Phasenstarre Bearbeitung

[Muenze]

Hi,
wenn ich zwei oder mehrere Spuren in eine Gruppe packe und dann mit Warpanker (nicht mit Slices!) Quantisiere, ist das dann phasenstarr? Im Handbuch konnte ich nichts darüber finden. Da stand nur, dass Stereo- und Mehrkanalspuren phasenstarr bearbeitet werden.
Ich hatte nämlich das Gefühl, nach der Bearbeitung ganz leichte Kammfilter zu hören. Bin mir aber nicht ganz sicher.

Matthias

 

[Muenze]

Weiß das keiner?
Gibt es eine Möglichkeit das irgendwie zu testen?

 

[Muenze]

Weiß das wirklich keiner? Kann ich mir fast nicht vorstellen.
Wie quantisiert ihr eine Gitarre, die mit zwei Mikros aufgenommen wurde?
Oder arbeitet ihr alle nur mit Profis wo nichts quantisiert werden muss?

 

[LM18]

Kann man dass nicht, nach Durchführung, in der Wellendarstellung analytisch nachvollziehen?

Ansonsten, nachdem es ein ProTools-Thema ist, könntest du mal den User "djbobo" oder "HRF" mal anbohren.
Zumindest nach meinem Gefühl...

Leider kriegen die beiden keinen Schulterschluss hin, aber in der Summe wird es schon was ausgewogenes werden möchte ich vermuten

Viel Glück mit ProTools!

 

[Muenze]

Ansonsten, nachdem es ein ProTools-Thema ist, könntest du mal den User "djbobo" oder "HRF" mal anbohren

Naja, ich geh mal davon aus, dass das beide schon gelesen haben.

 

[djbobo]

Ich mache solche Multitrack-Sachen mit Beat Detective.

 

[HRF]

Weiß das wirklich keiner? Kann ich mir fast nicht vorstellen.

Nur Stereo oder Mehrkanalspuren (5.1) werden phasenstarr bearbeitet.
Es liegt in der Natur der Sache, das nicht zugehörige Spuren (eine Gruppierung ist keine Verbindung für PT) auch nicht phasenstarr bearbeitet werden können.

Wie quantisiert ihr eine Gitarre, die mit zwei Mikros aufgenommen wurde?

Entweder in eine Stereospur packen (wobei ich eine Gitarre nie nur mit 2 Mikros aufnehme) oder eben BD.
Klingt eh besser.

Oder arbeitet ihr alle nur mit Profis wo nichts quantisiert werden muss?

Den zeigst du mir mal.

 

[Muenze]

Dann werde ich mich wohl doch noch in den Beat Detective einarbeiten müssen.
Danke euch beiden.

 

[Muenze]

Ich hab da doch noch mal ne Frage.
Arbeitet ihr mit Cliptrennung? Ich dachte immer das ist nur was für Drums und Percussion.

Bei mir klingt das mit Gitarre manchmal bisschen gehackt. - trotz Glättung.

 

[HRF]

Arbeitet ihr mit Cliptrennung?

BD arbeitet immer so.

Bei mir klingt das mit Gitarre manchmal bisschen gehackt. - trotz Glättung.

Dann sollte der Gitarrist an seinem Timing arbeiten.
Wunder kann BD nicht vollbringen.

 

[Track]

Du kannst doch einfach die Spuren gruppieren ????

 

[Nachtschicht]

ich finde weder beat detective noch warp quantisierung für instrumente wie gitarre eine sinnvolle lösung. erstens sind diese sehr anfällig für artefakte (ob nun stretch-artefakte bei warp oder hörbare crossfades bei der detektei), und zweitens hast du es hier mit längst nicht so eindeutigen peaks zu tun wie bei percussiven instrumenten, was widerum dazu führt, dass diese tools sich da viel leichter irren.
hinzu kommt noch, dass in relation zum schlagzeug der timing-sweet-spot ja gar nicht unbedingt genau auf dem schlag ist sondern gerne bisschen dahinter (oder minimal davor, wenn eine gitarre mal eine gewisse jugendhaus-dringlichkeit und naivität braucht).

