RAT - der Ribbon Addict Thread

[whitealbum]

Bei der Gelegenheit, wie macht sich eigentlich ein M130 vor dem Amp statt dem M160?
Gibt es da Erfahrungen?

 

[FredTadge]

Sehr schöner Thread. Ich habe mir vor Kurzem mit dem RB 500 T-Knochen mein ersten Bändchen gekauft, aber aus Zeitgründen noch nicht so recht testen können. Angeblich soll man das Teil ja fast überall als zweites Mic dranklatschen können. Ich hatte es mir eigentlich als zusätzliches Raummikro für den Proberaum gekauft, nur habe ich jetzt leider keine Spuren mehr frei, weil sich unser Drummer unbedingt ein neues Schlagzeug mit vier statt zwei Toms kaufen musste...

 

[Kassette]

mit vier statt zwei Toms

Oje.....ich bin ja nicht der allergrößte Freund von Einzelmikrofonierung jedes einzelnen Teils. Deshalb versuche ich eher die andere Schiene, Raum so gut hinbekommen, dass Overheads und Raummikros schon viel Gutes/das Meiste einfangen können.
Andererseits, paar schöne trockene Drumspuren machen auch was her.

Beim RB500, die hatten wir im alten Proberaum auch als Raummikros, teilweise als Overheads auch. Nur war der Raum klein und zu allem Überfluss nur 2,10m hoch. Also alles nahe Wände, zwar ein wenig bedämpft, aber Grundsound kriegt man nicht aus dem Raum weg.
Da sind die RB500's teilweise auch überfordert bzw. nützen nicht allzu viel.

Ich versuche gerade, das so zu organisieren, dass ich im Testzeitraum der R88 ein paar Leute spontan zusammenbekomme, die ein, zwei Songs per one mic - Setup live einspielen. Einfach mal als Experiment und Raum- plus Miktest.
Ist mir in dem Fall lieber, selbst nur an den Reglern zu sitzen und nicht mitmucken zu müssen.
Schauen, ob das klappt.
Inspiriert von @SidV 's Video. Wenn man das übrigens weiter laufen lässt, kommen noch paar andere nette Songs. Sehr schön.

Hier ein weiteres Beispiel, was ich klasse finde:


Interessant die Aufstellung, da kann man sehr schön schon im Vorfeld festlegen, wo was auf der virtuellen Bühne stattfindet. Was heisst kann, man muss
Bass genau gegenüber der Stimme, genau mittig vor den Drums. E-Gitarrenamp hinter der Stimme, Banjo und 2.Stimme etwas weiter weg vom Mik und on axis auf dem zweiten Bändchen.

 

[FredTadge]

Oje.....ich bin ja nicht der allergrößte Freund von Einzelmikrofonierung jedes einzelnen Teils. Deshalb versuche ich eher die andere Schiene, Raum so gut hinbekommen, dass Overheads und Raummikros schon viel Gutes/das Meiste einfangen können.
Andererseits, paar schöne trockene Drumspuren machen auch was her.

Wir versuchen gerade, unseren Proberaum so weit zu optimieren, dass sich das richig lohnt mit den Raummikros. Wir haben jetzt erstmal unsere Aufstellung verändert (alle in einem Kreis, alle Amps und Boxen auf einen Punkt in der Mitte ausgerichtet). Ich habe aber noch zuviel Angst, auf die Direktsignale zu verzichten. Wir haben jetzt die Drums mit 2xBD/2xSN/4xTom/2xOH, dann noch 2xGesang, 2x3xKemper-Amps (je R/L und DI) sowie 2xBass (DI und Mikro). Sind 20, bleiben mir nur noch zwei für den Raum, die ich mit einem Stereopaar Kleinmembraner besetzt habe. Eigentlich hatte ich vorgehabt, noch zusätzlich ein SM57 als Wurst-Mikro (wie bei Moses Schneider) der Drums und das RB500 als einzelnes Raummikro an den Sweetspot zu stellen. Außerdem wollte ich eigentlich auch noch ein weiteres Bändchen oder ein Großmembraner vor den Bassamp stellen. Vielleicht mache ich das auch nochmal und lasse dafür das zweite BD-Mikro und/oder je einen Kanal der Kemper weg. Im Moment mische ich aber noch zu sehr ausgehend von den Einzelsignalen und mische Overheads und Raummikros eher so als Hallersatz dazu.

