten. Bzw Digital Multitracker etc.

Man sucht sich (vorher) aus, auf welcher Ebene man was aufnehmen will, und recordet dann.
Take für Take. Session für Session. Ebene für Ebene.

Wenn alles im Kasten ist, kann man (Loop hin oder her) ganz normal sein Comping so gestalten, wie man es musikalisch am Sinnvollsten erachtet.

 

[Einfach]

Ist ja auch alles richtig. Ich merke nur an, dass das Häkchen doch nur für Loop-Recording gilt. Oder welche Bewandnis hat es noch? Eigentlich dürfte man das auch nur dann aktivieren können. Anders herum, wenn man nicht in einer Loop aufnimmt, spart man sich einen kleinen Arbeitsschritt, wenn der Take bei schon vorhandenem Audio tatsächlich auf eine neue Ebene aufgenommen wird Automatic-Oldstyle-Virtual-Take-Recording sozusagen.