wieso verwenden viele überhaupt die mixeransicht?
...
scheinbar hat davogi die gleiche angewohntheit wie ich. der punkt ist, dass ich nur vorteile in der mixansicht habe. ich finde immer wieder auf den mixer umschalten ist nicht gut für den workflow, mich hat das immer nur ausgebremst. ich springe z.b. sehr oft zwischen z.b. verse & refrain hin & her um das mixtechnisch abzugleichen & da ist der mixer hinderlich. desweiteren kann ich mir in der TCP ansicht immer eine komplette spurgruppe (z.b. gesang, vox, usw) ziemlich schnell "ausklappen". wenn ich 80-100 spuren mischen muss, wir der mixer da schnell unübersichtlich (& man kann ihn nicht so schnell auf & zuklappen). desweiteren sehe ich im mixer nicht an welcher "stelle" ich gerade im song bin. spielt die gitarre gerade auf dieser spur oder nicht? klar kann man im mixer spuren ausblenden, aber dann braucht man sie doch mal für einen special-FX...wo war die nochmal im mixer versteckt? der wohl größte nachteil beim mixer ist aber der:
man sieht nicht die hierarchie der spuren! ich habe oftmals 4-5 "buss-eben" (verschachtelungen), die sehe ich in der TCP ansicht sofort! in der mixansicht ist einfach alles nur "nebeneinander". man kann sich da natürlich mit beschriftungen und/oder farben etc. etwas aushelfen, aber will ich mischen oder schreiben/einfärben? das kostet alles unnötig zeit! schonmal 100 spuren beschriftet oder farben gegeben? mit meinem ansatz beschrifte ich nur ein paar gruppenspuren (sofern überhaupt nötig, denn ich arbeite mit projektbezogenen mixing-templates wo die hierachie schon grob vorgegeben ist) & los gehts. früher habe ich für typische rock/pop mixe ca. 6-8h gebraucht. heute bin ich meist in 3-4h fertig.
- weil man z.b. mit einer bewegung ein plugin auf eine andere spur kopieren kann (und sie einzeln mit einem klick bypassen, löschen usw. kann)
das ist nur ein "quasi" vorteil, denn oftmals habe ich auf einer spur 10-12 plugins & im mixer sehe ich dann auch nur immer ein teil. in der TCP-ansicht, drücke ich auf "FX", dann die plugins markieren -> copy & paste auf die andere spur. ich muss aber selten komplette plugineinstellungen übernehmen (dafür gibts ja busse). ich habe zudem für typische kanäle "FX-presets", d.h. bei z.b. vox lade ich einen kompletten chain mit allen plugins (& gewissen lieblings-/voreinstellungen), wobei aber alle plugins deaktiviert sind. ich aktiviere dann nur nach bedarf.
- weil die fader und levelmeter sich verhalten wie man es gewöhnt ist (vertikal, nicht horizontal)
das sehe ich nun überhaupt nicht als nachteil:
mausrad runter -> weniger gain
mausrad hoch -> mehr gain....gewöhnungssache
und wer braucht ITB noch levelmeter? gängige DAWs haben soviel headroom, die wird man schwer in die zerre treiben. desweiteren mache ich ganz zu anfang ein grobe "gainstaging".
wer doch meter braucht, kann sie sich als miniversion auch im TCP anzeigen lassen. die meisten plugins haben aber ohnehin ja levelmeter eingebaut...
- weil man mal ein bisschen weniger "clips und envelopes sieht" und dafür mehr "mix hört"
wenn man weiss was man tut, empfinde ich das als vorteil der TCP-ansicht.
- weil man den mixer auf den 2. bildschirm schieben und dafür den arrangementbereich maximieren kann
ich hatte früher auch 2 bildschirme, aber ich bin damit auch nicht schneller gewesen, ganz im gegenteil, nun bin ich schneller. man kann eh immer nur in einen bildschirm aufeinmal schauen. zudem muss man immer "links/rechts koordinieren" (zwischen TCP & mixeransicht). ich finde das ermüdet die augen (ständiges "links/rechts geblicke"). ich ziehe ein full-HD display mit 24" oder 27" immer 2 displays vor. ausnahme: wenn man FFT usw. anzeigen möchte. dafür reicht aber ein zusätzliches 10 oder 12" display.
kurzum: von mir aus den ersten & je nach arbeitsweise vielleicht den letzten punkt würde ich als kleinen vorteil verbuchen für die mixeransicht. dem gegenüber stehen aber andere vorteile (z.T. oben genannt) die man hat, wenn man nur mit TCP-ansicht arbeitet. aber das ist das schöne an reaper. man kann es sich zu seinem vorteil aussuchen oder konfigurieren!