Wie macht ihr das, wenn ihr mit einem Ribbon den Raum aufnehmt, im Mix? Geht ihr vom Raumsound aus und mischt dann die Einzelsignale dazu? Oder macht ihr es andersherum wie ich (mit meinen KMKs aktuell)? Wenn Ersteres, wie bearbeitet ihr das Signal? Nehmt ihr Stereo oder Mono?

 

[whitealbum]

Leck mich am A..., ist das eine Performance und was ein Sound, da geht doch die Sonne auf.
Ein überragendes Mittenband, da sind die AEA-Bändchen auch wirklich richtig klasse, sehr nah an den heiligen Gral Bändchen.
...der Amp ist genau da wo man ihn bei der Aufstellung auch vermutet.

NIcht zu vergessen die Performance ist der Schlüssel, die wissen genau wie laut und wie weit weg usw. und natürlich mal wieder der Raum.

Und ich bin bekennender Schrubbelsaitenfan, die Saiten sind bestimtm auch schon sehr alt beider Lead Sängerin.
It sounds like a record , Jeff Tweedy würde sich freuen

@Kassette
Du willst ja nur das ich ein AEA R88 kaufe
Gott sei Dank habe ich schon einige Bändchen inkl. ein Blumlein Cascade X-15 (Lundhahl)...

 

[diagnostix]

hab zwei pronomic rm1 + fathead.
ohne fathead gacken mit rm1 alle meine preamps ab, mit fathead klingt alles super.
hab bei den beiden mikros "schaumstoff- und klebebandfilter" entfernt, da für mein geschmack auf diese weise getunten sound doch zu dumpf war. also nicht höhenarm, sondern richtig dumpf. besonders auf der rückseite des motors aufgeklebter stück klebeband war für die unausgeglichenheit der 8 verantwörtlich. nach der aktion waren beide seiten der 8 klanglich ausgeglichen.
als overheads klingen die billigheimer super.

mittlerweile habe ich den einen verschrottet. wollte den mic "tunen", und hab die folie zerrissen. mit ach und krach spannte ich die folie wieder, aber der mic hat keine bässe mehr und klingt jetzt megaanstrengend.
egal, bei dem preis darf man mit den mikros alles machen...

 

[Kassette]

Du willst ja nur das ich ein AEA R88 kaufe

..bewahre
Du kannst gern für spezielle Raumaufnahmen vorbei kommen. Momentan noch etwas abenteuerlich, aber schon ganz schnuckelig.

Wie macht ihr das, wenn ihr mit einem Ribbon den Raum aufnehmt, im Mix? Geht ihr vom Raumsound aus und mischt dann die Einzelsignale dazu? Oder macht ihr es andersherum wie ich (mit meinen KMKs aktuell)? Wenn Ersteres, wie bearbeitet ihr das Signal? Nehmt ihr Stereo oder Mono?

Meinst du speziell für die Drums oder für die Gesamtaufnahme?
Hängt im Prinzip von der Musik ab, welchen Stellenwert die Raummikros bekommen.
Wenns akustisch/luftig sein soll, spielen die eine größere Rolle.
Sonst je nach Geschmack für die (Raum-)Tiefe im Mix.

 

[Kassette]

mittlerweile habe ich den einen verschrottet

Ein neues Bändchen hätte es vielleicht auch getan..
Kostet nicht die Welt und es übt, wenn man ein günstiges Mikro zur Verfügung hat.

 

[FredTadge]

Meinst du speziell für die Drums oder für die Gesamtaufnahme?
Hängt im Prinzip von der Musik ab, welchen Stellenwert die Raummikros bekommen.
Wenns akustisch/luftig sein soll, spielen die eine größere Rolle.
Sonst je nach Geschmack für die (Raum-)Tiefe im Mix.

Gesamtaufnahme, alle spielen zusammen. Musik ist irgendwas in Richtung Rock/Punk. Ich bin mir noch nicht sicher, wie der Sound sein soll, schon knallig, aber ich komme mit Reverb-VSTs und Tiefenstaffelung immer nicht so gut zurecht. Deshalb war es mir wichtig, bei den Aufnahmen, den Raum mit draufzubekommen.

 

[whitealbum]

@FredTadge
Bei Drums kommt es auch schlichtweg auf den Song an und wie er klingen soll.
EDIT: Du warst schneller

In den obigen Beispielen sind das ja leichte sehr gut arrangierte Songs im Alternative Folk o.ä. Bereich.
Da kann man mit Raummikros gut arbeiten.
Da spielen die Musiker auch in einer angenehmen Lautstärke.

