Swing

[ModulationMatrix]

Hatte kürzlich was eingespielt, und der Groove ging bei der Quantisierung, egal welches Raster, immer kaputt. Bin bestimmt ne Stunde lang nicht drauf gekommen warum, dann hab ich gemerkt dass ich einen Swing eingespielt hatte.

Wusste vorher gar nicht richtig was Swing ist, und nun gelernt das Swing praktisch der Bereich zwischen normalen Achteln und triolischen Achteln ist.
Also
0% Swing = normale Achtel
100% Swing = Achtel-Triolen
Finde ich total cool dass man das in Cubase stufenlos schieben kann.

Man könnte ja das Konzept eigentlich auch noch weiterführen bis zur punktierten Achtel, was dann 150% Swing wäre oder so

Wollte dieses Erlebnis nur mal mit euch teilen

 

[schnuffke]

Also
0% Swing = normale Achtel
100% Swing = Achtel-Triolen
Finde ich total cool dass man das in Cubase stufenlos schieben kann.

Das ist, glaube ich, nicht allgemeingültig.

100% Swing auf 8tel Ebene muss nicht 8tel Triolen heißen. Kommt auf die DAW oder das Plugin an.

Mir will nicht einfallen wo, aber mehr als 100% Swing habe ich auch schon irgendwo gesehen.

Wollte dieses Erlebnis nur mal mit euch teilen

Ich freue mich einfach mal mit.

 

[ModulationMatrix]

Also
0% Swing = normale Achtel
100% Swing = Achtel-Triolen
Finde ich total cool dass man das in Cubase stufenlos schieben kann.

Das ist, glaube ich, nicht allgemeingültig.

OK das stimmt wahrscheinlich, ist in diesem Fall eben die Cubase Arbeitsdefinition.

Allgemein ist es vielleicht so dass Swing der Bereich um die triolische Achtel ist, also sowohl nach oben (Richtung punktiert) wie nach unten (richtung einfache Achtel) abweichen kann?

 

[schnuffke]

Allgemein ist es vielleicht so dass Swing der Bereich um die triolische Achtel ist, also sowohl nach oben (Richtung punktiert) wie nach unten (richtung einfache Achtel) abweichen kann?

Jo. Wobei halt 100% vllt. mal genau auf 8tel Triolen liegen, mal nicht.

 

[sic]

It don't mean a thing if it ain't got that swing!

Sorry, aber der musste sein...

 

[Mike3000]

Ja, der Swing!

...ich bin vom fest eingestellten Swing kein Freund, das klingt irgendwie "steif auf andere Weise".

Aber das schon gesagte stimmt: bei einigen Programmen sind "100%" Triolen, bei anderen nicht.

 

[schnuffke]

It don't mean a thing if it ain't got that swing!

Jup. Für mich ist Swing eine "Qualität". Ein Rhythmus swingt oder swingt nicht. Daher finde ich es auch seltsam, wenn der Shuffle-Regler in einigen Programmen Swing-Regler heißt.

Shuffle dagegen, ist eine Spieltechnik. Diese kann man gut und groovend umsetzen - oder auch schlecht. Bei Swing geht das nicht - wenn es schlecht ist, dann swingt es eben nicht mehr. Es kann auch nicht "nur ein bißchen swingen" - "so, Du swingst gerade zu 63,4%". Versteht man was ich meine?

...ich bin vom fest eingestellten Swing kein Freund, das klingt irgendwie "steif auf andere Weise".

Die Erfahrung habe ich auch schon des öfteren gemacht. Man hab´ ich mich schon mit Quantisierungen ´rumgeärgert.

 

[ModulationMatrix]

ich hatte sofort genau den gleichen Gedanken, dass es eigentlich noch cooler wäre wenn der Swing Anteil auch noch dynamisch sein kann, dann gruft es wahrscheinlich noch menschlicher. ein bisschen kann man das ja mit der näherungsweisen Quantisierung in Cubase abdecken z.Bsp

 

[musicdevil]

Finde ich total cool dass man das in Cubase stufenlos schieben kann.

Hat Studio One natürlich auch

 

[MGroland]

Daher finde ich es auch seltsam, wenn der Shuffle-Regler in einigen Programmen Swing-Regler heißt.

Find ich auch, müsste korrekterweise tatsächlich Shuffle-Regler heißen.. Komisch eigentlich

 

[ModulationMatrix]

Also den Unterschied zwischen Shuffle und Swing hab ich leider noch nicht verstanden aus den Beiträgen hier.

 

[MGroland]

Naja, Shuffle bezeichnet halt den ternären Rhythmus, der die typische Charakteristik von Jazz, Blues bzw. Swing ist...

Die Noten werden zwar binär (als 8teln) notiert, aber eben als triolischer Rhythmus gespielt (gedacht).

