offtopic - Technikwahn

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Hallo,
mich würde interessieren, ob es Leute gibt, die sich durch die ganze Technik und Möglichkeiten, die sich dem [g=79]Homerecordler[/g] mitlerweile bieten, hoffnungslos erschlagen fühlen.
Der Hintergrund ist eigentlich der, dass ich schon vor längerer Zeit bemerkt habe, dass je mehr Equipement ich anhäufe, ich umso weniger kreativ bin. Egal, ob ich da allein sitze, oder mit einem Musikerkumpel oder auch mit der Band. Ich hab' eine Zeit lang in einer sechsköpfigen Band gespielt, da ist ein Haufen an technischem Kram zusammengekommen. Irgendwann stand dann auch ein PC im Proberaum. Das Ende vom Lied war (im wahrsten Sinne das Wortes), dass sich alle - und meist jeder für sich - mit den Knöpfen, Schaltern, Fadern und den bunten LEDs beschäftigt haben, anstatt Musik zu machen. Zu Hause geht mir das genauso.
Es gibt echt Zeiten, da wünsche ich mir meinen analogen 4Track-Recorder zurück. Da konnte ich mich noch am besten auf den Sinn des Ganzen konzentrieren - das Musik machen.
Klar, das Frickeln am Sound, sammeln von Equipement, virtuelle Instrumente, die man nicht spielen können muss, hauptsache, man hat sie - das hat schon seinen Reiz und macht sicher auch Spass... aber doch erst an zweiter Stelle, oder? Ich hab vor kurzem wieder mit Erstaunen festgestellt, dass meine Akustikgitarre sogar funktioniert, ohne dass ich den Rechner hochfahre :P
Bin gespannt, ob ich mit diesem "Problem" allein dastehe....
Gruss, Stefan
 
hmm,

dann bist du das wohl von vornherein falsch angegangen.
mir ists eigentlich immer bewusst, dass die technik nur hilfreich sein kann.

wenn die band rund um den computer steht, dann is es wohl auch
mehr Kuriosität als Kreativität!
Das kann doch nie hinhauen...
 
@oBEATz

Ich kann dir eigentlich nur zustimmen.
Früher hatte ich ein (Entertainer- :D )Keyboard, Cubase [g=77]VST[/g] und einen MD-Walkman zum Aufnehmen.
Klar, soundtechnisch (und auch musikalisch) war's eher düftig, machte aber mehr Spaß als heute wo ich mir immer stundenlang überlegen "muß" welchen Sound ich verwenden will und blablabla...
 
..das Problem ist ja, dass die ganze Technik bzw. Software immer besser wird und ständig was neues rauskommt..grad gestern habe ich wieder einen mir bisher unbekannten interessanten modularen Synth in den Tiefen des Internets entdeckt :), der zudem erstaunlich gut klingt.. und schon sind wieder ein paar Stunden weg... :(

...viel schlimmer finde ich aber eine Seite namens hr.de...wo ich mich alle 4 Stunden wiederfinde und mal sinnhafte mal sinnlose Threads lese und schreibe...:D


Gruß

tkay
 
Moin,

jep oBEATz, da hast du Recht! Ich weiß auch nicht woher das kommt.
Okay, manche Leute brauchen Technik weil sie damit Arbeiten und wissen warum sie es brauchen. Einige hier im Forum kaufen aber Equipment um ihre musikalischen Fähigkeiten aufzubessern... was natürlich ein vollkommener Trugschluß ist!
ich habe vor einiger Zeit DIESEN ARTIKEL geschrieben, und darüber wurde auch mehr oder weniger häftig diskutiert, geändert hat sich jedoch nichts/ nicht viel. Und es wird sich auch nichts ändern solange man nicht ständig darauf aufmerksam macht, das Technik nicht alles ist, und man als "[g=79]Homerecordler[/g]" einfach nicht das teuerste Zeuch braucht um relativ brauchbare Ergebnisse zu erzielen. Musikalisch Fähigkeiten sind viel wichtiger, und die kann man sich nicht erkaufen! Technik sollte man beherrschen und daran/ damit arbeiten, aber nicht eine Materialschlacht anfangen und die vielen Geräte nur mittelmäßig bedienen können.
 
