Sonderfall Dachspitz - Bassproblem

E

Eskar

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Hallo Recorder,

nachdem ich bislang hauptsächlich in diesem schönen Forum mitgelesen habe, erhoffe ich heute ein paar Tipps von euch.
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Ich habe meinen "Studiobereich"in meinem oberen Zimmer unterm Dachspitz (mische dort, nehme dort aber nicht auf) und konnte heute endlich mal eine akustische Messung meiner Abhörposition mit einem ECM8000 und Carma machen.
Dabei ist leider ein Problem, das ich aufgrund der Analyse von Mischungen von mir bereits befürchtet hatte, zu Tage getreten: Ein Bassloch... - Näheres siehe beigefügte Bilder:


(Links unten die Carma-Messung, rechts unten der Frequenzgang der Resolv 65a)

Der steile Abfall unter 50 Hz dürfte durch den Frequenzgang meiner Monitore (Samson Resolv 65a) bedingt sein, aber auf Grund meines bisherigen Akustik-Halbwissens vermute ich mal stark, dass der starke Abfall zwischen 60 und 100 Hz durch Raummoden zwischen den parallelen Wänden vor und hinter mir resultiert?
Ein Raummodenrechner hat mir für die betreffende Raumlänge (ca. 3,13 m) gleich mehrere Moden genau im betroffenen Frequenzbereich ausgegeben...

Leider wird der Sonderfall Dachspitz in den einschlägigen Abhandlungen zu Raumakustik, die mir bislang untergekommen sind, nirgends behandelt...
Ich habe auch gelesen, dass man lieber "längs des Raumes" abhören sollte, habe das allerdings auch getestet - insgesamt ein subjektiv deutlich bescheidenerer Klang und laut Messung welligerer Frequenzgang, außerdem blieb das Bassloch so ziemlich unverändert...
Eine komplett andere Abhörposition in meiner Wohnung wäre so ziemlich ausgeschlossen und so ist meine Abhöre wenigstens einigermaßen symmetrisch zum Raum aufgestellt und der Klang bzw. Frequenzgang passt ansonsten ziemlich gut, wie ich finde.

Daher also die Frage, was kann ich tun?

(Bass)absorber an die Wand hinter den Boxen, Diffusoren an die Wand neben der Badtüre ("LEDE")? Bringt das überhaupt was, da es sich ja um eine Absenkung und nicht ein Dröhnen des Bassbereichs handelt? Ansonsten bietet meine "exotische" Raumform nicht gerade die üblichen Ansatzpunkte a la "Bassfallen in die Ecken"...

Ich bin gerade leicht ratlos...

Wäre super, wenn ihr mir ein paar Tipps geben könntet! Danke schon mal!
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[Geändert von:<a href="https://recording.de/myRecording/Profil/Eskar">Eskar</a> | 26.12.2009 01:36 Uhr]
 
Den Bassrolloff würde ich auch mal auf die Speaker schieben.
Viel mehr Beachtung solltest Du dem Loch ab 450hz aufwaerts schenken.
Das scheinen Reflexionen von den Seitenwaenden zu sein.

Der dachspitz ist doch eine feine Sache. Einfach Glaswolle rein, 60cm und Stoffbespannung davor. Macht immens was aus!
 
Naja, in ner Mietwohnung kann man leider schlecht mal die Wände auseinander reißen... und "will" deshalb auch weniger als wenn es mein Eigenheim wäre...
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Wegen Bass roll-off: Jo, der Abfall unter 50Hz ist wohl zweifelsfrei boxenbedingt denke ich, aber die Kuhle zwischen 50 und 100 Hz...?!? Da geht es laut meiner Messung bis ca. 10 dB iim Vergleich zum Rest in den Keller und wie gesagt genau in dem Frequenzbereich liegen mehrere Raummoden zwischen den Wänden (falls die Rechnung auch bei Räumen mit Dachspitz gilt)...?

Wo genau meinst du ab 450 Hz? Ich bin noch nicht wirklich firm darin, so eine Grafik zweifelsfrei interpretieren zu können, aber spontan würde mir bei der Raummessung eher noch die Kuhle zwischen 2000 und 5000 Hz auffallen?!? Oder meinst du weil es zwischen "Wärme"- und "Papp"-Bereich ist?


[Geändert von:<a href="https://recording.de/myRecording/Profil/Eskar">Eskar</a> | 26.12.2009 03:09 Uhr]
 
Schade, dass ich bislang kaum Feedback bekommen habe. Habe ich zu kompliziert oder ausführlich geschrieben oder liegt es am Sonderfall "Dachspitz", zu dem ich im Netz bislang kaum etwas finden konnte?

