Richtig abmischen für den Eigenbedarf

[Pescaboy]

Liebes Forum,

mache mir dzt. Gedanken über meinen Werdegang als Musiker im Bereich der elektronischen Musik und hoffe, von euch ein paar anregende Antworten zu erhalten!

Seit ich 19 bin (also seit über 5 Jahren) arbeite ich mit Ableton live und das eigentlich regelmäßig. Habe ein paar Tracks komponiert und diese auf Soundcloud raufgeladen etc. sonst aber nie wirklich viel publik gemacht. Habe auch in diversen Bands gespielt und dabei oft mit Ableton gearbeitet.
Ich bin Gitarist und klassischer Sänger (mit Ausbildung bei privaten Lehrern) und baue mir gerade ein kleines Studio - optimiere halt die Raumakustik... um auf ein professionellers Level zu kommen.

Jetzt kann ich zwar sehr gut komponieren, musizieren etc. und arbeite auch schon länger mit dem Konzept des Live-Looping - baue mir also eine bühnengerechte Show auf - bin aber was das Mixing betrifft eher schwach und laienhaft unterwegs.

Was würdet ihr mir empfehlen, um auch auf diesem Level etwas proffessioneller zu werden? Macht es Sinn eine Ausbildung in dem Bereich zu machen (habe immer wieder von Musikern gehört, die einen Semesterkurs übers Audio engineering / Tontechnik gemacht haben) oder kann man sehrwohl professionelles Mixing (speziell auch für Live-Situationen) im Selbststudium erlernen?

Ums nochmal zu konkretisieren:
Würde gerne hochwertige tracks produzieren und meine live-shows möglichst professionell über die Bühne bringen/klingen lassen. Ist so eine Ausbildung dafür von nöten? Oder ist es besser, so professionell wie möglich als Musiker zu sein und den "Profis" den Feinschliff verpassen zu lassen!?

Kurz; muss ein Producer/Musiker gleichzeitig Tontechniker sein?
Was meint ihr?

Schöne Grüße
Christoph

 

[tomric]

Nicht zwingend, für jedes der Themen gibt es Spezialisten. Einerseits kann es etwas für sich haben, wenn man den gesamten Prozess in der Hand hat, um genau den Sound zu erreichen, der einem vorschwebt. Andererseits hat es auch etwas, wenn man sich 100% nur auf seinen Bereich konzentrieren kann und danach jemand anderes den Rest macht, dabei vielleicht mit frischen Ohren und weniger im Prozess gefangen sehr interessanten Input bzw. Ergebnisse liefert, die man sich so gar nicht vorgestellt konnte...

Generell kann man sich an das Mixing mit viel Zeit, Lesen, Ausprobieren und Fragen in Foren wie diesem heranarbeiten. Für den Start und die Grundlagen kann einem ein Workshop aber auch viele Anfängerfehler ersparen und eine steilere Lernkurve ermöglichen. Anbieter gibt es dafür ja genug, diverse Studios bieten Wochenendworkshops, Hofa-Training ist auch eine Variante,…

 

[BasementBluesBoy]

Glaube ich würde mir die Grundlagen aneignen, aber mich dann doch auf die Stärken besinnen. Die Songs komponieren und roh aufnehmen und den Feinschliff den Profis überlassen.

Wenn man in einem Team arbeitet, ist das Endprodukt meist besser finde ich. Auch wenn es manchmal länger dauert bis es fertig wird.

bbb

 

[stoman]

Seit ich 19 bin (also seit über 5 Jahren)

Du bist schon seit 5 Jahren 19?

Zur Frage: Ich habe die persönliche Erfahrung gemacht, dass es immer schwierig bleibt, die eigene Musik zu mischen. Wenn ich fremde Musik mische, weiß ich immer genau, wo ich hin will, und wenn das Material nicht völlig unbrauchbar ist, komme ich da auch ohne Mühe immer genau hin. Bei meiner eigenen (Hobby-)Musik gelingt mir das nie so wirklich, was allerdings vielleicht auch mit daran liegen mag, dass meine Stücke fast ausschließlich Internet-Kollaborationen sind, bei denen jeder Mitmusiker seine Ideen einbringt, so dass am Ende in meinem Kopf ein Wirrwarr aus ursprünglicher Vision, Entwicklungszwischenständen und dem finalen Arrangement herrscht. Ein plausibles Mixkonzept zu finden wird so extrem schwer. Bei Fremdmusik hört man kurz 'rein, hat eine Inspiration und beginnt, sehr konsequent auf dieses Ziel hinzuarbeiten.

Insofern würde ich eher dazu raten, dass Du Dich auf die Musik konzentrierst und für das Material, das veröffentlicht oder live aufgeführt werden soll, eher einen Partner bzw. Tontechniker mit ins Boot holst.

Aber jeder Jeck ist natürlich anders. Vielleicht erkennst Du mit der Zeit, wenn Du Dich handwerklich sicherer fühlst, dass Du Deine Musik doch am besten selbst umsetzen kannst - vor und hinter dem Mikro.

 

[molemuc]

als fortgeschrittener Anfänger ist mir hier weiter geholfen worden.

http://www.fl-studio-tutorials.de/tutorials/futorial-mixdown-mastering-series

Videos sind zwar mit mit FL 11 genacht, die Mischung aus Theorie
und Praxis hat mir aber gefallen und die Inhalte sind sicher gur
auf andere DAW übertragbar.

Auf der webseite und hier https://www.youtube.com/user/futorial
gibt es einige kostenlose Porben - habe für alles 79 Euro
gezahlt und viele gute videos gesehen.

LG
molemuc

 

[musicdevil]

Kurz; muss ein Producer/Musiker gleichzeitig Tontechniker sein?

Irgendwie schon
Zumindest dann, wenn man seinen Kram selber mischen und vielleicht sogar mastern will.
Aber muss man "Koch" gelernt haben, um gut kochen zu können? Nö...
Man kann sich das Alles auch durchaus im Selbststudium beibringen, kann natürlich auch die SAE, oder auch Hofa usw. in Anspruch nehmen.
Kenne auch Leute die spielen gut Gitarre, ohne je nen Lehrer gehabt zu haben und andere die seit Jahren nen Lehrer haben, klingen "solala". Ist glaub ich voll Typabhängig, wie man da was lernen will und begreift. Gibt sicher auch studierte Tontechniker die nix taugen
Hört man sich zb. "Death Magnetic" (Metallica) an, so fragt man sich, ob der Tontechniker sturz betrunken war