Stille in der Welt

[David ben Jesse]

Stille in der Welt

Strophe:
Gestern haben wir noch gelacht,
Sprüche um die Arbeit gemacht.
Wiederholter Reim auf Ironie,
Der nächste Boss errät es nie.

Doch plötzlich kam das dunkle Aus.
Die gute Laune wich dem Verdruss.
Weiß nicht wie es gekommen ist,
dass du einfach so gegangen bist.

Refrain:
Warum musstest du nur geh‘n?
Ich kann es einfach nicht versteh‘n.
Totale Stille in der Welt.
Ein kleiner Plausch der schnell verwelkt.

Alten Gedanken hör‘ ich zu.
Es ist fast so als lebtest du.
Doch nun seh‘ ich dich nicht mehr.
Warum bist du gerad‘ nicht hier?

Strophe:
Die Zigarette schmeckt nicht mehr.
Im Innern bin ich einfach leer.
Schaue den anderen Kollegen zu,
Doch sie reden nicht wie du.

Refrain:
Warum musstest du nur geh‘n?
Ich kann es einfach nicht versteh‘n.
Totale Stille in der Welt.
Ein kleiner Plausch der schnell verwelkt.

Alten Gedanken hör‘ ich zu.
Es ist fast so als lebtest du.
Doch nun seh‘ ich dich nicht mehr.
Warum bist du gerad‘ nicht hier?

Warum musstest du nur geh‘n?
Ich kann es einfach nicht versteh‘n.
Totale Stille in der Welt.
Ein kleiner Plausch der schnell verwelkt.

Neue Menschen, wieder wir.
Es scheint fast so als wärst du hier.
Ich weiß genau die Zeit vergeht.
Auch wenn mich der Augenblick verzehrt.

 

[Ennui]

Die gute Laune wich dem Verdruss.

Reißt sprachlich ein bisschen aus von der Wortwahl her. So spricht man eher selten, mMn.

Warum musstest du nur geh‘n?
Ich kann es einfach nicht versteh‘n.

Die zweite Zeile ist unnötig und nimmt den einfachsten Weg, was den Reim anbelangt. Allein schon, dass man die Frage stellt, warum jemand gehen musste und dass auch der gesamte Text sich ja damit auseinandersetzt, zeigt, dass das LI es nicht versteht. Und "zeigen" ist ja immer besser als es zu erzählen.

Strophe:
Die Zigarette schmeckt nicht mehr.
Im Innern bin ich einfach leer.
Schaue den anderen Kollegen zu,
Doch sie reden nicht wie du.

Starke Strophe.

Text gefällt mir!

 

[Teestunde]

Der Text erinnert mich an eins meiner Lieblingslieder von Wladimir Wyssozki "Er ist aus dem Kampf nicht gekommen" (blöd übersetzt). Mal sehen ob ich es im Netz finde. Es geht jetzt weniger um die Übersetzung, als um die allgemeine musikalische Atmosphäre.


View: https://youtu.be/do_aC-akNrU

 

[mWermut]

Stille in der Welt

Strophe:
Gestern haben wir noch gelacht,
Sprüche um die Arbeit gemacht.
Wiederholter Reim auf Ironie,
Der nächste Boss errät es nie.

Doch plötzlich kam das dunkle Aus.
Die gute Laune wich dem Verdruss.
Weiß nicht wie es gekommen ist,
dass du einfach so gegangen bist.

Refrain:
Warum musstest du nur geh‘n?
Ich kann es einfach nicht versteh‘n.
Totale Stille in der Welt.
Ein kleiner Plausch der schnell verwelkt.

Alten Gedanken hör‘ ich zu.
Es ist fast so als lebtest du.
Doch nun seh‘ ich dich nicht mehr.
Warum bist du gerad‘ nicht hier?

Strophe:
Die Zigarette schmeckt nicht mehr.
Im Innern bin ich einfach leer.
Schaue den anderen Kollegen zu,
Doch sie reden nicht wie du.

Refrain:
Warum musstest du nur geh‘n?
Ich kann es einfach nicht versteh‘n.
Totale Stille in der Welt.
Ein kleiner Plausch der schnell verwelkt.

Alten Gedanken hör‘ ich zu.
Es ist fast so als lebtest du.
Doch nun seh‘ ich dich nicht mehr.
Warum bist du gerad‘ nicht hier?