Daher nochmal ein paar konkrete Fragen:

Den 10dB-Einbruch zwischen 50-100Hz (siehe Carma-Messung in meinem ersten Post, links unten) führe ich auf ein Druckminimum bedingt durch Raummoden zwischen den Wänden vor und hinter meiner Abhöre zurück, die ich mit einem Raummodenrechner rechnen lassen habe.
Liege ich damit richtig bzw. gilt die Rechnung zwischen diesen Wänden überhaupt in einem Raum, der keine Quaderform hat? Ansonsten wie berechne ich sie in einem Dachspitz?

Als Abhilfe möchte ich vor meine Abhörposition Absorber in Boxen/Ohrhöhe anbringen und hinter mich Diffusorelemente. Ist eher ein Breitbandabsorber angebracht oder ein auf die Raummodenfrequenz gestimmter Plattenschwinger? Oder hat jemand noch andere bzw. ergänzende Vorschläge bzw. kann mein Messprotokoll in Verbindung mit meinen Fotos interpretieren?

Wäre super, noch ein paar Tipps/Anregungen zu kriegen! Danke!
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[Geändert von:<a href="https://recording.de/myRecording/Profil/Eskar">Eskar</a> | 03.01.2010 13:41 Uhr]
 
Im rechten Messdiagramm sieht man den Eibruch unterhalb von 1Khz ganz schön.
Im linken allerdings nicht, deshalb ist die Frage, wie verlässlich Deine Messungen sind.

Miss mal den Abstand zwischen der Wand hinter den Monitoren und der gegenüberliegenden Wand, die werden wahrsch. parallel sein?
Die Moden über 4 oder 6 Wände würde ich erstmal ausser acht lassen.

Ansonsten bietet sich der Dachspitz ja gerade zu an, ihn mit Glaswolle zu füllen (oder Thermohanf) und dann einen Rieselschutz abzuhängen.
Kostet nicht viel und ist bei Umzug schnell demontiert.
 
Danke für deine Anregungen.
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Der Abstand zwischen den beiden Wänden (sind in der Tat parall) vor und hinter der Abhöre beträgt 3,13m (der Raum erweitert sich allerdings wie auf den Bildern zu sehen auf halber Breite nochmals um 1,80m (abgetrenntes Bad) - also auf knapp 5m). Die Breite des Raumes beträgt am Boden 7,90 m und die Höhe 4,85m, wobei der Dachspitz ganz oben eine ca. 0,5m Breite "Decke" hat (vmtl. wegen dem Dachbalken).
Der Wert 3,13m in einen Raummoden-Rechner eingebracht (der allerdings für "normale" quaderförmige Räume gedacht ist), ergab mehrere Moden zwischen 50-100Hz, was mich überhaupt auf die Idee gebracht hat, dass es mit den Moden zusammenhängen könnte/müsste. Interpretiere ich das falsch?

Die Raummessung habe ich, wie in einem anderen Thread empfohlen, durchgeführt mit einem ECM8000, das auf Abhörposition nach oben gerichtet war, und Carma. Das linke Messdiagramm in meiner anliegenden Datei stammt von der Messung (meherere Wiederholungen ergaben fast die gleichen Kurvenverläufe).
Das rechte Diagramm in meiner Datei ist der laut Hersteller angegebene Frequenzgang meiner Monitore, übernommen aus der Anleitung - keine eigene Messung! Eventuell habe ich das nicht klar genug beschrieben...

Kannst du (oder jemand anderes) mit den Angaben noch ein Bisschen mehr interpretieren?
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[Geändert von:Eskar | 05.01.2010 18:48 Uhr]

[Geändert von:<a href="https://recording.de/myRecording/Profil/Eskar">Eskar</a> | 05.01.2010 18:53 Uhr]
 
Eskar schrieb:
Kannst du (oder jemand anderes) mit den Angaben noch ein Bisschen mehr interpretieren?
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Ich interpretiere in die ganze Aktion jetzt mal ein bisschen Übereifer rein
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1.) Deine Monitore sind nicht die Krone der Schöpfung und was immer der Hersteller da gemessen hat: ignoriere es!
2.) Dein Raum funktioniert mit keinem einzigen Modenrechner auch nur ansatzweise: lass es! Mach dich nicht verrückt!
3.) Die Dimensionen und Form des Raum sind erstklassiges Material!
4.) Position im Raum ist gut gewählt!

