Sorry, Dad (Lieber Papa)

[micha]

"Klar war es schön, morgens nichts zu müssen"

find ich am besten von allen vier vorschlägen!

"am morgen nicht zu müssen" wird jeden hörer zur blase führen, schätze ich...

 

[Teestunde]

Ausgerechnet diese Zeile passt aber metrisch nicht.
höchstens: klar war es schön früh morgens nichts zu müssen
Mit einer Silbe mehr passt es wieder

 

[micha]

niemals von etwas Teil zu sein - so ginge es

das zu hab ich vergessen, aber ja, klingt besser so, glaub ich!

 

[micha]

Ausgerechnet diese Zeile passt aber metrisch nicht.
höchstens: klar war es schön früh morgens nichts zu müssen
Mit einer Silbe mehr passt es wieder

aber die silbe passt! kein unnützes füllwort!

 

[Teestunde]

@Bukie
Nicht so früh raus - das wäre meiner Situation angemessener, weil ich ja noch den Kleinen zu versorgen hatte. Aber eben nicht so früh. Als Kind musste ich immer halb sechs aufstehen. Ein Alptraum.

 

[Burkie]

Insgesamt aber gefällt mir deine erste Version noch am besten. Ich finde, die bringt es noch am besten auf den Punkt.

Ist ein Diskussionspunkt mit dem Komponisten. Ich lasse mir das mal offen. Wobei "nicht müssen" hier auch schon so ankam, als müsste ich dringend aufs Klo.

Ja,

ich habe das nicht so verstanden.
Andere wohl schon, von daher muss man wohl diese Kritik doch ernst nehmen.

Was mir an dem Text gefällt:
Es geht recht direkt zur Sache, ohne plump zu sein.
Der Text hat "Flow".
Die Silbenzahl pro Textzeile gibt einen natürlichen Rhythmus vor.
Die ganzen "Füllwörter" fallen mir nicht negativ auf, ganz im Gegenteil. Das macht die Sache rund und gibt Rhythmus vor.
Der Text erscheint mit ungekünstelt.

Alles in allem würde ich gar nicht mehr groß was ändern, höchstens die Sache mit dem "Müssen".
Ich denke, die Absicht für diese Zeile war, darzulegen, morgens aufzuwachen, und keine Pflichten zu haben, nichts zu müssen; - Freiheit.
Das ist für mich schon in der ersten Version so rausgekommen.
Ich denke, es ging dir nicht darum, bloß morgens lange ausschlafen zu können.

Ich finde den Text rund um gelungen.

Gruss

 

[micha]

4:10 geht mein erster wecker, jede woche, immer... doch zum glück bin ich nicht bäcker das wär ja noch viel schlimmer!

 

[Teestunde]

@Burkie Danke. Ich werde mich morgen entscheiden, ob ich noch mal entschlacke oder nicht. Eigentlich finde ich meinen Rhythmus okay.

 

[Burkie]

Ausgerechnet diese Zeile passt aber metrisch nicht.
höchstens: klar war es schön früh morgens nichts zu müssen
Mit einer Silbe mehr passt es wieder

Na, wunderbar.
Dann mach es eben so.
Das gefällt mir auch sehr gut.

Gruss

 

[Teestunde]

4:10 geht mein erster wecker, jede woche, immer...

Ich kann, wenn es nötig ist, auch zeitig raus, bin aber eher ein Nachtmensch. Folgerichtig hatte ich mir, statt zu studieren, im Theater einen Job gesucht (Kasse, Fundus, Ankleiderei) mit dem ich zeitlich besser klarkam.

 

[micha]

Der Text hat "Flow".
Die Silbenzahl pro Textzeile gibt einen natürlichen Rhythmus vor.
Die ganzen "Füllwörter" fallen mir nicht negativ auf, ganz im Gegenteil. Das macht die Sache rund und gibt Rhythmus vor.
Der Text erscheint mit ungekünstelt.

flow ist beim lesen schon da, da bin ich dabei!
aber, ich glaube, es ist, ob der anzahl der silben, momentan so schwer zu "singen". im moment macht es mir fast den eindruck, daß es eher "sprechgesangstauglich" als "singable" wäre!

 

[Teestunde]

aber, ich glaube, es ist, ob der anzahl der silben, momentan so schwer zu "singen". im moment macht es mir fast den eindruck, daß es eher "sprechgesangstauglich" als "singable" wäre!

Ich hatte weiter oben ja schon erwähnt, dass das ein Diskussionspunkt wäre zwischen Komponist und Texter. Wobei ich der Musik zuliebe immer gern zurücktrete, wenn's dadurch besser wird. - Jetzt fehlt nur noch der Komponist.

 

[Burkie]

Hallo,

ich finde, das autobiografische sollte man nicht zu ernst nehmen.
Ein Textdichter findet natürlich Inspiration in selbst erlebten Situationen.
Die Kunst ist, im Speziellen etwas Allgemeines zu finden, was auf Interesse auch über das Private hinaus stößt.
Dazu wird ein Textdichter auch die Dichterische Freiheit nutzen, um Situationen im Text zu zu spitzen, zu übertreiben, um den Kern der Idee besser heraus zu stellen.

Im Text geht es auch darum, einen gewissen Kreislauf darzustellen.
Ob die Mutter jetzt tatsächlich Säufer war, ob das "Ich" des Textes in Wirklichkeit auch Säufer geworden ist, - man weiß es nicht. Oder ob das nur leicht verständliche greifbare Bilder waren, um die Idee besser darzustellen.

