Raskolnikow

[Turquoise]

Moinsen.

Ich suche wieder mal die versammelten Mischerkompetenzen.
Zuletzt habe ich mich mit einem Text herumgeschlagen, in dem ausschließlich "U"s als Vokale vorkommen.
Jetzt sind die Aufnahmen im Kasten.

Hier ist ein Demo des Songs, völlig ohne Effekte oder sonstige Bearbeitung. Nur die Lautstärkeverhältnisse und die Panorama-Verteilung habe ich ungefähr eingerichtet.

www.soundcloud.com/williamsbirne/raskolnikow

Ich würde mich freuen, wenn sich wieder einige Cracks finden würden, die sich den Song einmal zur Brust nehmen. Er hat kein Schlagzeug und ist vom Tempo her frei.

ein paar Hinweise:

- der Grundsound des gesamten Songs sollte zum "U" passen, also warm und dunkel sein, und trotzdem auch das Harte, was der Protagonist im Text durchläuft, wieder spiegeln, so dass das Ganze wie eine schwitzige, leicht angezerrte, zäh-schleppende Jazznummer klingt

- der Bass sollte warm und weich sein ohne schwammig zu klingen, aber trotz allem sehr definiert klingen, da er über große Strecken eigenständige Themen/Linien spielt

- bei den Gitarren muss eine gute Panorama-Verteilungen gefunden werden; es ist mir nicht ganz gelungen, durchgängig Spuren so zusammen zufassen, dass alles darauf links oder rechts gelegt werden kann; besonders in der zweiten Strophe kommt es zu Überlagerungen; dort müssen dann einfach einige Gitarre per Automation in die möglichen Freiräume platziert werden, dass das Arrangement durchgängig luftig und tragend bleibt

- zwei Gitarren-Spuren haben im Outro noch eine Wah-Gitarre, die man auf meinem Demo nicht hört; Grund ist, dass ich mir nicht sicher bin, ob es dem Song wirklich dient; da würde mich zum einen Eure Meinung interessieren; unabhängig davon wäre es schon, wenn ich einen Mix jeweils mit und ohne Wah-Gitarre hören könnte

-zu guter Letzt: was Effekte und Interpretation angeht habt Ihr erst mal völlig freie Hand; alles, was Eurer Ansicht nach dem Song dient könnt Ihr gerne ausprobieren

- am Ende, wenn die Hmmm-Stimmen einsetzen, muss es wieder ein bisschen heiterer werden


Hier die Spuren

https://wetransfer.com/downloads/6a...b6be6d35e5d7ca24e2e92bd820170131110846/ebc8cf


Grüße

 

[Turquoise]

Ooops - alle Mischer offline?

Oder kein Interesse?

 

[hermestc]

Klasse Song. Sehr besonders und sehr stimmungsvoll umgesetzt. Kein Popsong, aber sehr unterhaltsam. I love it!

 

[hermestc]

Die Mischung finde ich übrigens sehr authentisch und passend. Sollte man nicht überproduzieren...

 

[Andaraginga]

Ich find es musikalisch richtig cool. Passt auch gut zum russischen Titelnamen.

 

[Synophon]

Kein Schlagzeug. Yes!

Ich mach mich gleich morgen mal dran. Klingt nach Spaß.

 

[Turquoise]

Kein Schlagzeug. Yes!

Ich mach mich gleich morgen mal dran.

Würde mich freuen, das Ergebnis zu hören.

Würde mich auch freuen, wenn sich noch ein zwei andere finden, die sich das Ding einmal vornehmen.

 

[Synophon]

Keine Sorge. Habe gestern schon mal angefangen ein paar Plugins rumzuschieben. Mal gucken, ob ich heute Abend mal ne Version hochladen kann.

 

[muffy]

Raskolnikow - is datt nicht der Vogel von Schuld und Sühne?

Krasser Song, am Anfang habe ich gedacht, oh total wie Hurz (würde auch vom "U" her passen^^) aber irgendwie hat es mich gepackt.

 

[Turquoise]

Raskolnikow - is datt nicht der Vogel von Schuld und Sühne?

Joup, genau der Vogel ist dat.

