auch unter Programmierern gibt´s ewig Gestrige und linke Anarchotypen, ferner Blockierer moderner wegweisender Ideen.
Auch unter Anwendern gibt es ewig Morgige und sensationsgeile Putschisten, ferner Verweigerer funktionierender Standards.
Wieviele Plugins haste denn schon geschrieben, dass du so gut drüber bescheid weißt was VST3 soviel besser macht als VST2?
Eine Funktion am Anfang des Blocks durch den die Samples rauschen, der prüft ob überhaupt Signal anliegt und ggf. einfach sofort den unveränderten Input-Block zurückgibt falls nicht. Das ist alles was es braucht, schon hat man seinen "bypass if silence in" und das Plugin verbraucht keinerlei Ressourcen. Auch in VST2.
Der große Vorteil gegenüber VST3: da das Plugin nicht eingefroren wird und weiterläuft, gehen auch Automationsbefehle in das Plugin rein und es wird nicht beim Reaktivieren auf einen Schlag die Warteliste mit allen Automationsveränderungen die sich angesammelt haben abgearbeitet. Heißt keine unerwarteten Performancesprünge und keine Knackser.
Unter VST2 war es okay, wenn das Plugin sowas wie "MIDI Learn" anbietet und abhandelt. Laut VST3-Standard (bestätigt durch Rücksprache mit Steinberg) ist es nicht (mehr) Aufgabe des Plugins sowas zu handhaben, sondern allein Aufgabe der Hostsoftware. Wer braucht schon ein MIDI-Signal in einem Audio-Effekt? Ts. Und wer braucht schon Audio-Eingänge in einem durch MIDI angesteuerten Plugin, wie bspw. Vocal-Tuning-Software.
Mit VST2 war/ist es problemlos möglich, eine dynamische Anzahl von Eingängen und Ausgängen im Plugin zu haben. Meines Wissens zwar nicht zur Laufzeit dynamisch, aber immerhin zur Instanzierungszeit. Also wenn man im Plugin selbst intelligent und "skalierbar" gearbeitet hat, dann ist es überhaupt kein Problem ob ein Plugin mit einem Eingangskanal oder mit 16 instanziert wird. Und ob man einen Eingang unbedingt als Sidechain-Signal markiert haben muss um ihn als solches zu verwenden, das sei mal dahingestellt. Ein VST2-Plugin mit 4 Eingängen und 2 Ausgängen ist besser als Stereo-Plugin mit Stereo-Sidechain-Eingang nutzbar als ein VST3-Plugin mit 2 Eingängen, das (meines Wissens) formatbedingt nur einen einzelnen Kanal als Sidechainsignal reinbekommen kann.
Und dann dieser Unsinn mit der kompletten Trennung von GUI und Prozessor, was soll denn das. Statt einer Intelligenz muss man jetzt zwei Intelligenzen verwalten, und sie dann auch noch zusammenführen. Eine GUI kann solange sie nicht angezeigt wird nie die aktuellen Positionen für ihre Knöpfe usw. kennen wenn diese Parameter für Parameter geändert werden, die muss sie sich erst auf einen Schlag abholen wenn sie erzeugt wird. Statt kontinuierlicher kleiner Last wird mal wieder auf stoßartig größere Last gesetzt. Wie rückständig ist das denn bitte?
Insofern... nix für ungut, aber nur weil 3 draufsteht ist es noch lange nicht automatisch besser als das wo 2 draufsteht.