Sollte es sich wirklich so scheiße anhören, wie die Messungen sagen (bezweifle ich mal), kann folgendes helfen:
1.) Rück in 10 cm Schritten mit dem ganzen Aufbau von der Wand weg. Bei Reflexsystemen gibt es auch einen Punkt, wo Kammfilter die vom Port verarbeiteten Frequenzen auslöschen.
2.) Stopf mal die Bassreflexöffnungen mit Socken zu. Besser?
3.) Boxen auf Ständer und Tisch von der Wand wegziehen.
4.) Verkleide die Wand hinten den Monitoren mit absorbierendem Material. Sollte schon tewas dicker sein, also am besten...
5.) ..."Dope-Traps" bauen und hinter deine Monitore stellen.


Have fun,


Frank

 
Na das ist doch mal eine Ansage, mit der man was anfangen kann - danke!
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He-vey schrieb:
Ich interpretiere in die ganze Aktion jetzt mal ein bisschen Übereifer rein
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Naja, habe festgestellt, dass mir der Bass "gerne" zu laut gerät beim Abmischen und daher wollte ich mal einen Schritt weiter gehen und wissen, was mein Raum dazu so "sagt", zumal der ja quasi noch "nackt" ist... Aber wenn du das so sagst - kann natürlich neben der Akustik durchaus auch ein Stück weit mit meinem Erfahrungsgrad und sonstigem zu tun haben...
smil470009513826a.gif


Sollte es sich wirklich so scheiße anhören, wie die Messungen sagen (bezweifle ich mal),


Hehe, "obenrum" bin ich mit Klang in meinem Raum eigentlich sogar ganz zufrieden, bloß halt das Problem, das ich mit dem Bass beim Mixen habe... an manchen Stellen im Raum ist der Bassbereich gut laut, aber an der Abhörposition offenbar so leise, dass ich zu laut mische...

Die Tipps werde ich mal probieren.

Die Absorber hinter den Boxen wären wohl auf keinen Fall ein Fehler? Evtl. kombiniert mit Diffusoren im Rücke der Abhöre? Zum Bau von den "Dope Traps" habe ich sogar schon einen sehr interessanten Link gefunden.

Müsste man die Dinger auf jeden Fall in vollem "Billy"-Format bauen (>2m Höhe) oder würde auch reichen Monitorhöhe bzw. Schreibtischbreite plus einige Zentimeter "Rand" drumrum?


[Geändert von:<a href="https://recording.de/myRecording/Profil/Eskar">Eskar</a> | 05.01.2010 22:26 Uhr]
 
Eskar schrieb:
Müsste man die Dinger auf jeden Fall in vollem "Billy"-Format bauen (>2m Höhe) oder würde auch reichen Monitorhöhe bzw. Schreibtischbreite plus einige Zentimeter "Rand" drumrum?

Für den Bassbereich gilt leider "viel hilft viel – noch viel mehr hilft noch viel besser" – jedenfalls bei Absorbern.
Die Billy-Version ist schon ein bisschen fragwürdig von der Tiefe her (20 - 24 - 28 cm?), spannend wird es eigentlich erst ab 30 cm Dicke.
Und je mehr Fläche du hast, desto effektiver.

Das Gute an den Dingern: du "musst" von der Wand weg und hast gleich ein bisschen Absorption was die Erstreflexionen angeht.

Du kannst also kleiner bauen, der Effekt wird dann auch geringer ausfallen.
Du kannst auch mehr hinstellen, dann wird's besser.

Zu viel des guten geht bei den schrägen Seiten nicht, also hau rein.

Ein Helmholtz zusammen mit Absorptionsmaterial "ziviler" Dicke an der Wand vor dir kann auch gut helfen, bedingt aber, dass der Raum von einem Profi vermessen wird, sonst können die Probleme auch größer werden.


Frank
 
He-vey schrieb:

Ein Helmholtz zusammen mit Absorptionsmaterial "ziviler" Dicke an der Wand vor dir kann auch gut helfen, bedingt aber, dass der Raum von einem Profi vermessen wird, sonst können die Probleme auch größer werden.

Hm, ich glaube das wäre im momentanen Stadium und - mal ganz abgesehen vom Budget - in den Räumlichkeiten deutlich übers Ziel hinaus geschossen - das Zimmer ist leider kein reiner Musikraum, sondern ein beträchtlicher Teil meiner Wohnung...
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Ich werde daher wohl zunächst mal darüber nachhirnen, in was für einer
Größe so dicke Absorber noch einigermaßen optisch "verträglich" sind in meinen heiligen Hallen und das dann entsprechend ausprobieren.

Danke mal fürs erste!
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[Geändert von:<a href="https://recording.de/myRecording/Profil/Eskar">Eskar</a> | 05.01.2010 23:03 Uhr]
 

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