Probleme beim Abmischen

hirse

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Servus,

ich glaube, ich habe da ein Logikproblem, zumindest steige ich nicht dahinter. Ich nehme 20 Spuren auf, die Eingangslautstärke ist so gepegelt,dass das Signal noch im grünen Bereich ist, also gerade nicht überschlägt oder verzerrt. Beim Abmischen achte ich dann natürlich genau so darauf, dass beim Masterregler alles "knapp unter rot" ist sozusagen. Ist auch alles Bestens. Nur: brenn ich die Songs dann auf CD und sie in den CD-Player und höre sie mir auf der Anlage an, zeigt er mir ein Signal an, das zwischen -20db und -10db ungefähr pendelt. Wie kann das sein? Ich muss die Anlage also immer deutlich lauter aufzudrehen als bei gekauften Musik-CDs von irgendwelchen Bands, um die gleiche Lautstärke zu haben. Wenn ich dann beim Abmischen den gesamten Track entweder normalisiere oder alle Spuren 3db lauter mache (Sonar 4), beginnt es natürlich zu verzerren und ich hab nichts gekonnt. Was ist das für ein Phänomen, weiß das jemand? Muss ich schon beim Aufnehmen übersteuern? Kann doch eigentlich nicht sein, oder?

Achja, am CD-Player liegts nicht, wenn ich die abgemischten Songs auf dem Rechner höre, ist es im Grunde das Gleiche: Voll aufdrehen, um normal hören zu können.

Für fachmännischen Rat äußert dankbar grüßt

hirse :?
 
Dieses "Phenomen" ist ganz einfach zu erklären. Um das zu vermeiden, was du beschreibst, wendet man beim Mastern des auf eine Spur gemischten "Endtracks" einen Kompressor / Limiter an, der die leisten Stellen des Songs anhebt und die lauten absenkt....dadurch entsteht eine einheitlichere [g=4]Dynamik[/g] die sich dementsprechend höher anheben lässt, weil nicht irgendwelche Peaks herausstechen!
 
Hi Hirse,

dieses Problem ist ein alt bekanntes :). Bei "amtlichen" Produktionen wird inzwischen extrem stark komprimiert und zwar nicht nur als Masterkompressor sondern auch in den Einzelspuren. Nun kommt das menschliche Gehör ins Spiel. Die von unseren Ohren wahrgenommene Lautheit ist technisch mit dem RMS-Pegel vergleichbar. Kurze Signalspitzen nimmt unser Ohr häufig gar nicht wahr. Willst Du Deinen Mix also ähnlich "laut" wie die Profis habe, mußt Du für geringe [g=4]Dynamik[/g] sorgen und so einen hohen RMS-Pegel erreichen.
Das ganze solltest Du aber vorallem im Mix erreichen, also durch Automation und Komprimierung der einzelnen Spuren. Es klingt nämlich meistens sehr bescheiden, wenn Du nach dem Mix einfach nochmal stark Limitierst oder Komprimierst.

Viel Spaß beim Üben,
Netco
 
mit welchen Brennprogramm arbeitest du denn?

Ich glaube nicht unbedingt, dass es am fehlenden Kompressor liegt, sondern eher an einer Normalisierung des Brennprogramms vor dem brennen.

übrigens:

nur weil alles was sich in den (an "amtlichen" Produktionen) Charts rumtreibt totkompremiert ist, heißt dass nicht, dass das auch gut so ist.
 
Er sagte doch, dass das Problem auch besteht, wenn er das Lied am PC hört...und dafür muss es ja nicht erst gebrannt werden ;)
 
ich habe das gleiche problem..
und ich verrecke auch drann, is ja schon rutine das ich bei jeder aufgenommen spur einen kompressor einschleuse.. trotzdem cd lautstärke hab ich noch kein einziges mal hinbekommen.. also ich habs noch nie drauf angelegt es wirklit T O T zu komprimieren, is es wirklich das, was fehlt?
 
Ich halte es schon für übertrieben, routinehaft auf jede Spur einen Kompi zu legen, das ist auch gar nicht nötig. Und totkomprimieren sollte man das ganze am Ende auf gar keinen Fall ;) Es gibt gute Mastering-Limiter die da helfen können, beispielsweise aus der Classic-Reihe von Kjaerhus Audio (konstenlos).
 
Hi,

is es wirklich das, was fehlt?

