Hi,
sodele...
Vorweg: Du wirst von mir keine "Rangliste" von 1-5 mit Punktebewertung bekommen
Dafür gibt es zu viele Unbekannte: der persönliche Geschmack des Benutzers (wenn Du 10 Tontechniker nach dem besten Mikrofon fragst - also Leute die einige zur Auswahl haben - wirst Du 15 verschiedene Antworten bekommen), das Anwendungsgebiet (in Deinem Fall die Stimme, aber das Mikro muss zur Stimme und zum Musikstil und zum persönlichen Geschmack passen - der verwendete Preamp spielt auch noch eine Rolle).
Wie schon anderweitig erwähnt, gibt es halt Mikros, die den etablierten preislich paroli bieten können - bei Mikros mit ähnlichem Charakter kann man also z.B. mit Recht sagen: wenn DIr das X gefällt, dann beschäftige Dich mal mit dem Y - das "klingt" ähnlich, ist ähnlich gut verarbeitet - und kostet die Hälfte.
Mal ein Beispiel: das Røde NT1 und das AKG C3000 sind sich in ihren Klangeigenschaften (Für meinen Geschmack!) ähnlich - ein Preisverglich 170 <-> 300 Euro.
Es wird aber wohl schwierig sein, ein preisgünstigeres Mikro (meinetwegen in der 200 Euro-Klasse) direkt mit einem hochpreisigen der Neumann-, Brauner-, Schoeps-, Weißichnochwas- Klasse zu vergleichen. In vielen Fällen werden die Mikros in > 1500 Eurobereich an Transparenz, Klang- und auch Modelltreue (Stichwort Fertigungstoleranzen) die Nase vorne haben - es wird aber auch spezielle Einsatzgebiete geben, bei denen das günstigen Mikro besser "kommt" als das sündhaft teure. Und ein Mikro, das den zehnfachen Preis kostet, ist nicht zehnmal so gut - woran sollte man das auch mathematisch festmachen? Je teurer die Teile werden, um so feiner werden die Unterschiede - zudem werden die Mikros für bestimmte Eisatzgebiete und Geschmäcker hergestellt - ein direkter Vergleich würde immer irgendwo hinken. Die Frage ist halt, ob es Herstellern gelingt, für relativ wenig Geld gute Qualität abzuliefern - und dem ist so
Die Mikros, die ich in der genannten Preislage kenne, habe ich in dem anderen Thread schon aufgezählt - und zum Teil für mich (!) bewertet.
Vielleicht (da ich das zu dem Zeitpunkt noch nicht hatte) mal der Vergleich Studio Projects B1 vs. C1. Ich habe die Mikes nicht auseinandergenommen, durchgemessen - und mit anderen aus der Serie (bezüglich Fehlertoleranzen s.o.) verglichen - mein Eindruck aber: sehr gut verarbeitet. Aber auch unterschiedlich... nicht qualitativ, sondern vom Einsatzgebiet her. Zum B1 würde ich spontan z.B. eher bei einer Frauenstimme und bei perkussiven Instrumenten, zum C1 eher bei einer Männerstimme und einer akustischen Gitarre greifen.
Wenn Du im Netz nach dem entsprechenden von Dir in die engere Wahl gezogenen Mikro mit dem Zusatz "Review" googelst, wirst Du auf eine Anzahl von Erfahrungsberichten von Usern stossen - teilweise auch im Vergleich zu anderen Mikrofonen. Gerade bei den Oktavas und Studio Projects gibts da einiges zu lesen - zu den T-Bones auf deutschen Seiten auch. Wenn ich hier eine Meinung abgeben sollte, wäre das die hundertste unter vielen - und würde auch nicht viel helfen. Ich
habe meine Favoriten unter den genannten - möchte damit aber niemanden beeinflussen - schon gar nicht mit einer Rangliste.
Zu zwei "Kandidaten" noch was:
Ab dem SC 1100 halte ich die T-Bones für brauchbar (wenn Du mit den schaltbaren Charakteristiken etwas anfangen kannst (!), könntest Du das mit in Deine Entscheidung einfließen lassen - aber wer nimmt schon eine Stimme mit einer 8 auf....). Bei den Behringers war ich ernsthaft enttäuscht - sowohl beim B1 als auch beim B2 gab es schon Mikros in meiner Sammlung, die jeweils
das, was das Mikro geboten hat, besser konnten.
Ansonsten: triff eine Vorauswhl, ohne Dich von den "üblichen verdächtigen" Markennamen beeinflussen zu lassen, bestelle, packe aus, teste - und behalte das, was für Dich und Deinen Geschmack und Dein Equipment das Beste ist. Bei einer Bestellung über einen Onlineshop sowieso kein Problem, bei Direktbestellung (telefonisch z.B.) zusichern lassen, dass man das Gerät auch zurückgeben kann. Wenn dann dabei ein Oktava (und?) oder ein Studio Projects rauskommt (man kann eigentlich nicht zu viele
unterschiedliche Mikros haben
) - die Dinger haben es verdient.
Ich hatte gestern live bei einem Sänger das Problem, dass wir bei 4 Mikros getestet haben, welches sich im Mix am besten durchsetzt (Hardrock mit deutschen Texten - und da es eigene Songs der Gruppe waren, mussten die auch zu verstehen sein). Da waren neben dem Shure SM 58 noch ein teureres dynamsiches und zwei relativ teurere Kondenser in der Mache - die Qualität wurde besser aber.... - ich musste dann das Neumann KMS 105 (das ich bei kleineren, nicht sooo wahnsinnig gut bezahlten Veranstaltungen ungern eisetze) nehmen, das war es.
Eine andere Formation (AC/DC Coverband) war mit wesentlich günstigeren Mikes sehr gut bedient, ohne Qualitätseinbußen hinnehmen zu müssen.
Uuups, das war jetzt ein bisserl OT - sollte aber lediglich zeigen, dass es
DAS Mikro - auch in einem vorgegebenen Rahmen - einfach nicht gibt. Einigen muss man halt ein wenig den Glorienschein nehmen - auf andere bemerkenwerte hinweisen. Nicht in allen Fällen heißt
DIE Antwort "Neumann" - schon gar nicht, wenn man das Recording als (wenn auch ernsthaftes) Hobby betreibt und das Budget beschränkt ist - das Equipment hinter dem Mike sich auch nicht im fünfstelligen Bereich befindet.
Übrigens: wenn das gewünscht ist, zur Stimme und zum Musikstil passt, lohnt sich auch der Böick auf die Röhrenmikes von Studio Projects und den Thomännern - da sind wir aber schon im Bereich über 200 Euronen.
Ich hoffe, es nützt trotz der vielleicht nicht erhofften Antwort was. Deine Auswahl möchte ich Dir nicht abnehmen - Du wärest wahrscheinlich mangels Vergleichsmöglichkeiten mit dem empfohlenen Mike zufrieden - selbst vergleichen bringt mehr.
Gruß Günter
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