Immer wenn ich mir neue Technik sei es Hard- oder Software kaufe und das erste mal einsetze geht es mir genau so.Wenn man dann erstmal einigermaßen mit umgehen kann,kann man die Vorzüge voll nutzen.Man muß sich auch manchmal beschränken und sagen: "Schön das ich 16 Slots für [g=77]VST[/g] Instrumente hab,aber muß ich dann auch alle mit Synths vollstopfen?"
Es muß ja nicht alles genutzt werden,aber schön wenn es da ist wenn mans braucht.
 
"Schön das ich 16 Slots für [g=77]VST[/g] Instrumente hab,aber muß ich dann auch alle mit Synths vollstopfen?"
Hehe, das kenn ich.
Beim JV1080 KANN ein [g=7]Patch[/g] aus 4 versch. Tones bestehen. Jetzt rate mal wieviele Tones in den meisten meiner Patches zu finden sind....

Bin ja nur froh daß da nicht 20 Tones in ein [g=7]Patch[/g] passen.
:D
 
Hi,

Das ist im Prinzip wie mit den alten Vespa Motorrollern: Man schraubt 5 Stunden dran rum, nur um damit mal zum Bäcker um die Ecke zu fahren. Ich denke, dass es sich vor allem um ein Problem von uns Männern (99% hier im Forum) handelt. Es ist nun mal eine typisch männlich Eingenschaft, immer das Größte, Schnellste, Neueste besitzen zu wollen.

Bei den Vespa-Schraubern hat man das schon längst erkannt: Da geht es schon längst nicht mehr darum, dass man mit dem Teil von A nach B kommt, sondern "der Weg ist das Ziel": Spass am Basteln.

Musik ist nun mal für die meisten hier ein Hobby. Und Hobbys haben es nun mal so an sich, dass sie etwas kompensieren, was einem der Alltag nicht bieten kann. Also wird jeder nach seiner Farcon dieses Hobby ausüben. Diejenigen, die sich die ganze Zeit mit der Technik beschäftigen, wollen insgeheim nichts anderes. Vielleicht gestehen sie es sich nicht ein, aber wenn der Reiz nun mal darin besteht, immer die neueste Hard- und Software haben zu müssen, dann immer zu. Hauptsache, es wird nicht gejammert, wenn die Technik nicht funktioniert.

Für mich ist Musik zur Zeit eher ein Freundeskreis-Ding. D.h. Leute treffen und gemeinsam an Tracks werkeln. Klar steht für mich deshalb vor allem im Vordergrund, dass die Technik funktioniert. Ich mache einen grossen Bogen um Updates und neue Versionen. Technische Perfektion ist ein wenig in den Hintergrund getreten, wichtig ist mir, dass ich Ideen schnell verwirklichen kann. Deshalb kann ich (nicht ohne Stolz) behaupten, dass ich eigentlich maximal 1/10tel der Zeit mit Konfiguration verbringe.

gruss
MK
 
Ich kenne das Problem. Wenn ich vor meinem Cubase SL mit seinen installierten PlugIns sitze, weiß ich zwar, dass ich die absolut "zündenden" Ideen damit umsetzen kann - aber einfach spielerisch ein bisschen herumzuprobieren macht am Computer viel weniger Spaß. Am liebsten wäre mir, ich hätte eine MC-909 oder MPC4000 und könnte alles damit machen. Aber dazu fehlt mir leider das Geld :(
 
  • #10
@ birdseed

naja, so ganz verallgemeinern kannst du das mit der technik nicht. man muss sich ja auch am anfang mit der technik auseinadnersetzen, damit man damit überhaupt umgehen kann, man kann ja auch nich gleich laufen als baby nur weil man einen schritt gegangen ist, das muss alles erlernt werden (schritt für schritt). und natürlich braucht man auch erfahrung, die man sammeln muss, ich glaube nicht das du ganz am anfang auch nur 1/10 mit der konfiguration verbracht hast, das musstest du dir auch erstmal alles beibringen, oder?