Ja. Wenn ich einen Song fertig gemischt habe, hat er einen RMS-Pegel von ca. -20 dB. Nachdem ich ihn gemastert habe, komme ich an lauten Stellen (Refrain) auf -11 bis -9 dB, im Schnitt so um -13 dB.
RMS ist ein gutes Maß um die empfundene Lautstärke in Zahlen zu fassen, mittlerweile kann fast jedes Programm diesen Wert ermitteln.
Chart-Produktionen haben meistens -9 dB im Durchschnitt, an lauten Stellen -8 dB - und das ist wirklich plattgebügelt.

Meine Masteringreihenfolge sieht immer so aus: EQ -> Kompressor (Multiband) -> Limiter

Damit kann man sehr laute Ergebnisse erzielen.
 
rms-pegel ist durchschnittspegel?

und kann man den im logic herausfinden?
 
wobei ein Multibandkompressor auf der Summe gewisse Risiken birgt und ich persönlich einem Anfänger nicht näher legen möchte, da man sich damit ganz einfach alles kaputt macht/machen kann!
 
Yo,yoyoyoyo,

vielen Dank erst einmal fürs schnelle [g=94]Feedback[/g] (was sitzt ihr eigentlich alle vor dem Rechner, draußen scheint die Sonne ;-)).Ich werde einmal mit dem Mastering-Limiter ein wenig herumprobieren. Irgendwie ist es ziemlich geil, wenn man sich über ein Aufnahmekram den Kopf zerbricht, und ziemlich schnell ziemlich einleuchtende Antworten bekommt. Also erst einmal ein "Merci vielmols" (wie der Eidgenosse sagen würde), ich werde mich gleich mal reinhängen.

Grüße

hirse
 
RMS ...


hmmm - meine masters haben alle so -5 dB RMS ... und trotzdem kenne ich lautere trotzdem gut klingende platten .... komisch :(

@Fredsteller: Beschreib mal deinen Mastervorgang - dann kommen wir vllt dahinter ... :)

Gruß, Randy
 
Ich mache es wie folgt (und glaube, das ist eher ... ahm ... diletantisch)

1. Jede Spur bekommt im Cakewalk Sonar als Ausgang "Master" zugewiesen.
2. Im Master lege ich dann EQ und Reverb hintereinander
3. Die Spuren selbst haben dann immer noch den ein oder anderen Effekt für sich allein, ist ja klar.

So, das wars auch schon. Ich guck dann eben, dass die Spuren aufeinander gut abgestimmt sind und das Master bei knapp unter 0 bleibt, oder an die 0 gerade so rangeht, und dann exportiere ich das Ganze.

Übrigens ... und das wird glaube ich zur dümmsten Frage der Woche im Forum gewählt: wie funktioniert ein Stereo-[g=183]Bus[/g], oder was ist das? Ich hab im Manual gelesen und schon verstanden, dass man einzelne Spuren erst als Ausgang auf dem Stereo-[g=183]Bus[/g] schicken kann, und dieser geht dann auf die Master-Spur. (oder ist hier schon ein Verständnisfehler?). Aber was bewirkt das Ganze dann?

Grüße

hirse
 
also wenn ich deine frage richtig verstanden habe:
wenn du zB dein schlagzeug ideal abgemischt hast, kannst du es statt auf den output, auf einen [g=183]bus[/g] rooten, dann kannst dus dort mit einem regler lauter/leiser machen.

oder du stellst bei einem [g=183]bus[/g] einen [g=108]hall[/g] ein, dann kannst du von mehreren spuren einen anteil auf den bus schicken, und musst nicht bei jeder den [g=108]hall[/g] einstellen.
 
@2drink:


Was man aber auch alles über Gruppenspuren realisieren kann :)
 
auf subgruppen mischen ist meiner meinung nach eh das qualitativ beste.
du solltest auf den einzelnen subgruppen die spuren die zueinander gehören (z.b: alle Drum spuren)
legen. der vorteil ist das du so schonmal weißt welche spuren zusammen gehören und die subgruppen
dann mit einem einheitlichen effekt belegen kannst oder das das lautstärke verhältnis gleichbleibt(wenn du
es an der entsprechenden subgruppe einstellst) zudem kannst du dann aber nochmal jede spur einzeln be-
arbeiten. also dh: du hast mehr möglichkeiten deine spur zu bearbeiten.

gruß

Darock
 

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