 

[leary]

habe mal schnell was probiert:

gefällt dir sowas?

 

[Turquoise]

@leary

Zerst mal vielen Dank!

gefällt dir sowas?

j-jein...

Die Stimme ist gut, schön direkt und auch bissig. Auch das Delay funktioniert.
Mit den Gitarrensounds könnte man ebenfalls hinkommen.

Aber es gibt zwei Dinge, mit denen ich mich nicht so anfreunden kann.

Ich finde, durch die extreme Kompression hat es kaum noch Dynamik. Das st aber gerade das, was die Nummer mMn braucht. Ich habe sie in freiem Tempo eingespielt, was nicht einfach war. An dramatischen Stellen zieht das Tempo an, dann wird es wieder langsamer. Alles ohne Beat. D.h., das ganze Ding ist sehr an klassischer Musik angelehnt, müsste also von der Dynamik her auch bisschen was philharmonisches haben.

Die andere Sache sind die BackVox und der Chor am Ende. Man hat ja schon gemerkt, dass es von der Musik als auch von Thema her irgendwie was Russisches hat. Bei den Chören habe ich versucht, sowas die den Don-Kosaken-Chor zu machen. Dazu spielen dann eine "Balaleika" (in Wirklichkein eine unverstärkt aufgenommene Halbresonanz-Git).
Die Stimmen brauchen also Luft und Freiraum, müssen sich schön entfalten und tragen. Russische Weite und so...

Ich hoffe, das hilft ein wenig?

 

[leary]

ahja, verstehe. der kompressoreinsatz sollte genau den dreck reinbringen, den du wohl nicht magst.

dann müsste ich nochmal grundlegend an den mix gehen.

 

[Turquoise]

ahja, verstehe. der kompressoreinsatz sollte genau den dreck reinbringen, den du wohl nicht magst.

"Dreck" im Sound mag ich schon. Er ist ja zum Teil schon da. Die Gitarren sind alle bisschen angezerrt, selbst die Hauptrhythmusgitarre. Die Höhen sind überall am Tonepoti bisschen rausgedreht, also eher jazzig, ganz cleane Sachen gibt es da nicht. Bei den Stimmen habe ich versucht, die modernen Höhen herauszunehmen und den Bereich um 120 Hz und 3 kHz bisschen betonet.

Es geht mir wirklich mehr um die Dynamik insgesamt und dass die Chorstimmen unverfälscht kommen.

 

[muffy]

Hi, hier mal meine Interpretation. Btw - die Spuren "Dekor" zu nennen finde ich mega, ist mir schon bei Isabel aufgefallen.

 

[MidiG]

Hab mich auch mal vermischt:

Ist wahrscheinlich zu unnatürlich geworden...

 

[Bassmacher]

Mein Versuch:

 

[muffy]

5h, Respekt. ^^ Schon sehr interessant, was Ihr aus dem Song gemacht habt. Ich fand das Panning schwer, um halbwegs die Balance zu halten, aber vom RocknRoll LCR muss man sich hier gedanklich frei machen.

 

[Turquoise]

Jetzt kommt Bewegung in die Sache.
Schön...

Ich fange mal von hinten an

@Bassmacher
Grundsound: insgesamt zu nass-metallisch (v.a. die Stimme)
Abstimmung: Stimme etwas zu dominant

schön: der Bass (Bassmacher)



@MidiG
Grundsound: etwas verwaschen untenherum, vmtl wegen vieler unterschiedlicher Räume
Abstimmung: Stimme zu domimant

schön: wie die Stimme modelliert wurde, Dramatik erfasst, breit



@muffy
Grundsound: geht schon in die richtige Richtung, genau kann ich es aber nicht sagen, weil die Gitarren zu leise sind
Abstimmung: siehe unten; am Ende hattest Du die gesprochene Stimme nicht auf dem Schirm. Die muss ab da so laut sein wie die Hauptstimme und auch in dem Sound; das währenddem gekratzte Gesungene kann etwas leiser und außermittig kommen;
Bass könnte ein bisschen voluminöser sein

schön: wie schon bei Isabel scheinst Du ein gutes Händchen für meine Stimme zu haben; gefällt mir ausgesprochen gut. Der Mix greift relativ wenig in die Grundsounds ein und ist mMn transparent.

