Professioneller Live-Mitschnitt - wie wird's gemacht?

  • Ersteller Franky87
  • Erstellt am
Franky87

Franky87

Registriert
12.09.07
Beiträge
303
Reaktionen
2
Punkte
383
Hallo,

nicht erschrecken, ich habe das, was im Betreff steht nicht vor! ;-)
Trotzdem wüsste ich gerne von den Erfahrenen, bzw. von denen die es schon gemacht haben, wie ein professioneller Mitschnitt so von statten geht.

Also sowohl Signalfluss als auch verwendete Technik (Mikros, Interfaces, Wandler, etc.)
Irgendwo muss ja die teilweise überwältigende Qualität ja herkommen.

Danke schonmal für Euer Interesse an meiner Frage!

Schöne Grüße
Frank
 
Beim Signalfluss gibts mehrere Möglichkeiten, z.B.:
1. Direkt auf ein Speichermedium im Digitalmischpult
2. Digital aus dem Digitalpult auf Harddisc-Recorder
3. Mikros bei Stagebox oder am FOH-Pult in Splitter und von da aus einmal normal weiter und einmal in das Interface (Preamps, Wandler) des Recorders
4. ungeachtet von Live-Mikrofonierung selbst mikrofonieren

undundund....
 
Mit das wichtigste dabei ist erstmal ein professionelles Splitsystem, damit man jede einzelne Spur in guter Qualität aufzeichnen kann.

Die Wahl der einzelnen Komponenten ür die Aufnahme ist wie immer vom Budget und persönlichen Vorlieben abhängig, da gibt es zu viel Möglichkeiten um hier eine Auflistung zu erstellen.
 
Die aktuelle hochwertige und vermutlich auch einfachste Lösung ist im Moment MADI würde ich behaupten.D.h. Du gehst ganz normal von der Bühne in dein Pultund im Pult wird das Signal gesplittet, der eine Teil geht an die PA und die anderen Signale unbearbeitet in ein MADI Interface.

Track
 
Hi,

ich habe für sowas ein Rack mit 4 Palmer-Splittern im Keller. Damit kann ich 16 Signale vor der Stagebox oder alternativ am FOH-Platz vor dem Mixer abgreifen, während der FOH-Mixer per direkter Durchverbindung auch weiterhin Phantom-Power in seiner Hoheit behält.
(weitere, etwas günstigere Splitter, falls mehr als 16 Signale von der Bühne kommen, in der Hinterhand)

Zum eigentlichen aufnehmen dann ein Alesis HD24 und als Preamps jeweils zwei Focusrite Octopre LE und Tascam MX-4 davor (was in Summe 24 Preamp-Kanäle ergibt)

Gemixt wird am PC, mit dem, was als Sequencer und Plugs so vorhanden ist.

Damit kann man meiner Meinung nach schon ganz gut arbeiten..
 
presonus studiolive 24.4.2 und ein Laptop. Einfachste Lösung :D
..oder per DI-out, dann zum Interface
..oder durch nen Splitter, dann zum Foh und getrennt zum interface
..oder separate Mikros, die nur für die Aufnahme sind
..oder jemanden beauftragen, ders macht (kein Stress und man kann jemanden verantwortlich machen, wenns schief geht^^)
..low-budget Lösung: Subgruppen und 2 Ambience-Mikros mitschneiden. Einzelne Signale können auch per Aux-Out abgegriffen werden (jenachdem wie viele Aux-Wege frei sind).
..billigste Lösung: Zoom H1 an nem günstigen Punkt aufstellen/hängen (oder mehrere, was wieder andere Probleme mit sich bringt)
 
HI!

