[REW] Feedback zu Raummessung erwünscht :-) (mit Bildern und CAD)

[ReimenSeimen]

Hallo liebe Recording Community,

Erstmal möchte ich mich recht herzlich für die vielen Beiträge und Infos bedanken die ich aus den Stickys und vielen Posts für meine "akustische Weiterbildung" entnehmen konnte! Das hat mir zum besseren Verstehen der Materie sehr geholfen!

Ich habe daraufhin selbst angefangen mein "Heimstudio" akustisch zu optimieren (Basstraps aus Sonorock als Kantenabsorber, Breitbandabsorber aus Termarock50 und einen QRD-Diffusor) und konnte dadurch die Nachhallzeit in einem breitbandigen Bereich bis auf 0,3 Sekunden verkürzen.

Folgende Messung habe ich mit REW durchgeführt:

https://www.dropbox.com/s/2pk766ubvumnby0/MeasureSimonHomestudio.mdat?dl=0


(Edit: Die Messungen waren fehlerhaft, deswegen habe ich hier nochmals neue Messungen hochgeladen) :

https://www.dropbox.com/s/wqii4z9tdfqf348/Measure_Simon_neu.mdat?dl=0



Ich muss vielleicht noch dazu sagen, dass ich die Messung mit einem 60s dauernden, exponentiellen Sinus-Sweep durchgeführt habe (nach der Methode von Angelo Farina) und aus dem aufgezeichneten Messfile mithilfe eines von mir geschriebenen Matlab-Skripts die Impulsantwort berechnet habe und diese erst danach in REW importiert. Abhörlautsprecher waren die Emes Kobalt und das Messmikrofon ein Behringer ECM8000 an der Abhörposition.

An den Post sind Bilder und eine maßstabsgetreue CAD-Zeichnung (Draufsicht) angehängt.

Da ich über Ostern ein wenig Zeit habe würde ich gerne die Akustik weiter verbessern und freue mich daher über euer Feedback und Vorschläge über folgende Ideen die ich habe. Zwei Punkte möchte ich momentan angehen und habe mir auch schon einen Lösungansatz überlegt:

-Nachhallzeit im Bereich 70Hz-200Hz optimieren (ebenfalls unter 0,3s bekommen): ->Hierfür würde ich hinter dem Mischpult zwei VPR Absorber anbringen und einen weiteren großen unter dem QRD-Diffusor. Erachtet ihr das als Sinnvoll?

-Wie auf den Bildern zu sehen ist, habe ich im hinteren Bereich des Zimmers durch die Betondecke prima Flatterechos zwischen Decken und Boden die mich bei Vocal-/Gitarrenaufnahmen stören und würde daher an der Decke Breitbandabsorber aus Termarock50 anbringen. Da der Raum schon in den hohen Frequenzen recht stark bedäpft ist, würde ich die Basstraps in den Ecken mit Laminat-Resten verlatten um mir so wieder ein wenig Nachhall in den hohen Frequenzen zurückzuholen. Was haltet ihr von dem Vorschlag?

Generell freu ich mich über jeden Input von euch und über Verbesserungsvorschläge jeder Art!
Kann auch sein, das meine Ansätze völliger Quatsch sind und ihr eine viel bessere Idee habt

Viele Grüße

Simon

 

[Black_Bender]

hi,

mach doch mal bitte eine normale messung wie im workshop beschrieben also keine unkonventionellen experimente.
bitte auch an die einzelne rechts und linksmessung denken.

denn einige graphen zeigen merkwürdige anomalien die ich so noch nicht gesehen habe.

außerdem lässt der frequenzgang vermuten dass du mit einem radiowecker gemessen hast.

ich denke aber dass es daran liegt ...

Ich muss vielleicht noch dazu sagen, dass ich die Messung mit einem 60s dauernden, exponentiellen Sinus-Sweep durchgeführt habe (nach der Methode von Angelo Farina) und aus dem aufgezeichneten Messfile mithilfe eines von mir geschriebenen Matlab-Skripts die Impulsantwort berechnet habe und diese erst danach in REW importiert. Abhörlautsprecher waren die Emes Kobalt und das Messmikrofon ein Behringer ECM8000 an der Abhörposition.

...und die messung einfach unbrauchbar ist.


denn wäre das gemessene hier tatsächlich realität würdest du mehr als nur unzufrieden sein.
der frequenzgang ist schlicht und einfach unbrauchbar für einen regieraum. in jedem unbehandelten bahnhofsklo könnte man mit 100€ 5" lautsprechern bessere frequenzgänge messen.

lg

 

[ReimenSeimen]

Danke dir für die Antwort Black Bender!

Okay, dann muss ich wohl nochmals messen, da scheint irgendwo ein Fehler unterlaufen zu sein.
(Für links und rechts habe ich auch gemessen, denke ich dran bei der nächsten Messung mit hochzuladen)

Mit der Methode habe ich schon viele andere Dinge vermessen (Selbst gebaute AD-Wandler, Hoch- und Tiefpassfilter,...) und die Messergebnisse waren immer plausibel. Der Grund warum ich das so unkonventionell gemacht habe, ist, dass REW auf meinem Macbook mit meiner MBox2 nicht wirklich funktioniert hat und ich mir daher auf diese Weise geholfen habe. Aber ja, macht natürlich Sinn das nochmals "richtig" mit REW zu messen um vergleichbar zu sein.

