Multibandkompressor

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Romeo

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hallo leute!

es gibt da etwas, was ich noch nicht so ganz verstanden habe, und zwar wie man beim mastern einen multibandkompressor richtig einsetzt.
wenn ich beim mastern nur einzelne bereiche nochmal komprimiere und die dann lauter werden, dann is doch der ganze mix wieder kaputt weil die lautstärkeverhältnisse nicht mehr stimmen. was macht der multibandkompressor also für einen sinn und wie setze ich ihn gekonnt und vorteilhaft ein?
 
Jop, also die einzelnen Frequenzbänder werden unterschiedlich (oder auch gleich, je nach Einstellung) komprimiert. Das hast du richtig verstanden. Jedoch ist es bei Musik meistens so, dass die Bässe stärker komprimiert werden müssen, um ein homogenes Klangbild zu erzeugen. Wenn du wummernde Bässe hast, die keinen Ruhepunkt finden, wirkt der Song unausgeglichen und Nervös. Die Höhen (z.B. Overheads), brauchst du nicht all zu stark komprimieren. Das is der ganze Trick der Sache ...
 
ja, aber wenn ich doch schon einen optimalen mix habe (und dann sind ja auch die bässe lautstärkemäßig optimal eingestellt) und dann die bässe beim mastern nochmal komprimiere, dann kann ich doch danach wieder völlig neu mit dem mixen beginnen. sinnvoll wäre es doch die bässe gleich beim mix richtig zu komprimieren und sie dann so zu lassen...
 
jo genau das verstehe ich auch noch nicht wirklich! wär cool wenn das mal jmd erklären könnte
 
Ich komprimiere die SUmme meisten, um dem Song noch ein paar db zu gönnen. D.h. er wird ein wenig lauter, weil du den Treshhold des Limiters weiter fahren kannst. Ob das jetzt DER Sinn eines Multibandkompressors ist, bezweifle ich, aber es funktioniert ...

, iba

P.S.: Aber ich finde deine Hinterfragung sehr interessant, da ich mich langsam aber sicher immer mehr in die Materie hinein vertiefe und ich meine, dass zuviel Kompression einen song meistens kaputt macht, ihm die luft zum atmen nimmt ...
 
Naja, wenn man im Mastering möglichst viel Lautheit aus dem Track rausholen will ist es schon sehr praktisch, wenn man die Kompression so auf die Bänder verteilen kann, dass der gröstmögliche Effekt bei geringsten tonalen Einbussen eintritt.
Kleinere Unzulänglichkeiten lassen sich damit natürlich auch noch korrigieren, beim "optimalen Mix" könnte man darauf allerdings ggf auch verzichten und einen normalen Comp/Limiter nehmen.
Falls ich irgendwas essentielles vergessen haben sollte würde ich mich über eine Korrektur freuen, ist nämlich wirklich keine schlechte Frage.


mfg Electric-Ric
 
Romeo schrieb:
wenn ich beim mastern nur einzelne bereiche nochmal komprimiere und die dann lauter werden, dann is doch der ganze mix wieder kaputt weil die lautstärkeverhältnisse nicht mehr stimmen. was macht der multibandkompressor also für einen sinn und wie setze ich ihn gekonnt und vorteilhaft ein?

Wenn Du den Mix mit dem Multibandkomp kaputt machst, komprimierst du insgesamt zu stark oder komprimierst die falschen Frequenzbereiche zu stark.

Wenn der MIx gut genug ist, brauchst du eventuell keinen MB-Komp im Mastering. Das ist ja keine Pflicht. Überhaupt braucht man im HR-Bereich nicht unbedingt Mastering. Ist der mIx laut und gut -> KEIN MASTERING. (Nur meine Meinung).

Gekonnt und vorteilhaft ein setzt du den MB-Komp, wenn du noch kleine unebenheiten im Mix korrigieren willst. Oder auch auf einer Einzelspur im Mix, die sich anders nicht bändigen lässt. Oder zum lautmachen da, wo ein normaler Kompressor scheitert.