aber natürlich muss ich dir da schon zustimmen, das es natürlich auch die andere sparte gibt (die "hardware und software jäger") die denken die hard- bzw. software macht die musik und programmiert sich von alleine und das man ständig das neuste haben muss, weil sonst is ja eh alles mist was man produziert. aber die leute die wirklich mit ihren geräten umgehen können, die werden nicht alzu schnell umsteigen, weil: sie wissen wie mans bedient, was man damit macht und wozu sie es brauchen und wozu wieder massig zeit für irgend nen kleinen extra gimik, der wieder in version x.3442424234 eingebaut wurde. aber bis das ganze eben erlernt wurde, muss man sich auch ne ganze zeit damit außeinandersetzten. das ist genauso als ob man nen instrument lernen. man kann sich ja nich als anfänger an irgend nen gitarre setzen und erwarten das man eine woche später hendrix in die tasche stecken würde.

das freundeskreis ding was du ansprechen tust find ich auch sehr wichtig, vor allem SPAß an der sache haben. sich mit freunden trefen, musik machen, pa bierchen trinken und selbst wenn man an irgend nen tag total unproduktiv wa und nur über gott und die welt geredet hat.. who cares?... leider vergessen das aber auch sehr viele und wie das von dir angesprochene konkurrenzdenken (schneller, größer etc). merkt man sogar bei manchen bandcontests wie hochnäsig einige (fortgeschrittenen)bands gegenüber anfängerbands sind, dabei ist das doch so ein ding, wo man mit anderen in kontakt treten kann und auch konstruktive kritik von fortgeschrittenen bekommen kann bzw. gegenrell [g=94]feedback[/g]... jaja, und dann fallen die brothers of different mothers wieder ausm rahmen weil se ihren pogopanda auf der bühne udn im publikum gassiführen und sich absichtlich disqualifizieren lassen weil se die jurymitglieder nich leiden können.. aber das ne andere geschichte.. ;)



aber birdseed, ma unter uns... hät ich ne verspa würd ich jetzt inna garage hocken :D


gruß

lessi
 
  • #11
Zusammen mit anderen Musik zu machen ist auf jeden Fall immer cool. Leider kenne ich (wohl vor allem wegen meines Alters von 16 Jahren) niemanden, der die selbe Musik macht wie ich, aber ich spiele nebenher noch in einer Blutige-Anfänger-Band Schlagzeug und das bringt einfach Spaß :).
 
  • #12
Erschlagen fühle ich mich nicht, mich nervt nur manchmal das es einfach zuviele Anläufe benötigt um das Richtige für einen zu finden mit dem man dann auch mit Spass an der Sache seine Ideen verwirklichen kann. Man muss da leider zuviel Lehrgeld bezahlen und ich habe da auch schon viel Geld zum Fenster rausgeworfen.

Für einige ist es wirklich das Beste sich ne Gitarre zu kaufen oder eine "aufgeräumte" Workstation mit schönen grossen Display. Okay, es gibt die Möglichkeiten durch Technik und alle Denken nur damit wird es was, aber nicht alle haben auch das technische Interesse sich damit auseinandersetzen zu wollen.

Wenn der Punkt erreicht ist das man sich absolut überfordert von der Technik fühlt, sollte man sich mal damit auseinandersetzen ob man nicht vielleicht den falschen Weg gewählt hat. Da sollte man dann doch lieber das Geld auf eine Musikschule schaffen und ein Instrument richtig erlernen, sich ne Band suchen und andere Leute suchen die einem den Part mit der Technik abnehmen...

Klar, es gibt auch den Spassfaktor an der Sache. Genau wie sich Leute Stundenlang mit dem Tunen ihres Desktops beschäftigen oder über Betriebsysteme labern ohne das da nun wirklich was sinnvolles hinten rumkommt ;)
Wenn es einfach der Reiz ist mit Technik rumzuspielen ohne die Absicht das da nun auch richtig was produktives hinten rauskommt, ist das auch Okay. Vielleicht nicht unbedingt meine Weltanschauung, aber entscheidend ist das man Spass an dem hat was man tut.
 
