Sonarworks

[Magnusch]

Ich frag jetzt mal weil ich hier nun schon öfters von Sonarworks gelesen habe.
Da ich ein Musikzimmer habe ohne irgendwelche akustische Optimierungen, frage ich mich ob so eine Software mir helfen könnte den Soundeindruck im Stereodreieck zu verbessern.
Kann dazu jemand etwas sagen bzw. raten?

An der Stelle auch nochmal kurz gefragt,
Ist es empfehlenswert das Sonarworks als kit mit dem Mikro von denen zu nehmen oder kann man genauso gut mit einem Behringer 8000 Mikro das Sonarworks benutzen?
Kenne die Software noch nicht, aber das Behringer Messmikrofon hätte ich zur Verfügung.

 

[Kosaken-Kaffee]

Mein Raum ist auch nicht optimiert, und ich finde Sonarworks darum empfehlenswert, da ich auf KH angewiesen bin.

 

[lebasti]

Man macht zwar nicht aus Scheixxx Gold - aber ein paar nervige Frequenzen und Links/Rechts-Unausgewogenheiten kann man damit zumindest lindern. Hab das Set mit Mic und bin zufrieden!

 

[adl]

Wenn du das Set mit Mikro kaufst wird die Messung genauer, weil die jedes Mikro gemessen haben und man mittels eingraviertem Code im Mikro dessen spezielle Kurve vor dem Messen eingibt und diese Kurve noch behoben wird.

 

[NiCKEL]

Ich konnte nicht so viel damit anfangen. Alle meine getesteten Kopfhörer klangen danach nicht einheitlicher (K-812, DT770, Sony MDR-7506 und noch ein paar andere)... Und sie klangen sich nicht geglätteter. Der Frequenzgang ging danach noch immer rauf und runter.

Habe die Frequenzverläufe besser angleichen können, indem ich einen langsamen Sweep über das Frequenzspektrum angespielt habe und per EQ jeweils die Nasen und Dellen ausgeglichen habe. Kostet ein bisschen Zeit, ist aber genauer.

Aber: der ganze Spass hat mir bei der Arbeit nicht weitergeholfen. Es geht dadurch (bei mir zumindest) nichts schneller oder sicherer vonstatten. Bin sehr schnell wieder dazu übergegangen, meine Kannen unkorrigiert zu benutzen

 

[muffy]

Aber: der ganze Spass hat mir bei der Arbeit nicht weitergeholfen. Es geht dadurch (bei mir zumindest) nichts schneller oder sicherer vonstatten. Bin sehr schnell wieder dazu übergegangen, meine Kannen unkorrigiert zu benutzen

Das war auch mein Fazit. Ich denke, man sollte es ausprobieren (Demo) und dabei ganz viel Musik hören, mixen, auf anderen Abhören vergleichen.

 

[Decapitator]

Also ich hab mein Studio akustisch bereits sehr gut eingerichtet. Sonarworks korrigiert bei mir nur noch dezent den Rest. Und ich finds klasse. War noch mal ein Schub nach vorne... ABER ohne physisch bearbeitete Raumakustik nützt das meines Erachtens nur bedingt... je mehr der EQ eingreifen muss umso schwieriger wirds auch für die Monitore diese Korrekturen abzufangen. Auch ist nicht nur ein optimaler Frequenzgang nötig.. sondern auch die entsprechenden Reflektionen und Nachhall-Verhalten müssen entsprechend sein.

Für KH weiss ich nicht ob Sonarworks was bringt... weil ich nie auf KH mische.

Fazit: Sonarworks alleine wird wohl deine akustische Welt nicht retten.

 

[Kosaken-Kaffee]

Sonarworks alleine wird wohl deine akustische Welt nicht retten.

Retten nicht - aber verbessern.

 

[NiCKEL]

Sonarworks alleine wird wohl deine akustische Welt nicht retten.

Retten nicht - aber verbessern.