Ein Text muss für sich sprechen können. Ohne Erklärungen, ohne das Wissen um den Hintergrund des Textdichters.

Und das leistet dieser Text in der vorliegenden ersten Version schon.
Das ist das gute an dem Text.

Gruss

 

[Teestunde]

@Burkie Okay, mit diesem "Schlusswort" geh ich jetzt erst mal schlafen. Mir fallen schon die Augen zu. In dem Zustand verbessere ich für heute eh nichts mehr. Gute Nacht!

 

[micha]

z.b. "und hast die alte Platte abgenutzt:"

"und"...wech damit, das und ergibt sich in den unmittelbaren wörtern danach und das hätten wir dann in dem song dann schon zum vierten mal und dazu zum vierten mal am anfang einer zeile.... TOO MUCH!
dann "alte platte abgenutzt"... egal, welche "platte du auflegst"... sie nutzt (weiter) ab... aber eine "alte platte" ist bereits abgenutzt.... zumindest in dem kontext... es geht ja nicht um die erstpressung einer presley nummer... und sowas könnte eigentlich raus...oder von mir aus, um des flows willen um SINNVOLLE silben ersetzt werden. aber eben nicht nur des flows willen, alles nur auffüllen, damit es "rollt"... das ist nicht funktionierendes reverse developement, in meinen ohren.

ich würds versuchen "einzudampfen". "verdichten" kam letztens in nem thread auf... sowas in der art halt.

aber sind alles nur vorschläge, die die autorin und der komponist dann berücksichtigen können oder nicht - kommt ja auch auf die musik und interpretation an. selbstredend!

 

[micha]

Im Text geht es auch darum, einen gewissen Kreislauf darzustellen.
Ob die Mutter jetzt tatsächlich Säufer war, ob das "Ich" des Textes in Wirklichkeit auch Säufer geworden ist, - man weiß es nicht. Oder ob das nur leicht verständliche greifbare Bilder waren, um die Idee besser darzustellen.

Ein Text muss für sich sprechen können. Ohne Erklärungen, ohne das Wissen um den Hintergrund des Textdichters.

hab letztens noch gehört: "erfolgreiche texte" - der protagonist ist niemals über 30 und ist niemals ein loser. wenn, dann wird in der 3. person geschrieben, he/she/er/sie kommt nicht klar, nässt ein und ist doof... die 1. person (LI) bringt dann höchstens die konklusion "komm, wir geh'n zusamm'n windeln kaufen" und stellt den interpreten als cool dar.... ansonsten gehts nach hinten los, weil die hörer sich mit dem song indentifizieren möchten, aber eben nicht als die eigentlich blöden da stehen wollen... naja... kommt halt auf die "zielgruppe" an und eigene intention.

 

[Burkie]

Hallo,

ich finde nicht, dass das lyrische Ich des Textes ein Loser ist.

Gruss

 

[micha]

Hallo,

ich finde nicht, dass das lyrische Ich des Textes ein Loser ist.

Gruss

das sag ich ja nicht! aber ich find, es ist nicht egal, wer "säuft": die mutter oder der/die protagonist/in? andererseits wirds in diesem taxt mehr oder minder klar.... für mich jedenfalls. kommt ben auf den kontext an und was die autorin wirklich sagen will.

ich find, JEDES einzelne wort in einem liedtext hat bedeutung. oder sollte welche haben. was der "hörer" am ende draus interpretiert, is des hörers sache, aber da denk ich eben, zuviel oder "doppelte" info is da eher hinderlich. silben reduzieren oder mit sinnvollen auffüllen, aber nicht vollballern mit nix. dann lieber pausen lassen.

 

[Burkie]

ich find, JEDES einzelne wort in einem liedtext hat bedeutung. oder sollte welche haben. was der "hörer" am ende draus interpretiert, is des hörers sache, aber da denk ich eben, zuviel oder "doppelte" info is da eher hinderlich. silben reduzieren oder mit sinnvollen auffüllen, aber nicht vollballern mit nix. dann lieber pausen lassen.

OK,

da kann ich mitgehen.

Es kommt dann darauf an, wie die Melodie gebaut sein wird. Ob sie viele Silben pro Zeile braucht, um zu wirken.
Oder ob es eine Melodie sein wird, die nur wenige Silben pro Zeile verarbeiten kann.
Da hat ja Teestunde selber schon angedeutet, dass in Zusammenarbeit mit Komponisten der Text wohl durchaus nochmal überarbeitet werden könnte.

Nur finde ich, jetzt, in diesem Stadium, wo der Text noch keine Melodie hat, es noch nicht zu angebracht, schon zu straffen und zu kürzen.

Obwohl, deine Ideen zu straffen, könnten ja auch Komponisten Optionen bieten, den Text in gestraffter Version zu vertonen.

Was mir an dem Text gefällt, ist ja auch, dass meine sofortiges und intuitives Verständnis - durch Nachfrage bestätigt - mit der Absicht von Teestunde übereinstimmt. Offensichtlich transportiert der Text sehr gut die Absichten von Teestunde, sodass ich den Text sofort richtig verstehe.
Da muss man nicht drei mal um die Ecke interpretieren, bevor man versteht, was gemeint ist.
Und trotzdem klingt es für mich nicht plump oder einfältig.

Gruss

 

[micha]

da halt ich gegen: auch letztens gehört... die melody fängt dich.... der text hält dich! beides nicht minder wichtig, glaub ich!

ansonsten bin ich voll bei dir!