Noch ein paar Fragen zu symmetrischer/asymmetrischer Signalführung...

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domi-b

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Hallo zusammen!

Ich hätte ein paar dringende Fragen in Sachen Signalleitung.
Ich habe mich in letzter Zeit etwas mit dem Thema auseinandergesetzt und prinzipiell den Unterschied zwischen symmetrischen und asymmetrischen Leitungen verstanden:

Nun stelle ich mir aber folgende Frage:

Es ist ja offensichtlich dass symmetrische Verbindungen sowohl bei Mic- als auch bei Linesignalen besser sind, da weniger störungsanfällig usw.
Ich frage mich seither, wieso man Instrumentenausgänge (z.B. E-Gitarren usw.) nicht direkt symmetrisch macht, z.B. direkt eine [g=15]XLR[/g]-Buchse, statt dem Klinkenausgang wie bei Mikrofonen auch.
Man würde sich dann Live die DI-Boxen sparen, falls man das Direktsignal nimmt, was man ja z.B. bei einem E-[g=118]Bass[/g] häufig auch macht.

Ich frage unter Anderem auch deswegen, weil ein Bekannter von mir (Trommelbauer) plant, bei seinen Trommeln die über kleine Kondensatormikrofone abgenommen werden direkt das Mikro in die Trommel "einzubauen" und an der Seite eben direkt den Ausgang hinzuschrauben, damit man nicht diese kleinen Kabel herumhängen hat (vielleicht kennt ihr von Geigen bei Live-Abnahme diese herumhängenden Kabel...).
Da wäre jetzt wieder die Frage interessant, ob man da direkt einen kleinen [g=15]XLR[/g]-Ausgang hinbauen könnte, damit man auch gleich ein symmetrisches Signal hat...?
Die zweite Frage wäre, ob man das ganze auch mit Stereoklinke machen kann?
Sprich, dass man eine normale Klinkenbuchse hinbaut, wie eben auch bei Gitarren mit Tonabnehmer so ein ganz normaler Instrumentenausgang quasi.
Ist es falsch zu sagen, dass ich bei einem solchen Instrumentenausgang durch Verwendung eines Stereoklinkenkabels auch ein symmetrisches Signal erhalte?
Sprich, dass ich durch ein Stereoklinkenkabel eine [g=176]DI-Box[/g] umgehen kann?
Ich vermute selber, dass das Blödsinn ist, aber ich kann durch ein Stereoklinkenkabel ja auch symmetrisch übertragen, oder?
Gibt es also dafür auch entsprechende "Stereoklinkenbuchsen" mit denen ich das Signal gleich am Anfang symmetrieren kann?


Vielen Dank schon mal, für eure Antworten!


Lg, Domi-b
 
Tach auch,

ich versuch mal die Fragen zu beantworten:

Ich frage mich seither, wieso man Instrumentenausgänge (z.B. E-Gitarren usw.) nicht direkt symmetrisch macht, z.B. direkt eine [g=15]XLR[/g]-Buchse, statt dem Klinkenausgang wie bei Mikrofonen auch

Um ein symmetrisches Signal zu bekommen, würde man bei Gitarren noch einen zusätzlichen Übertrager benötigen, hätte dann aber auf den beiden Leitungen nur noch den halben Pegel. Man gewinnt also fast nichts. Bei Mikros sind diese Übertrager sowieso schon zur Impedanzwandlung drin.


Die zweite Frage wäre, ob man das ganze auch mit Stereoklinke machen kann

ob [g=15]XLR[/g] oder Stereoklinke ist im Prinzip egal, wichtig ist die Anzahl der Kontakte. bei symmetrischen Kontakten sind es 3.

Ist es falsch zu sagen, dass ich bei einem solchen Instrumentenausgang durch Verwendung eines Stereoklinkenkabels auch ein symmetrisches Signal erhalte?

Ja, um ein symmetrisches Signal zu erhalten, bedarf es mehr als ein 3-poliger Stecker.

Ich vermute selber, dass das Blödsinn ist, aber ich kann durch ein Stereoklinkenkabel ja auch symmetrisch übertragen, oder?

ja, siehe oben ;-)

Gibt es also dafür auch entsprechende "Stereoklinkenbuchsen" mit denen ich das Signal gleich am Anfang symmetrieren kann?

Nein, dafür gibt es DI-Boxen, die den Job übernehmen ;-)

Edit: mir ist durchaus bewußt, dass ich das Thema Impedanz und Pegel bei der Antwort etwas vermischt habe. Hoffe trotzdem, dass es hilfreich war. wenn nicht, weiterfragen! :)
 
ah ok, vielen Dank für die schnelle Antwort.

