Moin!
Aber wenn ich jetzt an dieser Kiste weiter bastele geht für mich das
Feeling was ich zur Zeit der Aufnahme hatte und das war was ganz schlimmes
verloren und damit auch die Erinnerung.
Ist ja dann vielleicht besser, wenn's so eine schlimme Erfahrung war.
Aber ich möchte noch einmal tacheless reden: Hier im Forum wird häufig und gern dies und jenes über den grünen Klee gelobt, was in der "wirklichen Welt" unmöglich bestehen könnte. Damit ist keinem Künstler gedient, und dabei mangelt es häufig nur an Details, die sich leicht beheben ließen.
Wir alle machen "nur" Homerecording, aber dennoch haben wir alle auch einen gewissen Anspruch an die Musik, die wir uns gerne anhören. Und dazu zählt zumindest in meinem Fall längst nicht nur (und auch nicht primär) die instrumentale Fertigkeit. Viele Kommentare hier lassen darauf schließen, dass Du mit Deinem Gitarrenspiel einigermaßen Eindruck schinden kannst. Darüber wird der musikalische Gehalt eines Stückes gerne beim ersten spontanen Eindruck vernachlässigt. Aber spätestens nach dem dritten Mal mag man sich das Stück nicht mehr anhören, weil es ihm an Substanz fehlt.
Nun sagst Du andererseits, Deine Musik sei aus einem Gefühl heraus entstanden. Ich muss zugeben, dass ich das nicht bemerke, aber das wird sicher an mir liegen. Wenn dem also wirklich so ist, kannst Du Dich mit gutem Recht auf den Standpunkt stellen, das müsse alles so sein und soll so bleiben. Ok. Letztlich ist das [g=94]Feedback[/g]-Forum nur ein Ideenpool, aus dem man schöpfen kann aber nicht muss.
Die Frage ist halt, was Du erreichen willst. Willst Du Musik machen, an die man sich erinnert? Oder willst Du demonstrieren, dass Du [g=422]Gitarre[/g] spielen kannst? Oder machst Du einfach nur, woran Du Spaß hast?
Mein Hinweis, dass der Knopfler-Vergleich ausgesprochen gewagt (ich würde sagen: unpassend) war, bezieht sich nicht auf die technische Qualität Deines Gitarrenspiels. Die kann und will ich gar nicht beurteilen. Es geht mir um Komposition und Feeling, und in diesen beiden Punkten sollte man sich als Bezirksligist nicht mit einem Nationalspieler vergleichen.
Ich habe den Eindruck, dass Du noch ziemlich jung bist. Korrigiere mich, wenn ich mich irre! Falls das stimmt, hast Du noch viel Zeit, Deinem Vorbild nachzueifern und wirst, sofern das wirklich Dein Zeil sein sollte, mit der Zeit auch garantiert besser werden. Übung macht den Meister, und eine Voraussetzung erfüllst Du ja schon (Beherrschung des Instruments). Ich wünschte, ich wäre jemals so weit gekommen.
Aber, langer Rede kurzer Unsinn: Nimm Dir konstruktive Kritik zu Herzen, wenn Du an Dir arbeiten willst (Du musst nicht immer derselben Meinung sein, aber denke zumindest kurz darüber nach, bevor Du eine Kritik ablehnst), und hinterfrage insbesondere auch die begeisterungsgetränkten Spontankommentare. Oft beeindruckt ein Stück beim ersten Hören allein durch die technische Umsetzung, gerät aber danach sofort wieder in Vergessenheit, weil es keinen Charakter besitzt. Der ist aber viel wichtiger als die technische Rafinesse.
Schöne Grüße,
Steffen (schreibt das alles nur aus der Sicht eines Hörers)