  • #13
Nun, es muss ja nicht unbedingt Technik sein - von zu vielen Plugins kann man auch erschlagen werden. Im Endergebnis ist es ja dasselbe - die totale Überfrachtung.
Gerade, weil es heute sehr viele Möglichkeiten gibt, fühlt man sich überfordert und lässt sich von positiven Erfahrungen anderer leicht leiten, schaut mal hier und da und fühlt sich von gewissen Features angesprochen.
Die Kunst ist aber, sich auf einen bestimmten Teil der Gerätschaften bzw. Plugins zu konzentrieren und sich nicht ablenken zu lassen, weil sonst die Gefahr besteht, dass man mit einem Lied anfängt, das nie fertig wird.

Gruß

Marty
 
  • #14
Ich kann nicht abstreiten, dass es mir hin und wieder gefällt ein System aufzubauen dessen Technik am Ende eine 1a Aufnahme nahezu garantiert.

Allerdings - und das ist das Problem welches die Kreativität hemmt - es entwickelt sich eine perfektionistische Einstellung, die mit der Realität nie zu vereinbaren ist.

Egal ob das Instrument wieder neu eingestellt werden muss, der PC seinen Geist aufgibt, die Nachbarn gegen die Wand klopfen, oder es aus irgendeinem Grund doch wieder scheisse klingt auf der Aufnahme - irgendwas ist immer.

Wenn man versucht sich ein Homerecording Plug & Play System einzurichten, wo man nur noch den Zeigefinger in den Kreativ-Input der Soundkarte stecken braucht, und fertig ist die Symphonie, dann muss man zwangsläufig scheitern.

Am Anfang war ja nur der Gedanke "ich bin es leid mit diesem Müll zu arbeiten, und meine Kreativität unter Wert zu verkaufen". Wenn man aber irgendwann nicht aufpasst ist man in der Tat mehr mit der Technik beschäftigt, als mit dem was einem zur Technik getrieben hat - die Musik.
 
  • #15
Hi Leutz,

mit Schmunzeln, Koppnicken hab ich amüsiert den Thread durchgelesen. Möchte darum nicht alles wiederholen und mich auf kurz meine bescheidene Erfahrung eingehen.
Technikgeil, ha das Zauberwort des Vespa-Fahrers, der vom Bäcker mit frischen Semmeln in der Hand, mit wundeschönen Fingernägel und Wärme im Herzen, am Abend mal alleine, endlich Mugge machen will.
Tja, Männers ... oh Pardon Frauen's :o, im Sandkasten begann was im Kabelwirrwar und den herrlichen blinkenden Led's endet. Die persönliche Reise, was kann ich eigentlich? Ohne gross zu fragen, wie teuer es ist, mal sich dort und da Versuchen, obwohl das Geld zum Kauf von den Dingen "must have..." eh nie genug da ist :).
Mit der Technik hab auch ich mich etwas auseinandergesetz und diese Lieben und Hassen gelernt. Sei es beim Klavier-Lehrer oder beim Aufsetzen eines PnP-PC's.
Inzwischen ist die Geduld, der Sieger über die unkontrollierten Emotionen und wenn "nichts kommt" an Ideen, einfach "easy" was anderes Tun.
Dankbar bin ich dieser Erfahrung dafür, nicht gleich alles haben zu wollen/müssen und könne. Die Jugend, die treibende grüne Kraft, die steckt noch immer in mir, mit dem Unterschied, das Jugend vergeht, Kraft aber bleibt :D. Hab die Waage dazu gefunden ... hehehe
Die Technik überfordert mich derweil ungemein, dies hier ist auch der richtige Ort um ein paar Tränen der Verzweifflung loszuwerden. Mit lesen im HR wurde ich bestimmt nicht dümmer, ausser bei meinen Beiträgen, da happerts noch :D
Ich denke alle Musiker müssen durch die "Technik" durch, von alleine kommt nichts. Danach trennt sich mit der Zeit die Spreu vom Weizen, Familie kommt, Arbeit wird primär und am Schluss haben es nur wenige geschafft ihren Jugendtraum zu verwircklichen.
Ist gut so, denn Musik als Hobby fühlt mich sehr aus, das "klimmpern" und zusammen Schustern kostet mich manchmal mehr musikalische Kraft, denn technische Kraft. Wenn denn nun der Mix endlich fertig ist, bin ich zunächst erleichtert und erfreut etwas geschaffen zu haben und vergesse dann leider sehr oft "äh...wie hab ich das gemacht"...was soll's...let's make music to honor the soul, himself or other peoples...