Vor Ostern komme ich nicht mehr in den "Studioraum", von daher kann ich erst da mit neuen Messungen aufwarten :-/

Trotzdem schonmal vielen Dank für den Hinweis!

 

[ReimenSeimen]

also ich habe nochmals neue Messungen (diesmal komplett in REW) durchgeführt, welche ich hier hochgeladen habe:

https://www.dropbox.com/s/wqii4z9tdfqf348/Measure_Simon_neu.mdat?dl=0


Freue mich auf euer Feedback und wünsche schonmal frohe Ostern!

 

[ReimenSeimen]

Würde zur Reduktion der Nachhallzeit im Bereich unter 200Hz auch eine 30cm tiefe Basstrap (Höhe 70cm, Breite 180cm) aus Sonorock (mit Verlattung zur Reflexion von Frequenzen über 1kHz) hinter dem Sofa was bringen?


Viele Grüße!

 

[Black_Bender]

also ich seh erstmal ein grundsätzliches problem.

vorausgesetzt die messung ist korrekt:

deine lautsprecher sind als hauptabhöre einfach vollkommen ungeeignet.

unter 100Hz gehts abwärts.
da hilft wohl nicht mal ein subwoofer mMn denn so hoch trennen ist auch nicht wirklich gut.

man kann so auch nichts zu deiner raummodensituation sagen. denn wo kaum pegel ist kann der raum auch nichts zurück reflektieren.


ich könnt so niemals arbeiten. vermisst du den bass denn nicht? und nein ich rede nicht mal vom ganz tiefen subbässen.
der frequenzgang zeigt es ziemlich genau was ich meine.

wenn der FG den tatsachen entspricht werden selbst die billigsten 8" lautsprecher vom thomann für dich die reinste offenbarung sein.

 

[ReimenSeimen]

Danke dir für das Betrachen der Messung!
hm, ja versteh was du anhand der FG-Messung meinst.

Die Abhören sind die Emes Kobalt, die wurden hier mal vor Jahren Neueinsteigern empfohlen (ich bin aus Gewohnheit bei denen geblieben) und haben ne untere Eckfrequenz (3db) von 66Hz soweit ich das richtig in Erinnerung habe. Habe gerade nochmals mit nem Signalgenerator die Emes durchgesweept und ja, unter ca. 100 Hz fällts schon im Mittel leicht ab beim Hören. So richtig aber erst ab 60 Hz. Ich habe nur die NS-10 zum Vergleich dastehen, die sind ja auch kein Basswunder. Wenn ich mit denen und den Emes gemischt habe, dann hats eigentlich immer ganz gut gepasst, auch beim anschließenden Abhören im Proberaum mit ner Thomann-PA mit 4Subs. (Wir haben dann eh die Summe nochmals leicht mit nem EQ bearbeitet)

Vielleicht hat das Messmikro nen Schlag? Hier auf der Arbeit liegen noch 2 ECM-8000 rum, ich frag mal ob ich mir eins übers Wochenende leihen kann. An der restlichen Signalkette kanns eigentlich auch weniger liegen, ich bin beim messen direkt aus der Digidesign Mbox2 raus auf die Lautsprecher (also Pult usw. waren nicht im Signalweg). und direkt wieder mit dem ECM-8000 in die Mbox.

-Würde es Sinn machen mal mit den NS-10 und nem anderen ECM-8000 als Vergleich zu messen?
Problem ist, ich bin unter der Woche immer in Konstanz zum arbeiten und das "Homestudio" ist in Stuttgart, ich komme also erst wieder am 17.4. dort hin um nochmals zu messen :-/

-Allgemein klingt der Raum leicht zu trocken in den Höhen (ist mir und anderen subjektiv unabhängig voneinander aufgefallen), hat aber gleichzeitig das Problem der Flatterechos zwischen Decke und Boden im hinteren Raumteil. Würde da eine Verlattung der Cornertraps Sinn machen, bei gleichzeitigem anbringen von ein paar Breitbandabsorbern an der Decke?


Viele Grüße

Simon

 

[ReimenSeimen]

Also ich habe nochmals Messungen mit den NS-10 und jeweils mit meinem eigenen und einem geliehenen ECM-8000 Mikrofon gemacht:

https://www.dropbox.com/s/s7fy81pve4iac0d/NS10MessungSimon.mdat?dl=0

Wie zu erwarten ist hier die untere Eckfrequenz auch nicht tiefer. (Für mich) unterscheiden sich die Messungen, wenn man die Mikrofone untereinander vergleicht nicht wesentlich, also am Mikrofon liegts meiner Meinung nach nicht.

Mögliches Fazit: "Die Akustik ist sowas von egal in deinem Fall, kauf dir mal lieber neue Monitorboxen die ne tiefere untere Eckfrequenz haben?"

Die Emes und die NS-10 kenn ich halt relativ gut und weis halt wies darauf klingen muss, dass es überall gut klingt (meine subjektive Erfahrung, ich mische hauptsächlich Rock/Punkrock). Klar die Bässe unter 100 Hertz kann ich damit nicht beurteilen, aber das habe ich immer mit ner PA im Proberaum gegengehört.


Viele Grüße und nen schönen Samstag Abend!

Simon