So gesehen ist schon ein Wet/Dry-Regler "Parallelkompression", weil man damit die Gewichtung des komprimierten Signals gegenüber des unkomprimierten einstellen kann.
Viele Compressoren haben so ein Ding, also wenn dein Comp auch 'nen Wet/Dry-Regler hat, dann spar die CPU- und Festplatten-Ressourcen und nutz' einfach den.
Wenn nicht, dann kannst du auch einfach die unkomprimierte Spur zusätzlich auf eine zweite, leere Spur routen, und dann dort den Comp in einen Insert laden. Dann musst du keine Aufnahmen herum-kopieren, und wenn du doch nochmal was schnippeln/schieben musst, dann reicht es wenn du dich um eine Spur, die "Quellspur", kümmerst.
Das mit dem harten L/R-pannen würde ich der mono-Kompatibilität zugute lieber lassen, und den Phasenknopf solltest du bei einer "kopierten" Spur eh nicht anfassen müssen. (Außer du möchtest einen Auslöschungseffekt bewirken, kann ja auch sein.)
EQ kannst du nutzen wie du willst, wenn du den Wet/Dry-Regler am Compressor benutzst, dann werden natürlich beide Signale gleich verändert, mit einer 2-Spur-Lösung hast du mehr Optionen:
1) EQ pre-send auf die Quellspur, d.h. die 2. Spur mit dem Compressor kriegt den EQ schon mit.
2) EQ post-send auf die Quellspur, d.h. die 2. Spur mit Comp kriegt den EQ nicht mehr mit, somit könntest du...
-- 2.1.) die 2. Spur vor oder nach dem Comp anders als die Quellspur EQ'en oder
-- 2.2.) die 2. Spur ohne EQ komprimieren und nur die Quellspur EQ'en.
3) Kein EQ auf die Quellspur, ansonsten wie bei 2.1.
Erlaubt ist, was sich gut anhört!
Was du auf jeden Fall ausprobieren solltest, das ist das Spiel mit dem Reverb.
Eine akustische Gitarre braucht ein Reverb, finde ich. Und wenn du parallel komprimierst, dann hast du auch wieder 3 Möglichkeiten um den Klang zu beeinflussen:
1) Summe von komprimierter und unkomprimierter Spur (wie bei Wet/Dry) an Reverb schicken.
2) Nur die unkomprimierte Spur an Reverb schicken.
3) Nur die komprimierte Spur an Reverb schicken.
Je nachdem was du erreichen möchtest, kann die unkomprimierte und "lasche" Gitarrenspur alleine das Reverb etwas lebloser und unaufdringlicher machen, oder die komprimierte und "knallige" Gitarrenspur kann es allein etwas präsenter und perkussiver machen.
Ich wünsche viel Spaß beim Ausprobieren!