lg antares
 
  • #16
nun schreibe ich als bekennender technik fetischist doch auch ein paar zeilen dazu:
was für mich nicht ganz nachvollziehbar ist, ist warum die technik, bzw das im überfluss vorhandene equipment schuld an unproduktivität und unkreativität sein soll.
der wahre haken liegt doch dann an einem selbst, daß man nicht gewillt ist sich mit dem equipment näher zu beschäftigen, und das denke ich bleibt sich gleich, ob man jetzt einen synth, oder 20 zu hause stehen hat.
ich sprech da jetzt besonders in bezug auf meine eigenen erfahrungen, und auch eher im kontext der elektronischen musik, da das eben der bereich ist, in dem ich mich bewege.
es kommt eben von zeit zu zeit vor, da sinkt bei mir die motivation, mich mit dem vorhandenen material intensiver zu beschäftigen, und auch wenn gewisse "probleme" durchaus mit meinem equipment zu lösen wären, steigt in mir das verlangen nach neuem. ist dann ein neues schmuckstück in meinen fingern, bin ich alleine durch die tatsache, daß es wieder ein unbekanntes teil zu entdecken gibt derartig motiviert, daß im zuge dieses neuzuganges auch meine fähigkeiten auf altem equipment wieder steigen.
natürlich hätte ich mich auch ohne neuanschaffung weiterentwickeln können, nur realistisch gesehen hätte mir ohne die motivation gefehlt.
auch kann ich die meinung, daß es nicht auf das equipment, sondern auf den menschen ankommt nur bedingt teilen.
sicher bin ich als schaffende person der dreh und angelpunkt in meinem system, aber je besser meine arbeitsbedingungen, je besser meine ergebnisse.
einzig wichtig ist halt, daß man schritt für schritt mit seiner ausrüstung wächst.
die gleiche erfahrung habe ich aber auch mit analogen instrumenten gemacht. ich hätte es noch nie erlebt, daß wenn ich auf einer 300€ gitarre rocke, es schlechter klingt, wenn ich auf einer 2000€ gitarre spiele (ungefähre ähnlichkeit des instrumententyps vorausgesetzt). der umgekehrte fall ist aber schon des öfteren eingetreten.
grundsätzlich ist daher meine meinung, daß einem technik nie im weg steht, man steht sich nur selbst im weg.
LG Psylo
PS: Vielleicht sollte ich erwähnen, daß ich auch was technisches studiere, und diesbezüglich eventuell leicht befangen bin :D
 
  • #17
hi leude

man schlingert schnell hinein in den wahn... völlig klar! ich kenne diese kreativ-toten momente auch, wenn ich mich in die aberwitzigen möglichen details der details hineingebohrt habe, die vor nicht soooo langer zeit für gewöhnliche menschen uneditierbar bleiben mussten.
trotzdem will ich sagen, mit etwas disziplin und wenn ein soundsystem erstmal mit seinem personal in relative [g=63]harmonie[/g] gekommen ist (alles wird niemals funktionieren, so ist es eben), dann stehen uns alle kreativen türen offener als zuvor.

also: 1. musik machen, musik machen, musik machen (am instrument, im, am und aus dem kopf), dann 2. vielleicht 'n espresso geniessen, alten damen über die strasse helfen, den kindern die windeln wechseln etc. (dabei sammelt sich neuer wahn im schädel, der eines tages kondensieren will) und dann, wenn gar nichts anderes ansteht, keine idee sich wahrhaft verdichtet, dann ist vielleicht zeit, die vielen möglichkeiten, die nun mal da sind (z.b. freeware-synthies), anzuchecken. ist möglicherweise auch inspirierend.