Nachdem ja der professionellte Weg gefragt wird (und nicht der einfachste/billigste) ich hatte mal das Vergnügen (wenn auch nur zu Testzwecken) das Midas/Klark System zu testen:

-) Mics ->
-) Splitter: Midas DL431 (http://www.midasconsoles.com/dl431.php?c=PRO6) ->
-) Pult: Midas Pro6 + DL371 über AES50 ->
-) Klark DN9696 HD Recorder (http://www.midasconsoles.com/dn9696.php?c=PRO6)

Um das System kaufen sich andere Leute Häuser - wir reden hier von ca 130k€ -, jedoch ist es an Professionaltiät kaum zu schlagen. Soweit ich weiß nimmt zB ACDC damit Livekonzerte auf.

Professionelle Komponenten fürs recorden gibts auch von Digidesign, Studer, Apogee, LAWO, SSL, RME, Digico... die Liste ist lang. Meistens ist es ein Mix aus allen.

Gr.
 
Manchmal wird auch noch ziemlich unlive ergänzt
 
kann ich bestätigen :)

unser Setup für live sind auch palmer splitter
dann kommen Mikrovonvorverstärker von yamaha und digidesign
und dann als wirkliches recordingsystem ein windows7pc mit proTools HD
problemlos erweiterbar und auch Madi ist kein Problem.

Es kommen In der Regel noch ein paar Mikrofone für deine Raum und Publikumsanteile dazu.
So bist du vom FOH völlig autark.

Es gibt immernoch die Alternative über die direct outs (sofern vorhanden) in Abhängigkeit vom Pult Aufzunehmen. :p
 
Moins

Ich habe sehr gute Erfahrungen mit der Splitter-Variante, die von vielen Kollegen hier beschrieben wird gemacht.
Allerdings habe ich auch schon gute Aufnahmen nur mit nem Midas Venice 32 als F.O.H.-Pult und nem HD 24 gemacht. Allerdings habe ich die direct outs im Midas Pult mit den Jumpern im Inneren umgepatcht, sodas die direct outs Pre-EQ und Pre Fader abgreifen. So kann der FOH-Tech in den EQ reindrehen was er will und ich hab nur den Sound der Preamps.

Allerdings ist das Live, gerade auf kleinen Bühnen, schwierig wenn es um den Gesang geht.
Da kann man dann mal gerne nachher nochmal nachhelfen und den Sänger im Studio nochmal "brüllen" lassen.

Sind wa mal ehrlich. Das machen sehr viele große Bands doch genauso. Iron Maiden z.B.
Viele von den guten "Scream for me ...." hat der gute Bruce in seine Gesangskabine gebrüllt.

Um ordentliches Live Feeling zu erhalten empfehle ich auch 2 Mics neben der PA aufzustellen, allerdings nicht vor die Lautsprecher um das Publikum einzufangen. Dann noch ne ORTF Konfiguration am FOH-Platz für den Raum. Mit diesen zusätzlichen Mics kriegt man zusätzlich zu den Closed Mics das Live Feeling sehr gut hin.
 
Sooo, jetzt erst mal ein viel zu spätes aber großes Dankeschön für die kompeteten Antworten!

Morgen soll ich bei einem Liedermacher Konzert einen Live-Mitschnitt machen.

Vorhandes "Material":

- Akustik Gitarre
- Gesang
- Mackie Pult 16 / 4
- M-Audio Pro Fire 2626
- AKG C 1000 (2x)
- Gesangsmikro
- Kabel
- Mac Book Pro

Ich würde jetzt nur nochmal gerne checken, ob ich das was ich mir gedacht habe auch richtig ist.

Signalfluss:

Kanal -> Direct Out -> Interface

ist eigentlich nicht wirklich ne große Sache.
Wie aber schütze ich am besten meine Signale vor digitaler Übersteuerung?
Der Kerl schreit manchmal ganz schön laut, sodass sogar die Endstufe zerrt! :D

Ein erfahrener Mann hat mir schon gesagt, ich soll halt auf jeden Kanal einen Kompressor machen.
Warum eigentlich nicht einfach nen Limiter? Wie wird das sonst so gemacht?
Wenn Kompressor, dann mit welchen Einstellungen? (Schätze mal Threshold knapp unterhalb des Nutzsignals mit höchster Ratio und kleinstem Attack - also limiter-mäßig!?)

