Strategien für's M/S-Processing

[JeZe]

Wie sind eigentlich eure Strategien für's M/S-Processing?

Ich mache den Bass meistens mono, komprimiere in der Mitte stärker als an der Seite und senke im Seitensignal die Tiefmitten etwas ab.

Klar kommt's immer auf den Song an, trotzdem würde mich mal interessieren, wie ihr bei einem dichten Mix, der alle Frequenzen relativ gleichmäßi abdeckt vorgeht.

 

[RefinedRough]

Mein Standard ist: Bass, bzw Bassanteile mono, komprimiere die Seiten stärker (möchte da nichts am rumzappeln haben) um dann eine konstante Breite ziehen zu können, lowcutte Seiten hart rauf bis 100-200Hz, EQe selbige je nach Material gerne noch etwas "nach hinten".

Also damit meine ich jetzt vor allem Summen- oder Gruppenbearbeitung. Für poppigen Sound.

 

[Nachtschicht]

alles gute punkte die ich in der einen oder anderen art auch öfters mal mache. mindestens bass-mono-isierung bzw seitenhochpass mache ich auch fast immer.

eine sache die ich noch relativ selten, aber doch immer mal wieder mache ist, wenn mir noch ein paar glitzerhöhen abgehen, ich den mix aber schon etwas zickig finde, dass ich mir die letzten 1-2db shiny glitzerhöhen mir eher im seitensignal hole, dass der mix noch ne spur mehr rauschiges glitzern hat, ohne dass die ganzen attackreichen signale in der mitte anfangen rumzuzicken.

andersrum mach ichs innerhalb des mixes oft so, wenn ich mal ein signal bisschen mit nem anderen ducke (ich *liebe* ducking), dann ducke ich oft eher das mittenband und lass das seitenband in ruhe. da kann man unglaublich viel wegdrücken ohne dass es jemand merkt, weil das duckende signal dann in der phantommitte die compression komplett maskiert, während das seitenband des geduckten signals in all seiner un-geducktheit ein schönes "hier gibts nichts zu sehen, weitergehen" suggeriert.

 

[Kuno]

Das mit dem Ducking in der Mitte muss ich unbedingt mal ausprobieren.

Du redest hier aber auch explizit von Ducking, welches man nicht hören soll, oder?
Also für so dieses typische Kick-Sidechaining bei EDM macht das weniger Sinn, nehme ich an?

 

[Nachtschicht]

ja, es geht klar um "unhörbares" ducking (um ein signal dezent dem anderen aus dem weg zu räumen und platz im mix zu schaffen)

 

[LM18]

Müsste ich mal probieren, aber dann spreitzt es halt immer das Stereobild kurz auf.
Naja. Je nach Pegelverhältnisse wohl.

Mir fällt jetzt gerade keine sinnvolle Mischsituation ein in der ich solch eine Übung aufbauen könnte.
Vor allem je länger ich drüber nachdenke, desto mehr Knoten kriege ich rein

Nun gut, ich habe noch etwas Fieber...

 

[Nachtschicht]

nicht auf der summe, wohlgemerkt

 

[JeZe]

Das mit dem Mittenducking ist wirklich 'ne gute Idee, stell ich mir vor allem extrem nützlich vor bei breitbandigen Sounds, die dem Gesang in die Quere kommen. Muss ich auch mal ausprobieren - ich denke dass ich das selbe bisher meist mit einer stärkeren Komprimierung der Mitte versucht habe, was logischerweise einige Nachteile gegenüber dem Ducking hat.

 

[LM18]

Nachtschicht schrieb in #7:

nicht auf der summe, wohlgemerkt

Jajaja... Herr Nachtschicht.

 

[LM18]

Vielleicht kann ja später einer der, von diesem Konzept entzündeten, Kollegen einen kurzen A/B Snippet posten damit man da mal reinbeissen kann?

Bin mal auf den outcome gespannt.