Warum musstest du nur geh‘n?
Ich kann es einfach nicht versteh‘n.
Totale Stille in der Welt.
Ein kleiner Plausch der schnell verwelkt.

Neue Menschen, wieder wir.
Es scheint fast so als wärst du hier.
Ich weiß genau die Zeit vergeht.
Auch wenn mich der Augenblick verzehrt.

..ein überraschendes Ende, dass einen ratlos und an sich zweifelnd zurücklässt erinnert daran, dass wir nicht über anderen und schon gar nicht über dem Schicksal stehen..andere treffen ihre eigenen Entscheidungen..und manches eben geschieht einfach so..

..darüber gibt es eine Menge Lieder..She's Not There (The Zombies)..She Moved Through The Fair (Traditional z.B. von Annie Briggs), Mandolin Rain (Bruce Hornsby) und sogar eines von mir, 'Zu jung für dich', tief in der Forums-Historie vergraben...

..gemeinsam ist den Texten eine gewisse Doppeldeutigkeit im Wort 'gehen', das sich neben 'jmd. verlassen' auch als 'sterben' interpretieren lässt..

..das erkenn ich in deinem Text auch (..lebtest..totale Stille)..darüber hinaus klingt es fast nach den letzten Worten am Kreuz (..Warum musstest du geh'n - Warum hast du mich verlassen..) bzw Wiederauferstehung (..neue Menschen..)

ob das alles so gemeint ist? Vielleicht nicht und der Text ist dir aus der Feder geflossen..

=====8<-----
..auf manche Stellen könntest du noch mal schauen..z.B. die Nutzung des Wortes 'einfach', dass du gleich dreimal verwendest und dabei verzichtbar wäre..der 'Verdruss', der klingt wie aus einer anderen Zeit, und wenn du ihn benutzen möchtest ließe sich als Reim darauf 'Schluss' verwenden statt des 'aus'..gibt es 'totale Stille'? Oder ist Stille schon total?..poetischer wäre zumindest 'nichts als Stille' oder ähnliches..das 'genau' vor 'wissen, dass die Zeit vergeht' zu setzen ist mMn unnötig, wie auch die 'anderen' vor den Kollegen..

..schöne Ideen hast du allemal im Text, wie die Ironie-Reime in der ersten Strophe und auch die Zigarette als Pausen-Symbol..

Gruß, m.

 

[Teestunde]

Zu jung für dich? Hat mich jetzt neugierig gemacht. Hab es gefunden. Bin beeindruckt. Das hat zwar nichts mit diesem Thread hier zu tun, ich muss es aber trotzdem erwähnen. Klasse Arbeit!

Zu jung für dich

Für dich werd ich mich ändern
hab ich dir geschworen
Von dir war ich besoffen
bis über beide Ohren
verliebt. Ein Blick durchs Fenster
und den Moment genießen
sich fühlen, wie die Blätter
die hin zur Sonne sprießen
- Unendlich hoch
Jetzt! Alles oder nichts
war meine Devise
Direkter Weg ins Licht Glück
Du als meine Marquise
die lacht, als vor dem Fenster
die Spatzen plötzlich schweigen
sich Ruhe auf uns senkt
mit Mondschein zwischen Zweigen
Das Leben ist voller Chancen
Man muss sie nur erkennen
mal heißt es zuzugreifen
mal heißt es wegzurennen

Das Leben bietet tausend
und eine Art zu scheitern
auf eine, die uns glückt
Vielleicht auch erst beim zweiten..
..Mal
Du weckst mich vor dem Tag
Den Atem kann ich spüren
Die Morgendämmerung
wird meinen Traum entführen
- Unendlich weit
Ich will nicht um dich trauern
hab ich mir geschworen
Und nun geht es vorbei
entdeckt, geliebt, verloren
zu schnell. Ein Blick durchs Fenster
noch einmal bei dir liegen
Ich seh die Ähren reif
sich in den Winden wiegen
Ich tu, als ob nichts wäre
als ich den Kaffee umrühr
der heut so bitter schmeckt
Vielleicht war ich zu jung für..
..dich

 

[David ben Jesse]

Vielen Dank für die Kommentare. Es geht tatsächlich um den plötzlichen Tod.

 

[Teestunde]

Das war sehr gut "unter" deinen Zeilen. Es springt einen nicht gleich an, und das gefällt mir!