Dementsprechend ist auch der allgemeine Tenor hier im Forum verständlich, warum man den Regler nach der Musikrichtung (bzw ist Swing ja auch eine Art Bezeichnung für den "Groove", der dabei rauskommt) und nicht nach dem theoretischen Fachbegriff benennt..

 

[ModulationMatrix]

ich denke mit Swing kann sowohl die Stilrichtung als auch der triolische Rhythmus gemeint sein, von daher sehe ich die Bezeichnung nicht als unpassend für den Regler

 

[musicdevil]

Der Shuffle ist wohl eher was "festes", was man mit Noten (Triolen) usw. ausdrücken kann, während der Swing etwas "fließendes" ist. Daher ist der "Swing" Regler in der DAW eigentlich richtig benannt, da man ja recht stufenlos zwischen 1-100 wählen kann.
https://de.wikipedia.org/wiki/Shuffle
https://de.wikipedia.org/wiki/Swing_(Rhythmus)

 

[Nightfly]

Egal, ob Shuffle oder Swing, man sollte am besten beides nicht über den Regler des Sequenzers generieren, da das hochgradig unflexibel ist.

Beides sind tenäre Raster, die man am flexibelsten erzeugt, indem man im Sequenzer gleich das richtige Taktmaß und die richtige Rasterauflösung wählt (z.B. 12/8tel). Ansonsten kann man z.B. den mittleren Triolenschlag gar nicht erzeugen, obwohl der als Variation und Beattreiber sehr wichtig sein kann.

Grundsätzlich unterscheiden sich beide Formen (wenn überhaupt) nur im Mikrotiming. So ist z.B. die letzte Triole im Swing häufig (aber nicht zwingend) etwas dichter an der nächsten Viertel, während der Shuffle tendenziell eher exakt triolisch ist. Aber ob etwas als Swing oder Shuffle wahrgenommen wird, hängt m.E. nach weniger vom Mikrotiming, als mehr von dem Gesamtarrangement ab.

In manchen Sequenzern ist der Regler als Shuffle und in anderen als Swing bezeichnet. Machen tun sie das Gleiche. Auf jeden Fall nehmen sie einem wichtige Freiheiten in der Beatprogrammierung, da keine mittlere Triole programmiert werden kann (oder nur seeehr umständlich).

 

[suboptional]

Shuffle...

 

[Nightfly]

@subotional

Zwei gute Beispiele! Beide lassen sich nicht mit binärem Raster+Shuffleregler erzeugen, da in beiden Beispielen alle (!) Triolenwerte benötigt werden und nicht lediglich die zweite 8tel schlicht näher an die nächste 4tel gezogen wird.

Also nutzt tenäre Raster in den Sequenzern und experimentiert mit Mikrotiming anstatt an dem Shuffle- oder Swingregler zu drehen! Ist echt besser!

 

[suboptional]

@Nightfly

Sooo bin ich gar nicht drin in der Theorie dahinter, das ist nur immer DAS Shuffle-Beispiel für mich wenn's auf das Thema kommt.

Danke dass du was dahintersteckt auch mal beleuchtest.

 

[schnuffke]

Eigentlich ist es ja total Brust, da wir alle wissen, was mit dem Swing-Regler gemeint ist.

Aber trotzdem:

Shufflen ist eine Spieltechnik. Dabei wird jede zweite Note ( die unbetonten ) nach hinten "verschleppt". Beim 8tel Shuffle heißt das jede zweite 8tel Note. Beim 16tel Shuffle - genau. Wie stark diese verschleppt werden, ist dabei nicht definiert. Sie müssen nicht auf´s Triolenraster fallen.

x-xx-xx-x x--x-x--x-x--x- x--xx--xx--xx--x

Alle drei Bsp. sind Shuffles, aber nur das erste ist triolisch. Was macht der Swing-Regler? Er verschleppt jede zweite Note im gegebenen Raster - er shuffelt also.

Swing ( natürlich ist nicht die Musikrichtung gemeint ) ist dagegen eine Qualität und hat im Grunde genommen nichts mit einer bestimmten Spieltechnik oder einem Timing zu tun. Entweder ein Rhythmus oder ein Song hat swing oder nicht. Entweder man trifft es oder nicht. Swing ist es, wenn man mit dem Fuß mitwippt und leicht mit dem Kopf anfängt zu wackeln. Ich kann es nicht anders erklären. Da gibt es keine halben Sachen, also kann es auch nicht mit einem Regler hineingeregelt werden.

EDIT:
Wie Nightfly angemerkt hat, kann der Platz, der durch das verschleppen beim shuffeln entsteht, wieder aufgefüllt werden. Von einem echten Schlagzeuger ganz easy - im Sequenzer eher schwierig.

 

[musicdevil]

Ach doch, auch beim "programmieren", also einklicken mit der Maus, macht sich der Swing Regler ganz gut um nen Groove zu erzeugen. Muss nicht zwingend betont sein. So 10-20 % reichen ja oftmals aus, um dem Groove bissel mehr Leben einzuhauchen...es "groovt" dann eben.