Der Multibandkompressor ist ein Werkzeug für Fortgeschrittene. Wenn du einen normalen Kompressor komplett verstanden hast und schnell und sinnvoll bedienen kannst, kannst du zum Multiband übergehen - aber nur wenn du ihn brauchst. Weniger Bänder und weniger seperation zwischen den Bändern ist übrigens manchmal mehr.
 
gebt ihr den einzelnen bändern auch unterschiedlichen [g=105]gain[/g]? oder lasst ihr den gainregler außen vor und stellt nur tresh, attack und release ein? was für attack und release einstellungen sind zu empfehlen? da komm ich meist nicht weiter! (nutze den C4)
 
Es gibts verschiedene Möglichkeiten einen MB einzustellen. Hängt auch von der Art des Plugins ab. Einen 32-Band Soniformer von Voxengo stellt man halt anders ein, als einen LinMB von Waves oder einen VintageWarmer ;)

Soniformer
Beim Soniformer würde ich eher auf ein Smooth-Preset zurückgreifen was dann eine halbrunde Kurve nach oben wäre und dann alle Thresholdpunkte so verschieben das beim Mastern höchstends 2dB Gainreduktion herausspringen. Die Ratio-Kurve bei dem Smooth und Radio-Sound ist schon Perfekt deswegen gibts da eher wenig zum nachstellen.

LinMB, MultiDynamics
Beim LinMB (Waves) oder auch beim MultiDynamics (WaveArts) würde man wohl eher alle Thresholds in den Bändern erstmal auf den jeweils maximalen Pegel in dem Band justieren und anschliessend alle Thresholds zusammen nach unten schieben (je nach Compression vielleicht um 5-10db) ... Dann nacheinander jedes Band auf Solo schalten und in dem Band dann Ratio und Attack/Release nach Gehör einstellen.

VintageWarmer
Beim VintageWarmer müsste man sich entscheiden ob man eher weniger oder mehr Compression will. Würde dann halt den Drive-Regler z.B. auf 0 belassen, dafür den Knee auf 30% drehen um mehr Bandsättigungseffekt zu haben. An den einzelnen Bändern gibts ja nicht viel einzustellen (die [g=42]Eckfrequenz[/g] würde man auf jedenfall lassen und die Anhebung von [g=118]Bass[/g]/Höhen würde man wohl beim Mastering eher auf 0 belassen).
Wenn man eher die Compression zumischen will ("Parallelkompression") würde man allerdings den Drive Regler eher sehr heiss einstellen ;) und auch Knee bis 40% gehen, dafür aber den Mix-Regler höchstends auf 60-70% drehen (dann wird das komprimierte Signal dem orginalen zugemischt).

Es ist halt bei jedem [g=8]Plugin[/g] anders, deswegen kann man nicht genau sagen so oder so muss er eingesetzt werden. Man kann mit dem Multiband auch sehr gut das gesamte Frequenzspektrum formen. Geht natürlich eher schlecht mit dem VintageWarmer aber z.B. sehr gut mit dem Soniformer... Man hat dann etwas wie einen dynamischen EQ und kann Dinge machen die mit einem normalen EQ nicht so gut klingen würden....
 
Ich benutze auch durchaus die Gainregler an meinem MultibandComp. Da man die Breite der Frequenbänder selbst bestimmen kann und demnach auf eigene Bedürfnisse angepasst hat, kann man sich mit dem [g=105]Gain[/g]-Reglern ggf nen seperaten Eq sparen, wenn nur kleinere Eingriffe erforderlich sind.


mfg Electric-Ric
 
Was in diesem Thread vielleicht noch nicht erwähnt worden ist, wäre die reduzierte Tendenz zum "[g=147]Pumpen[/g]" eines Multiband Compressors, da eine Kick oder ein Crash die anderen Bänder weniger beeinflussen wird.

jdahme schrieb:
gebt ihr den einzelnen bändern auch unterschiedlichen [g=105]gain[/g]? oder lasst ihr den gainregler außen vor und stellt nur tresh, attack und release ein? was für attack und release einstellungen sind zu empfehlen? da komm ich meist nicht weiter! (nutze den C4)
Nun, ich persönlich ziehe beim C4 auf der Summe längere Attackzeiten vor, gefällt mir bei perkussiven Sounds viel besser. Ungefähr die Werte aus dem Opto Mastering(?) Werkspreset, evtl. etwas kürzer.
Release überlasse ich der ARC Schaltung.
Falls es so passt verwende ich [g=105]Gain[/g] ab und zu anstelle eines zusätzlichen separaten EQs, jedoch selten für grössere Korrekturen als etwa 2dB.
 

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