Raumakustik Beratung

[digitalaudio]

Hallo Zusammen,
ich spiele mit dem Gedanken mir einen akustisch optimierten Raum einzurichten, mit der primären Funktion, des Musik Hörens.

Leider ist der Raum recht klein, daher würde ich gerne wissen ob es überhaupt Sinn macht in Raum Akustik zu investieren, ansonsten würde ich besser bei meinen Kopfhörern bleiben.

Eine erste REW Messung (links & rechts zusammen) habe ich gemacht und füge diese bei, ich hoffe das ich alles einigermaßen korrekt eingestellt hatte. Mic war das UMIK-1

Hier die Raummaße

3,96 lang

3,49 breit

2,52 hoch

Tür 1,97 * 0,8 m auf einer der kurzen Seiten des Raumes, leider direkt an einer Ecke

Fenster 2,0 * 0,95 m gegenüberliegend von der Tür, also auch kurze Seite, jedoch mittig.

Lautsprecher standen bei der Messung auf der Fenster Seite symmetrisch im Raum.

Wie gesagt ich erwarte mir bei den gelieferten Info's keine allumfängliche Beratung, ich würde gerne nur wissen ob der Raum Geld & Mühen werte ist.

Danke vorab!

 

[AlphaMastering]

Hi,

möglich ist es schon, kommt nur darauf an, wie wichtig Dir der Bassbereich <100Hz ist.
Die Raumdimensionen sind jetzt nicht sooo schlecht, die Moden sind zumindest halbwegs verteilt.
Da die Grundfläche recht klein ist, musst Du viel auf der Decke machen.
Das mit der nicht nutzbaren Ecke ist ein Problem (nicht veränderbare Asymmetrie)
Eine richtig gute Abhörsituation ist damit nicht möglich.

Mach nochmal eine Messung mit nur einem Speaker (das wäre korrekt) und stell auch das Messfile hier rein. Zusätzlich noch eine Zeichnung vom Raum, dann hat man gleich mehr Lust zu Helfen.

 

[Synophon]

Hallo und

Ich habe fast die gleichen Raummaße. Die Herausforderung bei so kleinen Räumen ist das Vernichten von Schallenergie bei einer gleichzeitig möglichst langen Nachhallzeit. Vor allem für einen reinen Hörraum dürfte das bei den Maßen schwierig werden, da du - wie beispielsweise ich - bereits nur mit behandelten Erstreflektionspunkten und zwei raumhohen Eckabsorbern schnell auf 0,2 - 0,3 Sekunden RT60 kommst; und das sind geringe Studiowerte.

Du musst also zusehen, dass du die Schallenergie von direkten Reflektionen und Raummoden an deinem Hörplatz besonders stark minimierst und die indirekten Reflektionen so umlenkst oder mit Diffusoren aufsprengst, dass sie möglichst vollständig zu Diffusschall werden.

Bei großflächigen Bassabsorbern empfiehlt es sich hierbei, die gesamte Absorberfläche zu Verlatten und dabei zwischen den Brettern einen Luftspalt zu lassen, wodurch der Bass absorbiert und ein Großteil der Höhen wieder zurück in den Raum reflektiert wird. Dann hinter den Hörplatz am besten einen Ein-Dimensionalen QRD-Diffusor anbringen und alle anderen Erstreflektionspunkte mit ausreichend dimensionierten Basotect-Absorbern bestücken. Wenn du Bücherregale oder sowas in der Art hast, dann bitte symmetrisch im Raum verteilen. Wenn du es nicht ganz so gemütlich brauchst oder keine Bücher liest, dann verteilst du in deinem Raum Zwei-Dimensionale QRD-Diffusoren. Falls der Nachhall noch in Ordnung gehen sollte und der Raum nicht zu dumpf klingt, kannst du auf die Erstreflektionspunkte auf dem Boden jeweils ein dickes Schaffell oder sowas in der Richtung legen.

Und zum Schluss, wenn du mit allem fertig bist, lässt du noch eine Raumkorrektur wie beispielsweise die von Dirac Live oder Acourate über dein System laufen.

Das ist jetzt halt eine Standard-Antwort. Die genannte Behandlung müsste in Bezug auf deinen Raum eventuell verändert oder gar komplett verworfen werden. Du solltest dich hier im Forum mal ordentlich einlesen oder - wenn du das Geld hast - am besten gleich einen Raumakustiker anschreiben.

Gruß
Marv

 

[Schlumpfpeter]

Wie willst du denn bei den Entfernungen diffusoren vernünftig einsetzen? Was ist die mindestensentfernung die deine vorgeschlagenen Modelle benötigen?

 

[Synophon]

Wie willst du denn bei den Entfernungen diffusoren vernünftig einsetzen? Was ist die mindestensentfernung die deine vorgeschlagenen Modelle benötigen?

Wenn er bei 38% der Raumlänge sitzt, hat er zur Hinterwand 1,50 Meter Abstand, was für einen ein-dimensionalen QRD im Mittelton ausreicht.

 

[Black_Bender]

hi,

diffusoren im regieraum sollen vor allem im oberen und mittleren frequenzspektrum für ein gewisses "durcheinander" in der bandbreite und zeit der raumantwort sorgen damit der hörer den direktschall von der raumantwort gut separieren kann. ein allgemein akzeptierter wert für LEDE-ähnliche konzepte bei dem die ersten raumantworten beim hörer eintreffen sollen liegt bei min. rund 15ms nach direktschall.

bei den hier im thread gemessenen 150cm entfernung legt der schall inkl. der reflexion einen weg von 300cm zurück bis er wieder als raumantwort beim hörer ankommt.
aufgerundet legt der schall auf höhe des meeresspiegels bei raumtemperatur etwa 34cm in der ms zurück. somit würde die raumantwort der rückwand (mit oder ohne diffusen anteil) ja erst bei weit unter 10ms liegen. es gibt ansätze die ich auch verfolge bei dem diffusoren nur einen sehr hohen frequenzanteil reflektieren und alles darunter absorbiert wird was dazu führt dass auch kürzere entfernungen u.U. gut funktionieren. aber unter 10ms ist da auch einfach zu wenig.

es gibt aber auch noch konzepte bei denen sehr nahe erstreflexionen massiv mit diffusoren behandelt werden die je nach aufwand auch schon großen absorptionseffekte haben. aber da spricht man dann von sehr tiefen und eng berechneten 2D's die auch den großteil aller wandflächen nutzen. dafür benötigt man schon weit aus größere räume.

ich würd hier also auch von rückwanddiffusoren abraten. eher einen reflektor bauen der nur hohe frequenzen ableitet und durch dämmung dahinter tiefere absorbiert.

lg