Kann passieren, muss aber nicht. Zumindest bei der KH-Version ist das keine Gesetzmässigkeit. Deshalb: am besten selber testen. Und nicht auf das erste Gefühl (geil, klingt ja anders als vorher) reinfallen, sondern längere Zeit testen und dann am Ende abwägen, ob es dich bei deiner Arbeit unterstützt oder ob es nur anders, aber nicht ehrlicher klingt

 

[Schlumpfpeter]

Habe genau Nickels Erfahrung gemacht. Ich hatte das ein halbes Jahr im Einsatz für meine akg Kopfhörer und komme letztendlich am besten ohne klar. Die Kurven sind einfach zu generalisiert, jeder kh weicht davon ab und dazu verbiegt dann jeder Kopf den Frequenzgang noch selber unterschiedlich durch unterschiedliche Maße.

 

[raketenmann]

Ich habe Reference und finde es nicht schlecht. Aber für die Kopfhörer ist es m.E. eher für die Tonne. Ich finde es bringt mehr auf der Abhöre. Ich meine: wenn mit einem EQ ein linearere Kopfhörer möglich wäre, würden Sennheiser & Co wohl einfach Kopfhörer mit EQ drin bauen! Die EQ Kurve kann j anicht ausgleichen, dass die Kopfhörer in gewissen Frequnezbereichen nicht so viel Kraft haben wie in anderen. Bei der Abhöre verhält es sich ähnlich, da geht es ja aber in erster Linie darum, die Resonanzen des Raums ein wenig raus zu nehmen, was m.E. besser klappt. Kommt aber auch ein wenig auf die Speaker an. Bei meinen HS7 hat das nicht so viel gebracht, bei meinen neuen Amphions schon mehr. Aber ein schlechter Raum - wie ich ihn habe - rettet es nicht...

 

[derspencer]

ich finde es für KH auch schlimm bis fragwürdig (da es hier keine Raumeinflüsse gibt und jeder unnötige weitere EQ in der Kette per se böse ist )

für die monitore finde ich es grossartig, du kannst jedes messmikrofon nehmen, welches eine eigene korrekturkurve mitbringt.

 

[vanielik]

Ich habe meinen Senf ja schon öfter zu "Roomcorrections" abgegeben, deshalb zitiere ich mich mal
aus diesem thread: https://recording.de/threads/linear-wirklich-das-ziel.229988/page-2

Nehmen wir an, an deinem Hörplatz ergibt sich ein schmalbandiger Peak bei 150Hz/+12dB.

Wenn man versucht so einen Peak mit einem EQ auszugleichen ergibt sich dabei ein Problem.
Das Ohr kann zwischen Direktschall und Raumantwort unterscheiden.
Da liegt die Schwierigkeit solcher Raumanpassungen per EQ.
Im Beispiel: Wenn du per EQ die 150Hz -12dB absenkst werden deine Ohren ein "Tiefmittenloch" im Direktschall deiner Abhöre warnehmen.
Gefolgt von einer Raumantwort, die an der Stelle nach wie vor eine Resonanz hat (i.d.R. zeitlich länger schwingt).
Das kann für die Ohren sehr irritierend sein.

Je stärker der EQ eingreift, desto stärker wird dein Direktschall "verdreht" klingen.

In einem guten Raum, in dem nur kleine Korrekturen nötig sind, kann so eine Raumanpassung etwas bringen.
Ansonsten würde ich den EQ nur sehr vorsichtig einsetzen, da es die Sache durchaus "verschlimmbessern" kann (s.o.).

Dazu kommt noch, dass solche Programme wie Sonarworks manchmal zu stark in den Tiefbassbereich eingreifen und etwas aus Abhörmonitoren herausholen wollen, was diese eigentlich garnicht hergeben...

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Ich habe des öfteren mit solchen Programmen rumprobiert, fand die Ergebnisse letztlich aber immer unbefriedigend und zu unflexibel.
So ein Programm verändert eben nicht deinen Raumklang - ne Holzfaserdämmplatte ist da insofern immer sinnvoller

Wenn du etwas machen willst, dann mach lieber ein paar Messungen mit REW (Freeware)!
Bau dir anhand dieser Messungen mit einem beliebigen Software EQ deiner Wahl eine kleine Raumkorrektur.
Den schaltest du immer dann in deinen Signalweg, wenn dir danach ist.
Kannst dir auch Presets machen für mehr Hörspaß: "Mehr Bass", Hifi Loudness, Mixing etc...
Du bist damit flexibler, hast keine Latenzen etc..