ich bin immer wieder froh gewesen, wenn nach rechner-relaunch alles funktioniert hat und die konfiguriererei ein ende nahm. aber das gehört eben auch dazu.

zustimmung meinerseits ebenso für die ansicht "arbeite besser mit weniger und kenne dich dafür damit meeehhr aus!".
viele und auch ich haben schon alles probiert, stunden-, tage-, wochenlang demos und trials (die leider oft genug kaum bezahlbare besitzeslust erzeugten) und dann doch die erkenntnis: es gibt viele gute tools, aber wirklich arbeiten geht am besten mit den besten (welche auch immer das für das jeweilige individuum sein mögen).

in diesem sinne wünsche ich uns allen frohes musizieren!!!
nichts und niemand kann das stoppen!

GD
 
  • #18
okay, schreiben wir auch ein bisschen was dazu:

das mit dem Technikwahn kann ich nachvollziehen, und das ist einer der Gründe, warum ich mich für einen Yamaha AW-4416 HD-Rekorder entschieden habe: das Teil funktioniert einfach so, wie ich es bekommen hab. Man kann nicht allzu viel dran ändern (na gut, man könnte eine Karte mit WAVES Plugins installieren), aber für das, was ich machen will (Bands aufnehmen) reichts allemal. Man hat zwar eine gewisse Einarbeitungszeit, aber mittlerweile kann ich mit dem Rekorder intuitiv umgehen und es passt einfach. Und das ohne die neuesten Plugins und so.
 
  • #19
Musikalisch Fähigkeiten sind viel wichtiger, und die kann man sich nicht erkaufen! Technik sollte man beherrschen und daran/ damit arbeiten, aber nicht eine Materialschlacht anfangen und die vielen Geräte nur mittelmäßig bedienen können.

Diesen Aspekt kann man nicht häufig genug erwähnen. Sicherlich wachsen mit der Zeit die Ansprüche in Sachen Sound Technik, mitunter hilft Sie auch, Zeit zu sparen usw.
Darüber hinaus aber bitte nie das Wesentliche, die Musik, vergessen. In meinem privaten Umfeld kenne ich jemanden, der hat sich mit der Zeit ein Studio samt HiEnd-Equipment zusammengekauft, da bekomme ich jedes Mal feuchte Augen, wenn ich zu Besuch komme. Wenn ich ihn dann bei "der Arbeit" beobachte, könnte ich jedes Mal schreien, denn er hat eigentlich keinen richtigen Plan, was er da macht, nutzt eh nur einen Bruchteil seines Geräteparks, aber diese vielen Regler, LEDs usw. sind ja sooo toll anzuschauen.

Kennt ihr auch solche Ich-Habe-Also-Bin-Ich-Leutz?

grüße

marcoman
 
  • #20
von marcoman an 13.12.2004 13:00

Kennt ihr auch solche Ich-Habe-Also-Bin-Ich-Leutz?

was generelles dazu.. wolfsburgs einwohner sind zu 70% ALLE so!... gut das ich jetzt in braunschweig wohne ;) ne, spaß beiseite, ich glaub jeder kennt solche leute und jeder der ahnung hat, kann dann immer nur den kopfschütteln wenn man deren equipment sieht und wie sie alles nur rumstehen lassen... und solche menschen die denken, ich hab das beste hier und da das beste da und ja, die geräte machen ja die musik von alleine und ich setzt mich nur davor und kann bierchen trinken während die geräte selber songs machen, wird es auch immer geben.

Soll jetzt nicht allgemein gelten, aber ich glaub auch, das leute die mit einen minimalen setup anfangen musik zu machen und ihre finanzen nich mehr zulassen, sich auch viel mehr darum bemühen alle möglichkeiten nach und nach, je nach gesammelter erfahrung, aus ihren geräten rauszuholen, um einen halbwegs vernünftigen sound hinzubekommen. und wenn diese leuten dann irgendwann die kohle zusammen haben für besseres equipment, können wirs so ähnlich machen wie die die das beste haben aber nich benutzen können: zurücklehnen, bierchen trinken und diesen leuten mit vollem genuss zuhören :D


gruß

lessi
 

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