Und noch eine Frage:

Wenn ich z. B. mit einem Kompressor arbeite, dann habe ich doch eigentlich 2 Möglichkeiten das komprimierte Signal an mein Interface zu leiten...

1. ich gehe einfach Direct Out vom Kanal ins Interface während der Komp. im Insert steckt
2. ich gehe über Direct Out in den Kompressor und von dort aus wieder raus und dann ins Interface

macht die 2. Variante überhaupt Sinn, bzw. einen Unterschied zur ersten, oder denke ich jetzt völlig falsch?

Vielen Dank und schöne Grüße
 
Der Kerl schreit manchmal ganz schön laut, sodass sogar die Endstufe zerrt!

1. ich gehe einfach Direct Out vom Kanal ins Interface während der Komp. im Insert steckt

Ich befürchte, bei dieser Variante wirst Du Ärger mit dem Künstler kriegen. Ob es Dir (und mir) gefällt oder nicht, ich schätze diese Übersteuerung der Mischpultkanäle will er haben - so will er sich live hören.

Mein Wunsch als Tontechniker wäre es schon, das Signal auch fürs Mischpult zu komprimieren, dann musst Du ihn aber fragen ob das für ihn ok ist und es im Soundcheck (Mit einem lauten Song!) ausprobieren. Wenn er sich nicht wohl fühlt musst Du auf Variante 2 umsteigen.

Viel Erfolg

Clemens
 
achja klar, das habe ich ja gar nicht bedacht....
bei Variante 2 ist der Kompressor ja nicht aufm Pult, bzw. auf der PA.

Aber nochmal zur Einstellung der Kompressor Parameter zum Übersteuerungsschutz.
Wenn der junge Mann extrem laut ins Mikro schreit, sonst aber auf relativ normalem Pegel bleibt, müsste ich eigentlich aus dem Kompressor einen Limiter machen indem ich Ratio auf maximal, Attack auf minimal und die Threshold nicht allzu weit nach unten schraube, richtig?
 
im Bezug auf's einpegeln?? ich glaube, bei diesen dB-Unterschieden macht ein Limiter mehr Sinn als Headroom lassen!
 
Wenns zerrt, war der Headroom zu klein - was is daran nich zu verstehen? Dann gibts noch sowas wie Mikrofondisziplin:
Leise singen --> Mikro in den Mund schieben
Laut singen --> weiter weg vom Mikro
Schreien --> kein Mikro verwenden
So in etwa würde ich dem Sänger gegenübertreten :D
Wenn er will, dass es zerrt, soll er Effekte dafür verwenden. Ein Übersteuerter Mic-Preamp klingt sche**e, das sollte eigentlich vermieden werden.
Den Limiter/Compressor kannste in den Insert packen - trotzdem musst du Headroom lassen beim Einpegeln, damits nich zerrt. Wenn der Mic-Preamp zerrt hast du falsch eingepegelt. (Punkt) .
Direct Out ist NACH dem Mic-Preamp, also sollte dieser nicht zerren.
Hab ich schon erwähnt, dass man Headroom lassen muss? GRADE BEI sehr dynamischen Sängern?
Limiter im Insert löscht dir nicht die Verzerrungen des Mic-Preamps raus, dafür müsstest du ihn VOR den Preamp schalten, also geht das so nicht. Sag mir mal nen logischen Grund, warum du keinen Headroom lassen willst?
 

Ähnliche Themen

D
Antworten
35
Aufrufe
5K
mikroguenni
M
Antworten
7
Aufrufe
3K
psinnovation
P
RECORDING-Redaktion
    • Danke
  • Artikel
Antworten
8
Aufrufe
19K
diagnostix
diagnostix

Oft gelesene Themen

Zurück
Oben