Bei Drums nehme ich nach wie vor viel einzeln ab, bei der Snare haben wir aktuell 4 Mikros dran hängen, weil ich trotz gutem Check festgestellt habe, Mist, den Klang hätte ich gerne anders.
Deswegen lasse ich da gerne alles mitlaufen.

Wie kassette schreibt, ist der Song leichter und akustisch, da spielt unser Blumlein Overhead Mikro Cascade X-15 eine größere Rolle, soll es dagegegen komprimierter und direkter sein, dann kommen da mehr Einzelsignale.
Auch spiele ich mit der Phase, ich habe festgestellt, so wie die MIkrofonierung aufgebaut ist (immer fest), das ohne Phasenkorrektur der Drumklang offener breiter und leichter klingt, mit korrigierter Phase zieht sich alle mehr in die Mitte, die Snare wird fülliger die Kick knackiger.
Je nachdem wie es klingen soll, mache ich es so oder so.

Auch mache ich nur noch künstlichen Hall auf die Overheads, Rest lasse ich erstmal trocken, nur bei bestimmten Songs mache ich viellecith noch einen kurzen Room/Chamber auf die Snaremikros. Habe ich in einem CLA Video gesehen, fand ich cool, und in sich logisch wie er das macht.

Ach ja, ich lasse auch erstmal die Finger weg vom EQing, das ist wie ne Sucht bei den Mixers, die wollen alle drehen an den Knöppen
Erstmal nur leveln, ich kenne das Set und den Raum gut, und drehe während die Drums wiedergeben die Levels hoch, und je nach Klangvorstellung, ggf. nur im Tiefenbereich cutten, bei den Overheads ne Spur HiShelf, und eine Gesamtkompression drauf, übrigens mein GoTo für Drum Bus ist der IKM Fairchild, Set and forget, das ist unglaublich.

Bei härteren Sachen auch gerne den Waves o.ä. API2500 oder eine Neuentdeckung für mich, den Waves BSS-DPR-402, da gefällt mir die GUI nicht, halt an das Original angepasst, aber passt bei härteren Drums oft sehr gut.

Interessanterweise haben wir bei der Kick (Mikro Loch und Fell) eine Positionierung der Mikros gefunden, da EQe ich gar nicht mehr, nada, einfach die Signale zueinander passend leveln.
Das hat mich zunächst irritiert, weil ich die üblichen Verdächtigen insertiert habe, alles raus, klingt's am Besten

 

[Kassette]

Musik ist irgendwas in Richtung Rock/Punk

Ja, ich erinnere mich.
Viel mit den Positionen der Raummikros spielen, wenn dann der Raum halbwegs vernünftig ist. Ich würde es bei der Musik als Charakterspuren sehen. Die Raumspuren schön fett machen, ruhig deftig komprimieren, den "Schmutz" vorholen, gern auch angezerrt. Das gibt eurer Mucke das gewisse Mehr an (klanglicher) Substanz, nicht vordergründig als großen Raum sehen, sondern als "Hintergrundrauschen", was die Instrumente zusammenpappt. Ich würde das vorrangig im unteren Mittenbereich sehen, dafür sind Bändchen auch gut geeignet.
Ich denke, ich würde da mit einem heftigen Kompressor und auf jeden Fall Tape drangehen.
Für eure Musik wäre der 1176 im All-Button-Mode meine erste Wahl. Von mir aus auch bis zum Pumpen der Raumspuren. Ob es wirklich so funktioniert, kann natürlich nur die Praxis zeigen.

Jo, die Phase ist auch eine interessante Stellschraube, wie @whitealbum schreibt.

Bei mir wird es eh erstmal auch nur eine mehr oder weniger akustische Mucke sein. Für die volle Bandaufnahme ist mein Studioprojekt noch nicht weit genug fortgeschritten, sprich es existiert noch keine separate Regie, ist noch im Bau.

 

[FredTadge]

@Kassette und @whitealbum: Vielen Dank erstmal für die Tipps. Also lese ich raus, dass bei unserer Musik die Raumspuren eine eher untergeordnete Rolle spielen, aber eben schon auch Sinn machen. Da ja laut allgemeiner Meinung Bändchen die Mitten sehr gut abbilden, würde ich den Raum in jedem Fall auch mal mit nem Bändchen aufnehmen und dann hinterher gucken, wie ich das benutze.