 

[derspencer]

Es macht schon einen bedeutenden Unterschied, ob man einen beliebigen IIR Eq oder eben FIR verwendet.

Sonarworks macht nicht nur einen EQ für den Raum, sondern sorgt auch dafür, das beide Lautsprecher gleichklingend, gleichlaut und gleichschnell bei dir ankommen, das bekommt man bei schwierigen Raummassen und Rasterpotis händisch nicht immer so hin.

 

[vanielik]

Es macht schon einen bedeutenden Unterschied, ob man einen beliebigen IIR Eq oder eben FIR verwendet.

Dem würde ich widersprechen...da die Software EQs wie z.B. FF Pro Q3 da inzwischen sehr potent sind!
Ich kenne übrigens auch ein paar Studios die mit speziellen Hardware FIR Filtern solche Raumkorrekturen realsiert haben (hatten)...
z.B. Trinnov etc. Fast alle haben die Sachen dann nach und nach wieder aus dem Signalweg rausgenommen

Sonarworks macht nicht nur einen EQ für den Raum, sondern sorgt auch dafür, das beide Lautsprecher gleichklingend, gleichlaut und gleichschnell bei dir ankommen,...

Soweit ich weiß, macht Sonarworks weder Phasen noch Laufzeitausgleich.
Die Firma HEDD bietet zu Ihren Monitoren ja so etwas als Plugin an. Da entstehen dann aber deutlich höhere Latenzen.

 

[Schlumpfpeter]

Normalerweise werden solche zeitlichen Anpassungen dann auch per Treiber der Box geregelt und nicht über filter die das Signal als gesamtes beeinflussen.

D.h. man bräuchte eine dsp Einheit die das Signal pro Treiber verzögert, also Bestandteil der Weiche der Box ist. Mini dsp wäre der günstigste Vertreter.


...... Ich hab immer noch eine hier liegen, die verbaut werden will. Eventuell in zwei Wochen.

 

[derspencer]

Ich finde FIR Filter aus vielen Hörtests zur Entzerrung von Lautsprechern dem IIR deutlich überlegen, das Problem beim Trinnov ist meist die Einrichtung, da gibt es nur ganz wenige, die das wirklich gut können, es ist auch nicht jedermanns Sache immer im Sweetspot sitzen zu müssen.

Es ist egal wie potent das IIR Plugin ist, man kann damit soviel versauen und eigentlich nur Geschmacksfilter erstellen wenn man kein Messequipment hat und zu nutzen weiss, das nimmt einem Sonarworks ganz gut ab.

Als ich über Pegel und Laufzeit geschrieben habe , meinte ich eigentlich den Lautsprecher als Ganzes,
Mit Hilfe von Bandpässen könnte man aber auch hier Laufzeit und Phase der einzelnen Lautsprecher korrigieren, da glaube ich aber auch nicht, dass Sonarworks das macht, das ist Aufgabe des Lautsprecherherstellers.

 

[Magnusch]

Ich werde mir das mit dem Sonarworks dann doch besser sparen wenn ich das alles so hier lese.
Bevor mein Raum nicht optimiert worden ist sehe ich dann auch keinen Sinn darin, gut das wir drüber gesprochen haben und vielen Dank für eure Antworten.

 

[Gel Mitglieder 12893]

Wenn der Raum optimiert ist, brauchst du auch kein Sonarworks mehr

 

[adl]

Hab es bei nem Kumpel probiert, der null Raumoptimierung gemacht hatte, hab gedacht wir machen mal nen Hardcore Stresstest für Sonwarworks. Mein Sonarworks Messmikro angeschlossen, er die Demo installiert und dann haben wir die Messung vorgenommen.
Ergebnis war so krass, dass er sich kurz drauf Sonarworks selbst gekauft hat. Echt, das war heftig, klang vorher wie mit nem Telefonfilter und danach eben echt super. Haben uns beide gefragt, wie er vorher überhaupt mischen konnte, aber kannte halt die Schwachstellen von seinem Raum und hat mit Kopfhörer viel gemacht.
Ich würde es an deiner Stelle testweise bei Thomann kaufen (mit Mikro!) und dann ausprobieren, ob du nen Nutzen bei dir hast.