Das ist ein Mix-Vorschlag, mit dem man weiterarbeiten könnte. Vielleicht noch eine zweite Version, bei der das Folgende mit einbezogen wird...:


Wie ich schon schrieb ist mir im Grunde bei allen Vorschlägen die Stimme zu laut. D.h., sie kann natürlich gerne so laut sein, wenn der Rest dabei nicht zurückbleibt. Das ist kein Popsong, in dem erst die Stimme kommt und alles andere auch irgendwie mitmacht. Ich wünsche mir, dass jedes musikalische Ereignis seinen Platz bekommt.
Beispiel:
auf der Spur "dreckige Gitarre" kommt bei 0:10 min ein Akkord auf das Wort "suchst", der sich richtig bedrohlich hereinwälzen muss, weil er das Belastende und Ermüdende der ewigen Suche von Raskolnikow ausdrückt. Bei 1:07 kommt die Gitarre wieder auf das Wort "Schmutz" mit einem verminderten Akkord. Das muss jedesmal richtig reinhacken.
Gleichzeitig kommt auf der Spur "Decor 1" bei 0:13 / 1:13 eine fast cleane Gitarre, die drei fast liebliche Töne spielt. Das ist der Gegenpart zum Schutz, quasi das Engelchen auf der anderen Schulter, und drüben das Teufelchen. Die Decor 1 muss also von der anderen Seite "antworten" und ebenfalls sehr gut hörbar sein.
In der zweiten Strophe erzeugen die Gitarren ein permanentes Pulsieren, das mal an- und mal abschwillt. Die werden automatisch miteinander verschmelzen, sollen aber trotzdem gut hörbar sein und das Ding schön breit machen.

Die Stelle 2:23-2:28 ist auch ganz wichtig. Das wurde z.T. schon ganz gut erfasst (muffy ein bisschen zu viel Hall) - die muss einfach heftig sein, Zusammenbruch, extra forte... D.h., die harten Gitarren (Singlenotes & 2xAkkorde - Akkorde einmal r, einmal l) müssen schön breit gezogen werden, Gewitterwände halt... und danach geht es leise weiter, wie ein leichtes Wehen...

Es gibt viele solcher Details und mir ist klar, dass ich nicht erwarten kann, dass Ihr die alle gleich hört und beachtet. Ich bitte Euch aber trotzdem, dass Ihr nicht den Mut verliert.
Einfach ein bisschen extremer mischen - nicht mit Effekten oder Kompression, sondern in der Betonung der kleinen Dinge. Einfach nicht an Popsong denken sondern sich vorstellen, ein klassisches Stück zu mischen.

Und: sich ruhig erst mal grundsätzlich an den Panorama-Angaben in den Benennungen der Spuren orientieren. Die sind teilweise lang und ausführlich. Habe da selbst lange drüber gebrütet und denke, dass es so das Beste wäre.

Spuren "Dekor" zu nennen finde ich mega, ist mir schon bei Isabel aufgefallen.

Mache ich seit den späten 1990ern schon so, als wir im Proberaum noch mit Bandmaschine aufgenommen haben.
Da lagen immer die Zettel mit "Dekor" auf dem Mischpult herum.

(Das war jetzt mein zweiter Versuch. Hatte alles schon mal geschrieben - und dann war es weg... )

 

[musicdevil]

Gefällt mir persönlich überhaupt nicht. Da wäre der technische Aspekt (besonders das Mik der Vocals), aber auch das gesamte musikalische Konzept trifft nicht annähernd meinen Geschmack. Klingt vollkommen übertrieben theatralisch, fast schon wie direkt aus dem "Irrenhaus".
Den Text verstehe ich kaum akustisch und wohl erst recht nicht inhaltlich. Man müsste zaubern können, um daraus was Gescheites zu machen. Ganz ehrlich gesagt hab ich da sogar auf Drogeneinfluss getippt, wie kommt man nur auf so ne "musikalische" Idee? Keine Ahnung.