Aber wieso müsste man in eine E-[g=422]Gitarre[/g] noch einen zusätzlichen Übertrager einbauen um ein symmetrisches Signal zu bekommen? Bzw. wie würde so ein Übertrauger ungefähr aussehen/funktionieren? Ist dann in Mikrofone auch ein solcher Übertrager eingebaut?

Und wieso hätte man auf beiden Leitungen dann nur den halben Pegel?
Ich dachte, ein Vorteil von symmetrischer Leitungsführung ist, dass man 2 Leitungen mit vollem Pegel und somit schon mal grundsätzlich mehr Pegel hat?!

Lg, Domi-b
 
Aber wieso müsste man in eine E-[g=422]Gitarre[/g] noch einen zusätzlichen Übertrager einbauen um ein symmetrisches Signal zu bekommen?

eine passive [g=176]DI-box[/g] ist nichts anderes als ein übertrager. es gibt zwei varianten ein unsymmetrisches signal zu symmetrieren:

passiv = übertrager
aktiv = op-amps

übertrager können dabei in beide "richtungen" verwendet werden, sprich sowohl von unsymmetrisch auf symmetrsich als auch von symmetrisch auf unsymmetrisch.

aktive di-boxen können nur von unsymmetrisch auf symmetrisch.

Und wieso hätte man auf beiden Leitungen dann nur den halben Pegel?

die spannung wird aufgeteilt.

beide adern übertragen das signal mit -6db. in der pegelrechnung bedeutet:

-6db + -6db = 0db.

Ist dann in Mikrofone auch ein solcher Übertrager eingebaut?
meistens - entweder übertrager oder eben op-[g=182]amp[/g].

Ich dachte, ein Vorteil von symmetrischer Leitungsführung ist, dass man 2 Leitungen mit vollem Pegel und somit schon mal grundsätzlich mehr Pegel hat?!
nein, dem ist nicht so (siehe pegelrechnung oben).
der vorteil symmetrischer verkabelung ist, dass die zweite ader phasenverkehrt geführt wird. am eingang werden die zwei signale wieder phasenrichtig addiert und eventuelle einstreuungen am kabelweg löschen sich dadurch aus.

lg
flox
 
Ok, ich verstehe...

kann ich das mit der Übertragung nun so deuten:

-6db + -6db = 0 db, d.h. dass Signal bei einer symmetrischen Leitung ist überhaupt nicht vorverstärkt?

Und wie ist es bei einer asymmetrischen Leitung? Läuft dort das Signal durch die einer Ader mit -6db?

Sprich, ist das Signal bei einer asymmetrischen Leitung stärker als bei einer symmetrischen? (weil es eben geheissen hat, bei symmetrisch hätte man nur halbes Signal)?

Vielen Dank,
Domi-b
 
-6db + -6db = 0 db, d.h. dass Signal bei einer symmetrischen Leitung ist überhaupt nicht vorverstärkt?

es sagt nichts über den pegel aus, ob eine symmetrische oder unsymmetrische leitung verwendet wird.

bei unsymmetrischer verkabelung wird eben auf einer ader 0db übertragen. sprich jenes signal, dass bei symmetrischer verbindung auf zwei adern phasenverkehrt aufgeteilt wird.

ergo am schluss kommt bei beiden leitungen derselbe pegel an.

weil es eben geheissen hat, bei symmetrisch hätte man nur halbes Signal

wenn man einen symmetrisches output mit einem unsymmetrischen input verkabeln muss man einen pegelverlust von 6db hinnehmen. wieso?

symmetrisch = hot, cold, masse (hot und cold mit je -6db)
unsymmetrisch = hot, masse (hot mit 0db)

bei der verbindung symmetrisch auf unsymmetrisch wird demnach nur das hot signal übertragen = übertragung mit -6db.

lg
flox
 
Ah, das ist verständlich.

Vielen Dank, für die ausführliche Erklärung!

Noch eine Frage, um nochmals auf das Trommelproblem zurückzukommen.

Wie gesagt, möchte ein Bekannter von mir ja direkt an die Trommeln eine Klinkenbuchse montieren.
Jetzt zum einen die Frage, ob man dafür auch einen Miniklinkenausgang benutzen könnte, bzw. wo die Nachteile von Miniklinke im Vergleich zur 6,3mm Klinke bei einem Instrumentenausgang wären.

Die zweite Frage, ob man in einem solchen Fall jetzt direkt einen [g=15]XLR[/g]-Ausgang statt Klinkenausgang nehmen könnte, denn im Vergleich zur E-Gitarre hat man an der Trommel ja ein [g=116]Mikrofon[/g] und kein Pickup.
Damit würde man vom [g=116]Mikrofon[/g] von [g=15]XLR[/g] direkt in die Stagebox gehen und könnte sich dadurch die [g=176]DI-Box[/g] sparen.
Wäre das möglich?

Vielen Dank nochmal für die Antworten, hat mich schon sehr weiter gebracht.

Lg, Domi-b
 

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