Diese Oldschool Beats sind sehr oft durch samplingtechniken entstanden, bei denen viel aus anderen Songs raus gesampelt wurde. Dabei muss man schon bissl was Filtern, damit man die Elemente die man nicht möchte, nur ganz schwach hört. Dabei entsteht so ein "samplingDreck" der eben in genau diese schöne schlammig sumpfangehauchte Atmosphäre bringt. Deine Sounds sind zu scharf und glatt und gerade dieses Akkordinstrument klingt in den höhen Schmerzhaft und digital. Im Regelfall passiert sowas, wenn du dick den Master mit Limitern a la Sausage Fattener zu knallst.
Du hast also von den Sounds her das Problem dass sie A zu offen in der Frequenzbreite sind, und zweitens verstärkst Du dieses "falsche" Element indem Du am Master alles lauter ziehst, durch deine Limiter.
Quantisieren ja / jein. Groove fehlt, das wurde gesagt. Du hast jetzt aufs Grid quantisiert und das ist falsch. Das macht das ganze mechanisch und midiklimperhaft. Die tatsächliche Musik, bzw. das tatsächliche Kopfnicken passiert zwischen den Grid zählzeiten. Das kann man mit Quantisieren Lösen, wenn man sich einen passenden Groove aussucht und jegliche Spur damit zu einem Groove zurechtquantisiert. Dabei geht es nicht um 8tel oder 16tel Verschiebungen. Es geht um eine leichtes "aus dem Takt spielen".
Man spricht da zum Beispiel von "lazyness". Die Noten kommen einen tick zu spät. Aber nicht jede Note.
Beispiel Drums. Während die Kick sauber auf der 1 sitzt und deinen Loop einleitet, könntest Du durch minimale Verzögerung eine schöne Trägheit in den Drumloop bringen. Dafür nimmst Du am besten einen 2 Bars Loop. Auf der aller ersten 1 sitzt du sauber auf dem Metronom. aber verzögerst ein wenig die 2er und 4er beider Takte. Also lässt den virtuellen Drummer lazy die Snare und Hihat ein klitzekleinen wenig zu spät spielen. Bei richtigem Umgang mit deiner DAW kannst du diese Menschliche Verzögerung als Leitbild nehmen, sodass er dir alles auf diese verzögerte Snare zieht, was in dem moment kommt an midinoten. Durch betätigen des Quantisierung buttons.
Nimm Dir einfach eines der angegebenen Beispiele, ermittle via Google die BPM. Dann fügst den Song in deine DAW ein bei der BPM des Vorbilds, und dann zoomst Du mal ganz ganz ganz weit rein, so dass du erkennen kannst ob die Ausschläge genau auf den Zählzeiten liegen. Wenn die Beispiele grooven, dann wette ich mit dir, da liegt nicht sehr viel genau auf den 4tel oder 8tel Zählzeiten. Das ist die große Kunst der Musik. Es gibt wenige Musikrichtungen, die on grid funktionieren. Die meisten Musikrichtungen liegen daneben. Und die besonders berühmten Größen in der Musik, die haben/hatten das besonders gut im Blut. JayD zum Beispiel.
Das ist der 2Bars Loop vom Anfang. Da siehst dass im zweiten Takt der "Impuls" fast ganz auf dem Grid liegt, während zwischenzeitlich alles mal ein bissl lazy oder zu früh kommt.