 

[Kassette]

eine eher untergeordnete Rolle spielen

Ich würde es aber keinesfalls unterschätzen.
Kann da nur von mir ausgehen, aber manchmal fehlt es genau daran und macht den Unterschied von okay zu klingt richtig gut, entsprechend fett und dicht.
Ich habe eine Zeit lang versucht, immer so transparent und sauber wie möglich zu mischen. Das ist zwar prinzipiell nett - aber Rock - Musik brauch eben auch den gewissen Schmutz, um wirklich zu funktionieren. Eure zähle ich dazu.

 

[whitealbum]

Ja schon, im Endeffekt bilden die Overheads aber von oben nochmal den Gesamtsound der Drums ab, wenn gut positioniert.
Und genau das kann man dann nutzen, den Sound noch homogener zu bekommen und mit der Luftigkeit zu spielen.
Auch gluen dann die Einzelsignale mehr zusammen, wenn OH oder auch Raum mit aufgenommen und abgemischt werden.

 

[vazka]

Ah sehr schön, der Thread geht ja richtig schön los!

Für mich sind Bändchen die P90-Pickups der Mikros. Lange (zu unrecht) vergessen und nun wieder auferstanden

Sehr schön auf den Punkt gebracht, @Jeff

Was Bändchen angeht bin ich ein bisschen einseitig ausgestattet, ich habe nur das Beyerdynamic M160, dafür aber inzwischen 5 Stück davon. Ich sag gar nicht mehr so viel zum Mikro selbst, da hat @whitealbum ja schon alle relevanten Fakten aufgezählt.
Ich nutze die mit Fetheads...großartiger Sound.
Am Gitarrenamp meist noch in Kombination mit anderen (421, 609, SM57...), aber vom 160er bleibt im Mix immer viel übrig.
Die für Bändchen ungewöhnliche Charakteristik finde ich super - ich nehme vor allem Live auf. Da gehört Bleed zwar dazu, aber so bekomme ich den auf ein gutes Maß reduziert.

Gerade in kleineren, nicht so super klingenden Räumen sind die 160er fürs Schlagzeug super, im Glyn-Johns-Verfahren.
Oben, Seite und Vorne ein 160er, ein Mikro an die Snare (ggf noch eins von unten), eins für die Kick und eine Moses-Schneider-Wurst - fertig. Klingt immer top.Ich meine sogar mal gelesen zu haben, dass Glyn Johns damals auch 160er hatte.
Manchmal auch als Zusatzmikro bei Vocals top, das hatte wohl Hendrix schon gemacht.

Hat den jemand Erfahrung mit den Cascade Fatheads?
Wenn ich es richtige sehe ist die Basis da ja auch erstmal ein China-Bändchen?

@whitealbum
Du hast ja das X15 von Cascade, hast Du da mal die beiden Versionen (eigener Übertrager vs. Lundahl verglichen)?

 

[whitealbum]

Nein, leider nicht.
Vielleicht wäre der Unterschied gar nicht so groß oder minimal oder anders, aber nicht schlechter oder besser.

Im Grunde war das die Gier nach einem Blumlein Bändchenmikro, die uns bewogen hat, gleich das "Teure" mit den Lundahl-Übertragern zu kaufen.

Habe mir gerade noch ein M160 gekauft, kommt morgen fest vor dem Amp, das hat man davon wenn man hier mitliest und mitschreibt

 

[vazka]

Danke dir.
Bei Gearslutz gibt es da ja eine Vielfalt an Einschätzungen zu...

Haha, herzlichen Glückwunsch!

 

[Kassette]

Arnd hat mir zum R88 noch zwei Fetheads mit eingepackt. Nicht, dass ich die bräuchte, aber so kann ich wenigstens auch das mal abhandeln und vergleichen mit/ohne
Das ist Service. Naja, er will ja auch verkaufen.

 

[vazka]

viel Spaß beim Test, ich bin gespannt!!

 

[whitealbum]

Ah das ist fein
Viel Freude beim Testen im neuen Studio 2
Bin mal gespannt wie die Fetheads bei Dir sich anhören.
Ich empfand die klangliche Änderung bei Vocals und akust. Gitarre mit Fetheads schon erstaunlich.
Hatte mir nicht gefallen, aber man weiß nie...