würde da eher die schlichte methode von hand empfehlen: durchhören, an stellen wo du denkst dass das timing bisschen suboptimal ist, anhalten und paar schläge davor und paar schläge dahinter nen schnitt machen. dann den abschnitt im timing anpassen (bei gitarre in 80% der fälle in relation zum schlagzeug eher nach hinten rücken als nach vorne und die schnitte crossfaden. die crossfades kannst du noch zusätzlich kaschieren indem du sie auf drumschläge setzt, die maskieren dir dann gleich eventuelle hörbare übergänge und du kannst etwas sorgloser faden als wenn die crossfades irgendwo zwischen den schlägen stattfinden.

in der regel gehts mit solcher handarbeit deutlich schneller als wenn man hofft, dass die detektei einem eine knopfdruck-lösung anbietet und man doch ewig noch nachjustieren muss.

und solltest du das je doch brauchen, konvertierst du die gitarrenspuren eben für die bearbeitung in ein multichannel file, dann bleibt die bearbeitung auch bei warp phasenstarr. das ist eigentlich in so ziemlich allen daws dasselbe spielchen...

 

[HRF]

...und zweitens hast du es hier mit längst nicht so eindeutigen peaks zu tun wie bei percussiven instrumenten...

Wer verwendet denn auch die verzerrten Mikrospuren als Referenz zum Schneiden?
Für so was lässt man immer, auch zum Reampen, eine DI Spur mitlaufen.
Und da sind die Peaks sogar noch eindeutiger als bei Drum oder Percussionspuren.

 

[Nachtschicht]

ich rede von DI. ein Instrument dass du ueber 6 Saiten schlägst, mit palm mute dämpfst usw hat zwar technisch gesehen auf DI durchaus klare Impulse, aber da sind die Impulse eben schonmal eher mit flams auf der snare vergleichbar und mitnichten ist die erste pegelspitze dann auch immer der downbeat. Beispiel : ich verbalisiere jetzt mal eine palm mute note mit dem Wort "tschunk!". der downbeat ist hier musikalisch am ehesten das "u" ("tschUnk"). die Detektei wird aber meist das "t" als entscheidenden transienten interpretieren, und schwupps hast du nach quantisierung eine seltsam ungroovige Gitarre die ausserdem Alles andere als perfekt in time klingt.
drums sind da von der hüllkurve sehr viel "unmissverständlicher", die kannst du meist eisenhart auf Peaks quantisieren und dann rollt das. dasselbe kann man von gitarren nicht gerade behaupten, zumal Gitarre ja i. d. R. kein "zeitgeber" wie das Schlagzeug ist sondern ein "zeitnehmer", und da ist eine gewisse Variabilität in der timing interaktion mit den drums schon wichtig und stumpfe quantisierung meistens musikalisch weniger sinnvoll als wenn du den groove in Ruhe lässt und eben einfach nur hier und bisschen schiebst.

aber jeder wie er mag

 

[HRF]

aber jeder wie er mag

Oder wie er´s kann.

 

[marcoustic]

Diese ganzen Verschlimmbesserungsmaschinen mit Elastic Time und Beat Detective sind ohne Frage nützliche Tools.
Jedoch klingt das Ergebnis schnell, wenn a) das Ausgangsmaterial nicht stimmt, oder b) man es übertreibt.
Allgemein nutze ich persönlich diese Sachen aussließlich auf den Drums.
Bei anderen Instrumenten - speziell Gitarre - höre ich da immer eine starke "Unnatürlichkeit" heraus, die mich dann im Endeffekt zum mauellen Bearbeiten oder neu einspielen zwingt.

Wenn es um das konkrete Beispiel von Gitarre mit Multimikrofonie geht und eine neu Einspielen nicht möglich ist, wüde ich dem ganzen wohl manuell mit virtueller Schere und Tesa zu Leibe gehen.

Grüße
Markus

 

[djbobo]

 

[djbobo]

und noch eines

 

[marcoustic]

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Ja, es geht schon, aber bei der Gitarre, die hier mit Elastic Time nach der ersten Gitarre quantisiert wurde, höre ich deutlich das Processing.
Ich würde das so nicht haben wollen.
Es gibt bestimmt Momente, wo es wirklich gut funktioniert, aber der hier gezeigte ist keiner von denen.

 

[Nachtschicht]

allerdings. und die gitarre die von exakt detektei-gerechtem strumming abweicht zieht er, überraschung, von hand